EU-Regulierung von Kryptomärkten: Kommt ein Verbot von Bitcoin?

Die Wallet ist ein Crypto-Key, genau. Ein User kann selbstverständlich mehrere haben. Darum sind die Implikationen für die Privatsphäre bei derartiger Regulatorik nicht zu unterschätzen. Die EU sagt quasi: „Alles was du an eigenen Besitz im Wert von über 1000€ bewegst, musst du uns mitteilen.“

Naja, ich bin jetzt allzu großer Fan von Crypto-Währungen, daher ist es mMn auch keine Katastrophe, wenn die Crypto-Währungen verschwinden würden. Das halte ich aber für unwahrscheinlich, dafür ist das Spekulieren zu lukrativ und ich würde mich nicht wundern, wenn auch schon viele „seriöse“ Banken und Investmentfonds selbst dabei mit spekulieren.

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Bitte Links nur zur Vertiefung eines eigenen Textes einstellen.

Ich glaube nicht, dass es allein an der Spekulation liegt. Dafür gibt es unzählige weitere Produkte. Nun sollen private Wallet „quasi“ verboten werden, was ich für extrem bedenklich halte. Eine Flucht aus dem FIAT Geldsystem soll damit erschwert werden. Was ich noch bedenklicher finde.

Ich stimme zu. Allerdings ist es meiner Meinung nach ein bereits ein Fehler Crypto nur auf Geld zu reduzieren. Im Endeffekt geht es darum Güter trustless zu handeln. Das ist eine gewaltige Chance für Dezentralisierung von Macht und damit für Demokratie. Da fundamental einzugreifen - wie es die EU nun macht - ist nicht nur Schaden an der Privatsphäre.
Die dadurch entstehende Stärkung des Eigentumsrechts steht aber selbstverständlich in starkem Kontrast zu einem anderen sehr gepushten Narrativ derzeit: The great reset. Viele dieser „young global leaders“ des WEF sind Teil der selbsternannten (politisch Links ist es nicht, darum selbsternannt) linken Parteien, die nun diese Einschränkungen für private Wallets vorantreiben. Ich hoffe da gibt es keinen Zusammenhang, aber warum eine so weitreichende Entscheidung mittels massiver Desinformation in so kleinem Kreis durchgedrückt werden soll, ist mir schleierhaft.

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Dann klicke mal eine Maus, benutze einen Computer etc ohne Gold darin zu haben. Ich hatte noch nie Bitcoin als Ressource für ein physikalisch nutzbares Produkt zur Herstellung gesehen.

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Privatsphäre wird sehr gerne „höheren Zielen“ wie Einnahmen oder Bekämpfung von Dingen wie Terrorfinanzierung , Geldwäsche oder Darstellungen von Kindesmissbrauch geopfert.
Mir fehlt da irgendwie der gute alte Geist der Unschuldsvermutung, der Datensparsamkeit und der Nachweis dass es wirklich einen Nutzen hat der es rechtfertigt und keine anderen Möglichkeiten bestehen.

Wieso kommt keiner der sagt „wir haben jährlich so und so viel Umsatz mit gefährlichen Chemischen Drogen, davon wird jener % Satz über folgende Wege umgetauscht“ „so und so viele Bürger überweisen für legale Dinge Geld“ „wir haben x und y versucht und festgestellt, dass nur eine Aufhebung der Unschuldsvermutung die Sache richtig in den Griff bekommt“ oder ähnliches.
Die Begründungen gehen eher in die Richtung „Das müssen wir machen, weil die Bösen ja keine anderen Wege haben und ausweichen. Ausserdem gibt es keinen legalen Grund. Habt ihr etwa was zu verbergen?“.

Das holpert in vielerlei Hinsicht in der Begründungsphase.

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Naja, was sind den die Nutzungsmöglichkeiten von Crypto-Währungen:

  • Als Geldersatz im Alltagsleben? Viel zu starke Kursschwankungen
  • Als Notfall-Währung in Kriegs/Krisen-Zeiten? Sinnvoll aber wird auch gegen Sanktionen genutzt
  • Als Spekulationsobjekt? Legal, aber von zweifelhaften gesellschaftlichen Nutzen
  • Und halt die ganzen illegalen Nutzungsmöglichkeiten: Ransomware, Drogen, Hacking von Crypto-Dienstleistern

Insgesamt erscheint mir das Kosten-Nutzen-Verhältnis hier als viel zu schlecht. Daher ist auch meine Hoffnung, dass die EU-Maßnahmen denn Crypto-Markt komplett stilllegen und nicht einmal das „legale“ Spekulationsgeschäft übrig bleibt.

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Das is son bisschen Henne Ei Problem. Einerseits ist Schwankung nur natürlich, Angebot und Nachfrage. Aber solange der Markt relativ klein ist mit deutlich weniger Akteuren als es mit Dollar und Euro , Rubel und Co der Fall ist , wirken sich Dinge deutlich stärker aus.
Das würde sich bessern wenn weniger Leute sich davon abschrecken ließen und mit machten.

Eine Sanktion besteht nicht nur aus dem Finanziellen Aspekt.
Ich würde das vergleichen mit dem Milliardär auf der einsamen Insel.
Was hilft dir eine riesige Menge X, ob nur Dollar, Muscheln oder Bitcoin oder sonst etwas, wenn niemand dir dafür etwas eintauscht?
Was hast du davon wenn du zwar ohne SWIFT Zugang massenweise Bitcoin bekommst, wenn aber die kritische Masse deiner Handelspartner beschlossen hat mit dir keine Geschäfte zu machen?
Der Punkt mit illegaler Nutzung is kein Argument. Dual-Use hast du mit Software, mit Euros, mit Messern und anderen Dingen. Teilweise je nach Statistik sogar mehr.
Die gleiche Argumentation könnten wir mit Chatkontrolle führen. Ist der Anteil an bösen Leuten und die Schwere ihrer Taten so hoch dass ein Durchleuchten aller Leute und ihrer Tätigkeiten gerechtfertigt ist? Eher nicht.

Ich finde dein Beitrag geht völlig an den Anmerkungen von @Eis vorbei.

  1. Privatsphäre setzt keine Nutzungsmöglichkeit voraus. Wenn ich in meiner Freizeit auf der Hängematte lottern möchte, ist das mein Ding und geht auch niemanden sonst etwas an.
  2. Du hast offensichtlich ein sehr geringes Verständnis von der Dimension des Kryptomarktes (erkennbar an den Anwendungsbereichen, auf die du den Bereich reduzierst), was an sich selbstverständlich kein Problem ist. Das ist aber keine ausreichende Voraussetzung, um etwas zu regulieren.
    Trotzdem aber gerne ein paar Anmerkungen zu deinen Punkten, falls dich das interessiert:
    Zu 1: Es geht den meisten Produkten nicht darum Geldersatz zu sein. Ein populärer Anwendungsbereich sind Wertspeicher wie Bitcoin ein anderer die Dezentralisierung des Finanzbereichs. Es ist denke ich keine allzu großes Geheimnis, dass unserer traditionelles Finanzsystem ein abgekartetes Spiel ist, an dem große, institutionelle Player mit gezinkten Karten teilnehmen dürfen. Stichworte: Highfrequency-Trading, Darkpools, Naked Shorting, Options-Trading.
    Der Kryptobereich versucht mittels Dezentralisierung diese Gewinnmitnahmen durch Mittelsmänner auszusparen und an diejenigen weiterzugeben, die auch das eigentliche Risiko tragen: Kleinanleger.
    Zu 2: Über Sinn oder Unsinn von Sanktionen sollte sicherlich ein eigener Thread erstellt werden. Persönlich freue ich mich über jeden Ottonormalbürger aus Russland, dem nun eine Rezession droht und der alternative finanzielle Pfade beschreiten kann, für jeden Inder, der davon profitiert, dass seine Regierung dem Druck des Westens nicht nachgibt und ihm dem Schicksal der absoluten Armut überlässt und ich habe wenige Verständnis für unsere Presse, die Sanktionen preist und dabei selbst die simple Doppelmoral übersieht, dass wir weiterhin Öl aus Russland beziehen. Selbst wenn man das vollständig anders sieht, ist das für mich immer noch kein Grund den vielen Menschen ohne Bank auf dieser Welt oder Bürgern von Ländern mit signifikanter Inflation (Argentinien, Türkei) bessere Methoden für finanzielle Sicherheit vorzuenthalten.
    Zu 3: Kapitalismuskritik verdient auch einen eigenen Thread. Wo das nun aber exklusiv Krypto gelten soll, ist für mich nicht nachvollziehbar.
    Zu 4: Wie in dem von mir geposteten Artikel von vor drei Tagen gelten diesen Probleme in erheblich höherem Maße (sogar relativ, nicht absolut!) für klassische Währungen. Das ist auch leicht nachzuvollziehen, wenn man bedenkt, dass Zahlungsströme auf der Blockchain transparent sind und auch nach Jahren nachvollziehbar bleiben. Nicht umsonst sind einige Bitcoins nach wie vor entwertet und auf der Blacklist von zentralen Exchanges, weil sie mit dem Handel auf Silkroad vor einigen Jahren in Verbindung gebracht werden können.
    Davon unabhängig ist weder der einzelne Coin noch ein Geldschein verantwortlich für illegales. Sie sind nur Mittel zum Zweck für bad actors. Deswegen die Methode und nicht die Handelnden zu verurteilen, erscheint wie immer wie ein fauler Kompromiss, der das eigentliche Problem nicht lösen wird.

Ja, aber mit Euros werden viel mehr legale als illegale Geschäfte gemacht. Der Nutzen überwiegt also bei weitem.
Bei Software ist das Ähnlich. Niemand würde MS Word verbieten wollen, nur weil ein Erpresser seinen Drohbrief damit schreibt.

Genau das ist meine Meinung.

Ich sehe da eben nur 3 Nutzergruppen (Legale Nutzer, Spekulanten und Kriminelle).

Als reines Spekulationsobjekt ist Crypto-Geld einfach zu Umwelt-schädlich, das überzeugt mich nicht. Noch dazu weil die Spekulanten quasi Kollateralnutzen aus den kriminellen Machenschaften ziehen, denn Opfer von Ransomware und Drogenkäufer brauchen ja Crypto-Coins und sorgen so für Liquidität und Kurs-Nachfrage.

Außer legalen Spekulanten und Kriminellen bleiben also nur noch die (wenigen) legalen Nutzer. Daher sage ich mir halt, wäre besser, wenn es keine Krypto-Währungen gäbe.

Stimmt. Aber du darfst in deiner Freizeit auch nicht einfach sinnlos mit dem Auto rumfahren (Quelle):

Unnützes Hin- und Herfahren ist innerhalb geschlossener Ortschaften verboten, wenn Andere dadurch belästigt werden.

Es gibt also auch schon in anderen Bereichen Grenzen für unnützes Handeln. Die Frage ist, mMn, welchen Einfluss da Handeln auf die Gesellschaft hat.

Du hast Krypto in deiner Aufzählung vergessen :wink:
Sry aber du kritisierst hier wirklich genau die Sachen, zu denen man auch Bitcoin zählen kann. Miner und informierte User haben auch bei Cryptogeld einen inhärenten Vorteil.

Alles in allem würde ich sagen, solange nicht > 95 % des Krypto-Umsatzes nicht aus Spekulation und illegalen Geschäften besteht, ist mir das System für seinen Energieaufwand nicht nützlich genug.

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Selbstverständlich ist Information ein Vorteil. Es ist doch gerade schlimm, wenn das nicht so ist. Der entscheidende Unterschied zwischen dezentralisiertem Finanzwesen und traditionellem Finanzwesen ist, dass in Ersterem nicht nur jeder Informationen bekommen kann, sondern sie auch gewinnbringend einsetzen kann. Bei letzterem hat diesen Zugang in vielen Fällen nur ein exklusiver Klub.
Dass du weiterhin auf krimineller Nutzung bestehst zeigt leider auch nur, dass du nicht mal bereit bist eine Quellen zu lesen. 0,15% aller Transaktionen 2021 in Krypto konnten mit irgendwelchen kriminellen Elementen in Zusammenhang gebracht werden. Währenddessen wird angenommen, dass es 5% des globalen BiPs in Fiat-Geld sind. Der Anteil an legalen Geschäften ist also im Krypto-Bereich höher als in Euroland. Wenn du den Anteil der drei Gruppen (die es so übrigens beim Handel von wirklich jedem Gegenstand gibt) irgendwie anders siehst, bist du einfach verkehrt informiert. Das ist keine Basis für irgendein Argument.
Dein Beispiel des sinnlosen Hin- und Herfahrens unterstützt deine Punkte auch nicht. Die Einschränkung „wenn andere dadurch belästigt werden“ ist relevant. Spekulation im schlechtesten Fall schadet nur dem Spekulanten selbst. Davon unabhängig ist für jeden, der ernsthaft Zeit in Krypto investiert, Spekulation kein wesentliches Argument. Einmal mehr beziehst du dich für deine Rechtfertigung von Regulatorik auf Zweckentfremdung und Grundlage sind nur deine Gefühle. Wenn dir Dodge-Coin so ein Dorn im Auge ist, zieh eben dagegen ins Feld.
Das Energieargument ist genau so ein Blödsinn. Erstens kann man Krypto nicht über einen Kamm scheren. Der Unterschied zwischen PoS und PoW beim Energieverbrauch ist gewaltig. Zweitens ist hoher Energieverbrauch an sich nicht umweltschädlich. Es kommt immer auf die Art von Energie an, die verbraucht wird. Dahingehend zu regulieren, fände ich beispielsweise sehr attraktiv.
Ich würde es begrüßen, wenn du dich ernsthaft auf die Argumente einlässt. Ich nehme gerne an konstruktiven Diskussionen teil, aber dafür sollte eine gewisse Auseinandersetzung mit den Punkten der anderen Teilnehmer Grundvoraussetzung sein.

Ja das haben einige Tech-Magazine letztes Frühjahr berichtet und sich dabei wohl auf einen ehemaligen CIA-Vize-Chef bezogen:
Klischee falsch: Schlaue Kriminelle haben Bitcoin praktisch nie genutzt - winfuture.de

Allerdings hinkt mMn der Vergleich, da hier das globale BiP (Der Wert aller hergestellten Waren und Dienstleistungen, Quelle) mit einem Transaktionsvolumen verglichen wird.

Man hätte also z.B. die weltweiten kriminellen Überweisungen in FIAT-Geld mit dem gesamten FIAT-Geld-Transaktionen ins Verhältnis setzen müssen. Das geht ntürlich nicht, da dort auch Bargeld-Transaktionen drin sind, die nirgends erfasst werden. Aber nur damit hätte man einen echten Vergleich.

Da bin ich anderer Meinung, aber ich will das hier auch nicht weiter ausführen, weil wir dann von dem eigentlichen Krypto-Geld-Thema wegkommen.

Das Energie-sparsamere Proof-of-Stake ist aber noch Zukunftsmusik.

Stattdessen muss man aktuell sowas lesen:

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Ja, der Vergleich geht nicht 1 zu 1 auf, aber verschlechtert es das ursprüngliche Argument? Sobald eine Transaktionen auf einer Chain mit kriminellen Handlungen in Verbindungen gebracht werden kann, sind sowohl die betroffenen Coins, als auch alle damit zusammenhängenden Adressen aufgrund der Transparenz leicht nachvollziehbar. Das ist deutlich unattraktiver für jemanden, der etwas zu verbergen hat, als - wie du selbst beschrieben hast - Fiat-Geld. Und siehe da: die Statistik zeigt tatsächlich, dass wenige Transaktionen mit Verbrechen in Zusammenhang stehen und wenn sind es überwiegend Finanzverbrechen und nicht der lächerliche Vorwurf von Terrorismusfinanzierung. Was mit diesem Vorstoß gegen „unhosted“-Wallets nun aber passiert, ist, dass die Beweisführung umgekehrt wird. Sobald ich eine Transaktion über 1000€ an eine Exchange schicke, stehe ich unter Generalverdacht, muss meine Adresse offen legen und mit persönlichen Daten in Verbindung bringen. Beim nächsten Hack (und das ist erfahrungsgemäß nur eine Frage der Zeit) der besagten Exchange oder der Eu-Sever (wahrscheinlicher), die diese Daten dann auch speichern werden, ist meine komplette finanzielle Vergangenheit on chain in der Hand von Verbrechern. Schön für diese vorsortiert und mit allen relevanten Daten versehen.
PoS ist alles andere als Zukunftsmusik. Jede Layer 1 smart-contract Plattform mit Ausnahme von Etherium, die dieses Jahr wechseln wollen (haha…), nutzt es: Solana, Cardano, Polkadot, Avalanche, Near, Cosmos (und damit Terra, Binance und Crypto.com).
Zu deinem Spiegelartikel: Genau das meinte. Die Art der Energienutzung sollte reguliert werden. Du hast nun praktischerweise nicht die Beispiele rausgesucht, wie Bitcoin den Ausbau grüner Energie ua. in Texas vorantreibt. Aber eine Institution wie die EU, die unter Führung Deutschlands massives Greenwashing mit Gas betreibt, sollte schon allein die Doppelmoral vermeiden, Zukunftsinnovationen aufgrund von vorgeblicher Umweltschädlichkeit zu regulieren. Neben den ganzen anderen Schäden für den Wirtschaftsraum, die damit einhergehen.

Naja, er macht es eigentlich wirkungslos.

Aber man kann ja jederzeit beliebig viele neue „Konten“ erstellen und über diese seine Geldströme schicken.

Verlinke doch bitte auch mal die Sachen, auf die du dich beziehst. Oben habe ich sogar einen Link zu deiner Aussage geschrieben.

Das musst du aber auch bei jeden normalen Bankkonto auch. Und zwar schon lange bevor du die erste Überweisung machst. Und normale Menschen stören sich da auch kaum dran.

Aber ist nicht das Erbeuten von Crypto-Geld die Hauptmotivation für solche Hacks? Was sollen die Kriminellen mit deiner Adresse anfangen?

Bitcoin und Ethereum haben zusammen grob 70 % des gesamten „Cryptowertes“ (Marktkapitalisierung) und beide sind, Stand heute, Proof of Work.

Quellen?

Du würdest also sagen, dass private Transaktionen, die nicht Teil des BiPs sind, mehr als das 30x geschäftlicher Transaktionen ausmachen? Selbst wenn das so wäre (was es nicht ist), wäre der Vergleich immer noch nicht wirkungslos, weil der Anteil krimineller Aktivitäten bei Krypto dann genau so hoch wäre, wie bei Fiat-Geld.
Du musst bei einer Krypto-Exchange genauso wie bei einem Bankkonto private Daten hinterlegen, aber das ist doch nicht das entscheidende Problem. Stell dir mal vor, was hier los wäre, wenn der Staat auf einmal jede Transaktion von über 1000€ wegen generellem Terrorismusverdacht dokumentieren würde.
Wenn die Hauptmotivation für Hacks nicht Daten sind, frage ich mich, warum die EU-Institutionen so häufig gehackt werden. Logischerweise sind Exchanges auch ein attraktives Ziel, weil Coins in hosted wallets eben nicht sicher sind. Allerdings sind Datenlisten, die das genaue Guthaben von Konsumenten und deren persönliche Daten konsumieren, garantiert eine Menge wert auf Schwarzmärkten.
Das Argument mit mehreren Wallets ist auch vollständiger Humbug, weil es nur Komplexität hinzufügt. Transaktionen sind trotzdem transparent, hast du also die Daten einer Wallet und eines Nutzers kannst du mit einer kleinen Recherche hunderte von Wallets, die dieser User potentiell zusätzlich nutzt, zuordnen solange wesentliche Zahlungsströme zwischen ihnen fließen. Die Wallet über die der Wechsel in Fiat oder aus Fiat stattfindet ist dabei offensichtlich die relevante.

Marktkapitalisierung sagt aber wenig über Aktivität aus. Ja, das meiste an DeFi findet noch auf Etherium statt. Dieser Marktanteil wird aber zunehmend kleiner und wenn Etherium gewechselt hat, passiert nahezu alles auf PoS. Abgesehen davon, was ist hier das für ein Argument? Mehr als 70% aller Auto sind Co2-Verbrenner. Lasst uns auch E-Autos regulieren. Mehr als 70% der globalen Energie stammt nicht aus Erneuerbaren. Lasst und Energieerzeugung verbieten und zurück in Baumhäuser ziehen.
Die Quelle steht immer noch (der Hinweis war schon in einem vorigen Post) im ersten Post, den ich zum Thema „unhosted“-wallets vor einigen Tagen gepostet habe. Quellen zu grüner Energie in PoW und ich hab das nur eben bei google eingegeben:

Wie viele Transaktionen packt der Mempool eigentlich mittlerweile pro 12 Minuten?
Um eine Alternative zum Bargeld zu sein, muss der Bitcoin auch genauso schnell mein Geld bewegen. Kann er das ohne dass ich Krücken vertrauen muss?

Die Bitcoin Blockchain hat ihre Blockgröße nicht geändert und die 10m Abstände die zwischen Blöcken angepeilt werden auch nicht.
Der Punkt ist: Inzwischen gibt es neue Möglichkeiten.
Es gibt das Lightningnetzwerk dass nahezu beliebig viele Transaktionen zwischen den Beteiligten ermöglicht. Das ist wie ein Vertrag der regelmäßig aktualisiert wird mit den Beträgen auf dem Treuhandkonto für die Parteien und nur bei Problemen lässt man sich von der Blockchain die jeweiligen Summen auszahlen.
Solange beide Parteien ehrlich sind kann man innerhalb des Lightningnetzes bleiben und fällt damit nicht unter die von dir genannten Einschränkungen.

Das würde ich nicht als Krücke sondern als sehr elegante Lösung für die Einschränkungen der Blockchain bezeichnen.

Das BiP ist eine Aufsummierung von Werten (Quelle: Wikipedia):

Das Bruttoinlandsprodukt […] gibt den Gesamtwert aller Güter, Waren und Dienstleistungen an, die während eines Jahres innerhalb der Landesgrenzen einer Volkswirtschaft als Endprodukte hergestellt wurden, nach Abzug aller Vorleistungen.

Da die Vorprodukte auch mit irgendwelchen Transaktionen bezahlt werden müssen, liegt für mich eigentlich auf der Hand, dass das gesamte Transaktionsvolumen (Bargeld, Überweisungen usw.) immer höher sein muss als das BiP.

Wenn du da andere Quellen zu hast, gerne her damit.

Oder noch ein vlt. etwas hemdsärmeliges Beispiel:
Wenn ich dir 100 € überweise und du mir 100 € zurück überweist, dann ist das ein Transaktionsvolumen von 200 € aber keiner von uns hat dadurch mehr Geld und das BiP ändert sich auch nicht. Das ist der Unterscheid den ich meine.

Die Leute, die sich mMn über so eine 1000€-Meldepflicht ärgern würden bzw. die sich heutzutage am meisten über z.B. Meldepflichten wegen Geldwäsche bei Häuserkäufen usw. aufregen, das sind meistens die Leute, bei denen mal mindestens der Verdacht der „Steueroptimierung“ nahe liegt.

Aber klar, man kann argumentieren, dass es gut ist, wenn es Zahlungsmöglichkeiten gibt, die der Staat nicht so leicht überwachen kann, falls wir irgendwann doch mal wieder in autoritärere Zeiten kommen.
Aber da ist mir Bargeld noch tausendmal lieber, den in der Blockchain stehen nun mal schon alle Überweisungen drin. Da müsste ein Überwachungsstaat nur noch die Pseudonymität auflösen und er hat auch wieder alle Daten.
Und ein richtig autoritärer Staat braucht dafür keine Daten beim Exchange oder so, sondern der kassiert einfach die Leute auf der Strasse ein und „überredet“ sie dazu, ihre Bitcoinadressen rauszugeben.

Gut da hast du Recht. Aber gibt es denn Quellen, die Aufschlüsseln wie groß der Energiebedarf von Etherium verglichen mit Bitcoin ist?

Wieso sollte das so kommen? Wenn es den Bitcoin-Usern nur darum ginge, einen Crpto-Coin zu nutzen, der nicht das Energie-hungrige Proof-of-work nutzt, dann könnten sie ja zu einer anderen Währung wechseln, die heute schon Proof-of-Stake oder so etwas nutzt.

edit:
@Eis: Danke für den Hinweis mit dem Lightning Protokol, davon hatte ich noch gar nicht gehört.

Der Bitcoin-Vorstoß von El Savaldor scheint alles andere als Rund zu laufen:

Arte hat auch einen kurzen Beitrag zu den Problemen:

Long story short:
Es gibt ziemlich viel Identitätsdiebstahl und Betrug.

Daher ist der EU-Vorstoß zur Einschränkung bzw. zum Verbot von Kryptowährungen wohl auch eine sinnvolle Maßnahme zum Verbraucherschutz, da sich sonst auch hier immer mehr Menschen ohne das notwendige Wissen mit Bitcoin ausstatten und dann eventuell geprellt werden.

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