Corona Warn App - Kontakte-Tagebuch — Liebe SAP

Die Funktion des Kontakt-Tagebuches gibt erst seit wenigen Tagen, insofern nicht verwunderlich.

Aus dem gleichen Grund, aus dem man diese AHA+L einhalten sollte. Und außerdem hilft das Kontakttagebuch allen, jenen, die die Kontaktverfolgung aktiviert haben und sogar solchen den sie nicht aktiviert haben aber trotzdem eintragen. Das Leute sich mitunter unverantwortlich verhalten ist kein Argument per Se gegen die Funktion.

Der Sinn ist doch ganz einfach, du kannst dann bei Notwendigkeit dem Gesundheitsamt schnell deine Kontakte mitteilen, genauso wie es helfen würde das nicht digital auf nem Zettel zu machen. Ich persönlich finde es deutlich einfacher und es ist auch ein Grund jetzt wieder damit anzufangen. Das hilft unabhängig davon ob bestimmte Menschen unverantwortlich handeln.

Und eine zweite Begleitapp wäre kein „Medienbruch“? Ich denke man kann die App bestimmt verbessern, ich seh allerdings beim Kontakttagebuch keinerlei praktisches Problem in der Anwendung. Mann trägt die Kontakte und Orte einmal ein, ab dann tippt man sie an. Eine einfache Lösung für das Problem, das Problem das viele diese App nicht nutzen oder nicht nutzen können.

Dem Stimme ich zu, aber diese Kontakterfassung erfolgt der Theorie nach über die Bluetooth-Codes. Da hilft die Standortgenauigkeit - abseits ihrer anderen diskutierten Probleme - wenig. Das Kontakttagebuch ist nur eine weitere Käsescheibe, der man denke ich nicht vorwerfen kann das sie die Funktion einer anderen Käsescheibe übernimmt.

Danke für den Austausch und alles gute!

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Da haben Sie wohl nicht ganz verstanden, was die Funktion alles kann. Die Tatsache, dass es so einfach aussieht, ist nur ein Beweis dafür, dass die Designer gute Arbeit geleistet haben. Ziel ist ja nicht nur, das man irgendwelche einfachen Daten festhält, sondern auch hier ist gleich eine Anbindung an die Gesundheitsämter mit eingebaut worden und solche Absprachen zu treffen dauert eben seine Zeit. Natürlich hätte man irgendwas ohne Absprachen hinklatschen können in ein bis zwei Tagen, aber dann hätte es geheißen „wieso muss ich die Daten noch manuell an das Gesundheitsamt verschicken“.

Und getrennte Apps, die ihre Standorte tracken via GPS, gibt es wie Sand am Meer und keine von ihnen funktioniert gut oder hat einen geringen Stromverbrauch. Es gibt schon Gründe, warum Apple und Google sich genau für diesen Weg mit der Bluetooth-Schnittstelle entschieden haben.

Aber ich will damit auch nicht vollständig die Arbeit der Betreiber der App verteidigen, denn auch ich finde, dass hier viel zu langsam gearbeitet wird und das vor allem sich falsch priorisiert wurde, aber eben an ganz anderer Stelle, etwa bei den Übersetzungen oder bei der Darstellung, wie Menschen dazu aufgefordert werden, ihr Ergebnis zu teilen. Immer noch liegt der Wert weit unter 90%, was man mit ein paar kleinen Änderungen (Stichwort „Opt-Out“ und Erinnerungen, dass man Leben rettet) möglich wäre.

Aber das Kontakttagebuch finde ich von der Umsetzung so genau richtig, genauso wie ich die Wahl der Bluetooth-Technologie von Apple und den dezentralen Ansatz richtig finde.

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Ja wie denn auch, die Funktion ist ja auch brandneu und erst vor wenigen Tagen erschienen. Auf Google bin ich mir nicht mal, ob es schon erschienen ist, vom Heise-Artikel hab ich da Bedenken. Für die Funktion muss jetzt natürlich auch geworben werden.

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Ich habe es gerade erstmalig ausprobiert und kann die kritische Würdigung überhaupt nicht nachvollziehen.
Für mich kein Medienbruch spürbar, da ich die App nicht wechseln oder auf Papier und Bleistift umsteigen muss.
Das Anlegen von neuen Personen und neuen Orten ist einmalig und sehr übersichtlich gestaltet. Einfach und selbsterklärend, was will man mehr für einen manuellen Eintrag?

Klar, eine Tracking App hätte man auch bauen können, aber dass war weder gewünscht noch vom RKI in Auftrag gegeben worden, soweit man die Historie hierzu nachvollziehen kann. Diesen Diskurs gab es ja auch länglich im Forum.

@TilRq: Bist du sicher, dass du keine andere Agenda verfolgst? Sehr konstruktiv waren deine Beiträge in diesem Zusammenhang eher nicht. Du kannst ja mal kurz berichten, wie du aktuell deine Kontakte im Fall der Fälle dem Gesundheitsamt melden würdest.

@Community: Probiert es einfach mal aus und meldet zurück, was euch an einem Kontakt Tagebuch fehlt? Das könnte man ja an die App Entwicklung zurückmelden.

Frohes Neues Jahr

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Ich weiß gar nicht, warum jemand, der eine andere Meinung vertritt, gleich „eine Agenda verfolgen“ sollte.

Zur Klarstellung: Ich habe die Entwicklung der CWA von Anfang an mitverfolgt, als die Idee noch vom #Hackatron ausging, und zwar mit viel Sympathie und Interesse. Ich halte sehr viel vom Potenzial einer solchen App zur Eindämmung der Pandemie und ich war ein Nutzer der ersten Stunde. Ich nutze die App aktiv und ärgere mich, dass so viele Leute - mit oft nicht nachvollziehbaren Gründen - die Nutzung der App ablehnen (oder schlicht sich keine Gedanken machen).

Ich kenne die Gründe für die Empfehlung der Führung eines Kontakte-Tagebuchs (z.B. durch Prof Drosten) und halte dies auch für sinnvoll. Ich selbst habe - bitte verkneift Euch gleich die entsetzten Kommentare - bewusst für die Zeit der Corona-Pandemie in Google Maps den Standortverlauf aktiviert. Sollte ich es gegenüber dem Gesundheitsamt brauchen, kann ich ganz schnell rekonstruieren, wann ich wo war (Google Maps hat das wirklich gut gelöst und liegt fast nie, wie hier behauptet, bis zu 8m daneben). Und mein Gedächtnis ist noch gut genug, mich für die letzten 14 Tage zu erinnern, wer jeweils dort war (soweit ich die Leute kenne).

Ich verzichtet für diese Übergangszeit ganz bewusst auf den Schutz dieser privaten Daten und werde die Funktion danach wieder deaktivieren.

Ich verstehe, warum und dass so etwas nichts in der CWA zu suchen hat. Das stünde dem sehr hohen Bedürfnis nach Datenschutz entgegen und würde die Akzeptanz der CWA noch weitere beeinträchtigen. Ich verstehe nicht, warum man so etwas nicht einer separaten App machen kann, herausgegeben vom Staat, kontrolliert von der Öffentlichkeit dank Open Source. Würde das jeder machen und diese Daten (anonymisiert) mit den Gesundheitsbehörden teilen, ließen sich Hotspots, Superspreader-Events etc. sehr leicht identifizieren lassen und ließen sich für sehr viel mehr Infektionen bestimmen, was die Ursache war (heute geht das nur bei ca. 30% der Fälle) und könnte die Politik sehr viel gezieltere, wirkungsvollere Lockdown-Maßnahmen ergreifen.

Gemessen daran, wie früh die Forderung nach einem guten Kontakte-Tagebuch aufkam und wie viel Geld der Staat dafür in die Hand genommen hat, ist das, was hier jetzt an Funktionalität vorgelegt wurde, in meinen Augen einfach simplistisch, ideenlos, unkreativ (ich werde aber jetzt hier kein Lastenheft und GUI Design für eine bessere Umsetzung vorlegen). Gerade, weil das eben nicht komfortabel geht, werden diese Funktion nicht viele Leute nutzen.

Leider reiht sich diese Episode in eine sehr lange Reihe von Episoden ein, mit denen sich die Entwicklung der CWA eben alles andere als mit Ruhm bekleckert hat. Und nach meinem Eindruck ist genau diese lange Reihe mit-ursächlich dafür, dass so viele Leute behaupten: „Die App taugt / bringt ja eh nix“ und sie nicht einsetzen.

  1. Stimme ich Ihnen zu, dass einiges bei der CWA-App schief gelaufen ist.
  2. Es ist löblich, dass Sie bereit sind, auf Datenschutz zu verzichten, um dafür ggf. Leben zu retten. Aber ich glaube, dass Sie da eher in der Minderheit sind und das Bild, dass Sie malen von wegen damit könnte man bei Superspreader-Events besser nachverfolgen, kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Gerade Menschen, die an solchen Events teilnehmen, würden dieses Verantwortungsbewusstsein missen lassen, die App zu nutzen.
  3. Gerade weil Sie offensichtlich wohl bereits eine Lösung gefunden haben, verstehe ich nicht, warum Sie fordern, man solle öffentliche Gelder verschwenden, um dieselbe Lösung mit derselben theoretischen Gefahr an Datenverlust zu entwickeln. Sie haben es doch selbst gesagt, Sie verzichten in diesem Falle gerne auf den Datenschutz und viel mehr Leute würden durch eine solche „staatliche Datensammel-App“ eh nicht dazu angeregt, ihre Kontakte automatisch verfolgen zu lassen. Zumal hier Fehler unvermeidlich wären und dann auch die Frage aufkommt, wer nun Schuld ist - völlig unnötig, die aktuelle Lösung ist da doch völlig ausreichend und vermeidet all diese Probleme.
  4. Wie viel Geld da jetzt an die Hand genommen wurde nur für diese Funktion, weiß ich nicht, ich kann mir aber gut vorstellen, dass es zu viel war. Ich habe ja schon zuvor in diesem Beitrag darauf hingewiesen, dass es meiner Meinung nach viel effizienter wäre, hier ein eigenes staatlich gefördertes Institut aufbaut, das solche Software-Projekte umsetzen kann.
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Tut mir leid, ich habe mich missverständlich ausgedrückt. Ich formuliere das verständlicher: Menschen, welche posititive Tests nicht in die CWA übertrAgen, werden sich auch keine Mühe machen, „Kontakttagebuch“ führen. Und Menschen, die nichts von dieser Funktion wissen, ebenfalls nicht (mir wäre die Funktion bis heute nicht aufgefallen, wenn ich nicht hier davon gelesen hätte).

Nein, tut es, befürchte ich, genau nicht. Die Gesundheitsämter sind in der aktuellen Situation nicht in der Lage, irgendeine sinnvolle manuelle Kontaktverfolgung zu betreiben. Die Idee der Kontaktverfolgung qua Gesundheitsamt funktioniert nur bei sehr geringen Infektionszahlen. Die Gesundheitsämter schaffen es derzeit häufig nicht einmal, positive Tests in die CWA-Infrastruktur einzutragen (so erlebt in der Weihnachtswoche in einer bayrischen Kleinstadt). Zudem ist es durch die manuelle Aktivität eher ein Loch als ein Käse.

Das nicht, eine bessere Lösung wäre jedoch die z. Bsp. Implementierung einer Clustererkennung gewesen, wie sie Linus Neumann einmal vor geraumer Zeit in einem Podcast vorgestellt hat (automatisch, datenschutzkonform, anonym). Von einem Player wie SAP (bzw. dem Besteller) hätte ich mehr erwartet als zwei Eingabefelder. Zudem SAP der Player in Europa ist, der Prozesse verstehen und implementieren kann.

Aber die Diskussion ist müßig, die CWA ist entgegen der Erwartung derzeit wohl leider kein maßgeblicher Baustein der Pandemiebekämpfung.

Wünsche ein gutes 2021!

Ich denke nicht, das Datenschutz hier das Argument ist. Für Clustererkennung gibt es Umsetzungsvorschläge, die sich unter den Randbedingungen des Exposue Notification Apis implementieren ließen. Dies löst nur eine der beiden Aufgaben, das Ortstagebuch.

Ich weiß allerdings nicht, ob es für ein Kontakttagebuch ebenfalls eine pseudonymisierte Variaten unter den gegebenen Api-Bedingungen gibt/möglich ist.

Zwei Textfelder für manuelle Eingaben ist zwar eine Lösung, die sehr sapisch ist, aber nicht helfen wird, weil (Achtung, Glaskugellesen, ich freu mich, wenn es anders kommt) es nur ein Bruchteil der Leute, die die CWA aktiv haben, nutzen werden.

Vielleicht ist es übersehen worden, aber doch natürlich hilft es seine Kontakte zu notieren, genauso wie es hilft die AHA+L regeln einzuhalten, auch wenn wenige das anders handhaben. Die Kontaktverfolgung funtioniert eben nicht besser, wenn alle sich nicht mehr an die Regeln halten. Ihnen fällt auch nicht mehr oder nicht so schnell der Kontakt vor 10 Tagen ein, wenn sie es nicht notieren.

Eieiei, ja das stimmt tatsächlich teilweise. Aber wie funktioniert die App denn?
Automatische Kontaktverfolgung über Bluetooth-Codes.
Manuelles Kontakttagebuch, da viele App nicht nutzen können oder nicht nutzen wollen. Das ist eine Ergänzung, die es abseits dessem dem Gesundheitsamt leichter machen dürfte diese Kontakte zu erfragen.

Deswegen ist es natürlich müssig eine automatische Kontaktverfolgung (per Standort) bei der Einführung eines manuellen Tagebuchs zu kritisieren. Das auch auf Nachfrage hier gar nicht erklärt werden konnte was denn an dem Tagebuch konstruktiv besser gemacht sein könnte ist schade - stattdessen schwammige Aussagen „mehr erwartet als zwei Eingabefelder“ etc.

Clustererkennung mag nett sein, hilft aber eben nicht bei Leuten die, die App nicht nutzen.
D.h. die Funktion des Kontakttagebuchs wird damit nicht ersetzt.

So gesehen - mehr Käse als Loch. Alles eine Frage der Perspektive :wink:

Hier mal den Verlauf:

:face_with_monocle:

Ich habe eben mal die Tagebuchfunktion der App ausprobiert und finde sie sehr einfach zu nutzen, aber auch ausbaufähig.

Automatische Erfassung über GPS und Bluetooth sind schwierig, da nicht alle mit denen man sich trifft die App nutzen/aktiv haben und GPS nicht unbedingt genau genug ist.
Sinn des Kontakttagebuchs ist ja, dass man selbst eintragen kann mit wem und/oder wo es zu Kontakten kam als Gedächtnisstütze.

Dies führe ich seit Ende Oktober durchgängig, wie oben bereits gesagt, in einer einfachen Notiz-App. Dies ist kein Aufwand oder Hürde. Manchmal trage ich Tage nach, meist aber trage ich einfach am Ende des Tages die Kontakte des Tages ein, ggf. mit Notizen oder Hinweisen wie „mit Maske“/„ohne Maske“/„intensiver Kontakt“ etc.

Die CWA vereinfacht ein Stückweit den Prozess, da ich nicht jedes mal die Namen neu eintragen muss, jedoch fehlt mir hier:

  • die Möglichkeit Personen und Orte einander zu zu Ordnen bzw. Gruppen zu bilden. Treffe ich, wie an Weihnachten geschehen (böse, böse!) erst Personen an Ort A und später andere Personen an Ort B, kann ich in der App nur die Personen eintragen, jedoch keine Gruppierung vornehmen oder die Orte damit verbinden.
  • die Möglichkeit Anmerkungen zu dem Treffen zu notieren.

auch wird die Personen Liste schnell unübersichtlich, da alle immer alle eingetragenen Personen zur Verfügung stehen, auch wenn ich diese vielleicht nur einmal gesehen habe.

Insgesamt: Nett gemacht und eine gute Ergänzung. Eine Automatisierung halte ich für überflüssig.

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Ich denke, jetzt sind alle Argumente ausgetauscht und jetzt wird es ziemlich redundant / repetitive.

Was noch schön gewesen wäre: Eine Erinnerungsfunktion „Kontakttagebuch ausfüllen“. Ansonsten bekomme ich die Orte im Zweifel auch via Maps Timeline noch rekonstruiert, da hilft mir die App nur bedingt. Personen notieren erscheint mir dann aber doch hilfreich, allerdings auch nur wenn es dann abends oder am nächsten Morgen abgefragt wird. Und ja, vielleicht wäre ein Slider mit einer Selbsteinschätzung der Intensität des Kontakts auch noch nützlich. Schlussendlich soll es aber doch primär eine Erinnerungshilfe sein, oder nicht?

Ja ich denke auch, wer konstruktiv etwas beitragen will kann sich die aktuelle Wishlist auf GitHub anschauen und prüfen ob sein Vorschlag hier schon aufgeführt ist. Wenn er eine Bahnbrechend neue Idee hat kann er sie dort auch einreichen. Bitte haltet euch dort an die Spielregeln!

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Ich habe nun auch die neue Version mit Kontakt-Tagebuch und muss sagen, dass ich doch erstaunt bin, wie wenig dieses Tagebuch kann.

Ich benutze diese App:

oder für Geld oder Werbe-Aufmerksamkeit:

https://play.google.com/store/apps/developer?id=Alex+Pozas-Kerstjens&hl=gsw&gl=US

Sie hat auch keinen automatischen Zugriff auf Kontakte oder Standort und ist von einem erfahrenen App-Entwickler wohl auch innerhalb eines Tages zu schreiben.
Allerdings wirkt sie deutlich mehr so, als ob sich jemand Gedanken gemacht hat, was man braucht und weniger danach, dass ein bockiger Teenager eine Aufgabe gerade so erledigt, dass er findet, er könne sich danach rausreden, dass er doch getan hat, was man von ihm wollte.

Sie lässt einen etwa eintragen, wann und wo man wen getroffen hat, ob man meint, wirkungsvolle Schutzmaßnahmen getroffen zu haben. Außerdem noch ein Notizfeld für weitergehende Gedanken.

Insofern bin ich jetzt auch Team „Das CWA-Tagebuch ist ein Witz“.
Auf die Gefahr hin, wie ein Leierkasten zu klingen: Vielleicht hätte man einfach die Open-Source-Community anzapfen sollen, statt SAP und Telekom unendliche Mengen Kohle rüberzuschieben.

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Ich kann den Beitrag nicht editieren, daher hier hinterher:
Die von mir verlinkte App erinnert einen auch, wenn man möchte, täglich die Kontakte einzutragen.

Wann und wo kann das Kontakttagebuch ja auch, auch wenns zugegeben schwieriger ist bei einem größeren Kontaktwildwuchs noch zu wissen ob dies jetzt beim Spazieren oder Zuhause war. Ob man meint wirkungsvolle Schutzmaßnahmen getroffen zu haben ist für das Gesundheitsamt unwichtig, das können Laien nicht bewerten, wichtigere wäre - und ich glaube das könnte man wirklich ergänzen - wie die Kontaktsituation anhanden der Kriterien für Kontaktpersonennachverfolgung des RKI war. Weitergehende Gedanken sind natürlich Tagebuch-mäßig, bringen dem Gesundheitsamt aber erstmal wenig.

So gesehen, hier wird von „unkreativ“, „zu simpel“ und einem „Witz“ gesprochen, teils über die Tagebuch-Funktion, aber immer mit Blick auf die gesamte CWA. Man wundert sich nicht, das manche bei derart harter und - meiner Meinung nach - eher substanzloser Kritik, verunsichert sind und denken das die App „nichts bringt“.

Nichts gegen die Tagebuch Apps, die es wie Sand am Meer gibt, aber die UI und das Exportieren der Kontakte ist da auch nicht so einfach und eindeutig. Dafür dann so unbestimmte Fragen wie ob man denkt die Präventionsmaßnahmen eingehalten zu haben - „yes“, „no“, „not sure“. Dann ist es mitunter auch zu komplex aufgebaut - es ist nicht nötig die genaue Zeit zu wissen, es reicht die ungefähre Dauer. Bei manchen Apps kann man sogar eintragen von welchen Datum + Uhrzeit bis welches Datum + Uhrzeit der Kontakt war - herrje. Da fehlt dann offensichtlich der epidemiologische Grund der Datenerfragung.

Konstruktive Vorschläge zur App gehen in die Wishlist des Projektes (danke @AndreasLDN) - hier sind die zum Kontakttagebuch.

Die Funktion für das Kontakt-Tagebuch ist ok, aber auf Anhieb nicht intuitiv. Ich habe sie nicht benutzt weil ich es für relativ sinnlos erachtet habe Orte und Personen einzutragen wobei ich den Ort nicht der Person zuordnen kann.

Person A an Ort A für länger als 15 Minuten getroffen und Person B an Ort B ebenfall länger als 15 Minuten. Aus der App geht nicht hervor, welche Person ich an welchem Ort getroffen habe und daher war meine erste Reaktion: Völlig sinnlos.

Wenn man genauer darüber nachdenkt, dann ist es natürlich anders. Denn wenn ich ein positives Ergebnis erhalten habe spielt es nur eine Rolle, DASS ich die beiden Personen und die beiden Orte informiere. Um die Verknüpfung von Ort zu Person kümmert sich dann, anonym, die App mit Hilfe der Gesundheitsämter. Also genau so wie die App auch über BT Kontakte ermittelt.

Ich hatte noch keinen Kontakt zum Gesundheitsamt, denke aber, dass all diese informationen, die ich eintragen kann, mir helfen, mich zu erinnern. Und ich kann mir vorstellen, dass die elektronische Datenübertragung noch nicht überall funktioniert, mein Gedächtnis also doch noch gebraucht werden kann.

Und ich kann mir vorstellen, dass das Gesundheitsamt nicht den Kumpel, mit dem ich im Freien mit Abstand spazieren war, in Quarantäne schicken wird.
Vielleicht schon, aber wenn die Information nicht gespeichert ist, muss es irgendwas entscheiden.

Die Tagebuchfunktion ist besser als nichts, gebe ich zu. Aber nachdem ich sie gesehen habe, war ich doch enttäuscht, dass nach einem halben Jahr, in dem das als gute Idee gehandelt wurde, nicht etwas mehr passiert ist.

Natürlich soll man die App benutzen. Ich tue das auch und habe auch wenig Verständnis dafür, wenn Leute das nicht tun, die ein Smartphone haben.

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Bei aller Liebe, aber dies in die Kritik an der einen Funktion in der App hineinzulesen bedarf schon wirklich größter Fantasie!

Jetzt wird mir klar, woher die Emotionalität bei der Verteidigung herkommt: Man steckt die Kritiker der unkreativen Implementierung in die Schublade derjenigen, die die App als Ganzes ablehnt. Thema verfehlt, sechs, setzen!