Lieber Philipp Banse und lieber Ulf Buermeier, liebes Team,
ich habe nochmal ungläubig in die Themen der letzten Sendungen geäugt, ob ich was verpasst habe, aber nein – ihr habt auch kurz vor Toresschluss das Thema Chatkontrolle nicht behandelt.
Dabei bin ich sicher, dass ihr auf dem Laufenden seid. Nicht nur nach meiner Einschätzung, sondern auch der von 133 NGOs, darunter EDRI, Netzpolitik.org, EFF, Edward Snowden u.v.m. soll hier eine Überwachungsinfrastruktur geschaffen werden, die weltweit ihresgleichen sucht. Wenn das durchgeht (und natürlich weltweit Schule macht), dann gute Nacht Verschlüsselung, Anonymität, Whistleblowing oder Dissident:innen im Internet.
Ein Aspekt, den ihr in eurem letzten Chatkontrolle-Beitrag vor Jahr und Tag nicht gesehen hattet: die abzugleichenden Selektoren / Hashwerte können im Handumdrehen von CSAM auf andere Inhalte umgestellt werden. Was euch damals als „okay“ vorkam (weil, sind ja Hashwerte), kann sich unter dem Eindruck z.B. eines Terroranschlags schnell gegen eine komplette politische Richtung oder Bevölkerungsgruppe richten. Man denke an Homosexuelle in Polen oder katalanische Separatisten in Spanien, die beide vehemente Befürworter sind. Und die AfD träumt bestimmt auch schon davon, das unter ihrer künftigen Regierungsägide auszuweiten.
Meiner Ansicht nach ist eine solche Entwicklung eine Frage der Zeit, wie ich in diesem Blogbeitrag schreibe. Vor allem die Links unten sind hilfreich, denn es gibt Berufenere als mich, die zu dem Thema arbeiten.
Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr das Thema behandeln könntet.
Viele herzliche Grüße
Peder Iblher