Bildung - Inhalt und Lehrerfunktion

Ich lese die guten Kommentare, meiner Meinung nach wäre es gut, auch über Lösungen zu sprechen. „Mehr Lehrer“ löst aus meiner Sicht das Problem nicht. In den bisherigen vornehmlich verbeamteten Strukturen kommt der Bedarf u.a. aus Arbeitgebersicht nicht an bzw. wird die Schule den Anforderungen nicht gerecht. 3 Fremdsprachen? Kein Chemie? Keine Programmiersprache?
Ich haue mal 2 Ideen raus:

  1. Angemessenes Gehalt: Lehrer:innen werden nicht verbeamtet und bekommen Brutto ihr jetziges Gehalt plus Äquivalent für sichere RV, AV, KV etc. ein. Sehr spannend, wo das Brutto dann Läge.
  2. Qualifikation: während des Studiums zum Lehrer 1 Jahr Lehre in der Schule. Entlastet Lehrer und bringt aktuelle Themen in die Lehre bzw. Unterricht. In Hinsicht gerade auf Medien, Digitalisierung, Programmieren ggfs. auch mehr AGs für Schüler und Lehrer am Nachmittag finanzieren.

Das verstehe ich nicht. Ist doch schon der Fall. Das Referendariat ist zwar nicht Bestandteil des Studiums, aber meine Tochter absolviert gerade in Bayern zwei volle Jahre Referendariat.

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Das musst du mir erklären. Wie soll man mit dem Personal welches heute schon nicht für die Abdeckung der Basics ausreicht auch noch mehr Angebot schaffen?

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„Mehr Lehrer“ ist sicher nicht die komplette Lösung, aber auf jeden Fall zwingender Teil jeder Lösung.

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Entschuldige, ich bin nicht präzise genug,
Ein „frühes“ Jahr während des Studiums holt mögliche Lehrer früh ab, ob der Beruf als Lehrer auch passt und entlastet Lehrer. Ich persönlich habe den Eindruck, im Referendariat ist es zu spät.

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Es gibt schon jetzt viel mehr Praktika und Einsatz in Schulen als früher. Ok, darf noch mehr sein. Aber eine Hilfe für die Lehrer sind die Studenten dann meistens auch noch nicht.
Ich denke aber schon, dass sie Gelegenheit bekommen festzustellen, ob der Beruf ihnen liegt. Allein schon das Orientierungspraktikum, das bereits vor dem Studium stattfindet… Manche wollen es dann trotzdem nicht wahrhaben, aber die Gelegenheit, in sich zu gehen, gibt es schon.
Meinem Eindruck nach hören aber viele nach Studium oder sogar nach Referendariat auf, weil die Bedingungen so schwierig sind.

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Die Problematik wäre, dass man ja das Gehalt so anpassen müsste, dass Netto nicht weniger raus käme um den Job nicht noch unattraktiver zu machen. Ersetzt man die Pension durch Rente und Betriebsrente, dann hätte das erstmal keinen nutzen, sondern man müsste quasi so viel auf das Brutto welches sich nach Anpassung an GKV ergibt aufschlagen, dass man aus diesem Plus mit privater Vorsorge dann wieder ähnlich viel im Alter hätte um nicht de facto bei einem unattraktiven Job auch noch einen attraktiven Baustein zu entfernen. Das hätte aber den Vorteil, dass bei der Jobwahl wo viele nur auf die Gehälter zu beginn, nicht aber auf Pension schauen, der Beruf des Lehrers sehr gut abschneiden würde.

Ein Ende der Verbeamtung hätte aber doch noch weitere Aspekte die man Berücksichtigen muss. Insbesondere könnte man ohne Verbeamtung nicht mehr Vermitteln wieso der Staat gegenüber sonstigen Arbeitgebern diverse Sonderrechte haben soll. Eine Versetzung Quer durchs Bundesland mit 4 Wochen Vorlauf dürfte ohne Kostenübernahme der Mehrkosten dann z.B. kaum mehr möglich sein. Auch Streiks wären dann wie bei Erziehern völlig normal. All das müsste durchaus mit Berücksichtigt werden, was nicht unmöglich ist, andere Länder zeigen das, aber eben erstmal gemacht werden muss.

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Das Referendariat kommt nach dem Studium. Viele merken dann erst, dass der Job keine gute Idee war aber ziehen trotzdem durch um die Zeit nicht verschwendet zu wissen. Da kommen dann viele ungeeignete Lehrer raus. Das Ref muss weg und durch ein duales Studium ersetzt werden.

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Duales Studium für Grundschule fände ich durchaus interessant, für viele Lehrertätigkeiten wird es nicht ausreichen.

Warum wiederholst du, was ich geschrieben habe?

Ich finde übrigens, dass heute jeder bereits während Studiums ausreichend Gelegenheit bekommt festzustellen, dass der Beruf ihm nicht liegt.

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Ich fände ein Duales Studium wie in der Wirtschaft jetzt nicht unbedingt zielführend. Aber ein Studium in dem der Praxisteil gegen Ende des Studiums teil des Studiums ist wäre durchaus sinnvoll.

Gerade in der Anfangszeit dagegen müsste beim Dualen Studium ja auch eine Anleitung der Lehrer an der Schule erfolgen oder die Tätigkeit könnte lediglich unterstützender Natur sein.

Es ist aber ja am Ende immer so, dass man erst bei der Vollständigen Ausführung des Berufs dauerhaft abschätzen kann ob einem das liegt und da wird es immer Leute geben die im Laufe der Jahre aussteigen. Ich kann aber jetzt auch nicht anbeiten vor dem ersten Semester schon zwei Jahre voll Erfahrung zu sammeln, inkl. der Verantwortung die die Person selbst übernehmen muss, Elternarbeit, Vor- und Nachbereitung und alleinige Unterrichtsdurchführung.

Problematisch sehe ich eher das Referendariat selbst, bei dem viele aufgeben, denen der Job später sehr wohl taugen würde.
Und aus meiner Zeit als Schüler kann ich sagen, dass die Referendare die bei Lehrproben positiv bewertet wurden oft die waren die sonst eine Katastrophe waren und die schlecht bewerteten oft an sich wirklich guten Unterricht gemacht haben. Ich sehe in dieser Form der Bewertung keinen Mehrwert.

Das empfinde ich eben nicht so. Die paar Wochen Praktikum reichen hinten und vorne nicht aus um die menschliche Eignung für sich selbst zu ermitteln.

Warum muss ein Grundschullehrer in Deutsch erst quasi ein Germanistikstudium ablegen?

Ähnliches gilt für fast alle Lehramtsstudien, die sind völlig überfrachtet mit Fachwissen und gleichzeitig fehlt die Ausbildung in Pädagogik (also die Fähigkeit zu lehren).

Denke mal da wäre ein guter Anfang um gute Lehrer zu „produzieren“.
Gute motivierte Lehrer erzeugen gute motivierte Schüler.

Dann noch ein bischen an den Arbeitsbedingungen schrauben (z.B. unnötige oder auch unnötig gewordene Aufgaben entfernen (stichwort: haben wir schon immer so gemacht)) und das Schulwesen kriegt eine enorme Aufwertung.

Ja, das meinte ich. Aufschlag, aber dann Teil des „normalen“ Systems, ohne Sonderregelung Privatzusatzversicherung, Familienzuschläge… impliziert eine Klarstellung, was Lehrer verdienen sollen. Angestellte Lehrer verdienen zu wenig.

Ein realer „Stresstest“ wäre schon gut, finde ich.
Und Studenten können schon entlasten (z.B. erste Korrektur, Rechtschreibkontrolle o.ä., oder Teams aufsetzen)

Bist du selbst Lehrer?

Ich bin ein großer Fan, junge und ältere Leute zusammen zu bringen. Lehrer können Pädagogische Konzepte, ggfs. haben sie zu wenig Zeit an … Digitalisierung. Studierende mit frischerem Wissen brächten Schüler und Lehrer zusammen.

Ich grundsätzlich auch und durch Arbeit in Vereinen habe ich das schon oft erfolgreich gesehen.

Nur muss man sich ja fragen was einen Studenten ausmacht und was er auch lernen muss. Auch der Tag des Studenten hat nur 24 Stunden und wenn Studenten umfangreich an der Schule eingesetzt werden sollen, dann geht das auf die Zeit in der sie tatsächlich studieren können. Aufgrund der Distanz vieler Schulen zur nächsten Universität geht das auch in der Fläche nur in Blöcken.

Ich würde jetzt behaupten, dass der beste Kompromiss sein dürfe wenn Studenten frühzeitig ausreichend Kontakt zur Schule haben um den Job besser bewerten zu können, aber möglichst schnell in die Rolle eines vollwertigen Lehrers wechseln können.

Also z.B. Praktikum vor Beginn des Studiums, Praxissemester je nach 1/3 und 2/3 und Praxisjahr am Ende als Ersatz für das Referendariat.

Im 1. Praxissemester dann vorwiegend unterstütztende Tätigkeit, im zweiten dann schon teils eigenständige Arbeit und im letzten Teil dann wie im Referendariat, aber mit weniger Druck und realistischeren Vorgaben.

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Nein, aber ich kenne sehr viele Lehrer, meine Eltern sind Lehrer gewesen.

Verstehe ehrlich gesagt die Frage nicht ? Liest sich nach einem Versuch den anderen zu delegitimieren. Du darfst ja auch über Politiker schreiben ohne selbst eine zu sein.

Mmm, ich weiß nicht, ob das meine Absicht war, glaube eher nicht.
Die Bewertung eines solchen Vorschlags, dem ich aus meiner persönlichen Erfahrung widersprechen würde, hängt natürlich davon ab, ob mir da jemand aus seiner persönlichen Erfahrung aus Deutschland berichtet, denn Letztere hätte dann sicher einen besseren Einblick als ich.