Babyboomer und Rente

Bitte bedenke du @ChristianB75 , dass wir das Klima nur einmal „wegnehmen“ können.
Menschen, die nur an Profit denken und keinen Gesellschafts- und Gemeinschaftssinn, kein Verantwortungsbewusstsein haben, sollten nicht vergessen, dass solche Profite der sogenannten Leistungsträger nur möglich sind, weil der Schaden, den sie anrichten, nicht eingepreist wird.
Es ist oder war zu einfach, Profite auf Kosten des Klimas, der Länder im globalen Süden und der sozialen Gerechtigkeit zu machen.

3 „Gefällt mir“

Das war auch nicht die Behauptung, sondern (und das lässt sich schon an der Grafik erkennen) die Reallohnsteigerung meist unter dem Verbraucherpreisindex.

Heißt ja die Löhne steigen, aber die Kaufkraft sinkt trotzdem.

Was genau meinst du damit?

Klingt verdammt nach Wirtschaftsflüchtling ^^

Obwohl die werden ja immer nur verteufelt wenn sie von südlich kommen.

Ansonsten: mit der FDP ist doch angeblich eine Wirtschaftskompetenz Partei in der Regierung.

Oder wartest du auf eine die auf Kosten der sozial schwachen deine Steuern senkt?

3 „Gefällt mir“

Nachdem Pitus die Veränderungen beim Reallohn verlinkt hat, passt irgendwas nicht zusammen. Tolle Autos waren auch vor 30 Jahren Schweine teuer. Kindergeld gab es ca 20% im Vergleich zu heute. Vielleicht kannst du mit deinen Eltern mal drüber reden, woher die von dir empfundene Schieflage herrührt.

Empfindest du das so, dass deinen Eltern die Umwelt egal ist? Ich kann verstehen, dass man sich von 30 Jahren Kohl, Schröder und Merkel verarscht fühlt. Insofern kann ich verstehen, dass ihr euren Eltern die Schuld für alles geht was euch heute nicht gefällt.
Dabei darf man sich aber auch an Meilensteine erinnern, auch wenn die im Geschichtsunterricht nicht vorkommen. Waldsterben gestoppt, Wackersdorf verhindert, FCKW eliminiert, erste Abfalltrennung eingeführt, Kat eingeführt, EEG entwickelt, kalten Krieg gestoppt, etc.
Und heute? 25% der Jungen haben die E-fuel Partei gewählt, die für Kapitalismus und gegen alles ist was nach sozial riecht.
Dabei geht es mir nicht ums „Aufrechnen“, sondern darum, dass irgendwelche pauschalen Aussagen nie richtig liegen.

2 „Gefällt mir“

Die Dimension der Klimakatastrophe ist eine völlig andere als damals z.B. das Waldsterben. Die Lösung war ziemlich einfach und technisch möglich, beim Thema Wald war das Problem sogar regional begrenzt. Es ist völlig unangemessen, die damaligen Probleme mit der massiven Gefahr zu vergleichen, vor der die Menschheit heute steht.
Übrigens für alle, die sich immer gegen Verbote wehren: FCKWs wurden verboten. Kats wurden vorgeschrieben. Geht doch. Warum ist das heute so schwierig…

6 „Gefällt mir“

Sagt das jemand?

Liest das niemand?

Was denn?
Dass man jetzt für die Absenkung des Rentenniveaus demonstriert? Oder für 10 Euro für den l Sprit? Beim Sprit wäre ich dabei. CO2 Preis > 200 Euro, das wäre meine Partei

Erstaunlich unterklompex, dieser Vorwurf an eine ganze Generation. Wie überhaupt der ganze Rentenbeitrag in der letzen Lage, der Alternativen zur aktuellen Finanzierung der Rentenversicherung einfach komplett ignoriert.

5 „Gefällt mir“

die da wären?

Tja, beginnen wir einfach beim „Fakt ist“: Wie in nahezu allen Medien üblich, wird der Begriff „Boomer“ auch im aktuellen Podcast völlig unspezifisch verwendet, aber ich gehe einfach mal davon aus, dass vermutlich die Geburtenkohorte 1955 bis 1965 als Generation zusammengefasst wurde. Das ist möglich, allerdings existieren in der Literatur auch andere Definitionen, was u.a. der Tatsache Rechnung trägt, dass die Geburtenstatistiken nach dem Zweiten Weltkrieg in den westlichen Industriestaaten im Detail doch recht unterschiedlich ausfallen. Die Definition einer „Generation“ ist schwierig, weil die Auswahl der Kohorte über die Validität des Ergebnisses mitentscheidet. Der entscheidende Punkt ist, dass die eigentlichen geburtenstarken Jahrgänge unmittelbar vor dem sog. Pillenknick zu beobachten sind (Jahrgänge 1962, 1963, 1964, 1965), wie ja auch im Podcast erwähnt. Letztere gehören aber ganz wesentlich zu jenen Menschen, denen vom Kindergarten über die Einschulung (sowohl in Grund- als auch weiterführende Schulen) bis zur Lehre oder im Studium immer wieder regelmäßig erzählt wurde, dass sie zu viele seien und letztlich eine Zumutung für die Gesellschaft darstellten. Momentan beginnt das Jammern über den „Rentnerberg“.

Funfact: viele Angehörige der geburtenstarken Jahrgänge (1962-1965) drängten während der Wirtschafts-Krisenjahre auf den Arbeitsmarkt. Den Gesetzen von Angebot und Nachfrage zufolge führte das Überangebot von Arbeitskraft in der Praxis durchaus zu Lohnsenkungen und zu teilweise verbissenen Leistungswettbewerben, prekären Beschäftigungsverhältnissen, usw. führte (zeitweiliges Lebensgefühl: No Future).

Selbstverständlich gab es damals schon Diskussionen über die Absenkung des Rentenniveaus und die Erhöhung des Renteneinstiegsalters, was ja auch passiert ist. Desweiteren wurde Riester eingeführt, wo sehr viele Staatsgelder versenkt wurden (derzeit laufen Klagen der Verbraucherzentralen wegen der Zinsklauseln in vielen Verträgen). Die Herausforderung besteht insgesamt darin, dass man individuell immer nur und als Laie auf dem jeweils aktuellen Stand der Informationen entscheiden kann, diese Entscheidungen dann wesentliche Weichen für die nächsten fünfzig Lebensjahre stellen, während man nie wissen kann, wie die einzelnen Konjunkturen sich entwickeln werden. …

Moralisch im Sinne von „Schuld“, die ja eine individuelle, moralische Kategorie ist, bei statistischen Effekten zu argumentieren, halte ich für unsinnig. Über politische Fehlentscheidungen kann man in der Tat diskutieren, aber ich persönlich habe schon oft Parteien gewählt, die dann in der nächsten Legislatur das genaue Gegenteil von dem veranstaltet haben, was ich für gut und richtig gehalten habe.

1 „Gefällt mir“

Muss man das, wenn man im Ausland arbeitet?
Zumindest in der EU gilt doch die Freizügigkeit, oder liege ich da falsch?

1 „Gefällt mir“

Das Problem wird in einem anderen Licht besser sichtbar: Aktien oder Grundbucheinträge regeln, wer Eigentümer ist. Du hast völlig recht wenn Du Dich darüber wunderst, wer eigentlich Eigentümer von Firmen und Immobilien ist. Und vor allem: warum Du es nicht bist. Ein Beispiel: Schon heute gehört dem norwenischen Staatsfonds ca. 5% der Aktien der im DAX gelisteten Konzerne. Norwegen hat 5,5 Mio Einwohner. Damit müsste ein „Deutschlandfonds“ rd. 72% aller Aktien kaufen, um das gleiche Verhältnis zu erreichen.

Wie konnte es nur soweit kommen? Weil die Rente sicher ist, haben wir in Deutschland kein Eigentum erworben - schau Dir mal das erschreckend niedrige Median-Vermögen an. Erste Gehversuche mit Riester und Rürup gingen gründlich daneben. Es geht im Übrigen nicht darum, dass „das Ausland“ unsere Rente bezahlt. Sondern die Erträge, also die Gewinne, unser aller Arbeit auch möglichst vielen wieder zugeht. Dies gefährdet aber auch das Geschäftsmodell der Gewerkschaften „Arbeitgeber gegen Arbeitnehmer - wir gegen die“. Und auch des Staates, denn ein Rentensystem wie das unsere macht Millionen Rentner abhängig vom Staat. Es wird höchste Zeit, dass wir umdenken!

Statt oder zusätzlich zur FDP-Aktienrente: Ein Aktiendepot mit Zeitschloss: Heute aus Bruttoeinkommen Aktienfonds/ETFs kaufen, Insolvenzsicher und erst mit Beginn der Rente liquidierbar. Dann erfolgt auch die Besteuerung. Dies ließe sich ohne teure Provisionen von Versicherungen etc. realisieren. Ich behaupte: Kosten von weniger als 0,5% p.a… Ich würde sofort meine völlig intransparente Betriebsrente dafür beitragsfrei stellen, aber es gibt ja nicht einmal die Möglichkeit eine solche Entscheidung zu treffen.

1 „Gefällt mir“

Meines Wissens ist Reallohnsteigerung definiert als

Reallohnsteigerung = Lohnsteigerung - Inflation

Und das bestätigt auch die Bundeszentrale für politische Bildung

Lohnerhöhungen führen für die Arbeitnehmer nur zu einer Steigerung der Kaufkraft, wenn der Preisanstieg geringer ist als der gleichzeitige Anstieg der Güterpreise. Beträgt z. B. eine Lohnerhöhung 5 % und die Preise steigen im gleichen Zeitraum um 3 %, bedeutet das eine Reallohnsteigerung von 2 %.

Lag in den Jahren 2010-2019 die Reallohnsteigerung bei >1%, stieg auch die Kaufkraft entsprechend oder was verstehe ich falsch?

Meinen Eltern direkt nicht, aber viele Freunde und Bekannte in dem Alter spielen das total herunter. Aussagen wie: „Ach das ist nur Panikmache“ „Der Wald und die Umwelt sind damals angeblich schon gestorben und guck dirs heute an“ höre ich zur Genüge. Manchen ist es auch nicht egal, aber ändern wollen sie auch nichts. Wie das dann gehen soll, kann auch nie jemand beantworten.
Die genannten Meilensteine sind übrigens auch Beispiele wo Verbote Innovation hervorgebracht haben und die Probleme waren tatsächlich nicht so komplex wie die heutige Bedrohung durch den Klimawandel. Aber wie du selbst sagst, generelle Aussagen sind schwierig. Fakt ist aber, dass wir nicht wirklich vorwärts kommen mit großen Problematiken, die teilweise Jahrzehnte bräuchten, bis man Effekte merkt. Klimakrise, soziale Gerechtigkeit inkl. Renten. Mir fehlt allgemein eine große Weitsicht und Entscheidungswille für Marschrichtungen. Die Politik empfinde ich überall nur als großes Rumgeeiere und/oder auf eigene Standpunkte beharren wider besseren Wissens. Deshalb sagte ich ja, ich wünsche mir über alle Generationen hinweg eine größere Solidarität für alle Themen. Es fühlt sich aber oft nur so an, dass Politik für kleine Interessengruppen (mit dem dicksten Geldbeutel?) oder die größte Wählerschaft (Ü55) gemacht wird.

2 „Gefällt mir“

Nein. Ich habe 27 Jahre in Deutschland gearbeitet und Geld in die Rentenkasse eingezahlt. Und ich werde zurückkommen, sobald hier wieder eine Industriefreundliche Politik gemacht wird, die es und ermöglicht, im internationalen Wettbewerb zu bestehen. Solange aber ernsthaft Ideen diskutiert werden, wie in diesem Forum, sehe ich es nicht ein, täglich über 12 h zu arbeiten um dann auch noch eine gedeckelte Rente zu akzeptieren….

Sorry, meine Aussage ist unklar. Ich habe nach Vorliegen des Koalitionsvertrages 2021 beschlossen, Deutschland zu verlassen, im Ausland zu arbeiten und dort auch Einkommenssteuer zu zahlen - bis hier in Deutschland wieder eine wirtschaftsfreundlichere Politik gemacht wird.

OK, danke für die Info! Das kann ja jede:r halten wie er/sie mag.

Ich frage, weil in der Diskussion um die Vermögenssteuer gerne argumentiert wird, sie werde Menschen aus D vertreiben. Ich halte das gar nicht für unplausibel, aber dieser Effekt ließe sich ja leicht vermeiden: Eine Vermögenssteuer müsste auch an die Staatsangehörigkeit anknüpfen und nicht (nur) an den Wohnsitz. Sie müsste also fällig werden, wenn jemand entweder in D seinen Wohnsitz hat oder die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt. Denn den Pass aufzugeben - das überlegen sich selbst die-hard-Neoliberale hoffentlich zweimal.

Danke für dieses Beispiel!

6 „Gefällt mir“

Also in deiner Grafik sind der Reallohnindex und der Verbraucherpreisindex angegeben

Und wenn die Kurve des Verbraucherpreisindex über dem Reallohnindex liegt, entzieht sich meinem Verständnis wie da die Kaufkraft gleich bleiben soll.

Ich fühlte mich etwas diskriminiert von der „Rententhematik“ und habe mich auch ziemlich geärgert wie ihr das dargestellt habt…
Ich bin 1962 geboren und arbeite seit meinem 15. Lebensjahr. Dieses Jahr im Sommer habe ich 45 Jahre gearbeitet.
In Rente gehen kann ich trotzdem frühestens mit 63, nach 48 Jahren Arbeitstätigkeit.
Auch nicht ohne Abschläge, dass stimmt nämlich leider nicht.
In der Zeit, als ich meine Ausbildung als Koch begonnen habe war es auch arbeitsschutztechnisch niht so wie heute.
Als 15 jähriger einen 50-kg. Sack Mehl zu schleppen war der Normalfall und nicht die Ausnahme.
Ist sicherlich nicht zufällig das so viele Arbeitnehmer auch körperlich „am Ende“ sind.
Mal ganz davon abgesehen, dass heutzutage fast kein Mensch mehr 45 Jahre arbeitet.
Einige gehen nach der Schule in die Ausbildung (mit 18 - 20) oder haben ihren Berufseinstieg erst mit 20 - 25 (nach dem Studíum),
Pauschal die „Boomer“ als die Schuldigen an allem hinzustellen, wie es momentan ja oft vorkommt, finde ich etwas unfair.
(Klimakrise, Rentenvertrag, Generationengerechtigkeit, etc.)
Ich war und bin zum Glück in der finanziellen Lage mich rententechnisch gut aufzustellen.
Viele Alleinerziehende konnten das nicht und müssen jetzt sehen wie sie klar kommen.
„Alt gegen Jung“ auszuspielen, ist ja eigentlich eher ein Bild-Zeitungs Move,
Liebe Grüße
Michael Hoffmann

nix Bildzeitung, das ist einfach Stand der Forschung - sagt jedenfalls die Vorsitzende der sogenannten „Wirtschaftsweisen“:

1 „Gefällt mir“