Babyboomer und Rente

Das kannst du doch aber nicht der aktuellen Ampel alleine anlassen…

Das der Verbrenner ein Auslaufmodell ist ist ja nun nicht erst seit zwei Jahren bekannt.

Auch die Energiewende hat schon ein paar Jahre auf dem Buckel.

Wäre die nicht durch die angebliche Wirtschaftskompetenz der Konservativen ausgebremst worden wäre der Problemberg heute wesentlich kleiner und die Energie wesentlich günstiger.

Und auch bei Batterien und Batteriefahrzeugen könnte man schon deutlich weiter und auch weiter vorne sein.

Die Schuld jetzt bei der Ampel und/oder den Grünen abzuladen ist schon ein wenig kurzsichtig.

Darf man fragen, wo du hin bist?

Dann kann man sich ja vielleicht ein Bild davon machen, was du für „industriefreundliche Politik“ hältst. Denn die durch die deutsche Industrie getriebene Politik der Konservativen ist es ja offensichtlich nicht.

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Ich verstehe rein emotional, dass man sich von so einem Beitrag erstmal angegriffen fühlen kann. Dass es hier nicht um die Verantwortung von Einzelpersonen, sondern einer Generation (samt ihrer Regierung, Eliten etc.) geht, wurde ja schon beschrieben. Es geht also um eine integrale Betrachtung, bei der man sich einfach nur anschaut, was unterm Strich heraus gekommen ist. Aus meiner Sicht wurde das in der Lage sehr nüchtern und zutreffend beschrieben.
Was ich jetzt auf der Sachebene aber nicht verstehe: wenn ihr der Meinung seid, die „Bommer“-Generation stehe nicht vorrangig in der Verantwortung für die Rentenproblematik - wer denn dann? Die Generation davor? Die danach?

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Kannst du dir aussuchen genau. Wenn in den 50ziger Jahren alle Beiträge in Aktien angelegt worden wären, hätte die Rentenkasse möglicherweise ausgesorgt. Die haben es also vermasselt.

Eigentlich geht es nicht darum, was früher schief gelaufen ist, sondern wie man die Probleme antizipiert und löst. Die Lösung kann nicht sein, dass ein noch größerer Teil der Renten aus dem Bundeshaushalt bezahlt werden. Denn es werden auch erhebliche Summen für Klimaschutz und Bildung gebraucht.

Könntest du bitte erklären, was genau dich gerade stört (das meiste haben die Konservativen verschuldet) und was du dir vorstellst. Bitte mit Quellen und nicht nur mit alles hier ist schlecht. Es wäre auch gut zu wissen, welches Land du als industriefreundliche Alternative gewählt hast. Ansonsten sind deine Aussage recht gehaltlos und fördern so gar keine Diskussionen.

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Wenn du so fragst, kann die Antwort eigentlich nur Adenauer und seine Wähler lauten, die ihm geglaubt haben, dass die große Rentenreform zukunftsfähig ist.

Das es sich als Schneeball Modell mit immer mehr Einzahler herausstellen wird, konnte man zu jedem Zeitpunkt erkennen.
Jetzt kannst du dir die „Schuldigen“ selbst aussuchen, die es verbockt oder nicht korrigiert haben.

Das der Systemfehler „Rente“ auf den Systemfehler „Abgaben und Steuer auf Einkommen als Basis für Sozialsysteme“ trifft beschleunigt den bevorstehenden Kollaps.

Insofern sind die Boomer die ersten, die es wohl betrifft, weil nicht mehr darstellbar. (Oder schlimmer noch die letzten vor dem Zusammenbruch des Rentensystems)

Die „selber Schuld“ These kann man natürlich nicht weg argumentieren, auch wenn man erkennen müsste, dass es weder hilft noch in der der Form „nur die Boomer sind schuld“ korrekt ist.
Insofern fand ich die Zuspitzungen auf die Boomer unbedacht und kontraproduktiv.

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Steht denn in der Frage, dass man das muss? Du weißt sicherlich, dass du nicht falsch liegst. Weißt du auch, dass du die Stoßrichtung der Frage falsch verstanden hast?

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Schade, dass Vertreter der Babyboomer-Generation das teilweise persönlich nehmen… Denn dann kann man nicht klar sprechen, analysieren, Lösungen finden und aus Fehlern lernen. Jede Generation ist doch ganz allgemein immer auch für das Wohl der folgenden Generation(en) verantwortlich, das war schon immer so und wird so sein. Auch die jetzt Jungen werden nicht alles richtig machen bezogen auf ihre Nachfolgegeneration und sich dann Kritik anhören müssen. Wieso sollte es der Boomer-Generation da besser gehen? Besser finde ich, wenn man sich als Generation der Kritik stellt; eine Kritik/Verantwortung des Einzelnen besteht ja ohnehin dabei nie, das wäre ja schräg, wei man z. B. an den Schilderungen von SuSchu aus ihrem Leben sieht… Spaltung entsteht meiner Meinung nach erst, wenn Mitglieder der kritisierten Generation beleidigt reagieren. Tut euch das nicht an, es persönlich zu nehmen :slight_smile:

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Lieber Philip, lieber Ulf,
das erste Mal war ich beim hören Eurer Lage richtig sauer! Mir hat bei dem Teilaspekt „länger arbeiten“ Eure sonst so gute Einordnung gefehlt. Wie sollen z.B. Handwerker*innen oder Pflegepersonal, die Jahrzehnte schwer körperlich gearbeitet haben, bis 67 oder länger arbeiten? Ihr in Euren Berufen oder ich als Psychotherapeutin, wir können bestimmt länger arbeiten, viele andere sind nicht dazu in der Lage. Hierfür muss es andere Lösungen geben, denn sonst bedeutet die Anhebung des Rentenalters de facto für viele, die bisher auch eher wenig verdient haben (nein es muss heißen, die wenig Einkommen hatten… verdient hätten sie viel mehr), eine Rentenkürzung. Ich würde mich freuen, wenn Ihr dies bei der nächsten Diskussion über die Rente, die bestimmt kommen wird, mit einfließen lasst. Herzliche Grüße Andrea

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Puh… da habt ihr wohl ganz schön in ein Wespennest gestochen :-). Tja, wenn’s an den Geldbeutel geht dann ist Schluss mit lustig. Auch wenn ich selbst einer bin, möchte ich jetzt nicht in die allgemeine „Boomer-Betroffenheit“ einstimmen, aber folgendes anmerken:

Ich war auch beruflich als Personaler in einem großen Unternehmen mit Vorruhestandsregelungen befaßt, und was soll ich sagen: Ende der 90er Jahre bis weit ins neue Jahrtausend ging nicht nur den Firmen, sondern auch dem Staat darum, die „alten Säcke“ möglichst zeitnah loszuwerden, um junge (billigere) Mitarbeiter einzustellen bzw. diesen eben einen Arbeitsmarkt zu eröffnen. Insbes. bei der sog. Altersteilzeit gab es (und gibt es heute noch) substantielle staatliche finanzielle Unterstützung für Arbeitgeber und insbes. Arbeitnehmer (Steuerfreiheit von Aufstockungszahlungen, Aufstockung in der Rentenversicherung etc)

Als ich jung war, galt es als „chic“ möglichst viel zu arbeiten, und wer um 15:00 Uhr mal nach Hause ging, dem wurde ein Teilzeitjob angedichtet. Das hat sich zum Glück geändert und es gibt wieder andere Werte in der Gesellschaft.

Letztlich finde ich persönlich es legitim (und menschlich), wenn man Möglichkeiten/Angebote nutzt, um seinen persönlichen Lebensplan zu realisieren (zumal mir schon immer an einer guten life/work-Balance gelegen war). Und wenn man noch nie CSU/FDP oder schlimmer gewählt hat, muss man sich doch auch wahltechnisch nix vorwerfen (lassen), oder ? :wink:

ich bin kein Boomer und ich verstehe ehrlich gesagt auch nicht emotional wie man sich davon angegriffen fühlen kann.

Zum Beispiel hab ich deutsche Staatszugehörigkeit und wenn jemand sagt „Deutschland ist eines der hauptverantwortlichen Länder für die Klimakatastrophe“, dann sag ich nicht „also das ist mir zu pauschal, weil ich hab immer Heizung ausgemacht beim Lüften“. Das geht einfach am Punkt vorbei der mit so einer Aussage (offfensichtlich) gemacht wurde.

Interessant (für alle Nichtboomer) ist doch wie es soweit kommen konnte, dass das Rentensystem so dysfunktional ist; was für ein „Mindset“ steckt dahinter.

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Das Renten-Thema hat wieder mal gezeigt, dass ein falsches Verständis von unserem Geldsystem vorliegt. Merz und Lindner werden sich freuen. Das Problem der Boomer-Generation ist, dass sie dem Arbeitsmarkt nicht mehr zur Verfügung stehen (ich selbst bin 31 Jahre alt). Sie sind eine wertvolle Ressource. Das Problem ist also nie das Geld, darauf hat der Staat ein Monopol und kann beliebig viel drucken, auch mit der sinnlosen Schuldenbremse. Es fehlt an Pfleger:innen, Polizist:innen, Lehrer:innen, Menschen in der Verwaltung …

Durch die Aktienrente gibt man die Kontrolle über die Rente in nicht demokratische Bereiche ab. Das kann verherende Auswirkungen haben. Die zwei Male die Deutschland das gemacht hat ging das schief und das Geld war futsch. Es müssen also weder die Rentenbeiträge erhöt, die Renten gesenkt oder neue Einnahmequellen erschlossen werden. Die Menschen müssen länger arbeiten, sei es nur halbtags. Aber sie müssen das, weil wir unser Grundbedürfnisse nach Bildung, Gesundheit und Mobilität sonst nicht gedeckt kriegen, niemals weil Geld fehlt.

Ich hoffe sehr das die LdN-Redaktion irgendwann dahinter kommt, wie Geld entsteht, welchen Weg es nimmt und dass Staatsausgaben rein technisch gesehen niemals ausgegeben werden können. Steuern ist das Ende eines Geldwertes, Staatsausgaben der Anfang. Irgendwoher muss es ja auch kommen. Königen mussten ja auch erstmal ihre Münzen drucken bevor sie herausgegeben haben.

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Dem stimme ich voll und ganz zu. Bei mir kommt noch dazu, dass ich aus der ehemaligen DDR stamme. Wir haben 1989 praktisch bei Null angefangen. Außerdem ist Euer Beitrag schlecht recherchiert. Die Rente mit 63 wird auch schrittweise erhöht, wie die normale Altersrente und wer studiert hat, kommt trotz Mütterrente nie auf 45 Arbeitsjahre.
Im übrigen kann ich Euch aus eigener leidvoller Erfahrung sagen, dass man es mit 65 Jahren und eigenen gesundheitlichen Problemen nicht mehr schafft voll zu arbeiten, Seine Eltern zu pflegen und sich um die Enkel zu kümmern, weil wir ja so tolle Kindergärten haben. Ich kenne keinen in meinem Alter der nicht schon das eine oder andere Wehwehchen hat.

  • Da es immer zu viele von uns gab (ich bin auch ein Boomer), haben sehr viele von uns eine brüchige Berufsbiographie: später Einstieg wegen schlechter Job-Chancen, prekärer Einstieg über sog. Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, Unterbrechungen durch auch länger andauernde Zeiten der
    Arbeitslosigkeit.
  • Aufgrund fast komplett fehlender Betreuungsangebote für kleine Kinder und Grundschulkinder waren Frauen, weil sie fast alleine die Lasten der Kinderbetreuung übernommen haben, hinsichtlich ihrer Berufstätigkeit und damit der Möglichkeiten des Ewerbs von Rentenanwartschaften und Vorsorge noch wesentlich stärker benachteiligt als die Männer.
  • Wir müssen als Genration bereits massive Rentenkürzungen hinnehmen: Die damals schon am Boden liegende Kohlregierung hat Maßnahmen zur „ewigen“ Rentenkürzung eingeleitet (Norbert Blüm: Die Renten sind sicher! Haha): Korrektur der sog. Rentenformel, Vorbereitung der Erhöhung des Renteneintrittsalters, Kürzung der Anrechnung von Ausbildungszeiten etc. Die Schröder-Fischer Regierung hat dann ganze Arbeit geleistet. Neben der Etablierung des Hartz-4-Regiems, das dazu geführt hatt, dass ein knappes Drittel der Erwerbstätigen im Niedriglohnsektor und hier zum großen Teil prekär beschäftigt ist und somit weniger in die Sozialkassen einzahlen kann, sind Erbschaftssteuer abgeschafft und Spitzensteuersätze massiv gesenkt worden. Das hat zu einer massiven Umverteilung des gesellschaftlichen Reichtums zugunsten der Reichen und Superreichen geführt. Die stufenweise Erhöhung des Rentenalters und die massive Absenkung des Rentenniveaus waren weitere Grausamkeiten, die dazu führen, dass ein durchschnittliches Erwerbseinkommen selbst bei ununterbrochener Erwerstätigkeit über 45 Beitragsjahre nicht mehr ausreicht, ein Renteneinkommen über Sozialhilfeniveau zu erreichen.
  • Vorsorge?! Stichwort „Riesterrente“. Hier hat ein Politiker die Finanzwirtschaft hervorragend bedient (er ist dann ja auch nach seiner Politikarriere fürstlich belohnt worden!) und die Bürger*innen über den Tisch gezogen. Die unter diesem Label verkauften Produkte grenzen schon fast an Betrug und generieren Vermögensverlust anstatt eine ergänzende, privat vorgesorgte Rentenergänzung. Könnt Ihr in unzähligen Fianaztest-Bewertungen nachlesen.
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Ich glaube nicht. Warum soll man seine Staatsangehörigkeit aufgeben, wenn man im Ausland arbeitet?
Das war ja der Sinn der EU.

Zum Thema Generationensolidarität, ich weiß in Deutschland wird man das wohl als sodom und gomorra betrachten was in Frankreich passiert, aber es stehen alle Generationen gemeinsam seit seeeeehr langer Zeit auf der Straße gegen die Rentenreform.
Aber generationen solidarität wäre wohl auch bzw. wenn die Boomer gerne Verantwortung loswerden wollen könnte man sich auch stark machen für ein Absenken des Wahlalters. Denn es ist nicht nur die Verantwortung für die Vergangenheit sondern auch für weitere Politik, der starke politische Einfluss der Generation verschwindet nicht einfach sondern wird tendenziell eher schlimmer.

Ich verstehe allerdings nicht ganz warum es hier im Forum so wenig Verständnis für den Vorwurf an die Vorgängergeneration gibt. Die Boomer gehören als meme halt zum Diskurs aber mich regen die Generationen davor ebenso auf. Regt man sich als Bommer nicht auch über die teils abstrusen Sicherungsregelungen der Elterngeneration auf ?

@ChristianB75 Wählst du denn noch in Deutschland? ich mein betroffen bist davon nicht mehr und
ich würd gerne meine Spinnereien ausprobieren sollte das netz reisen können wir deine neoliberalen Fieberträume ausprobieren :wink:

Adenauer („Kinder kriegen die Leute immer“) hat den Pillenknick nicht auf dem Schirm gehabt, und auch sonst niemand. Damals war durchaus seriös anzunehmen, dass abseits von Weltkriegen die Bevölkerungspyramide tatsächlich die namensgebende Form haben würde.

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OK…
Sagen wir mit Blick auf 6 Typische Formen der Altersstruktur Unentschieden, weil ja („Kinder kriegen die Leute immer“) & nein („in 5 von 6 Fällen geht die Rechnung irgendwie nicht auf) :innocent:

Aber was man vielleicht daraus mitnehmen kann ist, das ein Rentensystem einen „eingebauten Mechanismus“ benötigt, um systematisch dagegen zu steuern, wenn etwas droht aus dem Ruder zu laufen.
Ansonsten kann man ja nur den Dreisatz bemühen und kommt auf (wen wunderst):

  • Länger arbeiten
  • weniger Rente
  • höhere Beiträge / Zuschüsse aus Steuergeld

Das ist nur die Finanzielle Seite und da man Geld drucken kann vielleicht nicht das Problem, was uns wirklich sorgen machen sollte.

In einigen Beiträgen ist ja der Mangel an Ressourcen/Arbeitskräfte schon angeklungen.

Es ist kompliziert und nichts, was man mit einer abgegebenen Stimme bei einer Wahl direkt beeinflussen kann. Das war ja auch ein versteckter Vorwurf an die Boomer.

Das meine ich jetzt wirklich nicht polemisch oder gar als Vorwurf an unsere geschätzten Podcaster.
Vielmehr ist es Ausdruck meiner Resignation…

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Hallo Ulf, durch das „aber“ im ersten Satz wischst Du in meinen Verständnid Deine Entschuldigung weg. Ich habe mir in vielen Fällen angewöhnt „aber“ durch „und“ zu ersetzen. Hierbei können dann zwei verschiedene Aussagen nebeneinander stehen.

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Ich wollte mich auch gar nicht entschuldigen, das wäre ja noch schöner, wir geben schließlich nur den Stand der wissenschaftlichen Forschung wieder. Wo kommen wir denn hin, wenn wir uns dafür entschuldigen, zu sagen, was Phase ist?

Ich hab nur mein Bedauern ausgedrückt, dass die Autorin des Ausgangsbeitrags uns die Berichterstattung krummgenommen hat.

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