Atomkraftwerke und Energiewende

:joy: Top, macht echt keinen Unterschied ob man ein Fass mit „Schwermetallen“ oder ein Fass Atommüll (Uran = Schwermetall) in der Nachbarschaft stehen hat.
Beides ist nicht gesund aber Atommüll strahlt halt auch noch mit allen Nachteilen die Strahlung so mit sich bringt.

PS.
Wir kommen alle mehrmals täglich mit „Schwermetallen“ in Berührung (im wahrsten Sinn des Wortes) und stellen sie sich vor das macht uns gar nichts.

Das ist garnicht so lächerlich, wie Sie es darstellen. Ich glaube sie überschätzen die Intensität und Reichweite von radioaktiver Strahlung stark.

Kurze Infos:

  1. In Kohle ist Quecksilber enthalten. Gehalt schwankt stark nach Herkunft, liegt laut NABU bei 0,05 bis 0,2 mg/kg. Das kommt aus dem Schornstein…
  2. Plutonium ist ein Schwermetall. Deshalb ist es so giftig…

Sorry, aber was ist denn das bitte für eine Diskussionsgrundlage? Mir geht es nicht darum, dass man sich eine Basis sucht, um zu zeigen, dass Atomenergie toll ist. Da geht es einfach um Fakten. Aber die scheinen ja nicht so wichtig zu sein. Hier mal wieder aus dem Kopf eine kurze Nachilfe: Die gesuchte Zahl lautet 300.000! Das heißt für die Energie die in 1 m³ Uran steckt müssen 300.000m³ Kohle abgebaggert werden! Das Auto käme 300.000.000 km weit. Und da soll ich ernsthaft über die Rohstoffgewinnung, Herstellung des Autos oder Entsorgung nachdenken?

Ich finde es nach wie vor erschreckend, wie grobe Unkenntnis im Bereich Atomkraft verbreitet ist und auch hier im Forum. Ich finde dies sehr schade, da es eine neutrale Betrachtung der Atomkraft verhindert. Und die eigentlich deutlich schlimmere Kohlekraft konnte sich jahrzehntelang hinter der Atomkraft verstecken, so dass die eigentlichen Schäden bis heute nicht wirklich bekannt sind.

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Da du Fakten und Unkenntnis ansprichst: Plutonium ist nicht nur giftig, weil es ein Schwermetall ist, sondern vor allem weil es instabil ist und beim Zerfall vor allem Alphastrahlung frei wird. Im Gegensatz zu Gammastrahlung hat Alphastrahlung nur eine geringe Reichweite, dennoch ist sie hoch gefährlich, wenn die Stoffe in den Körper gelangen.

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Das ist grundsätzlich richtig. Aber giftig bzw. toxisch beruht auf einem chemischen Prozess. Radioaktiv auf einem physikalischem Prozess. Plutonium ist sowohl giftig als auch radioaktiv. Quecksilber z. B. ist nicht radioaktiv, aber dafür aber toxisch (abgesehen von ein paar Isotopen). Radon dagegen ist radioaktiv, aber nicht toxisch.

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Was waren eigentlich die relevanten Punkte auf beiden Seiten hier?

Ich versuche mich mal:

„Pro“:

  • Atomkraft könnte in der Zukunft noch eine wichtige Rolle spielen, weil neue Reaktoren auch neuen Treibstoff erschließen mögen, die bisherigen Reaktoren sind eher überholt.
  • Die Energiedichte des Brennstoffs ist so exorbitant hoch, dass die Entsorgung lösbar, bzw. gelöst ist.
  • Atomkraft auszuschließen stellt ein Denkverbot dar, dass uns in der Zukunft Möglichkeiten kosten mag.
  • Die Gefahr von Atomkraft wird überbewertet, weil die seltenen Katastrophen medienwirksam (und natürlich schlimm) sind, während bei anderen Energieformen das verursachte Leid schleichend und anderswo (!) entsteht.
  • global verfügbare Technologie die jedem Land ermöglicht Kohlekraftwerke abzuschalten, und zwar schneller als in 20 Jahren durch rein-EE.

„Contra“:

  • Die Gefahren, die von Atomkraft ausgehen sind größer als die andere Seite glaubt.
  • Das Entsorgungsproblem ist mitnichten gelöst, pro kWh mag es wenig Müll sein, insgesamt aber viel und er muss so exorbitant lange sicher verwahrt werden, dass man sich darauf nicht verlassen sollte.
  • Verfügbarkeit des Brennstoffes. Je nach Preis und Abbaumethode 60-100 Jahre
  • Standortwahl bzw. Akzeptanz in der Bevölkerung. Auch Befürworter der Atomkraft werden keinen Reaktor oder ein Zwischen-/Endlager im „Hinterhof“ haben wollen.

Keine Seite meint, dass aktuelle Reaktortechnologie noch viel beim CO2-Sparen helfen wird, bis 2050.

Passt das so, oder hab ich was Wichtiges vergessen?
Auch hier würde ich empfehlen: Wollt ihr nicht langsam aufhören? Die Argumente sind ausgetauscht, beide Seiten sehr sicher, dass sie Recht haben. Ein Überzeugen wird hier kaum stattfinden.
Zu Anfang habe ich viel hier gelernt, mittlerweile wird der Ton aber immer rüder.

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Auch dieses Argument zieht nicht denn eine Landmiene macht einem auch nichts wenn man nicht gerade darauf steht. Landmienen sind aber aus gutem Grund geächtet.

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Da würde mM nach noch:

  • Verfügbarkeit des Brennstoffes. Je nach Preis und Abbaumethode 60-100 Jahre
  • Standortwahl bzw. Akzeptanz in der Bevölkerung. Auch Befürworter der Atomkraft werden keinen Reaktor oder ein Zwischen-/Endlager im „Hinterhof“ haben wollen.

reinpassen.

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Wenn ich die Technik richtig verstanden habe, habe ich meinen Beitrag oben

zur allgemeinen Bearbeitung freigegeben.
Wenn du Lust hast, füge deine Punkte doch in der Contra-Liste an.

Dieser Aufruf gilt natürlich für alle, die meine Liste unvollständig finden. Fügt gerne Punkte an.
Bitte ändert nicht Punkte der Gegenseite.
Vielleicht kann so die Diskussion wieder etwas konkreter und weniger detail-verliebt werden.

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Danke, diese Funktion kannte ich bis jetzt noch nicht

Es geht hier inzwischen schon ziemlich lange nur noch um Pro und Contra auf verschiedensten Ebenen. Was mich stört ist, dass es für die von Dir genannten Pro Punkte oben jede Menge Fakten gibt. Für die Contra Punkte dagegen nicht. Kann auch sein, dass ich inzwischen zu tief drin bin. Alles mögliche wurde ja bereits mehrfach widerlegt, z. B. die Verfügbarkeit des Brennstoffs. Die 60-100 Jahre gelten ohne Aufbereitung. Mit reicht das Zeug 30 Mal so lange. Trotzdem kommt das Argument hier permanent wieder. Entsorgungsproblem steht oben auch schon x-Mal. Neu ist der Punkt der Standortauswahl. Da haben wir ein Gesetz für in dem das geregelt ist. Wenn alle Deutschen der Meinung sind, dass das Endlager da am besten ist, dann kommt es da hin. Egal wessen Garten das ist.

Sorry, aber das Aufführen der Pro und Contra Punkte hat für mich so etwas wie das Aufführen von Pro und Contra Punkten beim Klimawandel. Da stehen Meinungen gegen Fakten. Und das ist der Punkt wegen dem ich diese Diskussion hier so lange geführt habe, um Fakten zu vermitteln.

Ich vermute wenn der „Garten“ ganz in der Nähe ist werden auch Sie das anders sehen. Wer bezahlt eigentlich die Suche, Erschließung und den Betrieb für die nächsten 1000+ Jahre? Vermutlich nicht die Firmen die mit der Energie dann Geld machen.

Was ist mit GAU Szenarien? Kann nicht passieren bei uns?

um genau diese Klimawandel-artige Diskussion zu vermeiden, habe ich die Punkte als Meinungen formuliert.
Ich schlage als nächsten Schritt vor, dass jede Seite an ihren Punkten Studien verlinkt, die ihn bestätigen.

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Sorry, aber für viele der genannten Contra Punkten wurden mehr als genug Fakten geliefert. Was Kosten, Sicherheit und co. angeht. Es wurden Studien genannt, die Atomenergie einfach nicht als Teil unseres Energiesystems sehen. Das dann bitte nicht so darstellen und es als Meinung abtun. Das habe ich auch nicht gemacht. Sollte es so rübergekommen sein, dann bitte ich im Entschuldigung.

Es geht hier aber nicht darum Kohle zu benutzen. Das will glaube ich auch niemand und zurecht gehen wir aus der Kohle raus. Also es bitte nicht als Alternative hinstellen. Wir haben, auch hier diskutiert, erneuerbare Energien, die eingesetzt werden können. Auch da zeigen die Studien von Agora Energiewende, Langfristszenarien für das BMWi und co., dass es sowohl ohne Atom als auch Kohle geht.

Damit steige ich dann aber auch aus der Diskussion hier aus. Wie korrekt erkannt drehen wir uns im Kreis. Wenn die Wissenschaft neue Erkenntnisse liefert, und die Studien Atomenergie als Teil der Lösung für unser Energiesystem sehen dann können wir das gerne wieder öffnen.

Nun ist mein Wiki schon etwas länger geworden. Es wäre schön, wenn alle auch Studien an die Punkte packen, damit, was bisher als Meinung hier steht, unterfüttert werden kann.

Ja aber jetzt mal Butter bei die Fische:
Noch länger CO2 ausstoßen bringt uns schneller und mit deutlich höherer Garantie um als der radioaktive Abfall von AKWs.

Die Menschheit (nicht nur Deutschland) ist an einem Punkt angekommen an dem es so kurz vor knapp mit dem Klima ist, dass wir es uns nicht mehr erlauben können die Goldrandlösung ohne irgendwelche Nachteile und Verluste zu suchen. Wir müssen jetzt auf globalem Level abwägen was am schnellsten dafür sorgt, dass wir CO2-neutral werden. Und wenn wir dank Atomstrom in 2 Jahren alle Kohlekraftwerke abschalten können (Bsb, nicht nachgerechnet) wäre der Menschheit damit deutlich mehr geholfen als wegen ein paar hunderttausend Verstrahlten bei einem möglichen nächsten GAU die gesamte Menschheit und alles Leben auf der Erde an die Wand zu fahren. Und so schlimm sind die Auswirkungen eines GAUs/einer Verstrahlung ja auch nicht, Tschernobyl wurde noch jahrzehntelang weiter betrieben, Hiroshima ist schon lange wieder bewohnt, die Sperrzone um Tschernobyl ist klein und in großen Teilen kaum noch gefährlich (siehe Tourismus in der Sperrzone). Nicht, dass solche Katastrophen irrelevant oder unwichtig sind aber sie sind in unserer jetzigen Situation nicht so schlimm als die Alternativen und müssen hingenommen werden. Denn das Klima ist ein globales Problem. Wir in Deutschland können es vllt schaffen innerhalb des noch vorhandenen zeitlichen Rahmens mit rein erneuerbaren Energien die Neutralität zu erreichen. Aber wie sollen das die restlichen Länder machen? Selbst in Europa gibt es Länder die finanziell und technologisch nicht gut genug dastehen um das zu schaffen. Und dann kommen alle Länder in Südamerika und Asien noch dazu - die teilweise deutlich größer sind und mehr Verbrauch und CO2-Ausstoß haben als wir in Deutschland. Die meisten dieser Länder haben AKWs, aber keinen nennenswerten eigenen Sektor von erneuerbaren Energien - können ihren Energiebedarf also viel leichter „nach deutschem Vorbild“ mit Atomenergie anstatt mit rein erneuerbaren Energien CO2-neutral machen. Als viertgrößte Wirtschaft und eines der reichsten Länder der Welt müssen wir Vorreiter sein und dann können wir es uns nicht erlauben nur auf uns zu schauen.

Richtig, aber wir schiessen uns dabei immer selbst ins Bein, siehe Solar- und Windkraft, wo unsere Politik ständig die falschen Anreize geschaffen hat. Und dieses Versagen wird jetzt hergenommen eine potentiell gefährliche Übergangs-Technologie voranzutreiben?

Außerdem dauert ein Neubau eines Atomkraftwerkes meines Wissens ziemlich lange, ich meine mich an 10-15 Jahre erinern zu können…

Es wird in fast jedem anderen Land der Welt als Teil der Energiewende gesehen. Die message ist überall gleich: Es geht ohne Atomkraft aber das Scenario wird noch teurer und noch unrealistischer als es eh schon ist.

Wir zählen auf intelligente Netze und noch nicht existierende Speichertechnik. Aber ich wette mit Ihnen dass es eher darauf hinaus laufen wird, dass wir Grundlast aus anderen Ländern zukaufen müssen, die weiter auf Atomenergie setzen. Und ich denke auch, dass das in unsere nationale Lösung einkalkuliert und den Entscheidungsträgern bewusst ist.

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Wir müssen sie ja nicht vorantreiben, wir haben sie ja schon - genau wie alle Länder mit nennenswertem CO2-Ausstoß. Wir müssen einfach nur aufhören sie vor den Kohlekraftwerken abzuschalten, dafür müssen wir keine neuen bauen. Und damit könnten wir dann ein Vorbild für andere Länder sein die dann auch sehr zügig aus der Kohlekraft aussteigen und mit AKWs die Übergangszeit überbrücken bis es genug CO2-neutrale Energie gibt.

Aktuell haben wir noch 6 aktive AKWs in Deutschland, einige davon jetzt fast 50 Jahre alt (40+ sind sie alle)

https://www.bmu.de/themen/atomenergie-strahlenschutz/nukleare-sicherheit/aufsicht-ueber-kernkraftwerke/kernkraftwerke-in-deutschland/

Ob und wie lange man die weiterbetreiben mag, ich kann es nicht einschätzen. Was aber sicher ist dass man dazubauen müsste.

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