Die Kernkraftdebatte ist neu eröffent

Naja, die Grünen haben 1999 den Atomausstieg beschlossen, was ich damals schon als Fehler erachtet habe. Das erste was abgeschaltet hätte werden müssen wären die Kohlekraftwerke gewesen, da auch damals schon klar war, dass CO2 das größere Problem im Vergleich zum Atommüll oder einem (Super)GAU darstellt.

Nun gut, ist jetzt so. Wenn ich das richtig gehört habe, habe wir bisher ziemlich exakt die Menge Strom importiert, die die 3 AKWs produziert hätten. Ob das den Strompreis gedrückt hätte? Glaube ich nicht, denn wenn ich mich recht erinnere, dann produzieren wir in D prozentual mehr Strom aus Gas, wie die 3 AKW produziert hätten. Da der Strompreis aber vom teuersten Anbieter abhängt hätte sich da nicht viel getan.

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Aber Populisten und Klimagegner wie Merz mit großen Teilen der Union. Wenn die Dinger jetzt nicht restlos weg gehen, wird Merz neue AKWs mit Steuergeld bauen lassen.

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Naja, nur sind die Grünen aus der Anti AKW Bewegung hervorgegangen und nicht aus einer Anti-Kohle.

Zumal die Grünen mit dem EEG auch den Ersatz vorgesehen haben.

Aber wie das so ist, wenn man Grünen Bashing betreiben will, vergisst man ha gerne, dass die durchaus sinnvolle langfristige Planbarkeit schaffen die dann gerne von dem Gegnern ihrer Politik torpediert werden, so dass nur noch die „Verbote“ übrig bleiben und thematisiert werden.

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Greenpeace schreibt aber auch:

jede kWh Atomstrom wurde mir 4,3 Cent subventioniert, EEG lag bei 2 Cent/kWh

Haftungsregeln vergleichbar zu anderen Wirtschaftsbereichen - 2,7€/kWh

mindestens 100 Milliarden für Endlagerung

Oder in einer Studie von Greenpeace:
Gesamtgesellschaftliche Kosten von 25 und 39 Cent/kWh.

Danke für die Aufklärung (ernsthaft).
Die 100Mrd sind viel, angesichts des bisher erzeugten Atomstroms relativiert sich das aber wohl wieder.
Ich will nur darauf hinaus, dass die drei AKW jetzt bzgl. Kosten der Endlagerung kein großer Aufschlag gewesen wäre.

39 cent sind aber auch weniger als die „48 cent oder eigentlich deutlich mehr“ von Vorredner.

Ich mag keine Polemik, drum wollte ich das Argument entkräften. Die AKW sind abgeschaltet, das wars.
Auch wenn ich die Flüssigsalz-Reaktoren technologisch spannend finde, verstehe ich davon zu wenig um zu sagen, die will ich gebaut haben.
Was ich da aber verstanden habe, eine Kernschmelze ist da nicht möglich, der Atommüll ist weniger gefährlich.

Aber, wenn ich die Volkswirtschaft mit erneuerbaren Energien betreiben kann, dann sollten wir das machen.

Eine Ergänzung zu Klein Kernkraftwerken:

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Die betroffenen Energieversorger setzen nun erstmal auf Wind- und Sonnenstrom.

Ich halte Wind und Sonne für eine gute Brückentechnologie bis die Minireaktoren so weit sind. (sorry, die Spitze konnte ich mir nicht verkneifen)

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Hab ich mir aber auch gedacht - Small würde ja auch ggf. Serienproduktion bedeuten. Und damit könnte es billiger werden.

Kann aber trotzdem gerne drauf verzichten. Für mich liegt die Chance in den erneuerbaren Energien auch darin, dass man Konzentration auf wenige verhindern könnte (zumindest bei Photovoltaik).

Hast du ne Quelle zu dem Preis? Finde da nie eindeutiges. Wenn ich bei eher Öko Seiten gucke, sind es 35-48 Cent und wenn ich bei eher wissenschaftlich neutraleren Seiten lande schwankt es von 15-38 Cent. Hab das Gefühl, jeder bezieht da Kosten in den Betrag mit rein, wie es eben ins Ergebnis zur eigenen politischen Position passt.

Das ist in der Tat das Problem. Beim Atomstrom (Kernspaltung) sind die wahren Kosten fast komplett verschleiert. Das liegt an Subventionen für den Aufbau, Subventionen für die Versicherungen, Kosten für den Abbau und Kosten für die Lagerung. Hier mal ein Paar Quellen:

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Für den von Hinkley Point C produzierten Strom hat die Regierung eine Preisgarantie von 92,50 Pfund pro Megawattstunde gegeben, sie gilt für 35 Jahre. Selbst der britische Rechnungshof monierte, dass der Preis weit über dem gängigen Marktpreis liegt.

Schon etwas älter, aber wie man sieht lassen sich die Atomkraftbetreiber die zukünftige Stromabnahme schon garantieren, mit Preisen die deutlich über dem Marktpreis liegen.

Daher mein Vorschlag:
Sollte es ähnlich wie bei anderen Kraftwerken einen Marktteilnehmer geben, der ein Atomkraftwerk aus eigenem Antrieb, ohne Garantien, eigene Versicherung und mit einem Konzept und der Kostenübernahme für die Lagerung des Mülls übernimmt, gerne, jederzeit. Bis dahin denke ich, sollte man damit beginnen auch in anderen Ländern die Kosten das rückbaus und Lagerung von Atommüll aus dem Geschäft mit Atomkraft zurückzuholen.

Und nicht so deppert sein wie wir hier in Deutschland.