Einbau neuer Öl- und Gasheizungen soll ab 2024 verboten werden

Schöne Idee, kann nur nicht jeder und ist neben den Sanierungen und der Pumpe an sich kostenintensiv. Ich traue leider der sozialen Entlastung nicht, denn im Zweifel ist die den Grünen eben nicht wichtig genug. Sonst würden sie mehr Druck beim Klimageld machen oder einkommensabhängige Förderung fordern.

Ich möchte definitiv eine Zukunft für mein Kind, aber nicht auf Kosten seiner Gegenwart.

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Langfristig sicher richtig, aber als wir uns letztes Jahr im Herbst dran gemacht haben unser Haus für den Winter sparsamer zu machen (wir sind erst im Frühsommer eingezogen) waren schwere Vorhänge als Dämmung das einzigste was wir auf die Schnelle bezahlen und durchführen konnten.

Eine komplette Neudämmung dauert halt und kostet wesentlich mehr. Bringt am Ende auch mehr als die Vorhänge aber die leisten eben auch einen Beitrag, zumal vor Fenstern (deren Tausch steht auch noch an bei gleichzeitiger Verkleinerung der Fläche)

Ist es denn volkswirtschaftlich überhaupt schlau, den ganzen Wärmesektor auf Strom umzustellen? Ist das überhaupt realistisch?

Wir haben ja jetzt schon überlastete Stromnetze, und wir hätten eine massive Blackout-Gefahr im Winter, wenn nicht die vielen alten (eigentlich stillgelegten) Kohlemeiler wieder ans Netz gebracht würden. Wo soll der ganze Strom herkommen? Der Wärmesektor verbraucht so riesige Mengen an Primärenergie, davon habt Ihr überhaupt keine Vorstellung.

So viel Platz für Windräder gibt es gar nicht, wir sind ein dicht besiedeltes Land. Klar, wir könnten jedes Dach in Deutschland mit PV vollpflastern, was ist aber mit der Dunkelflaute im Winter? Bitte jetzt nicht kommen mit E-Autos und deren Ladefunktion. Wo kommt die Grundlast her? Mit welchen Kraftwerken? Gas, Kohle und Atom sind von den Foristen ja nicht gewollt. Laufwasser ist schon alles zugebaut. Biogas ist schlecht für Böden und vom Potenzial begrenzt. Falls man sich doch auf eine Technologie einigen könnte, dauert es mit Genehmigung und Bau mindestens 10 Jahre bis Großkraftwerke stehen, eher 15.

Aus meiner Sicht alles Luftschlösser… dann wollt Ihr noch die ganze Mobilität on top auch noch elektrifizieren, und die Probleme erhöhen sich zum Quadrat. Strom kommt nicht einfach nur aus der Steckdose.

Stellt Euch schon mal ein auf geplante Stromabschaltungen wie in Südafrika. Habe einen Freund dort, das ist nicht lustig. Kauft euch schon mal ein Notstromaggregat (mit Diesel!). Im Anschluss wandert die Industrie ab in Länder wo wenigstens noch zuverlässig Strom fließt. Folge Massenarbeitslosigkeit, Steueraufkommen bricht ein, Sozialstaat nicht mehr finanzierbar, soziale Unruhen.

Du hast Heuschreckenplagen vergessen!

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Der ganze Beitrag schreit ja nach plumpem trolling bzw. Fundamentalopposition. Aber ein paar Punkte sind einfach schon am Anfang schlicht falsch, dass ich darauf eingehe.

100% will niemand, es gibt ja noch Hochprozesswärme wo man auf andere Alternativen zurückgreift. Aber was die dezentrale Gebäudewärme angeht, ja, da sind strombasierte Lösungen die kosteneffiziente Lösung. Zumindest was eine langfristige Sichtweise betrifft. Kurzfristig ist die Umstellung mit hohen Kosten verbunden, wo es aber vor allem einer sinnvollen Planung des Prozesses, Anpassung des Merktdesigns und entsprechender Förderung bedarf.

Rein technologisch ja. Das ist keine Rocket-Science mehr, sondern die Technologie ist vorhanden. Es scheitert nur an der Umsetzung, die zudem schon viel zu lange verschleppt wurde.

eine massive Gefahr hatten wir definitiv nicht. Es gab Szenarien, wo es, vor allem lokal, zu einem Ausfall der Versorgung hätte kommen können, mehr aber auch nicht. Klar ist das nicht schön, aber weit von irgendwelchen Untergangsszenarien entfernt. Letztlich soll der Strom zukünftig aus einem EE-Verbund kommen und die zum Teil notwendige Abregelung von Strom aus EE liegt vor allem daran, dass wir den Netzausbau nicht genug vorangetrieben haben.

Ja, der Energiebedarf ist enorm und ich gehe davon aus, dass sich alle, die sich hier fleißig beteiligen, inhaltlich genug auskennen, um sich des Problems bewusst zu sein. Nur, durch eine weitgehende Umstellung der fossilen Technologie auf vor allem Wärmepumpen sinkt der Primärenergiebedarf massiv zusammen. In weiten Bereichen der Forschung und der Energiewirtschaft ist man sich inzwischen sogar einig, dass der Primärenergiebedarf in Zukunft gar nicht mehr ein so zentraler Parameter ist.

Rein vom Potenzial her gibt es in Deutschland immer noch genug Platz, um ausreichend Wind- und PV-Kapazität aufzubauen. Da können wir rein bilanziell auch einen durch die Sektorkopplung steigenden Strombedarf von decken. Dazu gibt es genug Lösungen, um das auch mit einem fluktuierenden Dargebot von Wind und PV hinzubekommen. Gerade die Sektorenkopplung kann da enorm dazu beitragen die Nachfrageseite entsprechend zu flexibilisieren.

Dir ist schon bewusst, dass es in Südafrika nicht an EE liegt? Die Ursachen sind zwar divers, aber an (zu viel) EE liegt es definitiv nicht. Rein technisch sind die Netze nicht ausreichend ausgebaut, die Kohlekraftwerke zu schlecht gewartet usw. Dazu kommen noch Korruption uns Misswirtschaft, die ein Verfall des Energiesystems begünstigen. Und was wohl viele Südafrikanerinnen laut Medienberichten eben inzwischen auch tun ist sich eine PV Anlage samt Speicher zu besorgen. EE können also auch dort wunderbar zu einer dezentralen Lösung des Problems beitragen.

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Klarer Fall des Versuchs der Delegitimierung von einer dir nicht genehmen Meinung

Wie kommst du zu dieser Auffassung? Steile These, die ich jetzt mal stark anzweifle, vielleicht magst du das mit einer Quelle untermauern?

Damit gibst du zu, dass der Status Quo des Stromnetzes schon mindestens angespannt ist, ich würde es prekär nennen. Meine Kernthese ist es, dass es nicht schlau ist, diesem Stromnetz, welches jetzt schon am Anschlag ist, nicht den Wärmeverbrauches des Wohnbestandes UND noch die gesamte Kfz-Individualmobilität aufzubürden.

Sich eines Problems bewusst zu sein heißt noch lange nicht, dass ein veritabler und realistischer Lösungsansatz vorliegt

Es wirkt so, als wenn du nicht weißt, was Primärenergie ist. Wenn wir großflächig von Öl/Gas/Fernwärme für Wärmeenergie umsteigen auf Wärmepumpen, dann wird der Primärenergieverbrauch nur verschoben auf die Ebene der Stromwirtschaft, die Primärenergie muss also trotzdem noch irgendwie aufgebraucht werden. Da löst sich nichts auf, schon gar nicht massiv.

Sektorkopplung: Ein weiteres Zauberwort, was alle Probleme lösen soll, aber keiner so genau weiß was es bedeutet und keine großflächig erprobte Technologie darstellt.

Heißt auf gut Deutsch: Den Bürgern soll zwischendurch mal der Strom abgestellt werden. Was einen Rückschritt zum Status Quo darstellt.

Habe ich auch nicht behauptet. Ich habe Südafrika als Beispiel für ein einigermaßen zivilisiertes Land genannt, das mit regelmäßigen Stromabschaltungen seine Entwicklung hemmt, woran die Stromabschaltungen liegen ist hier irrelevant, es geht mir darum was für Folgen diese Stromabschaltungen haben

Wohl kaum, du haust hier nur sehr steile Thesen raus, die zum Teil einfach schon so lange als einfach falsch bekannt sind, dass man sich fragen muss, was du eigentlich willst außer dagegen zu sein.

Schau dir aktuelle Energiesystemstudien an. Da tauchen überall massiv Wärmepumpen auf. Z.B. Klimaneutrales Deutschland 2045 von Prognos et al. (2021).

Ja, und ich habe eine genannt. Nennt sich Netzausbau und Lastflexibilisierung. Aber du machst aus einer sinnvollen Lösung gleich das nächste Schreckgespenst. Eine Wärmepumpe kann man ohne Probleme temporär abschalten, ohne, dass es negative Folgen in Form kalter Wohnungen gibt. Dem EAuto ist es egal, wann es geladen wird, Hauptsache es ist zum Fahrantritt einsatzbereit.

Schon mal was von einem Wirkungsgrad gehört? Kannst dir den Vergleich vergleich gerne selber ausrechen und hier präsentieren, wie du mit EE und Wärmepumpen auf den gleichen Primärenergiebedarf kommst wie mit fossilen Heizungen.

Mach doch bitte konstruktive Vorschläge für die Lösung des Klimaproblems. Dann können wir uns gerne weiter austauschen. Bis dahin wünsche ich dir ein schönes Wochenende und belasse es dabei.

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Ja.

Aus der Steckdose ^^

Die größere Preisfrage ist wie er da reinkommt.

Das ist zwar richtig nur sinkt der Primärenergieverbrauch durch die Elektrifizierung.

Oh Platz gäbe es reichlich wenn nicht überall NIMBYS wohnen würden.

Dazu bitte den entsprechenden Diskussionsstrang zur Speicherung lesen.

Nope.

Stauwasser vielleicht, Aber Laufwasser geht noch einiges.

Zum einen im Bereich der Kleinkraftwerke und zum anderen wären auch Kleinkraftwerke auf Pontons möglich.

Man könnte ja zb. mal anfangen an alle Brückenpfeiler wo kein Schiff durchfährt ein Kleinkraftwerk mit dem guten alten Mühlenrad zu bauen.

Da würden schon ein paar MWh zusammenkommen die 24/7 eingespeist werden.

Doch immer, ist Physik.

Wenn man absolut phantasielos sämtliche Horrorszenarien glaubt und jede Entwicklung konsequent ignoriert sicher.

Das wirkt jetzt eher so, als ob du nicht weißt was Primärenergie ist ^^

Und übrigens soll Fernwärme gar nicht durch Wärmepumpen ersetzt werden, da sie zum großen Teil eine Restverwertung der Primärenergie für Prozessenergie darstellt.

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Auch das ist falsch dargestellt. Denn der Strom wird nicht abgestellt, sondern der Verbrauch auf einen Netzdienlichen Zeitpunkt verschoben.

Wenn du frühmorgens vor der Arbeit deine Spülmaschine anstellst, steht sie mindestens 6 Stunden im abgeschalteten Zustand rum.

Und dir kann es egal sein ob die 6 Stunden mit sauberem Geschirr sind oder 3 Stunden dreckig und dann 3 Stunden sauber.

Aber abgestellt ist der Strom weder vorher noch nachher.

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Ich empfehle dir mal diesen Vortrag anzuschauen. Man kann nicht zu jedem Thema eine eigene Meinung haben; manchmal braucht es einfach nachgewiesene oder fundierte Fakten, die es erlauben bestimmte Schlüsse daraus zu ziehen:

Ansonsten hat BamChiller eigentlich alles dazu gesagt.

Ich habe nur eine Frage an dich @aldemar: Glaubst du an den menschengemachten Klimawandel und die Wirkung von (zu viel) CO2 in der Atmosphäre?
Weil bei Leuten, die immer gegen jede Lösung dieses Problems sind und nur sagen „das klappt nicht“, aber keinen anderen Weg aufzeigen, bin ich mir da unsicher, ob sie überhaupt an die Notwendigkeit einer Veränderung glauben.

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Genau!
Nicht ganz so automatisch, aber mit ähnlicher Wirkung ist der Einsatz von smarten Stromzählern und Stromtarifen, die sich alle 15 Minuten in Abhängigkeit zum Börsenpreis aktualisieren.

Das Wichtigste in Kürze

  • Smart Meter sind intelligente Stromzähler, mit denen Du Deinen aktuellen Stromverbrauch viertelstündlich über eine App oder ein Webportal einsehen kannst.
  • Ab 2025 soll jeder Haushalt unabhängig vom Verbrauch ein Smart Meter erhalten können, ab 2032 sollen die intelligenten Messsysteme überall in Deutschland eingebaut worden sein.
  • Der Preis für Smart Meter soll auf 20 Euro im Jahr gedeckelt werden. Damit sind Smart Meter nicht mehr teurer als normale digitale Zähler und kosten auch nicht viel mehr als die alten, analogen Ferraris-Zähler mit Drehscheibe.
  • Ab 2025 sollen alle Stromlieferanten für Kunden mit Smart Metern variable oder dynamische Stromtarife anbieten müssen.
    Quelle: Stromzähler | Smart Meter: Intelligente Stromzähler werden Pflicht - Finanztip

Macht eine Diskussion hier noch Sinn, außer der Erkenntnis, dass es den Dunning-Kruger-Effekt wirklich in stark ausgeprägten Formen gibt.

Die Diskussion um das Verbot neuer Öl- und Gasheizungen ist leider grundsätzlich nicht vollständig:

Viele naive konservative PolitikerInnen und sogar Wirtschaftsweise Frau Prof. Grimm drängen auf einen Weiterbetrieb auch neuer Gasheizungen in Wohngebäuden.

Dabei sind schlecht isolierte Wohngebäude, die im Winter eine Heizungs-Vorlauftemperatur über 55 Grad benötigen, nicht nur für reine Wärmepumpen-Heizungen ungeeignet sondern stellen ein Risiko dar für die BewohnerInnen bei künftigen extremen Hitzewellen wie letzten Frühsommer in Canada mit Temperaturen über 45 Grad tagsüber über eine Woche und länger: Schlecht isolierte Wohnungen werden dann zur Todesfalle.

(Wenn Oberflächen über 40 Grad heiß sind und die menschliche Haut einen länger dauernden Kontakt hat entstehen Verbrennungen durch Zelltot an der Kontaktstelle.)

Das zeigt einmal mehr wie rückwärts gewandt und naiv die aktuelle Diskussion um den Umstieg auf erneuerbare Energien ist und welch fatale Fehler dabei entstehen zulasten sehr vieler Menschen.

Es sind nicht nur die ganz hohen Temperaturen. Müsste jetzt nachschauen was der Fachbegriff bzw. der Messwert ist. Ab einer bestimmten Temp und Luftfeuchtigkeit kann der Körper nicht mehr schwitzen, d.h. die Temperatur nicht mehr regeln. Deshalb zeigen auch die Simulationen, dass wenn es so weiter geht z.B. in Indien keiner mehr ohne Klimaanlage überleben kann.

Ohne jetzt vom Schlimmsten auszugehen, ein weiteres Argument für eine gute Dämmung und / oder für Wärmepumpen, die man auch als Klimaanlage im Sommer nutzen kann.
Wobei sich dann die Zeit für den Bedarf der Kühlung wahrscheinlich ja komplett mit der Zeit für gute Photovoltaik-Ausbeuten überschneidet, um den Blackout-Propheten etwas Wind aus den Segeln zu nehmen :wink:

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Kommt drauf an, was man als Ziel der Diskussion ansieht. Für mich sind viele Beiträge hier sehr hilreich. Ich würde mich als jemanden beschreiben, der keine Ahnung vom Thema hat, der grundsätzlich 100% hinter den Zielen Energiewende und Dekarbonisierung steht, aber trotzdem seine Zweifel hat, ob die aktuellen Planungen z. B. der Bundesregierung wirklich so das Gelbe vom Ei sind. In dieser Position finde ich es sehr hilfreich, wenn Leute die sich auskennen, auch auf grundsätzlichere Einwände entsprechende Erwiderungen schreiben.
Für jemanden, der sich mit der Thematik gut auskennt, mag das müßig oder langweilig sein, aber das kann man m. E. eben nicht bei allen voraussetzen. Was ich allerdings müßig finde, ist Leuten, die grundsätzliche Zweifel haben, (seien sie nun gut begründet oder nicht), erst mal zu unterstellen, sie hätten entweder nichts kapiert oder würden gezielt trollen. Davon hat doch niemand wirklich etwas. Was schadet es denn, stattdessen inhaltlich (noch mal) zu begründen, warum bestimmte Annahmen oder Zweifel unangebracht sind?

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@Veche Wenn jemand so breitbeinig auftritt und allen anderen Ahnungslosigkeit vorwirft, habe ich noch nicht mal Lust, den Unterschied zwischen Primärenergie, Endenergie und Nutzenergie zu erläutern. Aber das hilfreiche Video ist ja schon verlinkt worden.

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Das hab ich mich auch gefragt: Wieviel Strom brauchen wir, wenn wir elektrisch so weiter heizen und fahren wollen wie bisher?

Verkehr
2300 Petajoule = ca. 640 TWh
Davon 1,8% Strom der Rest Kraftstoffe teilt sich wie folgt auf
28,6 % Benzin,
56 % Diesel,
8,9 % Flugkraftstoffe und
0,9 % Flüssig- und Erdgas
Wollen wir nur die Benzinfahrzeuge mit Strom betreiben, brauchen wir ca. 180 TWh mehr Strom.

Private Hauhalte verbrauchten 722 Terawattstunden
Davon kamen aus erneuerbaren Energiequellen 15% verteilt auf 78% Holz und 22% (24 TWh) Solarthermie, Umweltwärme und Geothermie.
Vom Gesamtverbrauch ging 70% ins Heizen, wobei mir keine Zahl für den derzeitigen Anteil an Wärmepumpen vorliegt. Rechnet man mit einem durchschnittlichen Wirkungsgrad von 3,5 für Luftwärmepumpen braucht man für die 505 TWh Heizenergie mindestens 145 TWh zusätzlichen Strom (ohne vorhandene Wärmepumpen aber auch ohne Warmwassererzeugung) wenn man nicht dämmt(!)

Industrie in Deutschland 3 918 Petajoule (1088 TWh) Energie
Davon sind 21% bereits Strom. Will man die verbleibende Energie durch Strom ersetzen (ohne Verluste bei der Herstellung von Wasserstoff aus Strom) bräuchte man zusätzliche 859 TWh

Stromerzeugung in Deutschland beträgt 509 TWh Strom davon sind ca 45% erneuerbar. Für den derzeitigen Verbrauch muss man also noch 280 TWh zubauen.

Wir brauchen also Zubau an Strom aus erneuerbaren Quellen von
280 TWh für den derzeitigen Strombedarf
180 TWh nur für Ersatz der Benzinautos
145 TWh für Wärmepumpen sind
545 TWh für die Haushalte und ggf.
859 TWh für Industrie sind zusammen
1404 TWh ohne Diesel Fahrzeuge und Flugzeuge

229 TWh haben wir bis jetzt.

Für die 1404 TWh bräuchten wir 127 Atomkraftwerke á 11 TWh oder
140.400 Windräder á 0,01TWh (erforderliche Fläche pro Windrad bei 500m Abstand = 0,25 km2 = 35.100 km2 also ca. 10% der Fläche Deutschlands nicht 3%).

Kann mir bitte jemand sagen, dass ich mich da täusche?!

Das bedeutet sonst wohl wirklich, dass wir unseren Lebensstil ändern (viel weniger fahren, auf viel weniger Fläche viel verdichteter wohnen, viel weniger reisen und Fleisch essen), erneuerbare Energie importieren und für unsere Industrie wahrscheinlich trotzdem nicht ohne Atomstrom auskommen - schon blöd, dass uns das niemand sagt.

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Du hast glaube ich Photovoltaik vergessen :slight_smile:


Um den Punkt geht es auch in dem Vortrag, den ich weiter oben schon mal verlinkt habe (und ursprünglich auch hier im Forum drauf Aufmerksam wurde).
Mit dem 18-Fachen Ausbau von PV kommen die 3 % für Wind ja schon eher hin.

Ich kann deine Rechnung auch nicht zu 100 % nachvollziehen und sehe nicht, ob du z.B. berücksichtigt hast, dass wenn wir Benzin durch Strom ersetzten ja auch weniger Primär- und Nutzenergie benötigen.
Oder in der Industrie wird viel Energie für Prozesswärme benötigt. Die müssen wir künftig nicht eins zu eins mit Strom bereitstellen, sondern durch Wärmeintegration und die Nutzung industrieller Wärmepumpen sinkt dort auch der Primärenergiebedarf:



Ich kann jedem nur empfehlen, sich den Vortrag mal anzuschauen :slight_smile:

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