Atomkraftwerke und Energiewende

Das ist so nicht ganz korrekt. Theoretisch können AKWs sehr gut regeln, allerdings bei starken Unterschieden geht das auch stark aufs Material, was die Laufzeit bei starken Schwankungen auch stark beeinflusst. Also mal eben Kraftwerk abschalten ist nicht. Deutsche AKWs können laut AKW-Handbuch nur 400 mal abgeschaltet und wieder gestartet werden. Kleine Schwankungen wie von 100% zu 80% zu 100% kann 100k mal durchgeführt werden. Gleichzeitig haben AKWs Anteilig sehr geringe Betriebskosten - EE haben so gut wie keine -, was einen verminderten Betrieb für beide Kraftwerksarten sehr ineffizient macht. Aktuell müssen unsere AKWs kaum regeln, da Gas und Kohle dies übernehmen. Wir haben ständig Zeiten in denen die Kraftwerke still stehen.

Daher ist ein Übergang von Atomstrom zu erneuerbaren schwierig. Er ist aber notwendig, da AKWs sich bisher nur mit starken Subventionen lohnen. (Häufig ist der Bau und die Endlagerung subventioniert, das Risiko trägt sowieso die Allgemeinheit. AKWs müssen glaub ich für 1.5Mrd versichert sein, aber wenn es tatsächlich zu einem GAU kommt, reichen 1.5Mrd bei weitem nicht aus, da reden wir eher so von 500+Mrd und grade hier kommt es zu einem Problem: je länger das Kraftwerk läuft, desto besser. Das Risiko erhöht sich aber - ein zweischneidiges Schwert. Wer das Spiel mit dem Feuer liebt für den sind AKWs sicher eine Alternative. Für mich jedenfalls nicht).

3 „Gefällt mir“

Ich halte das für eine verquere Debatte. Wenn man grundsätzlich kein Problem mit dem Betrieb von AKWs hat, dann kann man diese doch in einem Szenario, wie sonst nur EEs im netz sind, durchlaufen lassen. Wozu überhaupt jemals runterregeln, um der Nachfrage zu folgen?

Heute ist das notwendig, weil wir nicht jede Menge flexibel zuschaltbare Lasten im netz haben. Aber für die Nutzung von PV- und Winstrom muss sich das ja ohnehin ändern. Ob wir überschüssigen Windstrom in Wasserstoff verwandeln oder überschüssigen Atomstrom, das ist doch egal.

Die Frage ist einzig, ob man es (im Westen) noch schafft, zu vernünftigen Konditionen Kernkrafte zu errichten. Momentan kann man hier mit einem klaren NEIN antworten.

Nope und Nope:

Bitte einmal nachgucken, ansonsten kann man nicht sachlich über Kernenergie diskutieren. Der Energiegehalt ist gigantisch, der Müll entsprechend winzig.

Aber der Müll ist auch entsprechend (sehr lange) sehr gefährlich.
Es sind doch die Risiken die Atomkraft zum NoGo machen.

Manche Argumente werden auch nicht besser, wenn man sie andauernd wiederholt. Relativ zur Energiemenge gesehen erscheint es vielleicht wenig. Aber es bleibt immer noch eine ausreichend große Menge, dass sie nicht irrelevant ist.

Zum anderen Punkt. Die zufällige Endlagerung von Fossilien hat eben nicht funktioniert. Da sind ein paar Wesen auf die Idee gekommen, dass es gut sein könnte, dass wieder auszugraben oder abzupumpen etc. Genau das soll bei Atommüll eben ganz sicher nicht passieren solange noch Strahlungsschäden auftreten sollen. Für das gibt es bisher einfach keine funktionierende Lösung.

Ein beliebtes Argument, das aber als Annahme darauf aufbat, dass normaler Müll nur sehr kurz gefählich ist. Für Biomüll gilt das, für Kunststoffe bei 1.000.000 Jahre auch, aber für ganz viele Stoffe nicht, z. B. Schwermetalle. Daher müsste es richtig heißen, dass der Müll ist immerhin nach sehr langer Zeit nicht mehr gefährlich ist.

Sorry, aber bitte lies einfach einmal die Größenordnung nach. Wie weit kann ein Auto mit 50l Uran rein theoretisch fahren? Und dann frag Dich, in wie weit die Herstellungs- und Entsorgungskosten noch eine Rolle spielen. Ohne Grundkenntnisse macht es keinen Sinn zu diskutieren und ich habe einfach keine Lust mehr das nochmal zu posten. Das hat die letzten x mal auch nichts gebracht.

Fossilien können mehrere hundert Millionen Jahre alt sein. Das ist deutlich länger als 1 Million Jahre… Und mit gezielter Endlagerung hat das nichts zu tun, sondern mit einfach liegen lassen.

Mit dem Unterschied dass Schwermetalle in der Regel chemisch gebunden sind. Wenn mann in Schwermetalle jetzt nicht gerade reinbeisst, verbrennt oder sonst wie zu Staub verwandelt sind sie ungefährlich.
Bei der jetzigen Art der Kernenergie ist ein nicht unwesentlicher Teil harte Strahlung und diese ist sehr lange sehr gefährlich. Von hochgiftigen Bestandteilen wie Plutonium mal ganz zu schweigen.

Ist also wie sie merken nicht wirklich zu vergleichen.

Such dir die richtige Basis und man kann fast alles als im Vergleich relativ unbedeutend abtun. Dumm nur, dass Strahlung halt auch bei fast keinem Abfall es schafft genug Schaden anzurichten. Da kann ich die Kosten selber über die 1 Mio Jahre, die nach Gesetz ein Endlager sicher sein soll nicht mal bewerten. Die Summe wird nur sicher höher sein, als was man aktuell dafür plant. Vermutlich deutlich höher. Aus den Gründen mit dem potentiellen Schaden bei einer Havarie fährt ja z.B. auch kein Auto mit Uran. Zusätzlich zu der Abfallproblematik.

Ich bin nur auf das vorherige Argument eingegangen, dass es schon mal funktioniert haben soll. Ich habe nicht behauptet, dass es eine gezielte Endlagerung gewesen sein soll. Das war es eben nicht, wenn man sich die Folgen anschaut. Aber nach einfach liegen lassen und sollen sich doch die Generationen im nächsten Jahrhundert mit dem Problem dann wieder rumschlagen klingen aktuelle Endlagerpläne doch schon eher.

1 „Gefällt mir“

Doch, es ist sogar sehr gut zu vergleichen. Die Strahlung des Atommülls tut Ihnen nämlich auch nichts, wenn Sie nicht gerade direkt daneben stehen.

:joy: Top, macht echt keinen Unterschied ob man ein Fass mit „Schwermetallen“ oder ein Fass Atommüll (Uran = Schwermetall) in der Nachbarschaft stehen hat.
Beides ist nicht gesund aber Atommüll strahlt halt auch noch mit allen Nachteilen die Strahlung so mit sich bringt.

PS.
Wir kommen alle mehrmals täglich mit „Schwermetallen“ in Berührung (im wahrsten Sinn des Wortes) und stellen sie sich vor das macht uns gar nichts.

Das ist garnicht so lächerlich, wie Sie es darstellen. Ich glaube sie überschätzen die Intensität und Reichweite von radioaktiver Strahlung stark.

Kurze Infos:

  1. In Kohle ist Quecksilber enthalten. Gehalt schwankt stark nach Herkunft, liegt laut NABU bei 0,05 bis 0,2 mg/kg. Das kommt aus dem Schornstein…
  2. Plutonium ist ein Schwermetall. Deshalb ist es so giftig…

Sorry, aber was ist denn das bitte für eine Diskussionsgrundlage? Mir geht es nicht darum, dass man sich eine Basis sucht, um zu zeigen, dass Atomenergie toll ist. Da geht es einfach um Fakten. Aber die scheinen ja nicht so wichtig zu sein. Hier mal wieder aus dem Kopf eine kurze Nachilfe: Die gesuchte Zahl lautet 300.000! Das heißt für die Energie die in 1 m³ Uran steckt müssen 300.000m³ Kohle abgebaggert werden! Das Auto käme 300.000.000 km weit. Und da soll ich ernsthaft über die Rohstoffgewinnung, Herstellung des Autos oder Entsorgung nachdenken?

Ich finde es nach wie vor erschreckend, wie grobe Unkenntnis im Bereich Atomkraft verbreitet ist und auch hier im Forum. Ich finde dies sehr schade, da es eine neutrale Betrachtung der Atomkraft verhindert. Und die eigentlich deutlich schlimmere Kohlekraft konnte sich jahrzehntelang hinter der Atomkraft verstecken, so dass die eigentlichen Schäden bis heute nicht wirklich bekannt sind.

4 „Gefällt mir“

Da du Fakten und Unkenntnis ansprichst: Plutonium ist nicht nur giftig, weil es ein Schwermetall ist, sondern vor allem weil es instabil ist und beim Zerfall vor allem Alphastrahlung frei wird. Im Gegensatz zu Gammastrahlung hat Alphastrahlung nur eine geringe Reichweite, dennoch ist sie hoch gefährlich, wenn die Stoffe in den Körper gelangen.

1 „Gefällt mir“

Das ist grundsätzlich richtig. Aber giftig bzw. toxisch beruht auf einem chemischen Prozess. Radioaktiv auf einem physikalischem Prozess. Plutonium ist sowohl giftig als auch radioaktiv. Quecksilber z. B. ist nicht radioaktiv, aber dafür aber toxisch (abgesehen von ein paar Isotopen). Radon dagegen ist radioaktiv, aber nicht toxisch.

1 „Gefällt mir“

Was waren eigentlich die relevanten Punkte auf beiden Seiten hier?

Ich versuche mich mal:

„Pro“:

  • Atomkraft könnte in der Zukunft noch eine wichtige Rolle spielen, weil neue Reaktoren auch neuen Treibstoff erschließen mögen, die bisherigen Reaktoren sind eher überholt.
  • Die Energiedichte des Brennstoffs ist so exorbitant hoch, dass die Entsorgung lösbar, bzw. gelöst ist.
  • Atomkraft auszuschließen stellt ein Denkverbot dar, dass uns in der Zukunft Möglichkeiten kosten mag.
  • Die Gefahr von Atomkraft wird überbewertet, weil die seltenen Katastrophen medienwirksam (und natürlich schlimm) sind, während bei anderen Energieformen das verursachte Leid schleichend und anderswo (!) entsteht.
  • global verfügbare Technologie die jedem Land ermöglicht Kohlekraftwerke abzuschalten, und zwar schneller als in 20 Jahren durch rein-EE.

„Contra“:

  • Die Gefahren, die von Atomkraft ausgehen sind größer als die andere Seite glaubt.
  • Das Entsorgungsproblem ist mitnichten gelöst, pro kWh mag es wenig Müll sein, insgesamt aber viel und er muss so exorbitant lange sicher verwahrt werden, dass man sich darauf nicht verlassen sollte.
  • Verfügbarkeit des Brennstoffes. Je nach Preis und Abbaumethode 60-100 Jahre
  • Standortwahl bzw. Akzeptanz in der Bevölkerung. Auch Befürworter der Atomkraft werden keinen Reaktor oder ein Zwischen-/Endlager im „Hinterhof“ haben wollen.

Keine Seite meint, dass aktuelle Reaktortechnologie noch viel beim CO2-Sparen helfen wird, bis 2050.

Passt das so, oder hab ich was Wichtiges vergessen?
Auch hier würde ich empfehlen: Wollt ihr nicht langsam aufhören? Die Argumente sind ausgetauscht, beide Seiten sehr sicher, dass sie Recht haben. Ein Überzeugen wird hier kaum stattfinden.
Zu Anfang habe ich viel hier gelernt, mittlerweile wird der Ton aber immer rüder.

9 „Gefällt mir“

Auch dieses Argument zieht nicht denn eine Landmiene macht einem auch nichts wenn man nicht gerade darauf steht. Landmienen sind aber aus gutem Grund geächtet.

1 „Gefällt mir“

Da würde mM nach noch:

  • Verfügbarkeit des Brennstoffes. Je nach Preis und Abbaumethode 60-100 Jahre
  • Standortwahl bzw. Akzeptanz in der Bevölkerung. Auch Befürworter der Atomkraft werden keinen Reaktor oder ein Zwischen-/Endlager im „Hinterhof“ haben wollen.

reinpassen.

1 „Gefällt mir“

Wenn ich die Technik richtig verstanden habe, habe ich meinen Beitrag oben

zur allgemeinen Bearbeitung freigegeben.
Wenn du Lust hast, füge deine Punkte doch in der Contra-Liste an.

Dieser Aufruf gilt natürlich für alle, die meine Liste unvollständig finden. Fügt gerne Punkte an.
Bitte ändert nicht Punkte der Gegenseite.
Vielleicht kann so die Diskussion wieder etwas konkreter und weniger detail-verliebt werden.

2 „Gefällt mir“

Danke, diese Funktion kannte ich bis jetzt noch nicht

Es geht hier inzwischen schon ziemlich lange nur noch um Pro und Contra auf verschiedensten Ebenen. Was mich stört ist, dass es für die von Dir genannten Pro Punkte oben jede Menge Fakten gibt. Für die Contra Punkte dagegen nicht. Kann auch sein, dass ich inzwischen zu tief drin bin. Alles mögliche wurde ja bereits mehrfach widerlegt, z. B. die Verfügbarkeit des Brennstoffs. Die 60-100 Jahre gelten ohne Aufbereitung. Mit reicht das Zeug 30 Mal so lange. Trotzdem kommt das Argument hier permanent wieder. Entsorgungsproblem steht oben auch schon x-Mal. Neu ist der Punkt der Standortauswahl. Da haben wir ein Gesetz für in dem das geregelt ist. Wenn alle Deutschen der Meinung sind, dass das Endlager da am besten ist, dann kommt es da hin. Egal wessen Garten das ist.

Sorry, aber das Aufführen der Pro und Contra Punkte hat für mich so etwas wie das Aufführen von Pro und Contra Punkten beim Klimawandel. Da stehen Meinungen gegen Fakten. Und das ist der Punkt wegen dem ich diese Diskussion hier so lange geführt habe, um Fakten zu vermitteln.