Babyboomer und Rente

Also das Gegenteil von Bescheidenheit und Solidarität ist aber der Standpunkt: nach mir die Sintflut.

Sch… auf Klimaschutz
Sch… auf Ressourcenknappheit

Hauptsache mir geht’s gut biss ich in’s Gras beiße.

Weiß nicht ob man mit so einem Standpunkt viel Sympathie bei denen findet, die das dann ausbaden müssen.

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So richtig die Aussage „die Generation xyz hat es nicht geschafft, Lösungen zu finden“ auch ist, so wenig trägt es dazu bei, Lösungen zu finden.

Ich gehe inzwischen auch seit 20 Jahren wählen und trotzdem fahren wir Energiewende, Rente, Zuwanderung, Bildung, Klimaschutz, Katastrophenschutz, Tierschutz, Verteidigung, Infrastruktur und Digitalisierung gegen die Wand. Und so recht weiß ich nicht, was ich dagegen tun kann.

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Ich habe mir gerade alle Beiträge in diesem Thread durchgelesen und möchte dazu feststellen, dass sich hier viel zu viele Hörer:innen der Lage persönlich angegriffen oder in ihrem Leben schlecht behandelt fühlen. Betrachtet doch bestimmte Situationen mal mit einem gewissen emotionalen Abstand.
Jeder Mensch erlebt in seinem Leben Gutes und Schlechtes, wird manchmal privilegiert, wenn er Glück hat, und manchmal benachteiligt.
Ulf und Philip haben niemanden persönlich angegriffen. Die einzige Frage, die ich stellen würde und hier auch schon gelesen habe, ist, ob wirklich sicher ist, dass Lohnerhöhungen bisher über der Inflation lagen. Ich dachte eigentlich, dass sei bisher selten der Fall gewesen.
Was ich zu dieser Diskussion beitragen möchte, ist der Blick auf die junge Generation, wenn ich das mal so pauschalisieren darf. Ich selbst bin Jahrgang 70, gerade so nicht mehr Babyboomer. Aber ehrlich gesagt, sehe ich viele Bekannte und Verwandte auch schon aus der Generation vor den Babyboomern, die ewig lang in Rente sind, große Reisen machen, ihr Leben genießen. Ich wünsche und gönne ihnen das einerseits. Andererseits dürfen wir alle nicht vergessen, was wir den jungen Generationen zumuten.
Während der Pandamie waren sie es, die nicht zur Schule oder Uni durften, um ältere Menschen zu schützen.
Während der Klimakatastrophe sind sie es, die sehenden Auges in eine ziemlich düstere Zukunft laufen müssen, weil die älteren Generationen an den Schalthebeln der Macht (in Unternehmen, in Regierungen, in Institutionen) sitzen und zusätzlich die Wahlmehrheit haben und ihre Entscheidungen oft nach Profit und eigenem Vorteil ausrichten, ohne Rücksicht auf die junge Generation.
Ich finde das persönlich sehr schlimm und fühle mich mitschuldig.
Der Konflikt zwischen Jung und Alt entsteht nicht allein durch die Rente. In Wirklichkeit verbauen wir den jungen Leuten auf vielfältige Weise ihre Zukunft. Der aus meiner Sicht zynische Kommentar zu Aktivisti etc. ist dann oft: Geht doch in Parteien, engagiert euch, studiert das Richtige… Das ist sehr, sehr unfair, da es dafür zu spät ist. Es dauert zu lange.
Also an alle in diesem Thread, die sich als Boomer angegriffen fühlen oder benachteiligt fühlen: Vergesst den großen Schaden nicht, den wir Älteren angerichtet haben. Vergesst nicht, dass die Jungen noch mit dramatischen Problemen und Krisen fertig werden müssen.
Solidarität geht in beide Richtungen. Auch die ältere Generation darf die junge Generation nicht vergessen.
Wenn jemand ganz persönlich als Alleinerziehende/r oder finanziell Benachteiligte/r in einer schwierigen sozialen Situation ist, habe ich für Frust und Ärger vollstes Verständnis. Aber eure „Gegner“ sind weder die Lage d.N. noch die jungen Menschen. Das Problem ist die Schere zwischen arm und reich. Die großen Vermögensunterschiede. Die schlechte Unterstützung der Familien. Der Mangel an Kitaplätzen. Die ungleichen Bildungschancen … und…und… und.

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Und by the way:
Persönlich fände ich ein soziales Pflichtjahr für Rentner:innen im Falle von guter Gesundheit besser oder zumindest genauso wichtig wie für junge Menschen.

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Möglicherweise war das missverständlich.
Das Gegenteil hat sich auf „kann“ bezogen und meint „volle Zustimmung“

Bitte nicht dieses Thema. Das Pflichtjahr darf nicht kommen. Es fördert erneut nur wieder Lohndumping anstatt die Stellen anständig bezahlt fest zu besetzen. Ich bin heute noch mehr als sauer, dass ich noch 9 Monate für unter 1€ die Stunde zum Bund musste. Das einzige was mir diese Zeit gebracht hat war, dass die Bundeswehr latenten Rassismus mindestens toleriert und man nicht auf Grund von Leistung befördert wird.

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Gut, aber dann auch nicht für junge Menschen.
Ich finde es fatal, wie diese oft generalisiert verunglimpft und bei Klimaaktivismus sogar kriminalisiert werden.

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Ich meinte generell, weder Pflichtjahr, noch Wehrpflicht für niemanden. Das ist einfach nur Unsinn und sollte wenn nur freiwillig passieren.

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Ich habe gerade einen anderen Gedanken zu unserem Umlagesystem. Könnte man nicht Kinderlosen die Rente kürzen? Das Umlagesystem ist nun mal auf Nachwuchs ausgelegt. Wer keine Kinder bekommen hat (und Ja ich weiß nicht immer freiwillig) hatte größere finanzielle Möglichkeiten vorzusorgen und hat leider nicht viel für die Rentenfinanzierung getan, wenn man selbst Rentner ist. Diejenigen die Kinder haben sind wiederum sehr benachteiligt, da mindestens ein Partner lange in Teilzeit musste ( leider zu oft die Frau) und man viel weniger Rücklagen bilden konnte. Von daher wäre es fair im diese Richtung zu denken.

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Dann war das wirklich sehr missverständlich für mich, denn ich bezog noch auf das Gegenteil ausgehend von deinem Zitat.

Was mich bei eurer Diskussion im Podcast etwas gewundert hat, ist dass das Stichwort „Generationengerechtigkeit“ nie gefallen ist, denn das sollte man auch nicht unter den Teppich kehren.

Wenn man das Thema Gerechtigkeit ernst nimmt, dann sollte es auch absolute Priorität sein, dass heutige Arbeitnehmer im Hinblick auf ihren Ruhestand nicht schlechter gestellt werden dürften als die heutige Rentner-Generation - und damit verbietet es sich eigentlich schon fast automatisch deren Rentenbeiträge zu erhöhen oder die Leistungen abzusenken. Denn wo soll es bitte gerecht sein, wenn ein heutiger Arbeitnehmer verglichen mit früheren Generationen mehr Anteil seines Lohns für die Rente abgeben muss und Ende auch womöglich trotzdem sogar noch schlechtere Rentenleistungen bekommt?

Daher kann die Korrektur eigentlich nur auf anderem Wege erfolgen, z.B. (wie von Euch ja auch erwähnt) das Einbeziehungen aller Einkommensarten (z.B. Mieteträge, etc.).

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Das Thema Zuwanderung in letzter Zeit in fast jeder Lage angesprochen und die Ausweitung gefordert. Zurecht, wenn man sich den Arbeitsmarkt ansieht. Wo ich mich allerdings stark wundere, wieso gibt es aktuell noch eine so große Unwucht - hier sprechen wir über fehlende Arbeitskräfte und Nachwuchs und in Spanien oder Griechenland gibt es eine Jugendarbeitslosigkeit um die 25 %.

Hallo lieber Olaf,
ich glaube, LeoWom hat das nicht so gemeint.
Es bezog sich eher auf die Aussage “das muss sich nicht doof anfühlen”. Also das Gegenteil von doof (gemeint im Sinne von schlecht): es könnte sich gut anfühlen. Ich glaube, hier im Chat sind sich vermutlich alle einig, dass wir unseren Planeten nicht mehr so weiter traktieren können.

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Und dann gleichzeitig die angerechnete Kindererziehungszeit von 36 Monaten in der Rentenversicherung streichen? Oder andere Boni für Kinder - wie die kostenlose Mitversicherung in der GKV oder das Kinder-/Familiengeld? Anrechnung der ca. 60 Tonnen CO2-Äquivalent pro Kind und Jahr bei der Auszahlung des geplanten Klimagelds?

Man kann schlecht begründen, dass den Einzahlern die Leistungen gekürzt werden, während gleichzeitig Menschen Geld aus einem System beziehen, in das sie selbst nicht eingezahlt haben.

Hier öffnet man die Büchse der Pandora,

Hier einmal Zahlen. Leider habe ich auf die schnelle nur Daten seit 2010 gefunden. Die Grafik zeigt aber, dass mit Ausnahme der Krisenjahre 2020-2022 die Reallöhne nie gefallen sind.

Da stimme ich dir zu. Ein soziales Pflichtjahr wäre nicht gut, zumal es als Bevormundung verstanden würde und nicht jeder Mensch hohen Alters wirklich soziale Stärken hat.

Wichtiger wäre es wenn man ältere Menschen durch eine Flexibilisierung der Rentenregeln länger im Job halten kann. Klar kann nicht mehr jeder Dachdecker mit 75 noch aufs Dach steigen, aber mancher würde vielleicht schon gern noch 10h pro Woche Azubis ausbilden oder Orga-Zeugs übernehmen. Das sollte dringend gefördert werden, notfalls auch unter dem zarten Zwang einer Erhöhung des Renteneintrittsalters unter Vorraussetzung geringerer Wochenarbeitszeit.

Tricky. Tatsächlich behandelt man Kinderlose ja bereits ungleich, nämlich bei der Pflegeversicherung. Ich kann den Impuls verstehen und sogar gutheißen, aber unser Problem sind im Kern nicht kinderlose/kinderarme Babyboomer. sondern dass viele von ihnen, im blinden Vertrauen auf die Rente oder aus Mittellosigkeit, nicht fürs Alter vorgesorgt haben. Denen pauschal die Rente zu kürzen wird nur etliche Ältere Richtung Armut bringen.

Ich wäre da eher beim Ansatz eine Bedürftigkeitsprüfung einzuführen. Menschen mit hohem Vermögen oder hohen Zusatzeinkommen aus privaten/beruflichen Rentenwerken, sollten Abzüge auf ihre Rente hinnehmen müssen. Rentner mit >2000 €/Monat Rente pro Kopf, die x mal pro Jahr in den Urlaub fahren oder sich noch mal ein dickes Auto (natürlich Verbrenner) kaufen, sind viel eher ein Problem als Erna, die kinderlos blieb und heute ihre Miete kaum bezahlen kann.

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Meinetwegen könnte man darüber reden wenn du wenigstens eine sinnvolle Zahl verwendest. Die 60 t CO2 Äquivalente pro Jahr (CO2e / a) bezieht die Kinder und Enkel eines Kindes mit ein. Die Absurdität dieser Größe wird deutlich wenn man sich ins Gedächtnis ruft, dass der durchschnittliche Deutsche 10,8 t CO2e / a produziert oder Amerikaner beispielsweise 17 t CO2e / a.

Eine kritische Diskussion dieses Werts findet sich hier: Wie klimaschädlich sind Kinder wirklich? - quarks.de

Ich sehe das als ehrlich gesagt absolut gerechtfertigt an. Man hat finanziell mit Kindern schlicht in jeder Hinsicht Nachteile, besonders beruflich. Die Subventionen (Kindergeld, das doppelt besteuerte Elterngeld etc.) sorgen lediglich dafür, dass man sich überhaupt noch Kinder kriegen leisten kann. Die Kinderlosen hatten wesentlich bessere berufliche und finanzielle Möglichkeiten vorzusorgen und lassen sich aber von den Kindern derer, die wesentlich weniger zurücklegen konnten dann noch die Rente bezahlen. Das sehe ich nicht wirklich ein. Und das mit der Pflege schlägt in die selbe Kerbe und dürfte gerne noch krasser besteuert werden bei Kinderlosen.

Ich sehe wiederum ein Problem, wenn diejenigen bestraft werden, die für Ihre Rente gespart und Geld zurückgelegt haben. Wieso sollte in Zukunft noch jemand sparen wenn man dann noch bestraft wird? Dann wird derjenige belohnt, der sein Geld für teure Autos und unzählige Urlaubsreisen verbraten hat. Das ist definitiv schwerer zu begründen.

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Danke für diesen reflektierten Beitrag. Ich bin Millenial oder Gen Y. Meine Eltern also gerade noch bei den Boomern dabei. Beide hatten kein Abitur, aber ganz normale Jobs (Krankenschwester und Sicherheitsfachkraft), die gut bezahlt waren. Sie konnten sich mit diesen Gehältern eine Immobilie, 2 tolle Autos und jedes Jahr 1-2 Urlaube mit uns als Familie leisten. Heutzutage ist das mit einem Gehalt im Ausbildungsberuf wohl eher Wunschdenken. Ich habe studiert und verdiene sehr gut, besser als meine Eltern. Meine Partnerin und ich haben gemeinsam ein Haushaltseinkommen, das uns in die obere Schicht dieser Gesellschaft zählt. Eine eigene Immobilie scheint für uns unendlich weit entfernt zu sein, obwohl wir finanziell so gut dastehen. Wie du schon geschildert hast kommen dazu noch andere Sorgen dazu, besonders der Klimawandel.
Ich stimme dir ebenfalls zu, dass Renten, Klimawandel, Wohnraum etc. allgemeine generationelle Konflikte abbilden und wir uns dringend auf eine Verständigung einigen sollten. Die Boomer sollen nicht mit der Rente im Regen stehen, aber die zukünftige Generation auch nicht mit Klimawandel und allen anderen Problemen. In den Medien und auch hier im Forum sieht man ja, dass diese Themen bei den jeweiligen Betroffenen sehr viele Emotionen auslösen.
Polemisch und mit einem Augenzwinkern gesagt: Jetzt merkt ihr Boomer mal, welche Gefühle ihr bei uns auslöst, wenn ihr die Klimawende blockiert.

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Menschen wie du sind genau der Grund warum ich Deutschland mit dem Antreten der Ampel Koalition verlassen habe. Werte wie Leistung, Effizienz oder Streben nach Profit werden verteufelt. Der Aufbau von notwendigerweise grossen Vermögen bei Unternehmen kritisiert und zu guter letzt soll man zwar möglichst viel als Gutverdiener in die Rentenkasse einzahlen, die Auszahlung am Ende aber gedeckelt werden. Nicht mit mir. Und so wie ich denken und Handeln im Augenblick viele. Gut verdienende Fachkräften in deutschen Unternehmen sind frustriert von dieser Politik und verlassen das Land. (https://Linde, Biontech, BASF, Audi: Exodus der deutschen Wirtschafts-Ikonen)Linde, Biontech, BASF, Audi: Exodus der deutschen Wirtschafts-Ikonen
Für diejenigen, die immer an Spinnereien wie Bedingungsloses Grundeinkommen, Vermögenssteuern oder sonstige Enteignungsmechanismen denken: Bitte behaltet im Hinterkopf, dass Ihr den Menschen ihr Eigentum nur einmal wegnehmen könnt. Danach sind diese Effekte verfrühstückt. Die Kosten für die gesellschaftlichen Infrastrukturen aber fallen regelmäßig an.
Ich versteuer mein Geld im Ausland und komme erst zurück, wenn ihr wieder wirtschaftliche Vernunft an der Regierung ist.

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