Warum, tut keinem weh, lass offen.
Ab 100 Beiträgen wird ein Thread schwer lesbar. Deshalb auch…
Es gibt hier auch genug User, die es aber Ok finden Förderungen wie die E-Autoprämie mit Gießkanne zum Vorteil besser Verdienender zu nutzen. Wenn müssen beiden Enden der Kette mit harter Hand agiert werden.
Über Kürzungen beim Bürgergeld zu debattieren, nutzt rein gar nichts.
Jeder, der dafür plädiert, sollte die Erfahrung, von diesen Beträgen leben zu müssen, erst einmal selbst machen, bevor er sich ein Urteil erlaubt.
Solange es übermäßigen Reichtum gibt, ist es eine Schande, über Kürzungen bei den Ärmsten und Schwächsten zu sprechen. Danach, was @Daniel_K aus seiner Erfahrung mit Betreuten heraus berichtet und was ich als Rechtspflegerin in Betreuungssachen auch mitbekommen habe, brauchen viele, viele Menschen einfach Hilfe und neue Sicherheit. Viele kämen dadurch wieder ins Leben zurück und aus dem Bürgergeldbezug heraus. Druck hilft gar nichts! Er sorgt nur dafür, dass es mehr Obdachlosigkeit geben wird.
Unterstützung, Kinderbetreuung, Fortbildung, soziale Netze, Offenheit seitens der Arbeitgeber, Menschlichkeit sorgen dafür, dass Menschen zurück in Arbeit kommen. Da es in Zukunft viel Arbeit geben wird, habe ich Hoffnung…
Und nun: Schreibt gern noch eine Reaktion. Dann mach ich hier zu. Zu langer Thread.
Alles Gute für 2024
Der Vergleich hinkt. Wenn Du es vergleichen willst, dann müsstest Du in dem Fall Dich auf Menschen beziehen, die die Voraussetzungen für die Förderung nur vorgetäuscht und nicht erfüllt haben. Das sollte dann genauso sanktioniert werden.
Ob das Programm an sich so gestaltet werden muss, ist ganz andere Frage. Dazu gab / gibt es parallele Diskussionen im Forum.
Solange es übermäßigen Reichtum gibt, ist es eine Schande, über Kürzungen bei den Ärmsten und Schwächsten zu sprechen.
Der Vorwurf kam weiter oben schonmal, war da schon falsch und bleibt falsch. Ich finde es bedauerlich, dass es immer wieder versucht wird in falsche Ecken zu schieben. Aber ich stimme Dir zu, dass der Thread abgeschlossen werden sollte, wo bei ehrlichen Meinungsaustausch auch mit Leuten anderer Meinung sinnvoll finde. Man muss es nicht mögen, aber man sollte auch die Argumente der Gegenseite sich mal anhören und seine eigene Meinung ab und zu mal überprüfen. Ansonsten wäre ich z.B. nie dem Forum beigetreten.
Vielleicht mal zum Abschluss zwei Rückmeldungen, was mir immer wieder mal auffällt:
a) Wenn über Erfahrungen berichtet wird, die nicht in das eigene politische Bild passen, dann ist dies „anekdotische Evidenz“. Wenn es Erfahrungen sind, die die eigene Meinung bestätigen, dann sind es Fakten.
Danach, was @Daniel_K aus seiner Erfahrung mit Betreuten heraus berichtet und was ich als Rechtspflegerin in Betreuungssachen auch mitbekommen habe,
b) Gleiches auch bei Aussagen die zur eigenen Weltanschauung nicht passen. Wenn diese eher liberalen oder konservative Meinung darstellen, dann werden immer Quellen gefordert und es ansonsten als Desinformation dargestellt. Wenn es aber linkspolitisch bestätigende Aussagen sind, dann dürfen diese ohne Quelle gepostet werden und werden auch nicht hinterfragt.
Die folgende Behauptung wurde schon von @Daniel_K weiter oben gemacht, ergänzt um andere Aussagen, dass die Menschen in die Kriminalität gezwungen würden etc. Nichts davon wurde mit Quellen belegt.
Er sorgt nur dafür, dass es mehr Obdachlosigkeit geben wird.
Wenn der Gesetzentwurf von Heil durchkommt, wird gar niemandem seine Wohnung genommen, da diese Gelder nicht gekürzt werden (zumindest nach den mir bekannten Quellen dazu). Zu behaupten, dass dadurch jemand Obdachlos wird, ist also falsch. Ich sehe auch nicht, dass Bürgergeldempfängern, die mehrfach zumutbare Arbeit ablehnen, durch den Entzug von 2 Monaten Regelsatz die Existenz genommen wird. Diese laut Heil „Totalverweigerer“ werden auf andere Art und Weise sich ihre Existenzgrundlage verschafft haben. Wenn sie dann lieber kriminell werden statt zumutbare Arbeit anzunehmen, dann ist es einzig deren freie Entscheidung. Sonst nichts!
Ihr macht Euch die wiederholte Bestätigung Eures Weltbilds sehr einfach. Wenn jemand wenig hat, sind es immer die Rahmenbedingungen und die Anderen. Er kann gar nichts für sein Schicksal selber tun. Auf gar keinen Fall. Auch sind es alles Chorknaben. Wenn jemand etwas hat, dann nur, weil er glücklicher Geburt ist, Vermieterhai oder anderer Weg, aber auf keinen Fall, dass eigene Leistung und Arbeit dazu was beigetragen haben.
Dennoch: Frohes neues Jahr 2024 !
Natürlich gibt es Menschen, die sich auf dem Bürgergeld ausruhen, aber niemand kann allen Ernstes behaupten, dass das viele wären und dass sich der Aufwand und vor allem die gefährliche Rhetorik lohnen würden. Von den Empfängern musst du Kinder abziehen, Aufstocker, deren Gehalt nicht reicht, Alleinerziehende, die nicht ausreichend Kinderbetreuung haben, Migranten, die nicht arbeiten dürfen, psychisch und physisch Kranke, Drogenabhängige, Menschen mit Behinderung, Menschen in Umschulung/Weiterbildung, ehrlich Arbeitssuchende.
Wie viele sollen da noch übrig bleiben…
Sanktionen führen immer auch dazu, dass alle anderen mitgetroffen werden und unter dem System leiden.
Diese Debatte bringt überhaupt gar nichts, nur eine weitere Hetze gegen die schwächsten Glieder der Gesellschaft.
Was glaubst du, was mit Menschen geschieht, die ihre finanzielle Lage nicht mehr in den Griff bekommen? Sie verlieren ihre Wohnung…
Gleichzeitig besitzen 2 Familien in Deutschland mehr Vermögen als die Hälfte der Gesamtbevölkerung. Das ist absolut demokratiegefährdend. Steuern dienen u.a. dem Schutz der Demokratie.
So, nun Schluss. Ich bin gern bereit, mir die andere Meinung anzuhören. Aber das wird mich nicht davon überzeugen, meine Menschlichkeit, mein Gerechtigkeitsgefühl und meine Nächstenliebe aufzugeben und an die neoliberale Lüge von Wohlstand durch eigene Leistung zu glauben. Das war nach dem Krieg in Ansätzen wahr. Heute nicht mehr. Deutschland ist ein Land mit einer sehr großen Vermögensungleichheit. Vergleichbar mit Mexiko.
https://www.boeckler.de/de/boeckler-impuls-ungleichheit-deutschland-liegt-vorn-7345.htm
Natürlich gibt es Menschen, die sich auf dem Bürgergeld ausruhen, aber niemand kann allen Ernstes behaupten, dass das viele wären und dass sich der Aufwand und vor allem die gefährliche Rhetorik lohnen würden
Das Problem bei der Diskussion ist, dass uns belastbare Zahlen fehlen und jedem, der sich etwas in das Thema einarbeitet wird auch schnell klar, warum das so ist. Allerdings ist es nicht so, dass wir überhaupt nichts wissen. Ein paar Hinweise gibt bereits das Lage-Interview mit Kerstin Bruckmeier. Da sieht man ganz gut, wie groß die angesprochenen Gruppen maximal etwa sein könnten und welchen Hebel man maximal hätte. Siehe auch diese Diskussion:
Jetzt habe ich in dem Lage-Interview mit Kerstin Bruckmeier doch noch eine interessante Zahl aus empirischen Studien gefunden. Nämlich: selbst bei extremen finanziellen Anreizen (vor allem negativen - also z.B. Bürgergeld Reduzierung, die ja bzgl. Existenzminimum gar nicht so einfach möglich ist) würde man schätzen, dass man gerade mal eine Größenordnung von 100.000 Menschen mehr in Arbeit bringen könnte. Das ist zwar nicht vernachlässigbar, aber wenn man das mal überschlägt kann das nicht vie…