Und ich sehe halt beim Populismus - auch beim Linkspopulismus - die geschilderten Gefahren. Die Positionen sind ausgetauscht - so let’s agree to disargree. Mehr dazu findet in dem verlinkten Thread (und auch in einigen weiteren). So lange es nicht wirklich etwas Neues gibt, bringt es m. E. nicht viel, das hier alles nochmal zu wiederholen.
Das hab ich auch nie behauptet.
Danke für diese freundliche Einschätzung, aber ich glaube, dass du wenig über meine Vorstellung von Politik weißt aufgrund der wenigen Zeilen, die wir ausgetauscht haben.
Von einer Wirtschaftsweisen darf man aber erwarten, das auch entsprechend darzustellen und nicht die populistischen Narrative zu bedienen, indem derart vereinfacht wird.
Meinetwegen - ich weiß aber ehrlich gesagt gar nicht, um wen es geht und was die Person gesagt hat. War aber auch nicht mein Thema. Mir ging es vor allem um eine Einordnung der Debatte ums GEG im Kontext der gestrigen Wahlergebnisse.
Dann wäre die soziale Spaltung noch schlimmer als jetzt. Es wäre wünschenswert, dass der Realoflügel einbricht, denn dieser Flügel vernachlässigt konsequent sozialen Ausgleich in meinen Augen. Mit gruselt es sehr von Schwarz- Grün.
Es gab nach der letzten Bundestagswahl aber überhaupt keine Mehrheit für Schwarz-Grün. Und auch sonst nicht für irgendeine 2-Parteien-Koalition außer der GroKo - die nun wirklich niemand mehr wollte. Wenn die CDU nicht so schlecht abgeschnitten hätte, wäre es auch nie zur Ampel gekommen - so zumindest meine bescheidene Meinung.
BSW sind mMn nicht in einem Lager mit Rot-Rot-Grün. Auf der Achse progressiv-konservativ ist das BSW klar auf der konservativen Seite, auf der klassischen links-rechts-Achse verweigert sie eine Positionierung als links und versucht eine Art Querfront zu bilden.
Dein Vergleich (bzw der von fefe) hinkt also etwas
Schon klar. Das waren eher theoretische Überlegungen meinerseits - im Sinne „Was wäre das Beste für das Land gewesen vor dem Hintergrund, dass man zwei Lager verbinden muss.“
Die Rechten wird man doch nicht mit linker Politik zurückgewinnen.
Merz hat sich schon zu weit aus dem Fenster gelegt und kann seinen Wählern eine Koalition mit den Grünen nicht glaubhaft verkaufen, wenn es rechnerisch auch für eine Koalition mit der SPD reicht. Wenn Wüst Kanzlerkandidat wird, dann ist Schwarz-Grün hingegen realistisch. Hängt wohl davon ab, ob Merz es reicht Finanzminister statt Kanzler zu werden. Er ist ja auch nicht mehr der Jüngste und der Job des Kanzlers ist der anstrengendste in der Regierung.
Der linke Flügel der Grünen steht aber nicht nur für Klimaschutz, sondern auch (relativ kompromisslos) für andere Themen, die in der Mehrheit der Gesellschaft aktuell eher auf Ablehnung treffen. Wenn man sich die aktuellen Wahlergebnisse anschaut, muss man doch feststellen, dass die Mehrheit der Wähler aktuell eher konservative Politik möchte.
Wenn die Grünen wieder breitere Wählerschichten ansprechen wollen, dann ist ein Linksruck m. E. eher kontraproduktiv.
Der Sinn der Parteien ist aber auch, das gesellschaftliche Klima zu verändern, nicht nur, ihre Fahnen in den jeweiligen Wind zu hängen, der gerade weht.
Also auch wenn es aktuell so scheint, als seien wir im ewigen Zyklus von Progressiv-Konservativ wieder auf der konservativen Seite, ist klar, dass sich das auch wieder ändern wird. Und wenn die Grünen dann glaubwürdig sein wollen sollten sie sich jetzt nicht zu sehr dem konservativen Zeitgeist - so denn er existiert - anbiedern.
Es ist wohl an der Zeit um über Auswanderung in ein nicht-EU Land nachzudenken. Leider bleiben da nicht so viele, die einen ähnlichen Lebensstandard bieten und keinen scharfen Rechtsruck erleben.
Wenn es mit dem Klimaschutz nicht auf nationaler Ebene und globaler Ebene funktioniert, kann man sich sozialen Ausgleich in die Haare schmieren. Wie oft kann sich eine Gemeinschaft leisten, ein Jahrhunderthochwasser/dürre/sturm/feuer über die unweigerlich nötigen Hilfs- und Wiederaufbauzahlungen zu kompensieren, bevor schlicht nix mehr zu verteilen bleibt? Und wie hässlich wird dann der Kampf um den Rest? Wenn wir in 10 Jahren noch über Bürgergeld oder ähnliches streiten, haben wir extrem Glück gehabt, würde ich sagen.
Ich habe das Gefühl, dass genau das in den letzten 20 Jahren versucht wurde. Aber offensichtlich hat die politische Flexibilität im Volk seine Grenzen.
Ich kenne keins, Kalifornien wäre für mich die einzige Option und dann auf Washington pfeifen. England vielleicht, da geht es ja gerade nach links. Die müssten aber wieder in die EU.
OK, Schweiz.
Das übliche Argument um bloß nichts umzuverteilen. Wir haben keine Zeit weil wir alles verpennt haben, also muss es so gehen. Am Ende sollen also 80% bluten um 20% ihren Reichtum zu sichern. Es wird keinen effektiven Klimaschutz in der Breite geben, wenn nicht endlich Lasten fair verteilt werden. Und für Lastenverteilung stehen die Grünen Realos absolut nicht.
Hab da einen Bekannten, Ex-Siemens-Ingenieur, war in Frankreich (hat da ein nettes Haus), lange in Indonesien (hat da eine hübsche Villa), dort seine Frau kennengelernt (sehr nette Indonesierin), hat 2 Kinder mit ihr.
Lebt aktuell als Privatier in Deutschland, im Haus der Mutter, verkauft nebenbei Balkonkraftwerke.
Propagiert lautstark, das er AfD wählen wird. Auch wegen der ganzen Ausländer. Und überhaupt, wegen der Grünen und sowieso.
Hab ihn mal gefragt, ob er sich das Parteiprogramm durchgelesen hat. Das bei einer Regierungsverantwortung der AfD ggf seine Frau und Kinder auf der „Remigrationsliste“ landen könnten. Langes Schweigen.
„Dann hau ich halt ab nach Indonesien, ist eh alles besser da“.
Ich frag ihn, wenn alles so schlecht ist in Deutschland, warum er nicht sofort zurück geht.
„Weil meine Kinder hier erst zur Schule gehen sollen und eine Ausbildung machen. Zudem ist es hier sicherer.“
Sie mag sich bis vor einigen Jahren (Jahrzehnten?) als Kommunistin bezeichnet haben, ihre aktuellen Positionen sind allerdings vieles, aber ganz sicher nicht „stramm kommunistisch“. Das entspricht einfach nicht der Realität. Schau dir das BSW-Parteiprogramm an, da ist die Rede davon, „kleine und mittelständische Unternehmen“ stärken und vor „ruinösem Steuerwettberwerb“ und Auflagen schützen zu wollen. (https://bsw-vg.eu/) Was ist daran Sozialismus oder Kommunismus?
Es kommt aber auch auf das Thema an. Beim Klimaschutz ist es z.B. im Kontext Zeitplan betrachtet besser wenig zu fordern, das aber zu bekommen als viel zu fordern und nichts davon zu bekommen.
So ein Szenario ist nächstes Jahr durchaus möglich falls die Frage schwarz-rot oder schwarz-grün lautet.
Da gilt es dann abzuwägen ob man mit moderaten Positionen am Ende mehr erreichen kann oder nicht. Durch verschiedene Strömungen innerhalb einer Partei kann man da auch durchaus etwas taktieren.
Naja, in der Schweiz, wo ja viele Deutsche gerne hinwollen regieren die Rechten ja schon. Die Lösung ist: Wählen gehen und selber teilhaben an der Politik.