Existenzminimum

Gemeint ist:
Auf der einen Seite des Spektrums wird diskutiert, ob Bürgergeldempfänger:innen zu viel bekommen. Auf der anderen Seite gibt es absurden Reichtum. Und nein, das ist meistens nicht selfmade, sondern gründend auf guten Voraussetzungen. Wird fast gar nicht besteuert und eingeschränkt. Geld ist Macht und Einfluss. Die Bürgergeld-Existenzminimum-Diskussion soll nur ablenken.

Der Bezug zum Thema ist mir nicht so richtig klar. Hier geht es ums Existenzminimum, nicht darum welchen Irrsinn sich Jeff Bezos, Bill Gates oder andere reiche Menschen leisten können. Das ist ein völlig anderes Thema.

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Nein. Ist es nicht.
Wenn man diskutiert, wie weit man das Existenzminimum armer Menschen einschränken kann, sollte man sich auch die andere Seite des Spektrums ansehen. Das gehört zum Gesamtbild dazu.
Es geht schließlich um Einsparungen im Haushalt. Da sollte man auch die Einnahmenseite dagegenhalten.

Wenn man es realistisch sieht ist es aber quasi unmöglich für den Haushalt kurzfristig hohe Summen aus einer Vermögenssteuer zu generieren.
Selbst wenn es dafür eine Mehrheit im Bundestag gäbe. Aber die gibt es ja auch nicht, also warum diese Themen direkt verknüpfen?

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Das stimmt.
Aber es muss thematisiert werden.
Kürzungen bei den Sozialleistungen bringen übrigens auch kaum etwas…

Das eine tun, das andere nicht lassen. Sagst du das nicht ständig?

Du wirst hier sicher keinen Widerspruch ernten wenn es darum geht Reiche (also solche, die sich eine Jacht leisten) intensiver an der Finanzierung der Gesellschaft zu beteiligen.

Leider verläuft die Diskussionslinie meist ganz anders. Da wird auch der gehobene Mittelstand oder das niedrige Management mit hohem 5stelligen Jahresgehalt oft schon als Feindbild ausgemacht, scheint mir zumindest.

Anyway, lass uns bitte beim Existenzminimum bleiben. Das ist eine absolute Zahl und hängt nicht relativ an der Vermögensspitze.

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Einverstanden, aber ich glaube, das stimmt nicht ganz, oder? Es bestimmt sich auch nach der Möglichkeit der Teilhabe. Für diese ist in einem reichen Land mehr Geld erforderlich als in einem armen.

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Mit der Aussage stimme ich überein.
Und trotzdem hängt sie nicht von der Spitze ab. Ich kenne etliche Leute mit sehr gutem Einkommen in gehobenen Positionen und keiner von denen hat eine Yacht oder einen Privatjet.

Für die Frage der Teilhabe sind die anderen 99% relevant und nicht die obersten 0,1%.

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Das sehe ich anders. We agree to disagree.
Abgesehen davon: Wo hast du die Quelle für die 0,1 % gefunden? Und wie hoch ist der Anteil des Gesamtvermögens?

Mir wäre lieber wenn wir Mehreinnahmen aus der Besteuerung vermögender Menschen in unsere Transformationsausgaben stecken. Der Sozialstaat sollte gerade so stark sein wie nötig, aber nicht mehr. Sonst besteht die Gefahr nicht mehr das Geld für all die anderen drängenden Baustellen zu haben.

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Ja, genau. Das ist doch ein Problem. Jemand arbeitet und muss trotzdem Zuschüsse erhalten. Warum dann arbeiten gehen? Natürlich gibt es weiche Faktoren warum Arbeit nötig ist, wie Integration, strukturierter Tagesablauf etc. Die sind für den Menschen ebenfalls wichtig. Aber die setzen dann auch eine Instrinsische Motivation voraus. Diese ist aber nicht immer gegeben, besonders bei Langzeitarbeitslosen.
Darum, so finde ich, müsste eigentlich der Lohnabstand weit größer sein, damit zumindest ein Teil Exstrinisch Motiviert wird. Da wir beim Bürgergeld über das Existenzminimum sprechen, müsste der Mindeslohn stark steigen. Den Rest habe ich im ersten Beitrag erläutert.

Das ist sehr guter Punkt. Die einfachen Tätigkeiten müssen gemacht werden. Leider haben diese in der BWL aber nur einen geringen Gegenwert, weil es halt einfache Tätigkeiten sind. Man benötigt jedoch einen wirtschaftlichen Gegenwert zu diesen Tätigkeiten, sonst werden die Tätigkeiten verlagert oder ein gestellt.
Das Verlagern haben wir schon im großen Stil am laufen, heißt Leiharbeit und Werkverträge. Der Sinn beider Formen ist zwar komplett anderes gemeint, aber so hat die Politik und die Wirtschaft eine riesen Niedriglohnsektor geschaffen. Wie man aus diesem Niedriglohnsektor wieder rauskommen will, ist mir persönlich ein Rätsel. Es würden extreme Tansformationen erfolgen, besonders in der Landwirtschaft, der Nahrungsmittelindustrie (Grüße nach Rheda Wiedenbrück), bei den Zustellern (DHL, Amazon) uvm.

Was für eine Quelle? Wie viel PROZENT der Bevölkerung eine 100 Meter Yacht haben? Da dürfte ich mit 0,1 % eher ziemlich hoch gegriffen haben.

Warum ist für soziale Teilhabe mehr entscheidend wie die reichsten leben als wie all die anderen Menschen mit denen man tagtäglich interagiert leben?

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Das war ein plakatives Beispiel, um die Absurdität zu visualisieren. Es geht um einen größeren Personenkreis.
Aber auch die Größe und die Zahl der Yachten hat in letzter Zeit extrem zugenommen. Interview Abeking Werft Hier

Und keinen davon kenne ich so, dass ich mich durch deren Verhalten an sozialer Teilhabe gehindert sehe.

Entscheidend für mich war, dass ich auch in der Zeit als ich nur wenig Geld zur Verfügung hatte mit den anderen in die Kneipe gehen konnte, auf Feste oder zum Sport (aktiv wie passiv).

Und nicht alles was andere gemacht haben oder machen kann ich mir leisten oder will ich mir leisten. So zahle ich auch heute keine 100 Euro um Bundesliga auf der Haupttribüne anzusehen.
Wenn man normal bis gut verdient wird man auch immer priorisieren müssen und dennoch kann ich am Gesellschaftlichen Leben teilhaben.

Ob die Superreichen jetzt eine 20 oder eine 100 Meter lange Yacht haben ist mir dabei sowas von egal!

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Wenn diese in Form von Subventionen an Unternehmen gehen sind das so gesehen auch Sozialleistungen und sollten höchstens gewährt werden, wenn eine vergleichbare Summe an private Haushalte fließt. Außerdem müssen zuerst sämtliche Umweltschädlichen und wirtschaftlich fragwürdigen Subventionen gestoppt oder entsprechend angepasst werden.

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Stehen die privaten Haushalte genauso wie die Unternehmen in einem globalen Wettbewerb?

Dafür wären CO2 Zölle die richtige Antwort und nicht erneute Sozialleistungen für Unternehmen.

Das ist aber eine Sache auf EU Ebene. Ansonsten bliebe nur ein Austritt aus der EU.

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In anderen Diskussionen wäre jetzt vom Moderator geschrieben worden, dass man doch bitte beim Thema bleiben soll :wink:

Und bei solchen Beispielen wird dann gerne von anekdotischer Evidenz geschrieben … was ich selber gar nicht so schlimm finde, da unser ganzen Leben von unseren eigenen Erfahrungen geprägt wird.

Bei dem konkreten Beispiel ist es aber völlig unmöglich neutral sich eine Meinung zu bilden, da es aus jedem Kontext rausgerissen ist. Ich finde schon, dass man da auch nachfragen darf, wie mit dem Geld gehaushaltet wurde. Anzunehmen, dass alles einwandfrei ist, ist genauso falsch wie zu unterstellen, dass das Geld unsinnig verprasst wurde. Vielleicht sollten Sanktionsfrei und der Schuldenberater (oder eine Finanzberaterin für Bürgergeldempfänger) mal zusammen sich um Menschen kümmern.

DLRG-Jahresbeitrag kostet bei uns im Ort 70€. Familienbeitrag p.a. in einem Sportverein zahlen wir 57€ pro Quartal, in anderem Sportverein 48€. Klar, speziellen Sportarten mit teurem Sportgerät wie z.B. Tennis oder Hockey, gehen damit sicher nicht, aber wohl auch nicht Maß der Dinge. Gut getestete Laufschuhe vom Discounter gibt es ab 50-80€, halten auch locker 600 KM. Klar, sind keine Brooks, Asics, Saucony oder Mizuno, aber selbst die gibt es bisweilen als Vorjahresmodell im Ausverkauf für unter 100€. Ich habe noch in keinem Jahr mehr als 240€ (12 * 20€) für Laufen ausgegeben und laufe 700 - 900 KM p.a.

Das ist glaube ich einer der wichtigsten Beiträge in der ganzen Diskussion. Danke dafür!

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Eben nicht, man müsste mal sein Gewicht als Deutschland für sowas anstatt populistischer Migrationsdebatten einsetzen. Müsste auch im Sinne der FDP sein.