EU-Regulierung von Kryptomärkten: Kommt ein Verbot von Bitcoin?

Am 24.09.2020 wurde von der Europäischen Kommission ein Entwurf für MiCA-Richtlinien (Markets in Crypto-assets) vorgelegt.

Interessant ist, worum es geht: Förderung der Innovation durch eine Technologie. In diesem Zusammenhang sei in erster Linie Vertragssicherheit in Abwesenheit eines Dritten genannt, was weitreichende Konsequenzen für den Finanzsektor (DeFi, Digitale Identität, Transparenz) hat, aber auch für viele andere Bereiche Bedeutung erlangen kann, wie bspw. die Politik. Andererseits geht es aber auch um notwendige Regulierung dieses Marktes zum Schutz der Nutzer (bspw. vor Cyberangriffen oder Marktmanipulation) oder der Finanzstabilität (Stichwort „Stablecoins“). Die Erkenntnisse der Kommission sind detailliert und zeugen von einer akribischen Aufarbeitung des Kontexts seit 2018. Die resultierenden Vorschläge zur Regulierung insbesondere von „Stablecoins“ bzw. E-Geld-Token sind eine exzellente Diskussionsgrundlage, wie die EU diese neue Technologie im Sinne ihrer Bürger nutzen könnte, indem der einzelne Nutzer bestmöglich geschützt wird, ohne dass die Innovationsfähigkeit des Produkts unverhältnismäßig eingeschränkt wird. Das verdient definitiv ein eigenes Thema!

Interessant ist aber auch, worum es nicht geht: Energiepolitische Implikationen durch die Nutzung Bitcoins.

Umso überraschender ist es, wenn nun bekannt wird, dass am 28.02.2022 ein Kompromiss einen Bann für alle Proof-of-Work (im folgenden PoW) basierenden Kryptowährungen in Europa bedeuten könnte. Der Grund dafür ist, dass diese auf „ökologisch nicht nachhaltigen Konsensmechanismen“ zurückgreifen. Bevor ich dazu einige Anmerkungen machen möchte, sei festgehalten, dass hier offensichtlich eine ausführliche Untersuchung für eine vollkommen andere politische Agenda missbraucht und die umfangreiche Arbeit der europäischen Kommission ad absurdum geführt wird. Vergleichbar ist das möglicherweise mit dem in der Lage diskutierten Netzwerkdurchsetzungsgesetz, unter dessen Deckmantel weitreichende Privilegien für Geheimdienste ermöglicht wurden. Der hohe Energieverbrauch insbesondere von Bitcoin ist definitiv diskussionsbedürftig, verlangt aber nach einer eigenen sorgfältigen Aufarbeitung und verdient es nicht, in Form eines Kompromisses um eine nur dem übergeordneten Gebrauchsgegenstand vergleichbare Verordnung in einer Nacht und Nebel Aktion unterdrückt zu werden.

Ich finde das oben genannte ist ausreichend genug, um sich unter diesen Vorrausetzungen gegen diesen Vorstoß unserer – wie in dem Artikel von btc-echo impliziert wird – Regierungsparteien zu stellen.

Trotzdem noch einige Einwände gegen den Vorwurf des zu hohen nicht ökologischen Energieverbrauchs bei PoW-Chains. Der Vorstoß der Parteien ist so formuliert als sei Bitcoin-Mining von nicht nachhaltigen Energien abhängig. Das ist allerdings Unsinn. Ein Gesetz, das beispielsweise nur grünes Mining zulässt (oder besser fördert) ist vollständig ausreichend. Das häufig als Konkurrenzprodukt stilisierte Gold (es ist ebenfalls ein Wertspeicher und der Energieverbrauch sogar noch höher als bei Bitcoin) kann beispielsweise nicht auf nachhaltige Energien ausweichen und die Förderung ist ein umweltunfreundlicher Prozess.

Reduziert man das Argument auf den lediglich unverhältnismäßigen Stromverbrauch dieser Technologie, sei eingewendet, dass das eine eigene Aufarbeitung verdient. Diese Reduzierung würde mindestens einen Präzedenzfall schaffen, in dem eine Technologie allein aus diesem Grund gegenüber vergleichbaren Technologien das Nachsehen erlangen würde. Vergleichbar wäre es das Autofahren zu verbieten, weil es im Vergleich zu Zug- oder Schifffahrt unverhältnismäßig viel Energie verbraucht, ohne die Vorteile des Individualverkehrs in Betracht zu ziehen.

In diesem Zusammenhang ist ein häufiges Argument in dieser Debatte, dass PoW deswegen verschwenderisch sei, weil es mit PoS (Proof of Stake) bereits eine energieschonende Alternative gäbe und die Nutzung „älterer“ Blockchains nicht mehr notwendig sei. Auch das stimmt nicht. Selbst in der Szene ist die Diskussion PoW vs. PoS zwar heiß geführt, an die Redundanz von Bitcoin glaubt dort aber im Grunde nahezu niemand. Der Grund dafür ist, dass das Maß an Dezentralität unvergleichlich ist, das durch die inhärenten „Arbeitsnachweise“ erreicht wird. PoS oder andere Konsensus-Mechanismen mögen in der Theorie ähnliche Ergebnisse versprechen, praktisch ist Bitcoins Erfolg in dieser Hinsicht aber unangefochten. Ganz im Gegenteil könnte die gebotene Sicherheit und Transparenz in Zukunft Grundlage für viele neue Innovationen innerhalb von PoS-Chains sein, die darauf aufbauen.

Ein Vergleich des Energieverbrauchs des traditionellen Bankwesens mit dem von Bitcoin scheint mir sinnvoll.

Der Vergleich mit Gold in den verlinkten Slides ist in meinen Augen aber Augenwischerei, wahrscheinlich „motivated reasoning“. Hier den Energieverbrauch des Goldschürfens anzusetzen ist Quatsch. Wenn morgen die Goldgewinnung verboten würde, würde das Gold als Wertspeicher (so unsinnig das sein mag) noch aufwerten, weil die Rarität noch größer würde.

Wenn hingegen das Abschließen von Blöcken von Bitcoin verboten würde, wären Bitcoin wertlos, weil man damit kein Geld mehr überweisen könnte. Obwohl das oft „mining“ genannt wird, ist dieser Vorgang auch nach dem Schürfen der letzten Bitcoins nötig, um Bitcoins benutzen zu können, siehe:

Gold auszutauschen ist hingegen mit dem normalen Banksystem möglich, also ist dessen Energieverbrauch die relevante Vergleichsgröße.

Ich habe mich nicht ausreichend mit Bitcoin auseinandergesetzt, um dazu eine besonders valide Meinung zu haben. Dennoch ist mein Eindruck folgender:

  1. Proof-of-Work muss immer teurer werden, je mehr Energie wir erzeugen, weil seine Idee ist, dass es teuer ist, Blöcke zu erzeugen. Wird Energie billig, muss das Abschließen von Blöcken mehr Energie verlangen. Deshalb wird Bitcoin immer die Nachfrage nach Energie befeuern.
  2. Das Banksystem kann prinzipiell hingegen so viel Energie sparen, wie es möchte. Ich kenne den Energievergleich nicht, aber ich schätze, dass es einen Punkt gibt, ab dem Bankwesen immer billiger ist.
  3. Ich weiß wenig von Proof-of-Stake, aber es es kommt mir vom Design weniger robust als proof-of-work vor. Dafür hat es keinen Energieverbrauch, der schlimm wäre. Falls es also entgegen meines und offenbar @Knalltuete s Eindruck funktioniert, wäre es vielleicht eine gute Alternative.
  4. Unabhängig vom Energieverbrauch liefert bitcoin etwas, das das traditionelle Bankwesen nicht liefern kann: Kryptografisch abgesicherte dezentrale Geldtransaktionen, die ohne Vertrauen funktionieren und staatlich nicht kontrolliert werden können.

Punkt 4 mag man als Vor- oder Nachteil sehen.

2 „Gefällt mir“

Das ist sicher ein Argument, aber vielleicht ist die Antwort tatsächlich, Auto fahren teuer zu machen, statt Bitcoin ein Recht auf Energieverbrauch zuzusprechen. Sehr zugespitzt:

3 „Gefällt mir“

Ich denke, hier muss etwas zwischen dem Mining und den Transaktionen differenziert werden.

Das ressourcenintensive Mining neuer Bitcoins passiert jetzt schon zu 75% in China (und außerdem noch in signifikanten Mengen in Kanada (Quebec), den USA (Georgia), Island und Norwegen). Primär werden dafür nicht erneuerbare Energien genutzt. [1]
Norwegen hat aus Klima-/Umweltschutzgründen die Förderung von Bitcoin-Mining bereits eingestellt.
In der EU wird es aufgrund der CO2-Bepreisung von Strom so oder so immer teuerer werden zu minen. Die Frage wäre also nur, ob der Preis von Bitcoin mittelfristig stärker steigt als ein CO2-Preis und ob daher also Mining in der EU überhaupt ein signifikantes Problem ist oder wird. → Wenn ja, dann muss man das in irgendeiner Form regeln.

Bei den Transaktionen ist die Sache etwas komplizierter. Wie @erg richtig gesagt hat, benötigen Transaktionen zwangsläufig auch das Mining. Positiv anzumerken ist da, dass es keinen direkten Zusammenhang zwischen dem Energieverbrauch und der Anzahl von Transaktionen gibt. [1] Für Transaktionen muss also nur überhaupt gemined werden, nicht aber zwangsläufig in der Größenordnung, wie es momentan passiert. Trotzdem gibt es aber natürlich auch indirekte Anreize, je mehr mit Bitcoin gehandelt wird und je weiter es sich verbreitet desto mehr Leute kommen vllt auf die Idee auch zu minen.

Unabhängig davon, ob es wirklich ein komplettes Verbot sein muss, ist eine Reglementierung da also grundsätzlich auf jeden Fall sinnvoll!

Vergessen sollte man auf der anderen Seite aber auch nicht, dass staatliche Institutionen grundsätzlich natürlich auch ein Interesse daran haben, nicht kontrollierbare Finanzflüsse einzuschränken.

[1] - Bitcoin - Stromverbrauch und Umweltverschmutzung (Wikipedia)

Ich habe --wie gesagt-- keine spezielle Ahnung von Bitcoin, aber wenn ich es richtig verstehe, ist die Blockgröße begrenzt und jeder Blockabschluss wird mit proof-of-work gemacht.
Man hat dieses Limit, wenn ich das richtig sehe, angehoben und zur Zeit ist es bei 4MB, von ursprünglich 1MB. Das scheint also zu gehen. Das generelle Problem scheint aber bestehen zu bleiben.
Der Bitcoin-Algorithmus scheint dafür zu sorgen, dass alle ca. 10 Minuten ein Block abgeschlossen werden kann

Ich weiß nicht, wie viele Transaktionen man in einem Block unterkriegt, aber es scheint begrenzt zu sein. Wie sich das gegenseitig aus-x-t, kann ich auf die Schnelle nicht beurteilen, aber bis mir das jemand vorrechnet, wäre ich skeptisch, dass Blöcke-Abschließen ohne Bitcoin-Erzeugung das Energieproblem löst.

Ich zitiere mal die Quelle für die Aussage von oben:

There’s a widespread misconception that Bitcoin mining is based on a mathematical process that gets steadily harder as more and more bitcoins are produced.
That’s wrong. The Bitcoin network is designed to automatically adjust the difficulty of mining to ensure that one block is produced every 10 minutes, no matter how much (or how little) computing power there is on the network.
When Bitcoin launched in 2009, each block came with a 50-bitcoin reward for the miner who created it. This figure is scheduled to fall by half every four years. When the mining industry’s revenue falls by half, its energy consumption should fall by the same proportion, since, if it didn’t fall, mining would become an unprofitable activity.
The reward halves again in 2024, in 2028, and every four years after that. So, if the price of bitcoins stabilizes, the Bitcoin network’s energy consumption will steadily fall over the coming decades.

Another important point: that fixed 12.5 bitcoin reward doesn’t depend on the number of transactions the Bitcoin network processes.
This means that the Bitcoin network could easily be upgraded to handle more transactions—potentially a lot more—without significantly changing miner revenues or energy consumption. So it’s not the case that a growing Bitcoin network will necessarily lead to a growing environmental disaster.
On the other hand, growing use of the network could push up Bitcoin’s price, which in turn would increase energy use.

1 „Gefällt mir“

Ich finde man muss neben dem Energiebedarf, der durchaus mit erneuerbaren Energien gedeckt werden kann, vor allem die Aspekte von Privatsphäre, Geldmengenausweitung und Geldwäsche betrachten.

Das zweite große Gegenargument ist nämlich Geldwäsche die laut Analysen einen verschwindend geringen Anteil an allen Transaktionen ausmachen.
Geldwäsche und Kriminalität wird auch im bisherigen Euro, Dollar System immer als Argument angeführt um Transaktionen von vorne bis hinten zu durchleuchten und die Transaktionshöhe einzuschränken.

Die EU spricht gerne von einem „digitalen Euro“, wo bereits die Mehrheit der Transaktionen mit Karten und Onlinebanking ohne Bargeld abgewickelt wird und der Euro bereits digital auf verschiedenen Konten vorliegt.

Studie zum E-Renminbi: Chinas Digitalwährung macht die Bürger gläsern | heise online ist so das Extrem was man verhindern muss und man sollte sich überlegen ob es nicht ein zentraler Wert der EU sein sollte die Unschuldsvermutung aufrecht zu erhalten und wieder einzuführen.

@sereksim Vor allem den letzten Hinweis finde ich sehr relevant und leider findet das in der Diskussion zu wenig Beachtung.
Grundsätzlich sei aber noch angemerkt, dass Wikipedia in diesem Fall wirklich keine gute Quelle ist. Mining ist letztes Jahr in China endgültig verboten worden und seitdem komplett ins Ausland übergegangen. Das sieht man beispielsweise hier: https://s3.cointelegraph.com/uploads/2021-10/9fc69723-33dc-44f8-ba2f-159b9b354f5e.png
Viel davon ist übrigens in Texas wieder aufgebaut worden, wo viele Projekte versuchen Serverfarmen komplett mit Erneuerbaren zu versorgen. Für Deutschland meiner Meinung nach auch eine interessante Idee, um Energiespitzen bei Wind und Sonne aufzufangen, die unsere Netze derzeit noch gar nicht verarbeiten können. Aber das nur am Rande.
Die Hashrate ist übrigens kein Selbstzweck. Einige Miner wären zwar ausreichend, damit Transaktionen funktionieren (im ersten halben Jahr Bitcoins hat fast nur Satoshi Blocks produziert), die Integrität des Netzwerks wäre damit aber nicht mehr gegeben. Sicherheit und Dezentralisierung ließen sich leicht unterminieren.

@erg Ich finde den Vergleich zu Gold ehrlich gesagt auch etwas unglücklich. Allerdings ist Bitcoin eher Wertspeicher als flächendeckendes Zahlungsmittel (Transaktionen sind zu teuer und zu langsam), darum finde ich den Vergleich mit dem klassischen Banksystem auch nicht besser. Es sei aber gesagt, dass dieses noch um ein Vielfaches umweltschädlicher und Energieaufwendiger ist - zumindest derzeit.

  1. Bitcoin muss nicht notwendig teurer werden. Richtig ist, dass mehr Rechenleistung mehr vom Kuchen verspricht. Wie viele Bitcoins neu „erschaffen“ werden, hängt aber in der Tat nicht von der aufgewendeten Energie ab, sondern ist gleichbleibend abnehmend. Das ist übrigens auch nur eine Annäherung an die angepeilten 21M Bitcoins. Einen letzten Block wird es also nur geben, wenn keine Note mehr die Bitcoin-Chain weiterlaufen lässt.
    Richtig ist aber auch, dass mehr Notes die Sicherheit erhöhen, darum für Bitcoin etwas gutes sind und das dementsprechend die Qualität des Netzwerkes durchaus an dem in ihn gesteckten Energieaufwand gemessen werden kann. Die grundsätzliche Frage ist dementsprechend, ob ein dezentraler, transparenter Wertspeicher das wert ist.
  2. Die Realität zeigt allerdings eine gegenteilige Entwicklung
  3. PoS hat inhärente Probleme die eher Anreize zu Zentralisierung als zu Dezentralisierung geben. Dafür brauch es keine technologische, sondern eine politische Lösung. Sollte das funktionieren gerne. Die Politik heutzutage und in der Vergangenheit stimmt mich allerdings nicht optimistisch.
  4. und transparent sind!

Das wäre dann ausreichend, wenn wir bereits genügend erneuerbare Energien für alle volkswirtschaflich sinnvollen Zwecke hätten. So verschwendet das Mining Energien in der Größenordnung ganzer Volkswirtschaften, während wir an anderer Stelle händeringend versuchen, Energie zu sparen und zum Beispiel Glühbirnen verboten haben…

4 „Gefällt mir“

Ja… na ja, ich wäre vorsichtig, mit solchen Totschlagsargumenten etwas zu verbieten. Das muss dann schon sinnvoll begründet werden, denn es ist ja nicht so, dass nur Bitcoin mehr oder minder sinnlos Energie verbraucht.

Ich bin bei dir, dass Mining die Nachfrage nach Energie befeuert, selbst wenn Mining nur mit Erneuerbaren passiert, aber für ein Verbot hätte ich dann eigentlich noch mal die obige Energiebilanz von jemandem durchgerechnet, der mir neutral vorkommt.

Das ist halt so ein Narrativ der Anhänger, dass bitcoin digitales Gold sei. Die Realität zeigt:

  • im Gegensatz zu Gold ist bitcoin positiv mit dem Aktienmarkt korreliert (d.h. als Hedge ungeeignet)
  • viel volatiler als Gold
  • hat keinen inhärenten Wert.

Don’t drink the Kool-aid…

(Typo behoben)

1 „Gefällt mir“

Scheint mir neutral genug.

1 „Gefällt mir“

Aber Gold schon? Don’t drink the other cool aid…
Sonst stimme ich deinem Post aber zu.

Naja, alles hat natürlich nur einen Wert, wenn Menschen es haben wollen. Gold hat aber diverse Anwendungen, nicht nur zum Anschauen. Abgesehen davon ist es seit tausenden von Jahren weltweit als wertvoll akzeptiert. Bitcoin kann man nicht mal gut anschauen.

Na ja, der Wert von Gold ist, soweit ich weiß, vor allem psychologisch. Immerhin wird in Krisen Gold gekauft und nicht irgendein anderer Werkstoff. Und Staaten leisten sich Goldreserven und nicht etwa Stahl- oder Seltene-Erden-Reserven. Ich schätze, Gold ist gerade deshalb so gut als Wertspeicher zu gebrauchen, weil es traditionell als wertvoll angesehen wird, aber die industrielle Nachfrage so gering ist, dass man sich nicht ins eigene Fleisch schneidet, wenn man es rumliegen lässt, statt es zu verbrauchen.

Und Bitcoin hat in diesem Sinne schon einen ähnlichen Wert wie Gold: Niemand will es verarbeiten, aber Menschen würden durchaus etwas dafür tauschen. Oder wie du selbst sagst:

In der Analyse unterscheiden wir uns nicht. Die Frage ist nur, wie stabil wir auf dieser Basis den Wert von bitcoin im Vergleich zu Gold einschätzen.

Und ich würde sagen: die Leute, die viel bitcoin haben (eine kleine Minderheit) ist jetzt darauf angewiesen, alle anderen von diesem Wert zu überzeugen, da sie sonst den Wert, den sie sich für ihre bitcoin vorstellen, nicht erlösen können. Dabei hilft so ein Narrativ. Ich würde mich halt nicht zu sehr drauf verlassen…

4 „Gefällt mir“

Der große Unterschied ist, dass Bitcoin im Gegensatz zu Gold nicht als Hedge geeignet ist, wie @ChristianF schon angemerkt hat. In einer Krise ist Bitcoin eben kein stabiler Wert, sondern sinkt genauso wie andere Anlagen.

Dass der Wert sinkt dürfte auch an der noch fehlenden Verbreitung in der Bevölkerung liegen.
Die Menschen die Kryptowährungen wie Bitcoin benutzen sind eher männlich, eher jung und eher spärlich im Vergleich zu Gold und Dollar.

Wenn wir jetzt bedenken dass die Vermögen eher bei den älteren Generationen anzusiedeln sind, wird es dauern bis die Situation zu Gunsten der Kryptowährungen kippt.

Bitcoin ist für den Handel ungeeignet.
Bis heute hat sich auch noch keine sinnvolle Nebenanwendung für die blockchain etabliert, lediglich die NFTs von Ethereum könnten (ganz kleines könnten) Potential haben.
Sicher kann noch ein gamechanger kommen, ich sehe ihn momentan nicht.
Der würde aber alle heutigen kryptos auf einen Schlag wertlos machen.

Es gibt theoretisch Anwendungen wie Smart Contracts und Decentralized autonomous organizations. Ob die irgendetwas besser lösen als andere Technologie und jemals im großen Maßstab zum Einsatz kommen werden, will ich nicht ausschließen, sehe es aber aktuell halt nicht.

1 „Gefällt mir“