Differenziertere Haltung zu Aufrüstung und Militär

Was ist denn deiner Meinung nach relevant? Und komm mir jetzt bitte nicht mit schwammigen Allgemeinplätzen wie „Verteidigungsfähigkeit“.

Ach was. Habe ich ja auch nie behauptet. Ich habe hier nur versucht, eine Größenordnung anzudeuten.

Das ist doch ein rein populistisches Argument. Da müsste dann eben Überzeugungsarbeit geleistet werden, wie es ja beim aktuellen Kurs auch passiert ist.

Du hast behauptet, das Verhältnis sei relevant. Darauf hin habe ich indirekt nachgefragt, warum du das so siehst. Schade, dass du dazu nichts sagst.

Dein Hinweis auf Kosovo und Afghanistan war eine Reaktion auf meine Frage, was denn die Bundeswehr konkret in der Ukraine hätte machen sollen oder können. Es ging also genau um diese Frage, nicht um irgendwelche Größenordnungen.

Dass Angst und Widerstand populistisch genährt werden können, denke ich auch. Aber ist es Populismus, wenn die Politik das bei ihren Entscheidungen berücksichtigt? Zumal ja dieselben Diskussionen auch innerhalb der Parteien stattfinden - man schaue sich etwa die SPD an (Stegner und Mützenich vs. Roth). Diese Stimmungslagen haben die Politik der Bundesregierung definitiv mit geprägt. Wenn du das jetzt einfach als „Populismus“ vom Tisch wischst, machst du es dir m. E. zu einfach.

Natürlich hast du recht, dass Wohlstand auch Sicherheit beinhaltet.
Mir geht es nur darum, dass wir die zusätzlichen Aufwendungen und auch Vorteile fair bezahlen.
Wenn wir z.B. die Sozialleistungen kürzen und auf der Gegenseite Rüstungsunternehmen sich eine goldene Nase verdienen, dann wird die Aufrüstung zu wachsender Ungleichheit führen.

Wenn die Aufrüstung jedoch aus z.B. einem höheren Spitzensteuersatz und einer Erbschaftssteuer finanziert wird, dann sieht es anders aus.

Wie wir das machen ist also enorm wichtig.

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Wenn Du meinst, Sicherheit ist eine Voraussetzung oder eine Dimension von Wohlstand, genau. Das würde ich eben noch ergänzen darum, dass Wohlstand auch Sicherheit schafft, da er Aufwendungen für Sicherheit ermöglicht. Es ist keine unidirektionale (sorry, besseres Wort fällt mir gerade nicht ein) Beziehung, eher ein Wechselspiel oder gar Kreislauf, darauf wollte ich hinaus.
Deshalb ist es auch wie von Dir angesprochen entscheidend, wie Sicherheit strukturell und finanziell bereitgestellt wird.

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Das ist eigentlich ein gutes Beispiel für die abstrakte Wechselwirkung, die ich meinte. Eine Wehrpflicht würde die Sicherheit kurzfristig erhöhen (wie sehr ist umstr., aber davon gehen wir jetzt einfach mal aus). Aber die Menschen würden der Volkswirtschaft in anderen Teilen fehlen, die allgemein über Dinge wie Steuern die Voraussetzungen für Sicherheitsmaßnahmen schaffen. Plakativ gesagt (schlechtes, aber einfaches Bsp.), würde ein Teil der Menschen den Rüstungsunternehmen als Arbeitskraft fehlen oder dem Haushalt als Steuerzahler:innen, die Rüstungsgüter finanzieren.
Dass man das bei der Auswahl und Ausgestaltung der konkreten Maßnahmen zur Erhöhung von Sicherheit immer beachten, war Grund meiner Nachfrage - es ist keine Einbahnstraße. Sicherheit kann nachhaltig nicht auf Kosten von Wohlstand errungen werden und andersherum. (Vermutlich, erkenne ich jetzt, hattest Du das mit dem Wörtchen „temporär“ zum Ausdruck berücksichtigt.)

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