Apothekenprotesttag

Am 14. Juni bleiben deutschlandweit viele Apotheken geschlossen.
Dabei geht es darum auf die aktuellen Herausforderungen für Apotheken und die ungewisse Zukunft der Apotheken aufmerksam zu machen.

Dabei geht es darum die Arzneimittelversorgung und den empathischen, niederschwelligen Anlaufpunkt zu Gesundheitsfragen für die Bevölkerung abzusichern und nicht darum Apotheke als Selbstzweck oder „weil es schon immer so war“ zu erhalten.

Wir sind da, nachts und feiertags, rund um die Uhr, versorgen in Akutfällen, Überbrücken Lieferengpässen durch die Suche nach geeigneten Alternativen, fertigen zum Teil selbst Arzneimittel an, für Kinder oder seltene oder Krebserkrankungen, in Situationen die zum Teil alternativlos sind. Wir ordnen Gesundheitsinformationen ein, beraten zu Apps, Dr. Google, verlässlichen Quellen und wie man diese erkennt. Es gibt noch so viel mehr zu erzählen…

Es würde uns sehr freuen, wenn dieses Thema aufgegriffen würde, denn viele wissen gar nicht: Was machen Apotheken überhaupt alles? Wie läuft die Vergütung im Gesundheitswesen ab? Warum verschwinden so viele Apotheken? ( allein in Q1 2023 129 Schließungen Quelle: Wirtschaftsbericht DAV 2023)
Weiterführende Infos: https://www.abda.de/ Jahrbuch „Die Apotheke: Zahlen, Daten, Fakten 2023“ beleuchtet Lieferengpässe, Impfungen und Honorar | ABDA https://www.abda.de/fileadmin/user_upload/assets/Pressetermine/2023/DAV-WiFo-2023/Apothekenwirtschaftsbericht_2023_DAV_Wirtschaftsforum.pdf

Wir würden uns freuen über Interesse und eine Debatte und stehen gerne für Fragen zur Verfügung :slight_smile:
Liebe Grüße
Lara Fürtges als Teil junger Engagierter (PTA, Apothekerinnen, Inhaberinnen) gegen #Zukunftsklau

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Vorallem: Was bedeutet es, wenn sich der Trend fortsetzt und viele Regionen unterversorgt sind?
Die Gesellschaftlichen Konsequenzen sind nicht zu verachten

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Der Bericht schreibt, dass die Versorgung momentan noch nicht gefährdet ist. Das lese ich auch so aus den Zahlen heraus. Die Zahlen sind alarmierend, aber noch nicht dramatisch. Es ist also noch Zeit, gegenzusteuern.
Dem Einbruch gingen zwei Änderungen voraus: die Priorisierung von Generika und die Erlaubnis der Online-Apotheken. Einführung war 2004, der Einbruch 2008. Aufgrund der Dauer von vier Jahren tippe ich, dass die Online-Apotheken das größere Problem sind.

Als jemand der in einer Apotheke arbeitet:
Online Apotheken sind ein Thema, aber bis das E-rezept nicht flächendeckend funktioniert sind sie eher der kleinere Player.

Das Problem ist, dass die Kosten steigen (Energiepreise, Miete, Mitarbeiterlöhne, etc), aber nicht das was wir an einem Rx Medikament verdienen. Und diese machen eben den größten Teil in der Apotheke aus

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Ich bin bisher kein Fan von deutschen Apotheken (oder eigentlich eurem ganzen Gesundheitssystem).

Sachen wie Ibuprofen, Vermox usw. sind in den Niederlanden einfach beim Kruitvat (ähnlich wie Rossman) zu kaufen und viel günstiger als hier.

In den Niederlanden bekommt man bei Spritzen auch einen Plastikbehalter mit dem man sie entsorgen kann. Sowas bekommt man hier nicht (aus Erfahrung) und die Apotheken sind auch nicht ganz happy benutzte Spritzen anzunehmen.
(Erklärt vielleicht auch wieso wir benutzte Spritzen bei uns im Hof finden.)

Also wenn ich meine Erfahrungen von Abzocke (1) und schlechtere Dienstleistung (2) kombiniere, dann denke ich dass es da noch genug Luft nach oben gibt.

Ich schließe mich da mal @alper ein wenig mit Kritik an.

Die 24/7 Versorgung durch die Apotheken in Berlin war eine Katastrophe.

Ohne Rezept brauchte man da gar nicht erst klingeln. Rezeptfreie Medikamente gab es während der Notdienstzeiten nicht.

Spannend fand ich auch die Dichte in Berlin.
Ich hatte von meiner Wohnung aus 3 Apotheken in unter 5 Minuten Laufzeit.
Das kann nicht wirklich wirtschaftlich gesund sein.

Hier in Schweden gibt’s Schmerztabletten, Erkältungsmittel und Nikotin Entwöhnung in jedem Supermarkt.

Die Apotheken zeichnen sich hier dann durch breiteres Angebot und kompetente Beratung aus, weswegen ich mein Zeug dann trotzdem eher in der Apotheke kaufe als im Supermarkt.

Witzig ist, dass zurück gegebene Medikamente Punkte im Bonusprogramm bringen und alles was in Spritzen ausgegeben wird, wird quasi nach Nutzung zurück gefordert.

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Ehrlich gesagt hatte ich bisher nicht den Eindruck, dass Apotheker*innen zu den Geringverdienern gehören. Könnte es nicht auch sein, dass sich das hohe Preisniveau nicht einfach normalisiert hat?

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Danke für dein Feedback. Ich bin auch nicht Fan des Gesundheitswesens, ich arbeite darin, aber hab es nicht gemacht und es grämt mich odt genug, lieber ist mir da konstruktiv zu sein. Wichtig fände ich mehr valiebased ansetze, also messbare Ziele und Ergsbnisorientiert als gesamtsystem und nicht so viele getrennte Einsrichtung mit getrennten Vergütungsanreizen und Partikularinteressen. Das muss viel mehr um Prävention und aus Patient*innenreise Sicht gedacht werden.

Zum Ibuprofen würde ich empfehlen in der Apotheke immer nach dem günstigsten Generikum zu fragen und ich haöte es durchaus für ein Medikament welches umfassender Beratung bedarf, hinsichtlich Höchstmenge, Kombination mit anderen Arzneimitteln, Grunderkrankungen, Schwangerschaft ua. Beipackzettel sind schwer zu verstehen (auch eime Baustelle, hier gibt es in NL super Erfahrung mit kurzen Erklärvideos zB), zudem gibt es Menschen, die nicht lesen können.
Die Preise resultieren aus Einkaufskonditionen, vorgehaltener Infrastruktur, Beratung und natürlich auch Einflüssen wie die Inflation und Enegrgiepreise. Ketten wie Drogeriemärkte oder Onlineapotheken haben da einfach andere Bestellvolumina.

Spritzeneimer kosten oft mehr als 1 € (je nach größe) und können daher nicht als „Geschenk“ mitgegeben werden. Es gibt einige Kanülen, die einen Safetylock haben, der die Nadelnach Nutzung so umschließt, dass diese keinen Schaden mehr anrichten kann, kappe wieder drauf und im Haushalt mit Kindern ist eine Gefahr, das muss berücksichtigt werden.

Ich wäre aich dafür, dass man den Eimer dazu bekommt und die Krankenkassen auch das Deinfektionsmittel für Heimselbsttherapien zahlen würden, das wäre definitiv faierer und nachhaltiger. Es zu verschenken ist nicht erlaubt und wirtschaftlich gar nicht machbar, auch wenn es fachlich sinnvoll ist.

Es tut mir Leid, wenn schlechte Erfahrungen mit schöechter Beratung gemacht wurde, das darf natürlich nicht sein. Die Mehrzahl der Kolleg*innen, die ich kenne sind sehr bemüht um gute Beratung und bilden sich kontinuierlich fort.

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Hi Olaf, Danke für deinen Beitrag.
Der Notdienst ist aich für freiverkäufliche Arzneimittel dar, es gibt halt einen Nacht- und Notdienst-Aufschlag.
Ca. Die Hälfte der 20.000 Menschen, die im den Notdienst kommen haben kein Rezept dabei:

Die Dichte in Großstädten wie Berlin ist größer, ja, aber aucj wir merken, dass wir uns um wachsende Anzahlen Menschen kümmern müssen, denn hier wohnen ja auch mehr Menschen/Fläche als auf dem Land. Auch in Berlin schließen immer wieder Apotheken, wenn die dann nicht mehr für Omma Liese zu Fuß erreichbar sind, ist hier die Lieferinfrastruktur sicher besser auf dem Land, die Arzneimittelversorgung ist trotzdem zu leisten.

Das Bonusprogramm für zurückgegebene Medikamente finde ich sehr spannend und nachhaltig, das würde ich hier aus begrüßen.
Die richtige Entsorgung ist wichtig! :slight_smile:

Mein Bruder ist auch Apotheker und lebt und arbeitet in Schweden, da läuft vieles sehr gut, E-Rezept und elektronische Patient(innenakte zB. <3

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Hi Margarete,
Mit dieser Einschätzung sind Sie nicht allein und ich verstehe auch woher das kommt, lange, va zB in den 90ern haben Apothekeninhaber(innen va, sehr gut verdient.
Für die Inhaber*innen würde ich nochmal nach Zahlen suchen, aus dem os Wirtschaftsbericht sind die Erträge ja schon mal ne Richtung, hier ist halt auch das wirtschaftliche Risiko, investitionen für die Zukunft und steigende Fixkosten (Miete, Energie und va Personal) zu bedenken.

Für Angestellte sieht der Tarif aktuell so aus:

Herr Lauterbach hat letzte Woche in der Tagesschau (tagesschau 20:00 Uhr, 06.06.2023 - YouTube ab Minute 8:11) den Vergleich zur schlecht bezahlten Pflege aufgemacht.
Im Vergleich Einstiegsgehalt PTA (auch Ausbildungsberuf) sieht die Bezahlung ähnlich/besser aus (https://www.oeffentlichen-dienst.de/entgeltzahlung/3616-krankenpfleger.html)

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Teil2:
Allerdings finde ich den Vergleich PTA und Pflege nicht so cool! Das spielt Gesundheitsberufe gegeneinander aus und hat was von Whataboutism. In der Pflege gibt es massive Missstände, ohne Frage! Trotzdem dürfen auch wir auf unsere Nöte aufmerksam machen.

Insgesamt ist mEn nicht zu wenig Geld im Gesundheitswesen, aber es gibt unglaublich viel Abrieb an Schnittstellen und durch überbordende Bürokratie, zudem gibt es über 90 gesetzliche Krankenversicherungen, die alle verwaltet werden und eigene Entwicklungen machen zB bei der elektronischen Patientenakte (das wird ausgelagert und vermutlich nutzen viele. Bitmack und co, dennoch gibt es in jeder KK Projektteams dafür, das kommt mir sehr aufwändig vor).
Es geht halt auch viel wertvolle Arbeitszeit drauf für nicht geregelte Kommunikation, Telefonate, Fax, Medienbrüche etc. Auch durch Fehlanreize in der Bezahlung, weil es nicht um Prävention geht und die Patient*innenreise nicht im ganzen, sondern für jede Einrichtung einzeln betrachtet wird. Da ist in jedem Fall Luft für Verbesserung. Wird da nicht bald gegen gesteuert, geht den Apotheken jedenfalls die Luft aus, und ich halte sie aktuell für unersetzlich.
Bereits jetzt sind arzneimittelbezogene Krankenhauseinweisung auf ca 3-9% geschätzt.

Wir sind zudem niederschwellige Anlaufstelle für Gesundheitsfragen und leisten hier auch viel Steuerung/Lotsenfunktion und können kleinere Probleme gut betreuen.

Unterstützung zu digital health, Prävention, Diagnostik, Gesundheitskompetenz findet auch oft statt und sollte weiter ausgebaut und endlich bezahlt werden. Aktuell findet gute Beratung nur durch den Verkauf Vergütung (bei nicht verschreibungspflichtigen Sachen), nicht jede Beratung zB bei Schlafproblemen, Harnwegsinfekt (manchmal), Raucherentwöhnung etc braucht immer den Verkauf, viel ist Beratung und kann durch Verhaltensweisen adressiert werden.

Entschuldigung jetzt hab ich ganz viel geschrieben und könnte noch ein Bich weiterschreiben, ich hoffe es war was dabei um unsere Not zu erklären, sonst bin ich gerne auch für Weiteres verfügbar :slight_smile:

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Ich bin selbst Apothekerin und finde auch, das manche Sachen in anderen europäischen Ländern besser geregelt sind, vor allem aber zum Teil auch schon durch die bessere Digitalisierung.
Uns geht es ja darum eine langfristige gute Patientenversorgung in der Fläche zu gewährleisten.
Wir würden gerne mehr Beratung und Prävention anbieten, dafür muss der Aufwand an Bürokratie aber sinken.
@alper es tut mir persönlich leid, dass du in der Beratung so schlechte Erfahrungen gemacht hast. Ich kann da für nur mich sprechen, aber bei uns ist Beratung sehr wichtig und wird auch gelebt.
Ich würde mich meiner Vorrednerin @Lara anschließen was Ibuprofen oder andere Schmerzmittel betrifft, auch wenn man sich auskennt, kann es Mal durch die Umstände bedingt schiefgehen. Das musste ich im eigenen Bekanntenkreis erleben.

Dann zur Entsorgung. Ich persönlich finde es in Deutschland nicht gut geregelt. Ich glaube da gibt es bessere Mittel und wegen. Hab zu diesem Thema auch schon einiges, spannendes gehört und gelesen.

Ich versuche euch noch Zahlen und Quellen zu liefern, das kommt gerade etwas kurz.

Viele Grüße!

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OK. Schön dass ihr beide findet dass man die Sachen hier besser regeln könnte.

und ich haöte es durchaus für ein Medikament welches umfassender Beratung bedarf

In den Niederlanden sterben nicht haufenweise Menschen weil sie Ibuprofen kaufen können.

Es wäre für die Gesellschaft besser aber wo wird es dann geblockt?

Da geht eine Menge Geld in das Gesundheitssystem rein und keiner schaut wirklich durch was Sinn macht oder was nicht?

Eigentlich halte ich Beratung von Apothekern für selten zielführend und generell überflüssig. Das scheint etwas zu sein was Rentner benötigen genauso wie die Reisebüros.

Ich hätte viel mehr von besserer ärztlicher Versorgung und Beratung. Die reine Ausgabe von Arzneimitteln kann meinethalben vom Flink-Kurier gemacht worden.

Diese Aussage finde ich sehr grenzwertig.
Ich persönlich war immer froh, dass es die Möglichkeit der Beratung in Apotheken gibt.
Nur weil du meinst, diese nicht zu brauchen, musst du sie nicht verunglimpfen.

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Als Beispiel: Apothekerin im 5. Berufsjahr verdient 3896€ brutto im Monat bei 40 Stunden in der Woche. Jährlich wären das 46.752€ brutto. Bedenkt man dabei, dass 73% der angestellten Apotheker*Innen Frauen sind, die ein ein Teil davon nur in Teilzeit arbeiten können, z.B. weil Sie auch Zeit für Familie und kinder möchten. Dann ist man bei 5 Jahren Berufserfahrung bei ca 23.376 € brutto jährlich.

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Ohje, erstmal tut es mir Leid, sass ich mit meinen Wurstfingern offensichtlich gar nicht so gut auf meiner Handytastatur klar komme :[
Sorry für die vielen Tippfehler.

Zum Thema Ibuprofen und Mortalität, die Frage ist ob es hier so direkt gemessen werden kann, wenn der Magen darunter leidet, oder die Nieren, ein wichtiges Medikament wie ASS nicht wirken kann, weil kein Anstand eingehalten wurde…wie oft wird dies dann auf zB die falsche Einnahme zurückverfolgbar sein?
Es wäre mir auch lieber das besser beziffern zu können, da fehlt aber die Datengrundlage.

Was von den GKVen erstattet wird, ist in SGB V und Rahmenverträgen geregelt. Inzwischen gibt es viele Gesundheitsberufler (zumindest auf zBdem BMC Kongress/im Public Health Bereich), die für eine Reformierung des SGB V sind, allerdings ist es so umfassend, dass sich eine Reformierung, selbst mit Taskforce ä, schätzungsweise über 8-12 Jahre ziehen würde, das ist bei einer Legislaturperiode von 4 oder selbst 5 Jahren (wie zZ in Diskussion) ein riskantes Unterfanhen und wird daher nicht grundsätzlich angegangen.

Desinfektion ist kein Arzmeimittel und kann nur über die Pflegepauschale (ab Pflegestufe2) oder in Pauschalversorgungen abgebildet werden.

Es scheint mir, dass du eine gute Bildung hast und es dir vielleicht nicht schwer fällt die passenden Gesundheitsinformationen zu finden, die Gesundheitskompetenz ist in Deutschland aber bei knapp 60% der Bevölkerung unzureichend. Gesundheitskompetenz der Bevölkerung in Deutschland vor und während der Corona Pandemie: Ergebnisse des HLS-GER 2
Es gibt also neben Rentner*in definitiv noch mehr Menschen, die Hilfe in Gesundheitsfragen brauchen. Bei uns kannste einfach reinöaifen und bekommst informationen, ohne Termin und aktuell noch mit teils längeren Öffnungszeiten.

Wir ersetzen keinen ärztlichen Rat, oft ergänzen wir uns aber gut. In Apotheken gibt es praktisches Wissen zur Handhabung von Applilationshilfen zB, wir können Messungen durchführen und assistiertele Telemedizin mit diagnostischer Gerätschaft ist geplant.
Manche kommen auch wegen der menschlichen Zuwendung on Notlagen zu uns.

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Teil 2 zu Flink:

Die dezentrale Arzneimittellagerung in den Apotheken ermöglicht eine schnelle Notfallversorgung. Das Vorhandensein, adäquater Ersatz bei Lieferengpässen, das angertigen von individuellen Arzneimitteln, die richtige Lagerung und das zeitgemäße Bereitstellen sind viel Logistik, ja, aber für den Therapieerfolg erheblich.
Flink gibt es für Apotheken: allerdings sind nach einem Hoch in der Pandemie wieder einige davon verschwunden, es ist herausfordernd die letzte Meile für eine Packung IBU wirtschaftlich zu gestalten. Kann so laufen, solang die Beratung stimmt und realisiert wird und die App Algorithmen keine unsinnigen „andere Kund*innen kauften auch“ Vorschläge macht, da kam schon vor und dann gibt es mehrere Erkältungs-Kombi-Präparate im Einkaufswagen (zu Kombipräparaten empfehle ich die Quarks Science cops Folge zu Erkältungspräparaten).
Die Preise sind da auch nicht schlecht :wink:
Aber einen bequemen digitalen Zugang sollte es auch zur Vor-Ort-Apotheke geben und gibt es inzwischen zu vielen.

Ich habe gerade auf der Home Page der apo Bank nachgeschaut und da wird das durchschnittliche Jahreseinkommen eines selbstständigen Apothekers bzw. Apothekerin mit 173.900 € ausgewiesen.
Das ist so wenig dass man einen Streiktag ausrufen muss?

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Ich hatte in der Steuerberatung mit zwei Apotheken zu tun und die lagen auch ungefähr in diesem Bereich (in jedem Fall 6-stellige Unternehmerbezüge und massivste Rücklagen für Altersvorsorge).

Ich muss auch sagen, dass ich Streiks bei Apothekern ähnlich einordne wie Streiks von Piloten oder Ärzten - es ist schon ein Klagen auf hohem Niveau.

Ansonsten vertrete ich auch die Meinung, dass die Apotheke eher ein Auslaufmodell ist - die aktuelle Versorgungslage im städtischen Bereich jedenfalls gleicht eher einer Überversorgung (ich hab gerade mal auf Google Maps nachgeschaut: Im Umfeld von 1 km sind 7 Apotheken, die nächste Apotheke ist 100 meter entfernt; und nein, ich wohne nicht in der Innenstadt, sondern in einem vergleichsweise kleinen Stadtteil…). Im ländlichen Bereich (<5.000 Einwohner) mag das kritischer sein, aber das gilt für alles.

Die Zukunft wird auch hier Online sein. Beratungsgespräche in der Apotheke lassen sich in 90% der Fälle auch über Videotelefonie durchführen, die Lieferung wird in Zukunft wohl per Post und in Eilfällen per Kurier oder Drohne erfolgen - und das ist gut, gerade für die Versorgung im ländlichen Bereich.

Das Festhalten an der „Apotheke vor Ort“ halte ich für genau so fragwürdig wie das zwanghafte Festhalten am „Einzelhandel vor Ort“, vor allem, was das dadurch erfolgt, dass man Online-Anbieter gezielt benachteiligt (Paketsteuern für Versandhandel, Verbote für Online-Apotheken; oder die zum Glück mittlerweile vom EuGH gekippte Preisbindung für Medikamente, die natürlich von den Apotheken mit Feuereifer verteidigt wurde).

Zeiten ändern sich - da werden auch die Apotheken nicht drum herum kommen. Und natürlich geht es den deutschen Apotheken durch den Wegfall der Preisbindung (also günstigere Online-Konkurrenz) nun jetzt deutlich schlechter, wie es halt jedem Preismonopol schlechter geht, wenn plötzlich jemand niedrigere Preise anbieten kann… aber das kann halt nicht zum Ergebnis führen, „die Apotheken schützen zu müssen“.

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Hi Gutemine, Danke für den Beitrag!
Ich selbst bin keine Inhaberin, aber verstehe meine Chefin so, dass davon ja auch Investitionen oder back-ups, also wenn z.B. ein Medikament nicht gezahlt wird. Zudem geht es auch darum die Mitarbeitenden auskömmlich zu bezahlen, das kann man ja nur bedingt mit dem was da jetzt rauskam.
Ich schau mal ob ich rausfinden kann wie es zu der Datenlage kommt und ob da Investitionen schon abgebildet sind.
Die Inhaner*innen haften jedenfalls mit dem Privatvermögen.

Übrig bleibt jedenfalls, dass es immer weniger Menschen gibt, die das machen wollen und das die Flächenversorgung gefährdet.