Es ist nur Populismus. AKWs sind vertraut, erneuerbare Energien sind neu, das Neue macht Angst. AKWs wurden von „den Grünen“ bekämpft, also müssen die selbsternannten politischen Gegner der Grünen AKWs jetzt gut finden.
AKWs werden heutzutage immer nur dann in der öffentlichen Diskussion herangezogen, wenn man eine konkrete Entscheidung für den weiteren Ausbau erneuerbarer Energien verzögern will. Es ist das gleiche Prinzip wie bei „E-Fuel“, das magische Zauberwort, um eine konkrete Entscheidung für Elektromobilität zu verzögern. „Technologieoffenheit“ ist in der Politik das Synonym für Prokrastination.
AKWs sind nur dann „preisgünstig“, wenn ihr Betrieb staatlicherseits garantiert und ihre Folgekosten (Brennstoffproduktion, Endlagerung, Unversicherbarkeit, Risiko von Unglücken) auf die Allgemeinheit vergesellschaftet werden. Mit anderen Worten, AKWs kann man nur betreiben, wenn der Staat sie massiv subventioniert. Und nur Großunternehmen können AKWs betreiben. Großunternehmen, die ganz gerne Subventionen erhalten.
Mangels Alternativen waren wir in den letzten Jahrzehnten bereit, dies zu tun.
Erneuerbare Energien sind aber inzwischen so spuckebillig, dass ein Neubau von AKWs gegenüber dem Neubau von EEs keinen wirtschaftlichen Sinn mehr ergibt - außer, man will aus irgendwelchen Gründen weiterhin Großunternehmen staatlich massiv subventionieren.
Es ist immer wieder auffällig, wie oft die FDP lautstark Dinge fordert, bei denen am Ende Großunternehmen staatliche Subventionen kriegen müssen, damit sie nicht an der wirtschaftlichen Realität scheitern.
Wäre die FDP wirklich Partei des kleinen Staates und der unsichtbaren Hand des Marktes, würde sie die Subventionen streichen und dann lachend zusehen, wie unwirtschaftliche Altkraftwerke demontiert werden, während erneuerbare Energien und ein innovativer Umbau des Stromnetzes sie ersetzen.