Energie sparen - geht das nur beim Verkehr?

Es gab hier sehr viele Diskussionen um Tempolimit und den Verkehr einzuschränken. Ich habe mich gefragt, warum genau dieser so im Fokus steht, nicht aber unzählige andere Bereiche, die ebenso den Klimawandel befeuern.

Obwohl der Verkehr stetig wächst und Mobilität zunimmt, hat der CO2 Ausstoß augenscheinlich nicht zugenommen.

In Diskussionen fällt mir immer wieder auf, dass Menschen am liebsten bereit sind, auf das zu Verzichten, was ihnen persönlich weniger wichtig ist. Insbesondere bei Städtern ohne eigenem Auto oder ohne großem Bedarf von Individualmobilität steht besonders das Auto (und Tempolimit) im Fokus. Dabei gibt es nach meiner Wahrnehmung weitaus „verschwenderischere“ Hobbys oder Bedürfnisse, bei denen es sich mindestens genau so gut anbietet, daran zu sparen.

Spontan würde ich (etwas sarkastisch) folgende Dinge vorschlagen einzuschränken:

  • Pool im Garten
  • Reitsport
  • Beheizte Freizeitbäder
  • Flugsport
  • Länderreisen
  • 5-Sterne Hotels (da wird an „nichts“ gespart)
  • Kurzlebige Güter (von Blumensträuße bis zu billige Gartenmöbel die nur eine Saison halten)
  • Elektrogeräte mit schlechter Effizienz
  • Ungesundes Essen (spart Energie und schützt Leben)
  • Wäschetrockner
  • Warme Zimmertemperaturen, besonders in Altbauwohnungen oder bei hohen Zimmerdecken
  • Haustiere
  • Raumfahrt

Die Liste ist nicht ganz ernst gemeint und jeder würde sie anders Füllen.

Jeder ist bereit, für seine großen Hobbys und Interessen CO2 in kauf zu nehmen. Sogar wenn ich den ganzen Tag zuhause am Tablet sitze und Filme in 4k Qualität streame, generiere ich CO2. Und meine Internetflatrate begünstigt noch den verschwenderischen Umgang mit den Daten.

Augenscheinlich sind Autos in Deutschland ein beliebtes Hobby mit vielen Fans. Warum sollte man vielen Leuten ihr Hobby abstreitig machen, aber viel energieintensivere Hobbys, die nur wenige Deutsche wollen oder sich leisten können, sind okay?

Funfact:
Ich fahre seit über zwei Jahren Elektro-Auto.
Mein Stromverbrauch beträgt 1.900 kWh für unseren 4-Personen-Haushalt und nochmal 2.500 kWh für 15.000 km im Jahr (mein Diesel-PKW benötigte früher umgerechnet rund 7.500 kWh Sprit). Der Gasverbrauch unserer Doppelhaushälfte beträgt dagegen 12.000 kWh, damit gehöre ich zu den überdurchschnittlich sparsamen Haushalten.
Dass das Heizen im Winter die 5-fache Energiemenge des E-Autos verschlingt wundert viele, weil medial meist nur der Verkehr im Fokus steht.

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Kurz zusammengefasst: Nur weil man X auch einschränken sollte (schöne Liste, ich gehe da voll mit), muss man Y nicht sein lassen (Individualverkehr) um die Klimaziele zu erreichen. Und Y ist eben leicht zentral regelbar und überprüfbar, da wird es bei der Liste oben ziemlich schwer.

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Moin Sepp,

sehr interessantes Thema! Bei der Auflistung musste ich kurz schmunzeln. Ich teile die Meinung bedingt, dass das Thema Verkehr (insbesondere Automobil) überproportional diskutiert wird. Nicht zu vergessen sind öffentlichkeitswirksam besprochene Treibhausgas-Emittenten wie Flugreisen, Fleischverzehr, Braunkohletagebau und Co. Letztlich werden natürlich die Subjekte Gegenstand der Diskussion, die a) mit viel Emotionen verbunden und b) plastisch greifbar sind (Arbeitsplatz, Freizeit, Ernährung oder die gefährliche Plastiktüte). Über Ölheizung zu sprechen ist halt unsexy.

Was ich bei dir raus höre ist eine Unwohlsein mit moralisch geführter Konsumkritik, richtig? Das teile ich auf jeden Fall. Etwas überspitzt: Warum soll ich nicht nach Mallorca fliegen, wenn ich gleichzeitig z.B. auf Fleisch verzichte, ein energieautarkes Haus bewohne und kein Auto fahre? Hauptsache CO2 einsparen! Warum sich die Debatte beim Thema Verkehr so verhärtet? Wenn ich mir den unseriösen Kommentar erlauben darf, weil Fdp-Wähler sich diesbezüglich maximal irrational verhalten (nicht, weil sich Klimaschützer darauf versteifen). Die meisten Klimaschützer würden viele Punkte deiner Liste wahrscheinlich sogar unterschreiben (Flugsport, ungesundes essen, zu viel Heizen etc.)

Am ehrlichsten wäre die Debatte, wenn wir als Gesellschaft eine Abwägung zwischen Klimaverträglichkeit und sozialer/finanzieller Zumutbarkeit treffen. Aber ob das überhaupt konsensfähig möglich ist? Letztlich müssen politische Entscheidungsträger über die Verteilung von Mitteln und Lasten bestimmen und irgendwer wird die Zeche zahlen müssen. Eine gute Basis wäre eine Matrix, die Klimaschutzmaßnahmen nach Einsparpotential und sozialer Belastung auflistet.

Worüber ich mich diesbezüglich meist ärgere ist, dass besonders das wirtschaftsliberale Klientel von Union/FDP/AfD seit Jahren die Augen vor dieser Debatte verschließt und gegen alle Vorschläge und Initiativen schießt, die eine Treibhausgasreduzierung implizieren. Kein Tempolimit, keine Lenkungssteuern, keine Anreize für Eneuerbare Energien, Abstandsregeln für Windräder, Verzögerung der Elektromobilität usw. Dass Klimaschutz insbesondere aus industrie- und arbeitspolitischer Sicht der Zukunftsmarkt schlechthin ist, wird dabei total oft vergessen. Stattdessen wird regelmäßig mit Nebelkerzen umhergeworfen und stets ideologische Motivation unterstellt (Wir merken uns: Ideologisch sind nur die Anderen).

Mittlerweile haben zumindest auch FDP/Union erkannt, dass Klimaschutz ein existentielles Thema geworden ist (vor 5 Jahren war das noch ganz anders), sind programmatisch aber mindestens genauso ideologisch motiviert wie Linke/Grüne/SPD. Jeder verfolgt seine Agenda und das ist auch gut so. Dass Union und FDP mittlerweile Teil der konstruktiven Klimaschutzdebatte geworden sind, ist eine gute Ergänzung, um auch liberale und konservativen Positionen eine Stimme bei der Lösungsfindung zu zugeben.

Freue mich auf Kommentare, Kritik, Anregungen.

Gruß
Heffenem

Also so schlecht finde ich die Liste garnicht. Ganz im Gegenteil.

Was mir in der Liste fehlt: Güterverkehr auf der Straße. Der muss auf die Schiene. Wobei, das wäre dann ja wieder im Verkehr eingespart. Zählt demnach nicht. :wink:

Wie wäre es mit

  • Motorsport
  • Schneekanonen (Schneeerzeuger)
  • Kreuzfahrten
  • Aquaristik (fällt das unter Haustiere?)
  • Kryptowährungen
  • Bildschirmschoner (die Rechner sollen in den Standby)

Schneekanonen finde ich ganz besonders absurd. Man hat wegen des Klimawandels immer weniger Schnee und was wird gemacht? Mit Schneekanonen noch mehr CO2 in die Atmosphäre blasen und damit für noch weniger Schnee sorgen.

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Es stimmt zwar, dass beim Energiesparen tatsächlich bestimmte Themen deutlich stärker im Fokus stehen als andere, aber das liegt eben vor allem daran, dass das Bereiche sind, die nahezu alle Menschen betreffen. Deshalb wird vor allem viel über den Verkehr und das Heizen gesprochen. Da diese Themen alle betreffen, ist der Energieverbrauch in absoluten Zahlen (und auch relativ, also pro-Kopf) in diesen Bereichen auch recht hoch, sodass es schon Sinn macht, hier zuerst zu sparen.

Andere große Verbraucher sind natürlich vor allem in der Industrie zu finden. Aber eine öffentliche Diskussion darüber macht generell wenig Sinn, weil der einzelne weder das Verständnis für die Zusammenhänge hat, noch etwas an ihnen ändern kann. Und natürlich weil die kapitalistische Logik zu Grunde liegt, dass die Industrie quasi automatisch energie-effizienter wird, wenn die Energiekosten steigen (was in vielen Fällen auch korrekt ist).

Ob es nun Sinn macht, einzelne Hobbies zu verbieten, um Energie zu sparen, ist halt eine große, gesellschaftliche Frage. Ja, Schneekanonen sind eine Absurdität, aber den Menschen in Ski-Gebieten, die auf Schneekanonen angewiesen sind, wird man ein Verbot ihrer Lebensgrundlage nur schwer verkaufen können. Das heißt natürlich nicht, dass ein Verbot nicht möglich ist - man muss halt nur die Konsequenzen bedenken und den betroffenen Menschen Möglichkeiten eröffnen, mit den neuen Realitäten klar zu kommen.

Andere Verbote (z.B. Kryptowährungen) scheitern unter Umständen an der Umsetzbarkeit eines Verbotes - oder daran, dass sie zu „mobil“ sind (wenn das Schürfen in einem Land verboten wird, ziehen die Schürfer halt in das nächste Land, wo der Strom billig und das Schürfen erlaubt ist…).

Andere scheitern daran, dass sie ähnlich unmöglich durchsetzbar sind, wie es die Prohibition war, weil die Bevölkerung da definitiv nicht mitgehen wird (z.B. Haustierverbote).

Andere Verbote schränken unter Umständen den technologischen Fortschritt ein (z.B. Raumfahrt), was an sich wieder Nachteile hat.

Die meisten Dinge in der Liste des Threaderstellers würden sich vermutlich tatsächlich innerhalb der kapitalistischen Logik von selbst regeln, wenn es einen angemessenen CO2-Preis gäbe. Beheizte Freibäder fallen jetzt schon immer häufiger weg (hier vor Ort gab es früher zwei Warmbadetage die Woche, jetzt nur noch einen, ich wäre nicht überrascht, wenn es bald nur noch einen im Monat gäbe…). Wäschetrockner z.B. wären auch kaum noch sinnvoll, wenn der Strom nen Euro die Kilowattsunde kostet… und heizen würden die Leute auch weniger, wenn die Preise spürbar höher wären.

An anderen Stellen müssen einfach gesetzliche Regelungen her - und da wird ja auch drüber diskutiert. Zum Beispiel im Hinblick auf die Kurzlebigkeit von Produkten, wo die EU ja aktuell diskutiert, wie man die Industrie dahin bekommt, dass wieder mehr Repariert und aufgerüstet wird, statt immer alles neu zu produzieren und zu verkaufen. Aber so lange das Bruttoinlandsprodukt die maßgebliche Kennzahl der Volkswirtschaft ist, macht es für Staaten halt auch wenig Sinn, dass Unternehmen reparieren statt produzieren. So lange die Maxime des endlosen Wachstums gilt, wird man aus der Logik der Wegwerfgesellschaft nicht herauskommen…

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Das einfachste und gerechteste wäre doch:
Ich erzeuge CO2- ich zahle. Egal wo, egal wie.
Ich binde CO2- ich bekomme etwas ausgezahlt. Egal wo, egal wie.

Leider will Deutschland und die EU nur auf lokale Emission zahlen lassen- und das sogar nur sektorspezifisch. Es ist also nicht egal, ob ich weniger sauniere aber mehr Zug fahre.

Und das einsparen oder gar Einfangen von CO2 wird gar nicht gewertschätzt in der EU. Also gibt es auch keine Carbon Capture Systeme wie in den USA.

Die EU hat sich auch ausgesprochen gegen eine Anrechnung von CO2-Maßnahmen außerhalb der EU-Grenzen. Wenn RWE Indien einen Kohlekraftwerkschornstein mit Filter schenken würde, würde dies hierzulande nicht angerechnet.
Ebenso: wenn das Fraunhofer effizientere Solarpanels erfindet die weltweit ausgerollt werden wird dies nur im Einsatzort angerechnet.

Die aktuelle EU Politik ist maximal entwicklungs- und ingenieursfeindlich. Das ist verständlich, wenn man als Ziel der EU maximale Bürokratie annimmt. Maximalen Klimaschutz würde man mit oben beschriebenen Maximen erreichen.

Klar, dass solche Verbote nicht ohne Auswirkungen und Konsequenzen blieben. Bsp. Schneekanonen ist ja klar, dass dann die aktuelle Lebensgrundlage vieler alpinen Dörfer in Mitleidenschaft gezogen würde. Auf der anderen Seite muss man auch sehen, dass es eben insbesondere in der Ski-Branche völlig ausgeartet ist. Und ich meine hier nicht nur die Schneekanonen.

Ebenso klar, dass da auf den Listen auch einige Hobbies von manchen Menschen sind. Und wer lässt sich schon gerne sein Hobby wegnehmen? Zudem hast du ganz Recht, dass Verkehr, Heizen und Industrie die „big player“ sind, bei denen am meisten herauszuholen ist. Ich bin aber recht sicher, dass es nicht die Intension des Thread-Erstellers war, den Leuten ihre Hobbies wegzunehmen.

Der Threadersteller hat ja extra darauf hingewiesen, dass die Liste nicht ganz ernst gemeint ist (zumindest aus Sicht von Verboten). Die Beispiele dienen in allererster Linie dazu, zum Nachdenken anzuregen. Aus diesem Gesichtspunkt heraus hat es die Liste durchaus in sich. Beispiel Kryptowährungen: Auch wenn man diese wahrscheinlich nicht eingefangen bekommt, darf an ihrer Notwendigkeit gezweifelt werden; erst Recht, wenn sie auf einer Technologie wie BlockChain basieren, die schlichtweg nicht für diese immense Anzahl an Transaktionen ausgelegt ist. Das Resultat ist dann in den riesigen Rechenzentren mit enormen Stromverbrauch zu sehen. Diese immens zahlreichen Transaktionen mit BlockChain zu machen ist ein Zeugnis für Unverstand. Dabei sind Kryptowährungen immer noch ein Nischenprodukt. Stellt euch mal vor, was los wäre, wenn die ganze Welt mit BitCoin oder Konsorten bezahlen würde.

Und hier schließt sich der Kreis: beim Unverstand. Die Liste des Threaderstellers dient in allererster Linie dazu, genau darüber nachzudenken.

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Ich verstehe das Argument, denke aber in einer gerechten Demokratie sollte man nicht gerade mit dem Einschränken von Dingen anfangen, die

  1. von besonders vielen Menschen genutzt werden (was zeigt, dass es gebraucht wird) und

  2. was manchen Menschen zudem noch besonders wichtig ist (weil Hobby oder starkes Bedürfnis).

Wenn ich den gleichen Effekt auch anders erreichen kann, fange ich doch lieber an, Dinge einzuschränken, die möglichst wenigen Menschen weh tun oder die den Menschen nicht so sehr wichtig sind. Oder ich beschränke idealerweise viele Dinge anteilig.

Der Staat ist insbesondere beim Verkehr auf das Kontrollieren spezialisiert und könnte Einschränkungen darum einfacher umsetzen. Aber das sollte nicht dazu führen dass man dort immer strenger wird und an anderer Stelle Stillstand herrscht.

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Das würde für CO2 gut funktionieren, aber vermutlich nicht für den ganzen Rest des Problems. Was verbraucht das System für die CO2 Sparmaßnahmen an weiteren Ressourcen? (Mindestens der weltweite Umbau auf erneuerbare Energien, Betrieb von CO2 Abscheidung, Bürokratie, …)

Wenn ich über die Ressourcen-sparen-Thematik nachdenke, komme ich immer wieder zu dem Schluss, dass das System des maximalen Wachstums im Zielkonflikt zum erhalt der Umwelt steht. Darum sehe ich nur zwei realistische Möglichkeiten:

  • Möglichkeit a: Die Bevölkerung schrumpft signifikant → spart automatisch Ressourcen
  • Möglichkeit b: ich (jeder) verzichte(t) freiwillig auf Ressourcen, damit sie andere nutzen können.

Leider ist beides angesichts des Strebens nach Wohlstand und des vorhandenen Bevölkerungswachstums auf der ganzen Erde leider keine realistische Lösung. Eine Ein-Kind-Politik hätte vielleicht positive Einflüsse auf die Umwelt, bringt aber soziale Verwerfungen mit sich und stört den „Generationenvertrag“…

Wenn jemand weitere Möglichkeiten sieht, die positiver ausfallen, freue ich mich :blush:

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Das ist leider falsch, denn wir haben schon viel zu lange rumgetrödelt. Und Tempolimit ist ein Quick Win. Man muss dafür echt nicht viel tun, außer ein paar Schilder ändern.

Aber wie will man denn Abwägen zwischen Anliegen? Ist es besser 10 000 Menschen ihr kleines Hobby zu verbieten oder 1000 Menschen, für die es praktisch der Lebensinhalt ist? Außerdem wird doch gerade beim Tempolimit nur anteilig etwas eingeschränkt. Autofahren ist nach wie vor möglich und wenn ich tatsächlich gerne den Rennfahrer mache, muss ich eben auf eine Rennstrecke (was mMn auch ohne Tempolimit selbstverständlich sein sollte).

Ich finde deine Liste gut und über viele Dinge wird auch geredet. Aber manchmal muss man eben durch die Empörung als Regierung/Staat/Volk. Als die EU Staubsauger verbat, die zuviel Leistung brauchen, gab’s auch kurz die Empörungswelle. Und wen kümmert’s jetzt?

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Wenn man sich ein Hobby zum Lebensinhalt macht, das offensichtlich auf Natur- und Umweltzerstörung beruht, sollte man in sich gehen und es dann lassen.

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Beantworten kann ich dir die Frage nicht. Aber das ist auch nicht unser Job. Denn genau deswegen gehen wir wählen: Wir wählen nämlich diejenigen Menschen, die für uns genau diese Abwägungen treffen sollen. „Zum Wohle des Volkes“, wie es so schön heißt. Mir wäre der Job „Politiker“ allein schon aus diesem Gesichtspunkt zu heiß :wink:

Ich denke schon, dass das AUCH der Job all derjenigen Bürgerinnen ist, die wollen und können. Allein auf die Politiker dürfen wir uns nicht verlassen. Bei denen gibt es halt auch genug, die wenig beweglich im Denken sind und eine beschränkte Vorstellungskraft haben.

Die Prioritäten der Einsparmöglichkeiten ergeben sich aus der Kombination von Einsparpotenzial, Einfachheit und Schnelligkeit der Umsetzbarkeit. Seltene energieintensive Hobbies sind z.B. nicht ganz oben auf der Liste.

Nach Betroffenheit abwägen ist mE gar nicht möglich und wäre nicht einmal wünschenswert (nur Ärger, Streit und Stillstand). Die Liste von oben nach unten abarbeiten so schnell und so gut es geht mit entsprechenden Gesetzen ist notwendig. Und freiwillig geht es nicht.

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Ja, darüber, dass hier keine weiteren Einschränkungen diskutiert werden, hab ich mich auch schon gewundert. V.a. in dem Tempolimit Thread als ein „Chemieingenieur“ auch noch öffentlich seinen Unverstand präsentierte.

Ich sehe das Problem in der Gesellschaft, dass wir viel zu viele egoistische Menschen in dieser Gesellschaft hervorgebracht haben, die offensichtlich zu viel Geld verdienen, und meinen dass sie sich damit alles erlauben können.

Leider war der andere Thread schon zu, weil da hätte ich den Herrn Chemie-Ing mal fragen wollen: als Chemie Mensch muss er genau wissen, dass er über die Verbrennung von Sprit pro Liter 2,3 kg Co2 plus Feinstaub plus NOX etc erzeugt. Wie kann man den nur so begrenzt bleiben und grade als „Chemie - InG“ nicht die Vorteile des Elektroautos erkennen?

Externalisierte Energieerzeugung, die in Richtung 100% EE gehen wird, muss
PV Lademöglichkeit vom Dach oder Balkon oder Fasssade haben, oder [Fotovoltaik: Grüne wollen Solar-Parkplätze - Hof - Frankenpost]
(https://www.frankenpost.de/inhalt.fotovoltaik-gruene-wollen-solar-parkplaetze.b1f7b704-b545-4a6d-8b7c-4bdab4d46e65.html)

Wer kann durch seinen Dunning Kruger Effekt eigentlich einfach weiter am Untergang der Menschheit mit arbeiten.

Ich will hier auch mal bewusst die Narrative ändern für unsere Neoliberalen Lobbyisten.

  1. Nicht Klimakrise sondern wir steuern gerade auf eine „Klimakatastrophe“ zu
  2. Wir machen auch keinen Klimaschutz sondern das ist „Menschenschutz“, dem Klima und dem Planet ist es herzlich egal, ob wir da sind oder nicht!!!

Ein ganz klarer Punkt pro E Auto und vs Verbrenner ist, jeder verbrannte Tankinhalt ist weg und kriegen wir nur ultraschwer wieder zurück (51.000.000.000 = Milliarden Liter / Jahr nur PKW)

E Auto kann ich alle Rohstoffe wieder rausholen und hat einen modularen Aufbau, und ist auch noch Effizient wie sau und damit Kostengünstiger!!!

Aber die anderen Energie Einsparmöglichkeiten sind noch viel wichtiger und sollte jeder bei sich auch berücksichtigen. Außer natürlich unsere Duning Kruger Freitheitsliebhaber…

Wir sind vor ein paar Monaten mal durchs Haus gegangen und haben einfach wieder an jeden Standby Verbraucher (Fernseher, Sonos, Waschmaschinen, Computer) wieder unsere schaltbaren Steckdosen montiert, plus noch ein Balkonkraftwerk im Osten, plus noch eins im Westen und dann alle Verbrenner auf E umgestellt.

Das ist ne ganze Menge, was man da einspart:

Energie ist eine wertvolle bzw. die wertvollste Währung, und wir können sie beim Sprit einsparen, beim Gas einsparen, beim Uran einsparen, beim Kohle Kraftwerk einsparen usw usw… genau richtig erkannt.

Allerdings können wir sie auch, wenn wir auf 1xx% solarer Energie sind („ich ändere auch hier wieder das Narrativ“) weg von Erneuerbar zu solarer Energie, um einen direkten Unterschied zur fossilen „in der Erde“ gelagerter Energie zu machen!

Mir ist wichtig, dass ihr versteht, sobald der solare Energie Eintrag (Wind und PV plus Speicher) hoch genug ist, wird alles gut, die Energie ist dann
a) im Überfluss vorhanden
b) keine Emission mehr
c) spotbillig (nein glaubt die AFDP/CSU Märchen über die teure Energiewende nicht! Die fossilen machen uns grad das Leben schwer und teuer!)
d) damit ist auch einiges an Umweltschäden wieder leicht zu beseitigen, was heute wieder nicht „rentabel“ genug ist.
Wer will uns davon abhalten, das zu erkennen = die Verlierer Industrien und von denen gibt es natürlich einige… Energie ist das lukrativste und risikoärmste Geschäft ever…

Deshalb versuchen manche auch wieder, das Atom Ding durchs Dorf zu treiben, zentrale Energie die nur ein bestimmter Personenkreis bereit stellen kann :slight_smile:

Solare Energie, die kann jeder von uns nutzen und sie auch erzeugen und damit führt das nicht nur zu billiger Eigenenergie-Produktion, sondern auch zu einer Demokratisierung des Energiemarktes!

Solare Energie = Freiheitsenergie und Demokratische Energie und Friedensenergie, weil Putlof kann ja mal auf 30.0000 Windräder einzeln anlegen oder will er von jedem Dach die PV runterballern = LOL viel Spass dabei Putlof!

Traurig aber wahr. Und genau beim Können und Wollen bin ich sehr pessimistisch: Um es mal provokant und plakativ zu sagen: Trash-TV-Konsumenten können nicht, Egoisten wollen nicht und Konservative kapieren’s nicht. Bleibt nicht viel übrig. :grin: :rofl:

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Voll auf den Punkt gebracht!

Auch das ist vom Grundgedanken her richtig. Das passt der Energieindustrie natürlich garnicht. Anders als auf herkömmliche Rohstoffe kann man auf die Sonne kein Monopol bzw. Oligopol aufbauen. Auch eine Rohstoffbörse funktioniert da nicht. Man kann die Sonne nicht vermarkten, nicht distribuieren und auch sonst nicht an ihr verdienen.

Problematisch bei der Demokratisierung ist die Tatsache, dass in Deutschland so viele Menschen keinen eigenen Wohnraum besitzen. Oder überhaupt kein Vermögen - 40% der Deutschen, habe ich mir aus dem Interview mit Herrn Prof. Fratzscher gemerkt.

Sprich, das kann nur dann funktionieren, wenn die CO2-Bepreisung vom Heizen zu 100% zulasten der Vermieter gehen. Und auch dann wird es problematisch wegen der Umlage der Modernisierungskosten auf die Mieter. (§559 BGB). Selbst wenn man das Heizen maximal zulasten der Vermieter gestaltet: die modernisieren dann einfach und lassen den Mieter bezahlen. Auch das ist eine Bustelle, die eines Neudenkens bedarf.

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Äh, ja. Fixed that for you. Aus genau dem Grund. Wir müssen CO2-Emissionen radikal reduzieren, aber im Verkehrssektor passiert da einfach seit 30 Jahren genau gar nix.

Und sowas wie „Pool im Garten“ ist zwar aus genug anderen Gründen überflüssig, aber zum einen kann man den im Zweifelsfall auch mit Ökostrom beheizen, so dass überhaupt kein CO2 emitiert wird, und zum anderen gibt es davon einfach im Verhältnis so wenig, dass selbst ein komplettes Verbot nicht annähernd so viel CO2 einspart wie Reduzierung der durchschnittlichen Geschwindigkeit auf Autobahnen um 10 km/h.

Das funktioniert halt nicht. Etwas was nur sehr wenige Menschen einschränkt, spart halt auch nur sehr wenig ein. Kann man sicher an vielen Stellen trotzdem machen, aber wird uns alleine nicht auf Kurs bringen.

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Vielleicht zu off-topic, aber hier sind mir zu viele Irrümer zu Blockchain drin - siehe etwa The Energy Consumption of Blockchain Technology: Beyond Myth | SpringerLink.

  • nicht alle Kryptowährungen sind energieintensiv (nur die mit „Mining“, also Proof of Work)
  • ja, Bitcoin schafft nur sehr wenige Transaktionen pro Sekunde, aber der Energieverbrauch steigt nicht nennenswert, wenn es mehr Transaktionen gibt. Zudem gibt es für das Thema Skalierbarkeit viele innovative Verbesserungen

Vielleicht ist das ja auch eine Herausforderung bei derartigen „Verboten“ - oft haben die, die die Regeln entwerfen, falsche Vorstellungen (vom Fliegen hat man ja neuerdings gehört, dass die Aerosole doppelt so stark zum Treibhauseffekt beitragen wie das emittierte CO2.

Das ist richtig. Auch ist richtig, dass nicht die Transaktionen, sondern das Minig den Energieverbrauch ausmachen, weswegen diejenigen Kryptowährungen energieintensiv sind, die das Mining benötigen. Vor allem bei Ethereum - der aktuell zweit-beliebtesten Krypto-Währung - gibt es einen schon in der Entwicklung befindlichen Update (ETH-Update EIP-1559), der dem Minig ein Ende setzen wird. Der erste Teil des großen Changes befindet sich im Rollout und der zweite Teil ist auf Ende Q2 2022 geplant. Das sind Ansätze, derer es schon längst gebraucht hätte. Man sieht es aktuell daran, dass die Preise der Grafikkarten wieder sinken (die zuvor hauptsächlich wegen Minig absurd hoch waren).

Neben dem Energieverbrauch - der sich mit Wollen und Können durchaus in den Griff kriegen lässt, wie Ethereum beweist - ist das andere problem der BlockChain, dass alle Transaktionen über die gesamte Historie darin enthalten sind. Bei BitCoin z.B. sind das aktuell um die 300GB (Gigabyte!). Sprich, wer in BitCoin einsteigt, dem steht zu allererst ein Download von 300GB an. Selbst heute sind 300GB nicht einfach mal ein Klacks. Die zwei Hauptprobleme sind:

  1. Diese 300 GB (und steigend) sind auf jedem einzelnen Rechner vorhanden, mit dem man BitCoin verwaltet.
  2. Das ganze Konzept der BlockChain skaliert ins Endlose und ist damit von Grund auf nicht für Massentransaktionen ausgelegt.

Auch bei der Größe/Skalierung gibt es Vorschläge und Ansätze zu Verbesserungen. Die Frage bleibt dennoch, was los sein wird, wenn die ganze Menschheit mit Kryptowährungen hantiert. Denn das schließlich ist das erklärte Ziel der Krpytowährungen. Dafür aber müssen sie noch deutlich optimiert werden. Ob sich das Prinzip der BlockChain ob der schieren zu erwartenden Menge an Transaktionen sich als tragfähig erweisen wird, wird sich dann noch zeigen. Ich denke, BlockChain für Kryptowährungen einzsuetzen ist nicht der Weisheit letzter Schluss. Ganz im Gegenteil, sollte sich Kryptowährung komplett durchsetzen, warten noch immense Herausforderungen darauf, bei denen jetzt schon klar ist, dass die BlockChain nicht das Mittel der Wahl sein kann.

Bitte sieh mir nach, dass ich das weiter oben recht oberflächlich und auch etwas pauschalisierend mit dem Schlagwort Kryptowährung behandelt habe. Es geht in diesem Thread um Sachverstand und Unverstand und es ging um das Anregen zum Nachdenken (Ethereum ist ein gutes Beispiel für das Nachdenken), weswegen ich mich nicht in die detaillierten technischen Untiefen der Kryptowährungen hinunter begeben wollte, sondern es oberflächlich und etwas pauschal belassen habe. Zum Thema BlockChain gibt es einen eigenen, etwas älteren Thread mit einem sehr passenden Titel: Blockchain-Käse. Dort können wir gerne über Krptowährungen und BlockChain diskutieren. :wink:

Und dennoch, um zu diesem Thread zurück zu kehren: BitCoin ist zwar kein Einzelfall, aber doch ein Paradebeispiel dafür, dass man öfters über Verbote von offensichtlichem und schädlichem Unverstand nachdenken sollte. Dann wäre es garnicht zu diesem völlig unnötigen Energeiverbräuchen, ganzer Rechenzentren nur für’s Minig, Grafikkartenaufkäufen, usw. erst gekommen. Dann wäre man auf Entwicklerseite schon sehr viel früher motiviert gewesen, die passende Technologie für das Produkt BitCoin zu verwenden.

Wir alle wissen sicherlich, wie man so schön sagt: Vor dem Können kommt das Wollen. Und beim Wollen muss man eben auch manchmal nachhelfen. Anders gesagt: So ein Verbot oder auch nur eine Verbotsandrohung wirkt manchmal Wunder.

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