Critical Race Theory

Ich hasse es, das schreiben zu müssen, aber es gibt leider auch Menschen, die den westlichen Wertekanon ablehnen.

Das Narrativ, dass alleine die Ausgrenzung Schuld daran sei, höre ich oft, nur ist mir das zu bequem und vor allem wird es gerne genutzt, um wieder eine Schuldkarte an eine Mehrheitsgesellschaft zu geben, die im Kern rassistisch sei.
Das ist aus der CRT-Theorie ein Kernparadigma, das macht es aber nicht wahrer.
Es verhindert nur die Auseinandersetzung mit dem Phänomen Islamismus.

Wenn du das konsequent zu Ende denkst, ist Islamismus nur eine Folge des Rassismus und damit eine natürliche Reaktion. Wenn es keinen Rassismus gäbe, gäbe es also keinen Islamismus?

Ist das deine Prämisse?

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Ich bitte doch sehr, an dieser Stelle keine rechten Fake News über Critical Race Theory zu verbreiten.

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Bitte begründen, was „rechte Fake News“ sein sollen, wenn so ein Vorwurf erhoben wird. Danke.

Die Fake News sind, dass Folgendes ein Kernparadigma von Critical Race Theory ist: Alleine Ausgrenzung ist daran Schuld, wenn Menschen sich dem Islamismus zuwenden.

Oder hast du dafür eine Quelle?

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Ich habe jetzt nicht komplett Zeit, das auszuführen, aber in der Verkürzung meiner Aussage liegst du falsch.
Das Kernparadigma der CRT nach Delgado/Stefancic geht davon aus, das Rassismus systemisch inhärent in den Institutionen und Gesetzen vorhanden ist (Ich habe jetzt nicht die Zeit, in „CRT - An introduction“ nachzuschauen, daher kurzes Zitat aus deinem Wikipedia-Artikel:
" In 1993, David Theo Goldberg described how countries that adopt classical liberalism’s concepts of „individualism, equality, and freedom“—such as the United States and European countries—conceal structural racism in their cultures and languages"

Dieses Praradigma findet sich in verschiedenen Schriften, ohne dass es wissenschaftlich in irgendeiner Form bewiesen wurde.

Aber wenn man von diesem zentralen Paradigma ausgeht, ist es natürlich folgerichtig, dass die Mehrheitsgesellschaft in Deutschland strukturell oppressiv ist. Ausgehend von dieser Plattform muss ich folgerichtig argumentieren, dass die unterdrückte Minderheit (hier Angehörige des Islam) in einem Umfeld leben, das Radikalisierung begünstigt.

Wir können gerne über CRT/Intersektionalität und die weiteren Annahmen sprechen, aber erstens würde das diesen Thread derailen und zweitens bin ich mir nicht sicher, ob es Sinn macht, mit jemandem zu sprechen, der Argumente verkürzt widergibt und ohne Nachfrage ad hominem agressiv „rechte Fake-News“ unterstellt.

Aber wenn du vernünftig diskutieren möchtest, bin ich selbstverständlich offen.

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Ich wurde zwar nicht angesprochen, aber eine der Grundannahmen der Critical Race Theory (CRT) - die im Übrigen keine kohärente Theorie ist, sondern ein Sammelbegriff für unterschiedliche Ansätze - lautet, dass Rassismus ein Strukturmerkmal moderner Gesellschaften ist. Das ist erst mal eine empirische Tatsache, ebenso wie auch die Klassenlage oder das Geschlechterverhältnis grundlegende Strukturmerkmale moderner Gesellschaften sind.
Die Rechte insbesondere in den USA hat aus CRT einen Kampfbegriff gemacht und behauptet, diese sei lediglich eine „toxische Ideologie“, die vor allem dazu diene, weiße Menschen zu beschuldigen, zu beleidigen oder zu diskriminieren. In zahlreichen US-Bundesstaaten wurden in der Folge bestimmte wissenschaftliche Ansätze zur Erforschung von Rassismus per Gesetz verboten. Und genau dieses demagogische Verständnis von CRT bedienst du aus meiner Sicht, wenn du von einer „Schuldkarte an die Mehrheitsgesellschaft“ sprichst und diese gar als „Kernparadigma“ von CRT bezeichnest.

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Beleglos eine Behauptung in den Raum zu stellen, ohne sie anhand von Primärquellen überprüft zu haben, ist unwissenschaftlich.

Deine Schlussfolgerung („Wenn du das konsequent zu Ende denkst, ist Islamismus nur eine Folge des Rassismus und damit eine natürliche Reaktion.“) zeigt bereits, dass es sich bloß um deine eigene ‚Ableitung‘ handelt, nicht aber um eine Hypothese der Critical Race Theory.

Einer Theorie, die du kritisch siehst, etwas in den Mund zu legen, um dann besagte Theorie für etwas zu kritisieren, was sie selbst gar nicht behauptet, ist schlichtweg unredlich.

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Die Tatsache, dass die Diskussion um die Critical Race Theory (CRT) in den USA stark politisiert ist, darf uns nicht davon abhalten, uns kritisch mit dem Thema auseinanderzusetzen. Die Verzerrung der Inhalte durch politische Agenden hilft niemandem und vertieft nur die Gräben zwischen den Lagern. Wir brauchen eine offene, faktenbasierte Debatte, die über bloßes Lagerdenken hinausgeht. Ehrlicherweise sind die USA ein Beispiel, wie die Cultural Wars eine Gesellschaft von beiden Seiten hart gespalten haben, und diesen Krieg sollten wir uns als Europäer nicht ins Haus holen.

Korrekt, genau das habe ich ja oben auch beschrieben. Das ist die Grundannahme, und aus dieser Grundannahme ergeben sich dann alle weiteren logischen Schritte. Aus liberaler Sicht sehe ich die Aussage übrigens extrem kritisch. Aus meiner Sicht führt die Annahme, dass Rassismus ein fest verankertes Strukturmerkmal moderner Gesellschaften ist, oft zu einer deterministischen Sichtweise. Dies minimiert die Rolle der individuellen Freiheit und Verantwortung. Solch ein Ansatz schränkt möglicherweise die Fähigkeit des Einzelnen ein, durch eigenes Handeln positiven Wandel zu bewirken.

Und hier leite ich zu meinem ursprünglichen Punkt auf Islamismus hin: Viele, die ihre Posts hier zum Thema Islamismus nicht ohne Verweise auf Rechtsextremismus/Rassismus schreiben, haben exakt dieses Framing. Ich finde es faszinierend zu sehen, dass ansonsten intellektuell klar argumentierende Menschen wie @faust, @Daniel_K oder auch du immer wieder den Konnekt zum Rechtsextremismus bauen müssen, wenn sie über Ismlamismus schreiben, und dahinter sehe ich tatsächlich diese Denkschule.

Das macht es naturgemäß auch schwer, Phänomene wie religiöser Fanatismus, individuelle Verantwortung denken zu können, das kann ich schon nachvollziehen.

Schuldkarte ist zugegeben zugespitzt, allerdings wird das in hitzigen Diskussionen auch offen gespielt. Ich nehme mal die hoffentlich unverdächtige BBC: Critical race theory: the concept dividing the US

Ein Zitat aus dem Artikel:
Its author, Anastasia Higginbotham, has argued that „any place where there are white people has violent white supremacy embedded into it“ and is not shy about labelling her discussions on race as „CRT“. (Anmerkung: Es geht um das Buch „Not My Idea“).
Du wirst viele TikTok-Videos auch von CRT-Anhängern finden, die ähnlich argumentieren. Insofern ist es nicht nur ein Kampf der Rechten, sondern auch ein heftig geführter Kampf von der Gegenseite.

Das ist nur ein Beispiel, um es hier zu illustrieren. Natürlich muss man das differenzieren.

Aber um zu illustrieren, wo ich herkomme:
„Liberalism assumes that we are all individuals, capable of reasoning with each other as equals, whereas CRT assumes that „we are mere representatives of racial constructs which are part of a permanent struggle between the oppressors (white) and oppressed (non-white)“.“

Insofern verorte ich mich in der Tradition der Aufklärung und ja - auch der Religionskritik der Aufklärung. Außerdem sehe ich individuelle Verantwortung als zentral an. Die von dir angesprochenen demagogischen Kämpfe sind ebenso stark von den Vertretern der Theorie wie von der amerikanischen Rechten geführt worden.

Was ich dir absolut zugestehe, dass es kaum mehr möglich ist, darüber zu schreiben, ohne gleich in reflexhafte Rechts-Links-Frames zu fallen.

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Nein.
Es geht darum, dass die Reaktionen auf die Solinger Terrortat völlig überzogen sind und diese bei weitaus bedrohlicherem Rechtsextremismus in diesem Maß auf rechter Seite völlig fehlen.

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Das klingt so, als hätte irgendjemand eine „kritische Auseinandersetzung“ mit dem Thema verhindern wollen - was natürlich nicht stimmt. Und gerade weil Verzerrungen durch politische Agenden so verheerend sind, habe ich deiner m. E. verzerrenden Sichtweise widersprochen.

Das ist in dieser Pauschalität sicherlich nicht richtig. Eine solche simplizistische Ableitung hat mit einer „offenen, faktenbasierten Debatte“ wie du sie forderst, m. E. herzlich wenig zu tun.

Was genau kritisierst du denn daran? Bezweifelst du die empirische Grundlage, den zugrunde gelegten Begriff von Rassismus? Oder wehrst du dich „aus liberaler Sicht“ generell dagegen, dass es bestimmte soziale Merkmale gibt, die Gesellschaften strukturieren?

Wenn das so ist, kann man ja genau diese deterministische Sichtweise kritisieren. Eine solche folgt aber keineswegs „logisch“ aus dieser Grundannahme und stellt sie an sich daher auch nicht infrage.

Nein, individuelle Freiheit wird durch soziale Faktoren beeinflusst, die die Möglichkeiten für Menschen zu handeln, in unterschiedlichem Maße einschränken - aber nicht dadurch, dass Wissenschaftler diese Faktoren benennen und untersuchen.

Wie kommst du dazu, mir zu unterstellen, ich „müsse“ quasi zwanghaft auf Rechtsextremismus verweisen, wenn ich über Islamismus schreibe? Ich habe in einem bestimmten Kontext argumentiert, dass nichts davon halte, beide Gefahren gegeneinander auszuspielen. Deine Interpretation entbehrt wirklich jeder Grundlage.

Und das entspricht genau der Form der politisch motivierten Verzerrung, die du eingangs noch kritisiert hast. Das ist weder offen noch faktenbasiert.

Zum Thema Liberalismus: Auch wenn Liberale gerne mal so tun, als handelten Menschen ausschließlich nach ihrem freien Willen, gibt es nun mal gesellschaftliche Einflüsse, die sich sehr unterschiedlich auf die Chancen von Menschen auswirken, dies auch zu tun. Die Soziologie ist eine der Wissenschaften, die diese Einflüsse untersucht. Und einer von vielen Ansätzen dazu ist eben auch die CRT.

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Ich habe nirgends einen Konnekt zum Rechtsextremismus gebaut, um über Islamismus zu reden, glaube ich.

Naja, für mich ist die BBC auch nicht „unverdächtig“, aber ich glaube, eine Diskussion darüber führt zu weit ab vom Thema. Der Artikel selbst will soweit ich das nach Überfliegen sagen kann selbst keine Stellung zu CRT beziehen, sondern lediglich den „Diskurs“ darstellen. Ich habe keinen besonderen Respekt für diese Art von Journalismus, aber was solls.

Ich finde es enorm irreführend, wenn du hier ein Zitat hernimmst und so tust, als ob es eine neutrale Beschreibung oder zumindest eine Einordnung aus dem BBC-Artikel sei, obwohl es in Wahrheit ein Zitat eines expliziten rechten Kritikers von CRT ist und damit extremen Bias vorweist.

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Du sprichst von sozialen Faktoren, die individuelle Freiheit beeinflussen, aber ist es nicht problematisch, wenn diese Faktoren durch eine Theorie wie CRT vorselektiert und interpretiert werden, die vielleicht eigene ideologische Ziele verfolgt? Wie stellst du sicher, dass die Analyse dieser Faktoren objektiv bleibt und nicht selbst zur Einschränkung der individuellen Freiheit beiträgt, indem sie Menschen in Opfer und Täter kategorisiert?

Soziale Faktoren stelle ich nicht in Frage, aber die Art und Weise, wie CRT sie annimmt. Critical Race Theory – Wikipedia
Hier verlässt die Theorie die Wissenschaftlichkeit und wird zu einer Bewegung. Das ist legitim, eine Bewegung sein zu wollen, verstehe mich nicht falsch. Aber die Interpretation des CRT werden so gleichzeitig Behauptung und Wissenschaft, die Fakten werden zu einem Instrument mit dem Ziel einer Veränderung. Damit verlässt CRT zum Beispiel die Basis der seriösen Soziologie.

Du kannst gerne anderer Meinung sein.

Du sprichst von Liberalismus als ob er blind für soziale Ungleichheiten wäre. Ist es nicht vielmehr so, dass der echte Liberalismus den Individuen die Freiheit gibt, unabhängig von vorgefassten Kategorien wie Rasse und Geschlecht zu agieren? Wie kann CRT behaupten, liberal zu sein, wenn sie ständig Gruppenidentitäten betont und individuelle Leistung und Verantwortung untergräbt?

Und wenn wir schon dabei sind, wie passt deine Verteidigung der CRT mit dem liberalen Prinzip der Meinungsfreiheit zusammen, wenn jede Kritik an der CRT sofort als rassistisch oder ignorant abgetan wird? Ist das nicht ein Zeichen von intellektueller Geschlossenheit statt von Offenheit?

Wir sind hier in einem Forum und nicht in einem wissenschaftlichen Kolloquium. Von deiner Seite aus habe ich keine Gegenargumente gesehen, die Punkte widerlegen, nur Ein-Satz-Antworten.

Wie stehst du zum Beispiel zu den Ausführungen von Anastasia Higginbotham und ihrem Buch, in denen sie diese Aussagen trifft? Sind sie noch Teil der CRT und ist das wissenschaftlich oder schon Aktivismus? Du stellst viele Fragen, beziehst aber selber keine Stellung, wie mir scheint. Das ist sehr bequem, lieber @Flixbus.

Begründung?

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Natürlich kommt Kritik nicht von linker Seite, wenn es um CRT und Intersektionalität geht. Wenn du jede Kritik mit „extremem Bias“ belegst, dann kann es keine Diskussion geben. Wie ich woanders ausgeführt habe, soll CRT ja auch per definitionem nicht wissenschaftlich neutral sein (s. Wikipedia), wenn es um Rassismus geht. Also ist dort schon ein Bias in der Interpretation, bevor die Analyse überhaupt los geht.
Und CRT oder Schüler der Denkschule sind nicht keine Kinder von Traurigkeit, was Polemik angeht. Was sagst du denn zu dem Buch „Not My Idea“ und dem Zitat, was ich oben bringe?

Ich versuche, eine Mittelposition einzunehmen, aber wie man sieht, ist dies bei diesem Thema nicht möglich, ohne gleich in Rechtsverdächtigungen zu kommen. Wenn eine Diskussion in diesem Forum nicht möglich ist, dann ist sie gesellschaftlich glatt hoffnungslos.

Genau, er stellt den Diskurs dar. Da die CRT den Anspruch hat, gesellschaftlich zu wirken, ist es doch wichtig, die Konzepte einer breiten Leserschaft nahezubringen. Was hast du den gegen diese Art von Journalismus und welche Art von Journalismus ist für dich akzeptabel? Ich frage das aus echter Neugier.

Mea culpa, ich habe die Aussagen im Islamismus-Thread verfolgt, und mir ist es bei 3 Personen aufgefallen, dass bei fast allen Posts das Thema nicht ohne ein „Ja aber“ kam. Bei dir bin ich tatsächlich nicht sicher, deshalb sorry, falls ich dich inkorrekterweise benannt habe.

Dort, wo bestimmte theoretische Ansätze oder methodische Vorgehensweisen tatsächlich zu Verzerrungen bei der Wahrnehmung, Darstellung oder Untersuchung sozialer Faktoren führen, kann und sollte man genau das mit den üblichen Mitteln der wissenschaftlichen Kritik anprangern und am besten auch gleich Alternativen vorschlagen.
Deine Behauptung, dass „die CRT“ - die ja eben kein monolithisches Verfahren ist, sondern wie gesagt eher ein Sammelbegriff - das tut und dass sie in Gänze „eine Bewegung sein“ will und dass sie in Gänze „die Basis der seriösen Soziologie verlässt“, finde ich jedoch erstens sehr pauschal und zweitens in dieser Form völlig unbegründet. Deine fundamentale Kritik entspricht auch nicht dem von dir selbst zuvor formulierten Anspruch, „faktenbasiert“ und „wissenschaftlich“ zu sein. Insofern ist es wirklich eine bloße Meinungsäußerung, noch dazu eine, die ich nicht besonders überzeugend finde, sondern die für mich eher nach einem starken Bias riecht.

Der Liberalismus als Ideologie, Weltsicht oder theoretisches Konzept „gibt“ oder nimmt Menschen erst mal gar nichts. In der praktischen Anwendung dient er aber aus meiner Perspektive eher dazu, bestehende soziale Ungleichheiten herunterzuspielen oder gar ganz zu negieren und stattdessen auch individuelle Eigenschaften, Fähigkeiten etc. zu verweisen. Natürlich gibt es auch Spielarten des Liberalismus, die das Soziale in den Blick nehmen, diese spielen aber derzeit nach meiner Wahrnehmung keine allzu große Rolle.

Die Rede von „der CRT“ ist aus meiner Sicht tatsächlich insofern ignorant, als sie eben so tut, als handle es sich um eine monolithische Ideologie. Dass „jede Kritik“ an der durchauch heterogenen Theorie und Praxis von CRT-Ansätzen als „rassistisch“ gebrandmarkt wird, halte ich für ein typisches Strohmann-Argument. Unsere Diskussion hier ist das beste Beispiel dafür, dass das einfach nicht stimmt, denn du kritisierst dies sehr vehement und ich habe dir deswegen keinen Rassismus vorgeworfen.

Ich habe dich nur an die Anforderungen gemessen, die du selbst an die Auseinandersetzung mit CRT-Ansätzen gestellt hast.

Ich kenne Anastasia Higginbotham, ihr Buch und ihre Ausführungen nicht und kann die Frage deshalb nicht beantworten. Wenn du an einer Diskussion darüber interessiert bist, wäre es vielleicht hilfreich, diese kurz zu erläutern, am besten mit ein paar Links. Die Darstellung sollte dann aber aus meiner Sicht etwas neutraler sein als bei deinem Zitat aus besagtem BBC-Artikel, bei dem du zumindest vergessen hast darauf hinzuweisen, dass es nicht von der Redaktion kommt, sondern von jemand, den die BBC selbst als „Polemiker“ bezeichnet.

Was denn nun, verteidige ich nun die CRT, wie du ein paar Zeilen weiter oben schreibst oder beziehe ich keine Stellung? Das widerspricht sich doch total.

Du stellst eine steile These auf, ohne diese zu begründen und wenn ich diese These nicht überzeugend finde und ihr widerspreche, forderst du von mir eine Begründung. Das ist eine interessante Argumentationsweise. Warum begründest du nicht erst mal deine These, dass „die Annahme, dass Rassismus ein fest verankertes Strukturmerkmal moderner Gesellschaften ist, oft zu einer deterministischen Sichtweise“ führt?

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Warum ist das „natürlich“, wenn es doch um eine „offene“, „faktenbasierte“ und „wissenschafliche“ Auseinandersetzung geht?

Ich finde es etwas merkwürdig, dass es hier einen inzwischen recht langen Thread gibt, in dem sich mehrere Menschen mit deiner Kritik an CRT-Ansätzen auseinandersetzen und du in fast jedem Post behauptest oder suggerierst, dass eine Diskussion darüber nicht möglich wäre. Das erinnert mich ein wenig an Leute, die in ihrer eigenen Fernsehsendung vor Millionenpublikum darüber jammern, dass sie ja total gesilenct werden.

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Ich kenne das Buch nicht. Das Zitat scheint zugespitzt, aber ich habe kein Problem damit.

Ach ja? Was ist denn die Mittelposition? So wie es bisher auf mich gewirkt hat, ist deine Position nur komplett Anti-CRT.

Es wird überhaupt kein Versuch einer Einordnung vorgenommen und nur wiederholt, was „beide Setien“ sagen, In etwa so, wie wenn man Positionen aus der Klimawissenschaft und solche von „Skeptiker:innen“ gleichwertig gegenüberstellt, ohne klar zu machen, wer im Recht ist. Es ist ein Jornalismus, der eine falsch verstandene Objektivität höher priorisiert als journalistische Integrität.

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Für die Leute, die die Critical Race Theorie nicht kennen hier mal ein Artikel, der die Unterschiede zwischen dem wissenschaftlichen Ansatz und dem politischen Kampfbegriff m. E. ganz gut zusammenfasst. Grob gesagt steht auf der einen Seite die Auseinandersetzung mit der sozialen Tatsache eines strukturellen Rassismus und auf der anderen Seite Aussagen wie die vom republikanischen Senator Ted Cruz aus Texas, die CRT sei „genauso rassistisch wie die [Ku-Klux] Klan-Männer“ oder flächendeckende Verbote, strukturellen Rassismus an Schulen überhaupt zu thematisieren.

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Danke für deine Ehrlichkeit.

Gehe ich also richtig in der Annahme, dass du davon ausgehst, dass die pros und cons nicht gleichwertig dargestellt werden können, weil ähnlich wie in der Klimawissenschaft die eine Position wissenschaftlich ist und die andere quasi „unwissenschaftlich“?
Damit also CRT analog zu der Mehrheitsmeinung in der Klimawissenschaft zu sehen ist und in dem Diskurs auch so behandelt gehört?

Ich kritisiere CRT in der Übersteigerung von Faktoren und dafür, dass sie sowohl den Anspruch von Wissenschaftlichkeit erhebt, aber gleichzeitig auch eine Bewegung sein möchte. Wie im deutschen Wikipedia steht, kann und soll die Theoriensammlung in Bezug auf Rassismus nicht objektiv sein. Kann sie dann erkenntnisoffen sein?

Aber kritisch heißt nicht Anti. Da haben sich auch linke Proponenten hart verkantet.

Wie dem auch sei, großer Respekt, dass du auf meine Fragen so offen geantwortet hast.

Interessant, dass du genau die Extreme nimmst, um deine Position zu vertreten. Auch vielen Dank, dass du exakt den tagesschau-Artikel nimmst, den ich alles andere als objektiv in der Auseinandersetzung der Ideen sehe.
Dabei ist nicht zu bestreiten, dass um die Positionen in den USA ein heißer Kulturkampf, wenn nicht gar - krieg entbrannt ist, der von Politik bis Entertainment zu einem furchtbaren Klima geführt hat und von dem ich glaube, dass es einen Riss erzeugt hat, der kaum mehr zu kitten ist.

Allerdings ist dieser Artikel komplett aus Sicht des Forschungsfeldes der Autorin geschrieben, was legitim ist, aber keine umfassende Sicht der Diskussion: Reveland, Carla | HMS

Grundsätzlich findet sich bei allen Informationen, die du bekommst, keine objektive Sicht auf die Dinge. Ich nehme einmal zwei sehr gute Informationen, aber beide biased:

Hintergrund: Robin Celikates ist Professor in Berlin und Celikates beschäftigt sich mit der Erforschung des Zivilen Ungehorsams und ist an einer Weiterentwicklung von Kritischer Theorie und Pragmatismus interessiert. (Wikipedia). Er ist auch mit offenen Briefen in Erscheinung getreten und kann, ohne dass man ihm zu nahe tritt, durchaus dem progressiven Spektrum zugeordnet werden, denke ich.
Oder hier: Critical Race Theory in Deutschland – Verfassungsblog
Der Autor Prof. Dr. Cengiz Barskanmaz, LL.M. hat die Professur für Recht der Sozialen Arbeit an der Hochschule Fulda | University of Applied Sciences inne. Er leitet das Projekt „Inklusive Verwaltung“, Teil der InRa Studie „Institutionen und Rassismus“ am Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt.

Beide Autoren sind ein Beispiel, dass CRT als Bewegung/Aktivismus und Wissenschaft sich miteinander mischt und eine „objektive“ Beschreibung von CRT nicht zu bekommen ist, weil die, die sich damit befassen, sehr häufig eine Doppelrolle als Wissenschaftler und Aktivisten haben.

Also nein, der Artikel in der tagesschau ist nicht objektiv, sondern zeigt nur den Kulturkampf. Das macht CRT aber nicht automatisch plausibel.

Nein, das würde ich nicht sagen. Und mir wäre ein Artikel, der die vorliegenden Daten analysiert und zu dem Schluss kommt, dass CRT kritisch zu sehen ist, immer noch um Einiges lieber als der vorliegende Artikel.

Ich denke, es liegt in der Natur der Disziplin, dass eine sozialwissenschaftliche Theorie niemals darauf hoffen kann, so gut belegt zu sein wie es beispielsweise in der Klimawissenschaft der Fall ist.