Die USA unter Trumps Regime

Wir erleben gerade, wie die Trump-Administration im Zeitraffer wütet:

  • Zerschlagung zivilgesellschaftlicher Organisationen in den USA
  • Kampf gegen DEI
  • Kampf gegen die unabhängige Rechtsprechung
  • Zerschlagung der freien Wissenschaft (Löschung von wissenschaftlichen Studien, was einer Bücherverbrennung nahekommt)
  • Zerschlagung internationaler Strukturen und Ordnungen
  • Abschied von Moral, Ehrlichkeit, Anstand
  • (…)

Gibt es in den USA eigentlich keine Gegenbewegung?
Ich behaupte: In vielen demokratischen Staaten, auch bei uns, würde das zu Massenprotesten und Großdemonstrationen führen.
Hat das demokratische Amerika (das ist nicht parteipolitisch gemeint) schon resigniert.
Akzeptiert die amerikanische Gesellschaft diesen Weg in den Absolutismus / Totalitarismus / Autokratie?

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Gerade im Spiegel (leider hinter ner Paywall):

Entweder wir hören nichts von den Protesten, weil wir abgelenkt werden. Oder es gibt sie nicht.

Sicher? Man sieht ja auch wie hier die Demonstrationen gegen Rechts diskreditiert wurden.

Und vielleicht haben die Leute Angst. Entlassung? Soziale Diskriminierung?
Musk unterwandert das System Amerika. Da würde ich mir auch überlegen wann ich was wie sage/schreibe. Werden die Demonstrationen überwacht? Ja sicherlich!
Und wenn man sieht wie die CDU hier schon tickt und gegen Omas gegen Rechts vorgeht, kann sich vorstellen wir die Männer im Oval Office ticken.

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J.D. Vance hat nach seiner Rolle in dem Streit mit Selenski am Freitag in seinem Ski-Wochendende ebenfalls einigen zivilen Gegenwind bekommen:

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Der Widerstand aus den republikanischen Reihen ist noch leise. Wird aber lauter je weniger Trump seine Ziele erreicht.

Die Gerichte stoppen zumindest einige von Trumps/Musks Vorstößen.

Richtig großen Widerstand habe ich aber auch nicht mitbekommen

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Das klingt für mich schon fast nach einer Verschwörungsfantasie. Wer lenkt denn da wen von was ab?
Natürlich wählen Medien aus und natürlich bekommen wir - gerade in den gängigen Medien von Tagesschau bis Süddeutsche - notwendigerweise immer nur einen kleinen Ausschnitt von dem zu sehen und zu hören, was in der Welt passiert, aber da steckt ja deswegen nicht automatisch immer ein böser Plan dahinter.
So war zum Beispiel bis Freitag, als sich das Zugunglücks von Tempi in Griechenland zum zweiten Mal jährte, so gut wie nichts über die massiven Proteste in Griechenland zu lesen oder zu hören, obwohl diese seit Wochen das Land in Atem halten.

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So habe ich es auch nicht gemeint. Trump macht doch jeden Tag wieder etwas Unfassbares, Unglaubliches! Und das füllt dann die News. Da bleibt dann auf Seite 1 nicht mehr viel übrig. Ob gewollt oder ungewollt, er füllt die Schlagzeilen schneller als dass die Medien darüber berichten können.

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„Flood the zone with shit!“ Steve Bannon, ehemaliger politischer Berater von Donald Trump.

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Es ist kein geheimer Masterplan sondern zum einen die Aufmerksamkeitsökonomie, da jede Woche ein anderes „Schwein“ durchs Dorf getrieben wird, wir aber nicht mehr Ressourcen haben, um „alles immer“ wahrzunehmen.

Und die Art und Weise, wie Nachrichten(werte/-themen) ausgewählt werden, denn das ma wählen mus, wir die konshmieren jnd die Medien schaffenden, das ist sicherlich unstrittig. Die Kritik ist ja eher, das Akteur:Innen nach falschen Kriterien, zu viel oder zu wenig gewählt haben sollen.

Nachrichten werden nach „Relevanz“ ausgewählt. Kann sein, das die Proteste jetzt erst eine „relevante“ Größe erreichen, das sie von anderen Themen nicht überlagert werden.

Was die Auswahl, Priorisierung von Nachrichten angeht, hier vielleicht der passende Podcast zu der Vorgehensweise:

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Möglichweise gibt diese Folge des Tagesschaupodcast einen unfassenderen Überblick über Umfang und Art der Proteste:

Studio 9: USA - Wo bleibt der Widerstand gegen Trump?

Webseite der Episode: USA: Wo bleibt der Widerstand gegen Trump?

Aus Tagesschau:

Die dramatische Verschiebung der US-Außenpolitik stimmt nach Angaben aus Moskau mit der Vision Russlands überein. „Die neue Regierung verändert rapide alle außenpolitischen Strukturen. Das stimmt größtenteils mit unserer Vision überein“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Mittwoch in einem Interview mit dem russischen Staatsfernsehen, das erst heute veröffentlicht wurde.
US-Präsident Donald Trump bemüht sich seit seinem Amtsantritt um eine Annäherung an Russland. Aufgrund des großen Schadens, den die Beziehungen zwischen Russland und den USA laut Peskow in der Vergangenheit davongetragen hatten, haben die beiden Länder zwar noch einen weiten Weg vor sich. Aber wenn der politische Wille Trumps und des russischen Präsidenten Wladimir Putins beibehalten werde, „kann der Weg dorthin schnell und erfolgreich sein“, sagte der Kreml-Sprecher. Trump war nach der Aufzeichnung des Interviews am Freitag einen weiteren Schritt auf Moskau zugegangen, indem er den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj vor laufenden Kameras rügte.

Rachel Maddow trägt hier einige Aktionen zusammen, die alle in eine entsprechende Richtung laufen; insbesondere solche des Justizministeriums, das z.B. nicht länger ermittelt ob es fremde Einflussnahme gibt oder ob Sanktionen unterlaufen werden (englischsprachig):

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Ein Kommentar eines ehemaligen Kameraden der Marines, der im Irak gedient hat und Trump -Wähler, auf meine Frage, ob es eine neue Partnerschaft zwischen USA und Russland gibt:
„USA with USA. No more Foreign Intervention wars.“

Offenbar wollen sich die Trump- Anhänger nicht mehr als Weltpolizist sehen, und außerhalb der USA für andere Länder in den Krieg ziehen.

Können wir ihnen das jetzt vorwerfen? :face_with_monocle:

Danke erstmal für diese Reaktionen.
Heute habe ich auch noch etwas zu den Reaktionen aus der Wissenschaftswelt entdeckt: Deutschlandfunk, die Sendung „Forschung aktuell“ vom 26.02.2025.
https://share.deutschlandradio.de/dlf-podcast-teilen.html?doc_id=forschung-aktuell-100

Ich glaube kaum, dass das passieren wird. Dafür wissen zu viele einflussreiche Leute in den USA das deren Wohlstand und globale Vormachtstellung nur an ihrem Millitär liegt.

Würden die USA sich z.B. nicht mehr im nahen Osten engagieren, dann würde man sich dort vermutlich Richtung China oder Russland orientieren.
Das wäre im schlimmsten Fall das Ende des Pedro-Dollars. Dann bräuchte man keine Dollar mehr, um Öl bei den Saudis zu kaufen. Das wiederum würde den Status des Dollars als „Weltwährung“ gefährden, was die USA kaum wollen dürften (Quelle: BPB):

Die wichtigste Währung der Welt zu haben, ist eigentlich ein großes Privileg: denn so können mit der eigenen Währung Handelsbilanzdefizite finanziert werden. Zudem legen viele Länder ihre Währungsreserven in den USA (zu geringen Zinsen) an, ebenso wie Vermögensbesitzer weltweit einen großen Teil ihres Geldkapitals dort investieren. Daher besteht keine ernsthafte Gefahr, dass die USA ihre Auslandsschulden nicht mehr bedienen können, obwohl sie der weltgrößte Nettoschuldner sind

Daher dürften die USA also auch weiterhin eine große, international einsatzfähige Armee brauchen um ihren Status als Weltwährung aufrecht zu halten.

Oder, wie Volker Pispers mal sagte:

Den Amis müssen Sie Geld leihen, die haben eine Armee, die kommen sich das sonst holen…

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Die Frage war ja nicht unbedingt, ob die USA noch weiter militärisch vor Ort sind weltweit.
Das wird aus den von Dir genannten Gründen so sein.

Aber warum sollen sich die USA um Konflikte und Kriegen engagieren, wenn sie dort keine wirtschaftlichen Interessen zu verteidigen haben? Wie in der Ukraine oder Europa?

Weil Europa sich sonst seinerseits irgendwann fragen könnte:

  1. Warum sollen wir den USA weiter billige Kredite geben?
  2. Warum sollte Deutschland weiter fast die Hälfte seiner Goldreserven in den USA lagern? (Quelle)
  3. Warum sollen wir weiterhin amerikanische Handelspolitik mittragen, z.B. das Embargo gegen China bzgl. Hightech-Ausrüstung für die Chipfertigung obwohl das europäische Unternehmen Aufträge kostet? (Quelle)

Um nur mal ein paar Beispiele zu nennen. Es ist ja keinesfalls so, dass Europa keine Gegenleistungen für den Schutz der Amerikaner erbringt.

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Sehen die Republikaner in den USA das genauso bzw. Ist denen das so klar?

Warum soll das für uns wichtig sein? Wir müssen doch eigentlich nur, wie du oben selbst andeutest, wissen wo wir (als Europa) hin wollen.

Sicher, nur inwiefern setzt man dabei noch auf die USA als feste Komponente?