Dann dürfen sich die Medien aber nicht wundern, wenn sie immer weniger Ernst genommen werden. Wenn ich die angeblich 4.Gewalt sein will, muss ich mit dieser Verantwortung auch umgehen können. Wenn aber zum Beispiel im Politikteil der Zeit ein Nikolaus Blome 2 Tage vor der Wahl unwidersprochen Populismus für Rechts verbreiten darf, ist das ein Problem. Ich überlege seitdem die zeit als Medium komplett aus meinem Kosmos zu streichen.
Klar. Der Übergang ist halt fließend, es ist auch von Ort zu Ort und Gesprächssituation unterschiedlich. Man muss sich aber im klaren sein, dass man sich mit jeder Art von entsprechendem Engagement als Gegner von Rechtsextremen bekennt. Und je nachdem, welche es im Ort gibt und wie die vernetzt sind, muss man sich gut überlegen, welche Risiken man in welchem Kontext eingehen will. Die Zeiten, in denen man am Küchentisch dem etwas uninformierten Onkel seinen latenten, unbewussten Rassimus verdeutlicht und der dann nach etwas hin und her aufhört bestimmte Begriffe oder Argumente zu führen, weil man das mal klären konnte, sind vielerorts leider vorbei.
Potzblitz, auch der Deutschlandfunk ist kein monolithischer Block, ebenso wenig wie die CDU oder die ostdeutschen Bundesländer /s
Der Unterschied: Im DLF geht das öffentlich auf Sendung. In der Union zur Hetze des kommenden BK, zur „nicht-Zusammenarbeit-außer-im-Ergebnis“: Viel zustimmendes Geschrei, neue Lügen über die Demonstranten heute, über die Demonstrationen nach dem Tod von Lübcke etc. Von Kritik, Einsicht, Entschuldigungen für dutzende, ständig wiederholte Lügen und Hetze über diejenigen, die anders, als diese Unionsführung Rechtsextremismus aktiv bekämpfen, kein Wort. Grillenzirpen. Klar. War ja Wahlkampf, da muss Wortbruch, Lüge Hetze erlaubt sein, das gehört für die Union dazu. Aber der ist ja jetzt mit dem immerhin nur zweitschlechtesten Ergebnis aller Zeiten gewonnen. Jetzt können die sicher zahlreichen Kritiker das ja äußern. Ach ne, jetzt will man die Koalitionsverhandlungen nicht beschädigen. Aber dann, im April ganz bestimmt. Aber bis dahin ist das sicher zu lange her und der nächste „Merz“ vielleicht noch nicht passiert. Wollen wir wetten?
Schweigen ist Zustimmung.
Ich schätze die Zeit, gerade weil sie es auch mal schafft ein breiteres Meinungsbild darzustellen.
Was wären die Alternativen? Eine KI, die dir unliebsame Meinungen ausblendet? Nur noch Echokammern und Bubbles mit dem eigenen Weltbild?
Ja der Übergang ist fließend und die Lage ist ernst. Wir sollten mMn jetzt aber trotzdem nicht so agieren, als ob alle AfD-Wählende schon komplett verloren sind für demokratische Parteien. Wir müssen uns ganz genau anschauen, warum die Menschen AfD wählen. Aufschlussreich finde ich dabei bspw. die sehr hohen Zustimmungswerte von AfD-Wählenden bei folgenden Aussagen:
Wie auch schon häufiger in der Lage thematisiert wurde, eint AfD-Wählende, dass sie Angst davor haben, dass sich ihre wirtschaftliche Situation verschlechtert. Interessant ist dabei, dass die meisten, auch AfD-Wählende, ihre wirtschaftliche Situation aktuell aber als gut bezeichnen. Ja, die deutsche Wirtschaft hat reale Probleme, ABER mMn wird seit Jahren ein Wirtschaftsuntergangszenario gezeichnet, welches die Menschen komplett lähmt vor Angst.
Auch beim Thema Migration sieht man die Wirkweise der Strategie der AfD sehr gut. Seit Jahren wird ein Untergangsszenario heraufbeschworen nach dem Motto „Deutschland geht unter! Wir werden überfremdet! Die „deutsche Kultur“ stirbt aus! Es sind keine Deutschen mehr auf der Straße, nur noch gefährliche Ausländer, die sich an keine Regeln halten.“ etc. und das macht den Menschen Angst. Sie überprüfen aber gar nicht mehr, ob es auf der Straße wirklich auf einmal so viel gefährlicher ist, sondern glauben das einfach, weil man „so viel Geschichten hört“ und dann muss da was dran sein, wenn so viele das sagen und das in allen Zeitungen steht.
Oder Thema Impfen, Blackouts etc.: die AfD braucht das Untergangsszenario, weil sie sich von der Angst der Menschen nährt. Da müssen wir ansetzen.
EDIT: Tippfehler
Es gibt auch was zwischen Schwarz und Weiß. Es gehört doch wohl zur Arbeit von Journalisten zu kritisieren und zu diskutieren. Natürlich kann die fragwürdige Person Blome eingeladen werden, aber natürlich muss man auch seinen Aussagen mal hinterfragen. Es geht darum, dass Medien fleißig helfen, falsche Narrative für Klicks zu setzen anstatt ordentlich zu arbeiten. Es hat doch nichts mit Zensur zu tun, wenn man Gegenrede hält anstatt nur lachend Blome abzunicken, wenn er Quatsch erzählt.
Man muss einen eigentlich guten Punkt ja nicht durch eine abstruse Gegenidee ad absurdum führen. Selbstverständlich ist es gut, dass Medien ein breites Spektrum der Gesellschaft abbilden, aber ebenso kann man populistische Aussagen auch als Journalist in Kontext setzten oder Bewerten.
Es ist ja schon beinahe kurios dass das bei den Grünen häufig funktioniert.
Beispiel: „Wärmepumpe…“ (…) „ja aber Dämmung, Fenster, Fußbodenheizung, Dunkelflaute…“
Wenn sich die blauen Faschisten mal wieder an der Migration abarbeiten wird das häufig so stehen gelassen und keiner Fragt worin das Problem denn liegt oder was das tatsächlich lösen soll
Die FAZ porträtiert exemplarisch sieben Mitglieder der neuen AfD-Fraktion im Bundestag, darunter der „altbekannte“ Maximilian Krah und Matthias Helferich, der sich selbst als „freundliches Gesicht des NS“ bezeichnete und 2021 noch aus der AfD-Fraktion ausgeschlossen wurde.
Evtl. die Info, das es hinter der Paywall ist?
Ansonsten, danke für den verlinkten Artikel.
Noch ein Gedanke: ich hoffe, das dadurch mehr wirklich eindeutige Kandidaten einrücken, um mehr Beweise für ein Verbot zusammen zu bekommen. Der Antrag zur Prüfung muss einfach kommen!
Sorry, als ich ihn gerade las und postete, war er noch nicht hinter einer Paywall. Guckst du hier: https://archive.ph/AEbiw
Dieses Thema wurde nach 36 Stunden automatisch geschlossen. Es sind keine neuen Antworten mehr erlaubt.