Ich möchte nochmal versuchen die Zusammenhänge darzustellen. Es gibt hier zum Beispiel dieses Interview in der Zeit mit Andreas Eickhorst. Der begrüßt den Beschluss des Bundesverassungsgericht über den kompletten Beitrag: Rechte leiblicher Väter: "Väter brauchen keinen Elternführerschein" | ZEITmagazin
Dem kann ich folgen, leibliche Väter sollten nicht ohne Grund rausgekickt werden werden können. Habe ich schon mehrfach geschrieben. Auch sind NICHT alle Väter gewalltätig.
Und trotzdem gibt auch er in dem Interview zu:
ZEITmagazin ONLINE: Kritikerinnen befürchten, dass Mütter nicht mehr länger vor Erzeugern geschützt sind, die sich in ihre Familie drängen wollen.
Eickhorst: Gerichte werden leibliche Väter, die etwa gewalttätig geworden sind, auch weiterhin von ihren Kindern und den Müttern fernhalten müssen.[…]
Gerne würde ich an dieser Stelle einmal in Frage stellen, dass meine Beobachtung des Zusammenhangs an den Haaren herbeigezogen ist. Die von mir beschriebenen Problemfelder stehen anscheinend schon miteinander in Verbindung. Bei der von mir aufgezeigten Praxis, wie fragwürdig doch schon eine Vielzahl der Fälle von Familliengerichtsentscheidungen sind, kann man sich fragen: halten Gerichte gewalttätige Väter von Kindern und Müttern denn hier wirklich fern? Das wird immer nur so in einem Halbsatz mit erwähnt.
Nun zu meinem Argument, dass das Problem, welches der Beschluss löst nicht so groß ist bzw. keine große Masse anspricht:
Wie viele Familien in Deutschland sind von dem Urteil betroffen?
Eickhorst: Fälle wie der des Vaters, der bis zum Bundesverfassungsgericht gezogen ist, sind die Ausnahme. Aber es sind eben solche strittigen Fälle, die sichtbar werden. Mir ist aber auch die symbolische Wirkung des Urteils wichtig. Wenn man der genetische Vater eines Kindes ist, es ernst meint und sich einbringen will, dann sollte das möglich sein.
Hier wird die ganze Zeit gegenteiliges behauptet, ohne dafür Belege zu haben. Ja, das Problem muss trotzdem gelöst werden, aber es ist anscheinend nicht so groß wie das andere Problem. Und Wiederholung, es muss trotzdem gelöst werden. Dennoch kann man das ja mal hier sagen, ohne gleich eine fragwürdige Rechtsauffassung attestiert zu bekommen. Weil ich den Beschluss nicht anzweifle, sondern die Eröterung, dass er ohne weiteres als progressiv gelesen werden kann.
Zu der Kritik, dass meine Vergleiche unlogisch sind, habe ich mal versucht meine Kausalkette aufzuzeichnen, vielleicht wird dann klarer weshalb beide Gruppen unterschiedlich sind. Zumindest interpretierte ich es so, bisher verstehe ich nach eurer Argumentation noch nicht warum dem nicht so ist. Vielleicht könnt ihr es jetzt auch besser nachvollziehen und ich schließe auch nicht aus, dass ich mich doch täusche…
Dass der Fall nur theoretisch ist, ist natürlich quatsch. Keine Ahnung, warum ich das geschrieben habe. I’m sorry.