In der Diskussion um Wärmepumpen in der aktuellen Folge, aber auch in früheren Folgen haben Ulf und Philip das Argument gebracht, dass die Leute, die sich jetzt noch schnell eine Gasheizung einbauen, sich ins eigene Fleisch schneiden würden, weil der Gaspreis sicher nur noch steigt.
Ich denke, das stimmt nicht. Ich vermute (und befürchte) der Gaspreis wird stark fallen und die Leute, die jetzt noch schnell eine Gasheizung einbauen, reagieren eigentlich auf ein Marktsignal. Argumente, die für einen fallenden Gaspreis sprechen:
- Gemeinsamer EU-Einkauf von Gas
- Mehrere neue LNG-Terminals wurden schnell gebaut.
- Extrem starke Lobby, z.B. Gasnetzbetreiber
- Weiter sinkende Nachfrage, da überall auf Strom umgestellt wird.
Für einen steigenden Gaspreis spricht eigentlich nur ein Argument: ein steigender CO₂-Preis. Das ist aber eine politische Sache und absolut nicht ausgemacht. Selbst das Habeck-Ministerium hat sich für eine Obergrenze beim Gaspreis entschieden, obwohl es eher eine Untergrenze(!) bräuchte.
Der CO₂-Preis verfängt aber als politisches Instrument einfach gar nicht. Es handelt sich bei Gas um ein Produkt, dessen Nachfrage zurückgeht, obwohl die Infrastruktur im Wesentlichen da ist und z.T. noch ausgebaut wurde. Der Preis wird ohne massive Markteingriffe fallen (denke ich).
Wenn jetzt der kleine Eigenheimbesitzer, sagen wir Herr Müller, mit Spartrip (und ohne jegliches Klimagewissen) sich das so ansieht, würde er vielleicht einfach die Gasheizung aus wirtschaftlichen Erwartungen wählen. Gerade wenn er sich so ein Diagramm „Gaspreisverlauf“ im letzten Jahr anguckt.
Ein Argument, warum das von Herrn Müller vielleicht zu kurz gedacht ist: Der Strompreis könnte noch schneller fallen als der Gaspreis, wenn wir mit den Erneuerbaren wirklich mal exponentiell wachsen für eine Weile. Dann könnte sich übrigens auch das Thema Wärmepumpen erledigen, weil man dann einfach direkt mit Strom heizt, aber mal sehen.