Fortsetzung:
In diesem Kontext ist das zu verstehen: Es geht nicht darum, dass der Staat per Dekret bestimmt, was die Wirtschaft zu tun hätte. Aber wir haben aus sehr guten Gründen auch keine Laisser-faire-Wirtschaft, in dem alle nach Gutdünken ihren Gewinn maximieren können und der Staat hält sich als Nachwächter einfach nur raus.
Vielmehr muss die Politik für die Wirtschaft (und die Verbraucher) Rahmenbedingungen und Leitplanken setzen, um sicher zu stellen, dass die Unternehmen (und die Verbraucher) die Ressourcen im Sinne der Gesellschaft bestmöglich einsetzt.
Solche Rahmenbedingungen sind Steuern bzw. Subventionen/Förderungen, Abgaben (die die relativen Preise verändern zuungunsten von Gütern und Dienstleistungen, die der Gesellschaft schaden). Und, soweit diese nicht oder nicht schnell genug wirken, auch ordnungspolitische Vorgaben wie Ge- und Verbote.
Wenn Ulf von „Vorgaben“ spricht, verstehe ich ihn diesbezüglich dahingehend, dass die Unternehmen frühzeitig Planungssicherheit brauchen und daher zum frühest möglichen Zeitpunkt wissen sollen, mit welchen Rahmenbedingungen die Wirtschaft rechnen muss.
- Wenn z.B. die Autohersteller in ihrer kurzfristigen Gewinnmaximierung nicht erkennen, dass die Klimakrise dazu zwingt, schnellstmöglich aus dem Verbrennen von fossiler Energie auszusteigen, dann sollte der Stast ihr frühzeitig signalisieren, dass der Staat über die Rahmenbedingungen dafür sorgen wird.
- Das gleiche mit die Heizungshersteller
Als Diplom-Volkswirt darf ich Dir sagen: Es gibt keinerlei „Belege“, dass die Einmischung des Staates in die Wirtschaft „schädlich“ ist. Dem würden auch Herr Fuest und Herr Sinn (den ich früher sehr geschätzt habe, der aber spätestens seit seiner Emeritierung nicht mehr wirklich ernst zu nehmen ist) ganz sicher zustimmen. Ja, das sind Vertreter solcher Ökonomen, die weniger Eingriff des Staates in die Wirtschaft gut finden (und dabei sämtliche Bereiche, in dem der Markt teilweise dramatisch versagt einfach ignorieren). Der DIW ist übrigens eines der Top-5-Institute in Deutschland und Frau Kempfert eine unter Ökonomen hochangesehende Fachfrau für die Ökonomie der Energie und des Klimas.
P.S.: Danke, dass Sie ihren Beitrag nochmal umformuliert hatten
Zukünftig möchte ich Dich in meiner Rolle als Moderator bitten, Behauptungen wie die Folgenden zu belegen:
Man kann mit sehr guten Argumenten belegen, dass es im Gegenteil in der Regel sehr schädlich ist, der Industrie Vorgaben zu machen.
Die von Ihnen oft zitierte Frau Kemfert ist in der ökonomischen Wissenschaftsgemeinde eine Vertreterin von untergeordnetem Rang, jemand aus der 2. bis 3. Reihe, der sich gut vermarktet.
Und das Verlinken auf weitere Quellen („Grünen Paradoxon“), ohne dass man selbst näher drauf eingeht, wird hier ebenfalls nicht gerne sehen