Wer wird überhaupt gefragt? Landespolitiker, Kommunalpolitiker, Interessensgruppen, jeder einzelne Bürger der Region? Wie groß wählt man die zu fragende Region? Und wer wird sich übergangen fühlen?
Ich gebe dir Recht, dass es auch bei diesem Vorgehen große Hürden und offene Fragen gibt.
Weiterhin wird man auch hierbei nicht jeden glücklich machen können. Aber ich halte es über diesen weg für einfacher einen großen Teil der Betroffenen zu überzeugen. Ich glaube das 60% Zustimmung in der Region wichtiger sind als Zustimmung 90% in der gesamt Gesellschaft, bei 90% Ablehnung in der Region.
Vorstellen könnte ich mir das Bürgermeister*innen Gemeindeverbünde Gründen und ein Konzept ausarbeiten und dieses dann in den Gemeiden abstimmen lassen. Bei angenommenden Konzepten kann dann meines Erachtens nach von hoher lokaler Zustimmung ausgehen.
Ich möchte hier auf keinen Fall sagen das dies ein einfach Prozess wird, da sich die Bewerbenden Regionen vermutlich mit ihren Nachbarn abstimmen müssen.
Am Ende diese Prozesses hätte man dann eventuell eine Handvoll Bewerber*innen mit Konzepten aus denen ausgewählt werden könnte.
Auch diese Fragen müssten zunächst für einen transparenten Frageprozess begleitet werden (wo sich auch wieder Menschen übergangen fühlen). Und da beißt sich der Hund in den Schwanz.
Ich sehe bei dem Vorhaben nur eine große Zustimmung zu den Kriterien in Deutschland zu haben aber ein Demografisches Problem. Allein ca. 25% der deutschen Leben in einer Großstadt und die Annahme ein Endlager nicht in eine Großstadt zu bauen halte ich für Plausibel. Das heißt alleine diese 25% können darauf zurückziehen, dass es eh nicht in ihrem Garten passieren wird. Wenn man Großstadt auf Metropolregionen ausweitet sind es schon 63% der Deutschen. Die sich mehr oder weniger nicht für den Prozess interessieren werden, weil es eh nicht bei ihnen sein wird.
Daher sehe ich den entscheidenen Unterschied das einmal Betroffene über andere Betroffene überstimmen/übergehen werden und beim anderen Vorgehen nicht betroffene die betroffenen übergehen werden, frei nach dem Motto 9 von 10 Kindern der Klasse finden mobbing ok.
Und ein zweiter Punkt wäre: Mit wie vielen Regionen möchte man dann in „Verhandlung“ treten? Dann wäre das eine neue Form der Müllmarktwirtschaft mit einem starken Nachteil wirtschaftlich schwacher Regionen. Ähnlich wie beim Müllverkauf aus Deutschland ins Ausland (z.B. Müllverkauf - Deutschlandfunk Nova).
Der Staat tritt mit keine Region in Verhandlung sondern wartet darauf das Regionen sich bewerben, dass ist ja der entscheidende unterschied.
Die Wissenschaft und Politik/Gesellschaft ist dann gefragt um Gesellschaftliche und Technische/Geologische standarts zu definierend um die Bewerbungen zu bewerten. Ein Mindeststandart könnte sein, dass die Region in Deutschland (oder Europa oder Demokratischer Rechtsstart) sein muss.
Daher denke ich, dass ein kommunikativer wissenschaftlicher Weg die einzige Möglichkeit ist einen möglichst sinnvollen Ort für diesen Generationenmüll zu finden.
Ich glaube du überschätzt hier was die Wissenschaft leisten kann. Die Wissenschaft wird nicht den einen Optimalen Ort in Deutschland ausmachen können. Und der Ort wird auch Wissenschafliche Argumente finden warum ein anderer Ort zumindest nicht schlechter ist. Die Wissenschaft zu instrumentalisieren um Leute in der Kompromiss Region zu überzeugen halte ich auch für sehr gefährlich. Da es das Ansehen und Vertrauen in die Wissenschaft zerstören wird.
Egal wer welchen Vorschlag gemacht hat, es gab sofort Bürgerinitiativen dagegen.
Die Lösung bestand letztendlich darin, dass unser Restmüll in eine über 80km. entfernte Verbrennungsanlage gekarrt wird.
Ich glaube der Vorteil bei Atommüll ist, dass mehr Geld da ist um Leute zu entschädigen und die Deponie unterirdisch sein wird und somit nicht Stinken wird. Die Atomare Forschung hat immerhin um die 50Mrd € gekostet hat. Wenn man diesen Satz als Entschädigung der Region die das Endlager annimmt ansetzt könnte sich zum Beispiel Helogland bewerben, und sollte es Geologische geeignet sein jedem Bewohner ca 50millionen Entschädigung ausgezahlt werden. Sollte sich Berlin bewerben, könnte immerhin jeden noch 10.000€ ausgezahlt werden. Aber andersherum ist die Summe ja auch nicht fix, es könnte ja auch um Jährliche Leißtungen gehen.
Also was wäre besser geeignet als ein Wettbewerb um den Wert dieser Entschädigung zu bestimmen?