Apothekenprotesttag

Das ist die gleiche Argumentation, die letztlich jeder Unternehmer anführen wird. Ist auch nicht ganz falsch, die Frage ist nur, welche Renditeerwartung man für die Investitionen zu Grunde legt.

Das ist ein Problem des Apothekengesetzes von 1960, das für Apotheken vorschreibt, dass diese nur in eigener Verantwortung (also Form eines eingetragenen Kaufmanns oder einer OHG) betrieben werden dürfen, also nur in Haftungsformen, die eine unbeschränkte Privathaftung vorsehen. Hier wäre der Gesetzgeber gefragt, das mal zu modernisieren, weil es tatsächlich wenig Sinn macht, wenn die Konkurrenz im Ausland (z.B. DocMorris ) als Aktiengesellschaft oder andere Kapitalgesellschaften tätig werden können und den deutschen Markt beliefern dürfen.

Die Apotheker sagen natürlich, dass große Apotheken-Konzerne, die hunderte Filialen betreiben, die Versorgungsqualität negativ beeinflussen würden. Ob das wirklich so ist, wenn gesetzlich vorgeschrieben ist, dass in jeder dieser Filialen ein Apotheker arbeiten muss, halte ich zumindest für diskussionswürdig. Hier hat sich aber die Lobby der Apotheker auch selbst daran beteiligt, den aktuellen Status Quo überhaupt erst zu erzeugen, der ihnen jetzt im Wege steht, weil er keine wirtschaftlich effektiveren Unternehmensformen zulässt.

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Das machen Apotheken grundsätzlich, aber ich habe nicht verstanden, wo das Problem ist.

Das was ich beurteilen kann ist das was @Olaf.K auch schon festgestellt hat:

Es gibt öfters in Städten 2-3 Apotheken, die fast direkt nebeneinander liegen. Das habe ich noch nie verstanden, denn im Gegensatz zu Supermärkten sind die Produkte (Arzneimittel) in allen Apotheken „identisch“. Ein Effekt der gegenseitigen Befruchtung wie bei Supermärkten ist daher ausgeschlossen.

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Das kann man wohl nur betriebswirtschaftlich erklären.

Hier in meinem Stadtteil ist es ähnlich, es gibt zwei kleine Stadtteilzentren und alle sieben Apotheken sind in diesen beiden Stadtteilzentren (die auch nur knapp 1 km voneinander entfernt liegen), in den weiten Bereichen darum herum oder dazwischen ist keine Apotheke. Wer setzt halt auch schon eine Apotheke in’s Wohngebiet? Aber eine Apotheke mag für das Stadtteilzentrum nicht genug sein, wenn gerade mal viel Kundschaft da ist, also braucht’s mehrere. Ist doch mit Bäckereien ganz ähnlich, da sind auch oft 3 oder 4 innerhalb von 500 Metern, weil es einfach genug Kundschaft dafür gibt.

Pfandsystem?

Dafür machen bei uns sogar Behörden Werbung im TV (ÖRR)

Das kann ich nun nicht behaupten, da sind unsere schon Recht gut.

Witzig immer, wenn ich die „Kinderdosis“ nachfrage.
Ich sag dann immer dasselbe: wenn eine nicht hilft, kann ich immernoch eine zweite einwerfen.
Meist reicht aber eine und ich will keine halben rum fliegen haben.

Aus Erfahrung: nein
In Schweden gibt’s nur 3 Apotheken, wovon eine an einer Supermarktkette hängt.
Und ja jede Apotheke muss eigene Apotheker haben, sonst dürfen sie keine rezeptpflichtigen Medikamente ausgeben.

Hi Florian,
Das stimmt so nicht, bei den nicht verschreibungspflichtigen Arzneimitteln gibt es durchaus Unterschiede, aber wie befruchtend das ist kann ich nicht abschätzen, denke eher zu vernachlässigen. Wir sind auch zentral gelegen und von Apotheken in größerer Nähe umringt, von den Versoegungszahlen haben wir aber einiges zu stemmen und merken stark, dass die Apotheke die Straße runter dicht gemacht hat. Da wir nicht einfach die Packung rüberschieben, ist das schon ein großer Arbeitsaufwand.
Inzwischen passiert ja auch viel im backoffice, Telefonate, Management von Lieferengpässen, vorbereitungen der Lieferungen, Telepharmazie, Chatbetreuung etc.

Betrachtet man die Apothekendichte im europäischen Vergleich liegen wir mit 22 Apotheken /100.000 Einwohnerinnen auch deutlich unter dem Durchschnitt von 32 Apotheken auf 100.000 Einwohnerinnen.

Wir fahren zB auch viel bis nach Brandenburg.

Liebe Grüße und Danke für die anregenden Meinungen

Ich denke, es ist im gesamtgesellschaftlichen Interesse, die Arzneimittelversorgung möglichst effizient und sparsam zu gestalten, wir wollen mit dem Geld der gesetzlichen Krankenversicherung ja möglichst vielen Menschen bestmöglich helfen. Für mich steht das im Widerspruch zum Geschäft und ich weiß es geht auch vielen Apothekeninhaber*innen so, dass es diesen Zwiespalt gibt.

Die Idee ist ja hier, dass durch die Inhaber*innenge geführte Apotheke so reine auf Gewinn-optimierte Läden gar nicht entstehen, kann man durchaus hinterfragen…

Vielleicht wären einige gemeinsam organisierten Dinge, wie Einkäufe und Logistik so viel effizienter darstellbar oder eine Standortplanung, damit keine Lücken entstehen.
Dafür muss man das halt grundsätzlich reformieren das stimmt. Hier finde ich es wichtig dem Geschäft mit der Gesundheit nicht noch weiter Tür und Tor zu öffnen, das ist dann auch nicht im Interesse unseren Gesundheitsbudgets, da finde ich den Ansatz der Prupose Economy interessant.

https://background.tagesspiegel.de/gesundheit/mehr-marktwirtschaft-fuer-das-gesundheitswesen

Bei Krankenhäusern und MVZs haben wir schon gesehen welche negativen Einflüsse es haben kann, wenn diese als MVZ Ketten agieren oder Unikliniken privatisiert werden.

Aber ich denke auch, dass sich die Arzneimittelversorgung und Apotheken stark verändern muss und wird

Ja die Zeiten ändern sich, und Apotheken auch.
Letztlich ist die pharmazeutische Beratung und das da sein für Gesundheitsfragen zebtral wichtig. Das kann zunehmend digital sein und ist es auch schon, anders können wir gar nicht alle versorgen und wir möchten ja auch die Erkrankten und Ihre Angehörigen entlasten.

Die nächsten Jahre werden aber sicher noch von einer „blended“ oder „hybriden“ Versorgung geprägt sein, und dafür müssen Apotheken weiter da sein. Ich mach den Notdienst gerne von zu Haise per Telefon/Videocall während die Drohne sich das Medikament vom Automaten geben lässt, würde mir gut gefallen, dass niemand dafür durch die Nacht zur Apotheke pilgern müsste.

Grundsätzlich würde ich gerne die komplette Honorierung reformieren, hin zur Prävention und als Team value based/pay for performance und nicht die Dienstleistungen einzelner Einrichtungen, die ggf nicht ineinander greifen oder belohnt werden wenn sie nochmal gemacht werden müssen (Bsp OP). Bis da mal bewegung rein kommt, müssen wir erstmal überleben um uns auch für die Zukunft weiterzuentwickeln. Ein Wegfall würde gerade in der Notfallversorgung in meinen Augen zu echten Problemen führen.

Mein Bruder lebt dort und sagt er vermisst dort jegliche Beratung :confused:

Es gibt wohl drei große Ketten:

Apotek Hjärtat
Lloyds Apotek
Kronans Apotek

Dann lokal einige noch privat geführte und halt staatliche Apotheken

Wie würden sie dann dies einordnen:

Vielleicht kann ich hier helfen. Deine Quelle aus dem Eingangspost nennt

ein steuerliches Betriebsergebnis von 163 Tsd. Euro (inkl. Zuschüsse für Notdienst und Botendienst).

Nun ist die Frage, ob hier schon Investitionen in die Apotheke eingerechnet seien. Man kann das aus der Quelle des verlinkten Statistischen Jahrbuch Die Apotheke ableiten. Dort heißt es:

Der Gewinn vor Steuern ist 2022 deutlich zurück gegangen, da diverse Corona-bedingte Sondereffekte weggefallen sind. Dieser Betrag ist aber nicht einem Bruttogehalt gleichzusetzen, da Apothekeninhaberinnen und -inhaber als selbständige Freiberuflerinnen und Freiberufler davon nicht nur Steuern abführen, sondern auch Investitionen in die Apotheke tätigen und ihre komplette Altersvorsorge bestreiten müssen.

Die 163.000 € sind also ohne Investitionen angegeben. Von jedem Euro Investition kann der Apotheker allerdings bis zu 0,5€ von der Steuer absetzen, wenn ich den Investitionsabzugsbetrag richtig verstehe. Berücksichtigt man nun, dass die durschnittliche Apotheke (2018) für „nur“ 460.000 € über die Ladentheke ging, siehe Zwischen symbolischem Euro und Spitzenpreis, vermute ich keine exorbitanten jährlichen Investitionen.

Nichtsdestotrotz, ich kenne 3 Apotheker (alle 3 selbstständig) privat gut. Einer ist oft am Jammern, die anderen beiden sind mit dem Einkommen absolut fine und beschweren sich nur über die hohe Arbeitsbelastung durch Fachkräftemangel und übertriebene Vorschriften.

Bezogen auf das Einkommen, wäre es vielleicht möglich, dass man einfach unzufrieden damit ist, dass laut dem Jahrbuch die Apothekenvergütung nicht so stark steigt, wie die Einnahmen der GKV oder die Inflation, die großen Gewinne der letzten Jahre also langsam abschmelzen? Das wäre natürlich ärgerlich für die Apotheker, aber vielleicht notwendig.

Das Problem dürften vielmehr die (berechtigterweise) steigenden Gehälter der Angestellten sein. Wenn ein Apotheker sagen wir mal 5 Angestellte beschäftigt, die eine inflationsbedingte Gehaltssteigerung von sagen wir 8 % bekommen, dann sinkt dadurch das Ergebnis der Apotheke (aus dem dann ja gewissermaßen auch das „Gehalt“ des Apothekers bestritten wird) um über 10.000€. Ich finde schon, dass man sich darüber beschweren darf - und das es auf der anderen Seite völlig richtig ist, das nicht zu tun indem man sagt die Mitarbeitenden dürften eben nicht mehr Gehalt bekommen.

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Gerade zum Anfang ear ich einige Tage vollzeit und ausschließlich damit befasst Masken und Maskenangebote aufzutrieben und Ihre Qualität als Medizonprodult Klasse II zu überprüfen, da waren so viele minderwertige Fälschungen unterwegs und gerade anfangs war auch der Einkaufspreis teuer.

Es gab durchaus höhere Erträge während der Pandemie, diese sind aber oft an die Angestellten weitergegeben worden, die während der Pandemie immer da waren, wie Supermarktmitarbeiter*innen anfänglich ohne Schutz bzw im Besonderen gefährdet, da wir oft akut kranke Menschen versorgen.

Die Beschaffung von Masken, Tests, Impfstoffen, Desinfektionsmitteln und verknappten Pflegehilfsmitteln, der Informationsbedarf von Patientinnen und Bürgerinnen, Aufteiöen von Teams usw war ein großer Mehraufwand und Apotheken haben zuverlässig abgeliefert, seit 2013 gab es keine Honoraranpassung, seit Februar ist das Hoborar sogar für 2 Jahre gekürzt worden, das kommt mir schräg vor.

Moment. Wenn sich ein Apotheker im Schnitt selbst ein gehalt von 173.000€ auszahlen kann, muss das doch nicht bedeuten dass er davon auch die Investitionen stemmen muss. Es gibt doch dort auch eine Trennung zwischen dem Gehalt und dem Gewerbe. Oder läuft das im Apothekengewerbe anders?

Ich sehe einen ziemlichen Unterschied zwischen angestellten Apothekern und den paar Eigentümern. Aber der ist ja in der Wirtschaft allgemein üblich.

Ich denke dieser Reformstau ist ein grundlegendes Problem in allen Bereichen in Deutschland. Gab es darüber schon eine Folge?

schätzungsweise über 8-12 Jahre ziehen würde

Das kann kein ernst sein. Wenn ein Problem so komplex ist muss man nicht sagen: „Dann warten wir bis es genug Zeit gibt.“ Dann muss man es vereinfachen sodass es nicht mehr so komplex ist.

Ein Selbständiger zahlt sich kein Gehalt aus. Das Geld, das auf dem Konto liegt, ist sein Privatvermögen. Eine Trennung zwischen Betrieb und Privatem findet bei einem Einnahmen-Überschuss-Rechner nicht statt.
Wenn der Gewinn vor Steuern ist, ist das Anlagevermögen deshalb in der Regel nicht berücksichtigt.

Ja, darüber darf man sich schon beschweren. Aber das dürfte in anderen Branchen ähnlich aussehen.

Das der Bedarf gedeckt werden muss, ist selbstverständlich. Aber im allgemeinen werden die Läden dann größer und es werden nicht mehr, weil sich dadurch Kosten reduzieren lassen.

Nein bei Bäckereien ist es völlig anders, denn die verkaufen unterschiedliche Backwaren. Wenn ich mit einem Rezept in die Apotheke laufe erhalte ich genau das Medikament was da drauf steht. Manchmal versucht die ein oder andere Apotheke mir eine Alternative anzudrehen, aber letztendlich ist es dasselbe Produkt. Bei den Bäckern hieße das, dass der Bäcker XY eine Filiale direkt neben seiner eigenen Filiale aufmacht. Das ist sehr außergewöhnlich.

Sind diese relevant? Kann auch daran liegen, dass ich hier einfach unzureichend informiert bin, aber ich hatte noch nie den Bedarf in eine bestimmte Apotheke gehen zu müssen, um dort irgendwas zu erhalten. Außer das eine Mal als ich den Likör der XY-Apotheke verschenkt habe, aber das ist aus meiner Sicht ein anderes Thema.

Wenn 2 Apotheke direkt gegenüber sind, macht es die Abdeckung nicht besser, sondern schlechter. Die könnte ja wenigstens 500m weit auseinander liegen.

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Ja - und nein. In den meisten Branchen wird vermutlich, wenn das Gehalt der Angestellten steigt, die angebotene Leistung teurer, um am Ende eine ähnliche Gewinnmarge zu halten. Das ist in Apotheken nicht möglich - im Gegenteil, gesetzlich werden teils sogar noch Abschläge festgelegt, gegen die die Apotheken sich nicht sperren dürfen, um die Finanzen der GKV zu stabilisieren.

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@alper
Paracetamol und Ibuprofen sind für die meisten Arzneimitteltode in Deutschland verantwortlich. Das Risiko sollte man nicht klein reden. Gerade da es eine ganze Reihe an Menschen gibt, die Ibuprofen gar nicht nehmen sollten

Zu denken Beratung ist unnötig, ist ein Denkfehler den viele junge, gesunde Menschen haben. Aber für viele Menschen sind die Apotheke in der erste Anlaufpunkt. Es lassen sich definitiv nicht nur Rentner beraten.

@Gutemine
Durchschnitt ist nicht aussagekräftig. Interessant wäre der Medianwert. Und da die Apobankkredite zum Kauf einer Apotheke gibt, verwundert es mich nicht, wenn die es positiver darstellen als es ist. Nach dem letzten AWA-Bericht, verdienen viele selbstständige Apotheker eher um die 4.000€ netto pro Monat.

Daniel_K
Naja ob ein Apotheker allein so viel ausmacht wenn da eine riesige Konzernstruktur dahinter steckt? Wir sehen doch was die Privatisierung von Krankenhäusern gebracht hat. Die einzelnen Ärzte die vor Ort arbeiten sind da genau so Opfer der Konzernstruktur wie die Patienten. Weiß nicht wie man sich genau die scheiße in anderen Bereichen wünschen kann

Zum Thema, warum Apotheken oft enger bei einander liegen. Gerade bei Städten darf man den Tourismus nicht vergessen. Da werden die Apotheken dann halt dort hingestellt, wo auch schon andere Lokalitäten sind. Und du kannst ne Apotheke ja nicht beliebig vergrößern. Grundstücke sind teuer. Die Räume oft auch nur gemietet. Da kann man nicht Mal eben noch 30qm herbei zaubern. ich kenn Apotheken, da ist der Mitarbeiter Bereich auf einen Stuhl und einen Schrank begrenzt, weil ansonsten alles komplett ausgereizt ist. Dennoch stehen die Leute Schlange. Was willst du da noch vergrößern?
Man darf auch nicht unterschätzen, dass gerade auch bei Beratung sehr viel auf zwischenmenschlichkeit beruht und daher die Leute oft danach entscheiden.

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Das hängt von den Prioritäten ab. Im Krankenhaus liegt der Fokus, ähnlich wie im sozialen Bereich und in der Pflege, eher auf der Care-Arbeit - und da ist es natürlich problematisch, wenn alles unter den Primat der Gewinnmaximierung läuft, weil jeder menschliche Kontakt zwischen Arzt/Pfleger/Sozialarbeiter und Klient/Patient natürlich „geld kostet“, aber gerade hier nicht gespart werden sollte.

Apotheken würde ich persönlich eher mit dem Einzelhandel gleichsetzen. Klar kann man auch im Einzelhandel wieder die Rückkehr zum Tante-Emma-Laden fordern, aber meine Priorität im Einzelhandel ist, dass die Güter, die dort vertrieben werden, in erster Linie günstig und zuverlässig geliefert werden können. Und das geht vor allem über große, effektive Konzernstrukturen. Der Grund, warum die Preise im Supermarkt in Deutschland so viel niedriger sind als in anderen - auch deutlich ärmeren - Ländern Europas liegt darin, dass die Supermarktkonzerne (Schwarz-Gruppe, Aldi, Edeka-Gruppe, Rewe-Gruppe) hier eine sehr starke Verhandlungsposition gegenüber den Herstellern haben. Für Medikamente würde das gleiche gelten, wenn es einige große Apotheken-Konzerne gäbe, die miteinander in Konkurrenz stehen und Druck auf die Pharmakonzerne ausüben. Stattdessen haben wir in diesem Bereich die Situation, dass die Pharma-Konzerne die Preise nahezu frei bestimmen können, weil es kein effektives Gegengewicht gegen die Macht der Pharma-Konzerne gibt (und keine ernsthafte Konkurrenz zwischen den Apotheken, was dazu führt, dass die Apotheken von maximalen Einkaufspreisen auch profitieren, weil die Gewinnspanne auf die Einkaufspreise aufgeschlagen wird).

Natürlich kann man in der Diskussion auf die Kontrollfunktion der Apotheke verweisen, aber gerade mit der Einführung der elektronischen Patientenakte wird diese Kontrollfunktion überflüssiger denn je, denn Wechselwirkungen zwischen Medikamenten zu vermeiden (sei es durch einen Fehler des Arztes oder durch Verschreibung durch unterschiedliche Ärzte) ist ja ein großes Ziel der elektronischen Patientenakte (und lässt sich hier bei einem halbwegs guten, digitalen System auch deutlich effektiver ausschließen als durch ein „mit etwas Glück fällt es dem Apotheker auf“-System).

Das erklärt hoffentlich, warum ich Apotheken eher mit Supermärkten als mit Krankenhäusern vergleiche.

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Die Apotheke leistet so viel mehr als nur zu Verkaufen.
Ich würde die Beratung eher in einen Topf mit der Care Arbeit werfen. Es ist nicht zu verachten, was man alles falsch machen kann bei der Anwendung von Medikamenten. Das geht über den bloßen Interaktionscheck hinaus der sich mit der ePA machen lässt. Die Frage ist nämlich auch ob die Einnahme richtig erfolgt und ob die Compliance gegeben ist. Das findet keine ePA dir hinaus. Leider finde ich keine Quelle nicht mehr, aber meines Wissens nach sind fast 50% der Asthmatiker, die wegen einer Asthmaattacke im Krankenhaus landen darauf zurück zu führen, dass Asthmasprays falsch verwendet werden. Sowas verhindert man nicht mit ePAs sondern mit Beratung.

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