Der „neue“ Beschluss liest sich für mich im Prinzip wie der alte:
Oder übersehe ich etwas?
Die 65 % erneuerbare Energien Regel gab es ja auch schon vorher.
Da hatte ich auch mal was davon gelesen, dass Biogastarife (wobei es in meiner Gegend nur welche mit bis zu 15 % Biogasanteil gibt) auch gelten würden.
Wasserstofftarife habe ich noch nie gesehen und derzeitige H2-Ready-Gasthermen können auch nur mit < 30 % Wasserstoff umgehen, was offensichtlich keine 65 % sind. Wobei man da auch noch präzisieren muss ob sich die % auf den Energiegehalt oder das Volumen beziehen. Wenn ich das richtig deute sind die 65 % auf kWh bezoge, aber eine Beimischung von Wasserstoff im Erdgas auf Vol.-% und Wasserstoff hat eine deutlich geringere Energiedichte.
Blockzitat „Allein schon die Einspeisung von 20 Prozent Wasserstoff in die Erdgasnetze würde den CO₂-Ausstoß um [nur] etwa sieben Prozent reduzieren“
Also bräuchte man eine nahezu 100 % Wasserstoffheizung und die gibt er derzeit noch gar nicht.
Vissmann will voraussichtlich 2025 eine auf den Markt bringen (Klimaneutral heizen mit Wasserstoff | Viessmann), ob die dann aber in der Anschaffung so günstig ist wie eine normale Gastherme? Und gibt es überhaupt die H2-Infrastruktur? Ganz abgesehen von den verfügbaren Mengen an (grünem) Wasserstoff.
Also wenn man die 65 % [kWh] Regel konsequent einhält, meinetwegen wenns wirklich nicht anders geht.
Aber wenn jemand mit einer 30 % H2-Ready Gastherme ohne absehbaren Anschluss an ein 100 % Wasserstoffnetz oder mit einem Alibi-Solarthermiemodul auf dem Dach zur Ergänzung der fossilen Heizung die Bedingung erfüllt oder gar noch eine Förderung dafür bekommt, kann ich an die Wärmewende bis 2050 nicht mehr glauben
Kredit durch KFW
Vorschlag: Einbau neuer Heizung und Dämmung (abzüglich Zuschuss) wird mit Kredit auf Haus oder Wohnung finanziert. Diese dient gleichzeitig als Sicherheit. Dieser Kredit wird von der KFW gegeben, zu 0?% verzinst. Bei Eigentumswechsel muss der Kredit abgelöst werden.
Vorteile:
Haus/Wohnung gewinnt an Wert durch Maßnahme.
(Alte) Besitzer ohne Kapital werden befähigt zur Maßnahme.
Okay danke. Also der Tabelle nach können „innovative Heizungen auf Basis neuer Energien“ auch bis zu 35 % gefördert werden. Nur 5 %-Punkte weniger als eine Wärmepumpe. Darunter würde ich jetzt mal eine 100 % Wasserstoff-Therme zählen, wobei ich unsicher bin, ob sowas gefördert werden sollte.
Ja, gar nicht mal so wenig. Im Extremfall bis zu 50 %! Und Kredite mit 0,01 % Zinsen bei 10 Jahren und mit 1,13 % Zinsen bei 30 Jahren Laufzeit.
Also eine energetische Sanierung, sodass man eine Wärmepumpe (mit 40 % Förderung) halbwegs effizient einsetzten kann, sollte damit doch möglich sein oder nicht?
Ich glaube für viele Leute wichtiger ist: Wenn ich unter 80 bin aber ne alte Fossilheizung, muss ich die dann auch tauschen und wenn ja wann.
Meine Verwandschaft mit Eigenheim zittert vor Ausgaben
Wenn sie unreparierbar kaputt ist, sie zu dem Zeitpunkt unter 80 sind, nach einer Übergangszeit von etwa 3 Jahren, und sie in keine sonstige Ausnahmeregel fallen, dann ja.
Wenn ich das korrekt verstanden habe, ja. Obwohl diese Regel eigentlich schon vor längerer Zeit eingeführt wurde und nichts direkt mit der aktuellen Diskussion zu tun hat bzw. hatte.
Sinnvoll war die Regel aber: Sie galt nämlich nur für wirklich sehr ineffiziente und technisch absolut veraltete Konstanttemperaturkessel mit ca. 70 % Wirkungsgrad bezogen auf den Brennwert (Heizkessel nach 30 Jahren tauschen – GEG | heizung.de). Ein Austausch gegen einen modernen Brennwertkessel machte lange Sinn und würde es theoretisch auch heute mit seinem Wirkungsgrad von ca. 96 % energetisch gesehen noch tun und sich auch früher oder später amortisieren.
Noch mehr Sinn - und im Gegensatz zu fossilen Thermen jeglicher Art auch umweltfreundlich - macht aber eine Wärmepumpe. Erst recht, wenn die Preise in ca. 2 Jahren deutlich fallen werden: Prognose von Energieberatern: Sinkende Preise für Wärmepumpen erwartet | tagesschau.de
Also deine Verwandtschaft sollte sich ruhig Gedanken machen und den in ein paar Jahren anstehenden Einbau einer Wärmepumpe (ein)planen. Wenn finanziell möglich vielleicht auch schon vorher die energetische Sanierung mit Förderquoten von bis zu 50 % und günstigen Krediten der KFW angehen; das spart dann auch jetzt schonmal Gas / Öl ein und später dann Strom.
Aber aus Panik und Unwissenheit schnell noch vor Ablauf des Jahres eine neue Therme einbauen zu lasen, wäre definitiv ein Fehler!
§ 72 (§ 72 GEG - Einzelnorm) wird dazu nicht angefasst. Es werden zwar Absätze gestrichen, aber nur im Sinne einer weiteren Verschärfung (4 und 5). Hinzukommt nach Absatz 3, dass nach dem 31.12.2044 keine fossilen Heizungen mehr betrieben werden dürfen.
Wir heizen (incl. Warmwasaer) unser Zweifamilienhaus Baujahr 1990 (Fertighaus) mit 400qm Wohnfläche mit einer Luft Wärmepumpe mit 10kW (2 große Lüfter) und 4000kWh / Jahr zu je 25ct (Heizstrom), also 1000€/Jahr.
Die frühere Ölheizung hat 2500l/Jahr verbraucht für derzeit 4000€.
Installation hat komplett abzüglich der Bafa Förderung 19 000€ gekostet.
Häufig wird davon gesprochen, dass der Preis für Wärmepumpen sinken soll. Dies gilt nur für den Materialpreis, oder?
Hat jemand Informationen, wie viel eine Wärmepumpe vergleichbarer Leistung im Ausland kostet. Auf NDR Info habe ich einen Beitrag gehört, in dem erwähnt wurde, dass eine Wärmepumpe in Dänemark über einen „Baumarkt“ ca. 5000€ komplett kostet.
Die Installationskosten blieben aber trotzdem sehr hoch. Ich frage mich, was dort gemacht wird. In der Lage wurde von 15000-20000€ gesprochen. Nicht mal mein Dach hat soviel an Personalkosten benötigt. Und sind dies die Kosten für Luftwärmepumpe?
Ich möchte noch meine Erfahrung mit der BAFA einbringen. Ich habe am 17.09.2022 den Antrag für den Einbau einer Klimaanlage mit 3 Innengeräten und einem Außengerät (aka Wärmepumpe für Arme ;-)) bei der BAFA eingereicht. Voraussichtliche Bearbeitungszeit zum damaligen Zeitpunkt 90 Tage … der Antrag wird im Portal heute, nach 221 Kalendertagen oder 153 Arbeitstagen, immer noch als „eingereicht“ angezeigt. Eine telefonische Nachfrage nach dem Bearbeitungsstand ist nicht möglich.
2500l/Jahr11kWh/l80% Effizienz wären 22.000kWh/Jahr an Wärmeleistung, die die Ölheizung vorher erbracht hatte.
Bei 4000kWh Strom/Jahr für die gleiche Wärmeleistung wäre das eine Jahreszahl von 5,5? Habt ihr noch was gedämmt? Oder bereitet warmes Wasser jetzt mit Strom und Durchlauferhitzern? Um was für eine Wärmepumpe handelt es sich?
Mein Bruder wohnt auch in Südafrika, das Load-Shedding dort ist schon böse. Kann man sich hier gar nicht vorstellen.
Was ist allerdings amüsant finde: Er hat vor Jahren eine Photovoltaik-Anlage mit Speicher installiert, aus Gründen der Nachhaltigkeit. Rentiert sich dort finanziell eher nicht, weil Strom ja so billig ist. Die Nachbarn fanden das unsinnig und ideologisch.
Jetzt ist es abends häufig so, dass seine Hütte dort als einzige noch beleuchtet ist und die Nachbarn neidisch sind
