Anmerkung LdN370: Lösungen zu fehlender Arbeitskraft in Deutschland

Sicher, die Schweiz ist teuer, aber innerhalb der Schweiz gibt es enorme Unterschiede: Regionalisierte GfK Kaufkraftdaten für die Schweiz, Österreich und Deutschland 2023

Gerade dort wo viele hochqualifizierte Expats sind ist die Kaufkraft enorm. Hinzu kommt, dass der Unterschied in der absoluten Kaufkraft (ohne Index) sehr wohl einen Unterschied macht (gemäss Artikel 50000 € zu 26000€), etwa wenn es in den Urlaub geht, wenn man im Ausland einkauft (und die Steuer zurückerstattet bekommt :wink: ) oder wenn man nur für einen begrenzten Zeitraum im Land ist und für Ersparnisse aufbauen will. Ich verdiene seit dem Umzug in die Schweiz sehr viel mehr und zahle trotzdem weniger Steuern. Mich haben zwar primär die Berge motiviert, aber ich bin immer wieder überrascht, wie viel man hier sparen kann. Hinzu kommen ein (bis zur Abstimmung heute) deutlich solideres Rentensystem und eine Staatsschuldenquote von 27%, eine bessere Infrarstruktur, bessere Schulen, bessere Gesundheitsversorgung …)

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In der Schweiz wird in den meisten Firmen wo hochqualifizierte Arbeiten, wird durchweg englisch gesprochen. Ich bleibe dabei die Sprache ist die Haupthürde und niemand der mehrere Hochschulabschlüsse hat, sucht sich Deutschland aus um hier zu arbeiten, wenn er vorher 6 Monate einen Deutschkurs besuchen muss. Da gibt es genug Länder die (du hast sie aufgezählt) die da geringere Einstiegshürden haben.

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@lukta Wie ist die Gesundheitsversorgung in der Schweiz?
Ist die Schweiz tolerant gegenueber Auslaendern?
Wie hoch ist ein gute Gehalt? Ich denke, du redest bestimmt uber Leute, die in der Schweiz 100k CHF pro Jahr verdienen, wenn nicht mehr.
Es gibt auch Armut in der Schweiz.

Sieht man aktuell aber nicht. Zuwanderung wird als etwas negatives dargstellt. Ausserdem warum sollten diese Leute die Jobs machen, die Deutsche nicht machen wollen?

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Re Fehldende Deutschkentnisse: Wenn es wirklich daran liegen wuerde, koennten dt. Firmen Mirarbeiter bezahlen, waehrend sie Deutsch lernen. Ich glaube eher, deutsche Firmen wollen alle Kentnisse, aber nichts bezahlen. Gute Arbeitnehmer kosten ein gutes Gehalt. Gebildete Leuten steht heutzutage die Welt offen, Englisch wird in vielen Firmen gesprochen, Landessprache ist in solchen high end Sektoren erstmal nicht so wichtig.
Wenn deutsche Firmen das nicht einsehen wollen, vergeben sie massiv Chancen.

Wenn wir über den hochqualifizierten IT‘ler aus dem Ausland sprechen, ist Englisch als gemeinsame Basis sicher kein Problem.

Der osteuropäische Assistenzarzt mit einem brüchigen C1-Hochdeutsch im bayrischen Krankenhaus ist sicher herausfordernder.

Der syrische Hilfsarbeiter, der nur arabisch spricht, ist auf einer deutschen Baustelle auch nicht ganz so einfach einsetzbar, wenn die Kollegen aufgrund zeitkritischer Auftragslage wenig Zeit haben, nebenbei noch Deutsch zu lehren.

Nichts ist unmöglich, aber man muss hier schon differenzieren. Oder zumindest muss das vorher allen Beteiligten klar sein, was das bedeutet

Was extrem dumm ist.

Weil ein Zuwanderer überhaupt kein Problem damit hat, einen angemessen bezahlten Job z.B. als Haushaltshilfe zu machen, wenn die Alternative Arbeitslosigkeit im Heimatland ist. Quelle: Unsere Haushälterin.

In dem Fall sind nicht die mangelnden Deutschkenntnisse das Problem, sondern die mangelnden Polnischkenntnisse :wink: . Im Ernst: gerade bei größeren Baufirmen spricht vielleicht noch der Vorarbeiter Deutsch, ansonsten sind da meiner Erfahrung nach einfach eine Gruppe Menschen am Start, die alle eine gemeinsame Fremdsprache sprechen. Solange also fünf Syrer das Fundament herstellen oder Glasfaser ziehen, können die problemlos miteinander Arabisch sprechen, das machen alle anderen mit Polnisch, Georgisch, etc. heute auch so.

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„Der osteuropäische Assistenzarzt mit einem brüchigen C1-Hochdeutsch im bayrischen Krankenhaus ist sicher herausfordernder.“

Er spricht bestimmt Englisch und andere Sprachen. Und warum sollte man gerade in Bayern arbeiten? Unter Politikern wie Soeder, Aiwanger ist man nicht willkommen. Dann geht er eben nach Schweden, Norwegen, Daenemark, Niederlande etc.
Wahrscheinlich liegt es eher an den anderen Leuten, die nicht genug Englisch sprechen.
Abgesehen davon habe ich oft genug gesehen, wie schnell auslaendische Aerzte die Landessprache gelernt haben in anderen Laendern.

Der syrische Hilfsarbeiter, der nur arabisch spricht, ist auf einer deutschen Baustelle auch nicht ganz so einfach einsetzbar, wenn die Kollegen aufgrund zeitkritischer Auftragslage wenig Zeit haben, nebenbei noch Deutsch zu lehren.

Dann hat man eben einen Dolmetscher. Aber auch hier denke ich mir, warum sollten diese Leute nicht woanders arbeiten?
Wenn deutsche Arbeitnehmer gerne deutsch sprechende Mitarbeiter wollen, muessen sie auch dafuer etwas tun. Du siehst ja selbst, die eigentlichen Deutschen gehen weg, sterben weg, es werden nicht genug geboren, oder wollen nicht in diesen Berufen arbeiten.

Innerhalbt der EU gibt es hier Alternativen.
Vielleicht findet deine Haushaeltern noch einen besser bezahlten Job in der Zukunft, und ist weg.

Im EU-Ausland habe ich das wie folgt gesehen. Die polnischen Handwerker sprachen Englisch mit dem Manager aus dem Land. Es funktionierte einwandfrei.

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Deutsch zu sprechen ist kein Ausschlusskriterium, um in Deutschland arbeiten zu können.
Nur ein Punkt, den man bedenken sollte.
Ich treffe in meiner täglichen Arbeit häufig auf gut qualifizierte Fachkräfte, die mangels Deutschkenntnisse keine Arbeit in Deutschland bekommen. Und es mangelt da nicht an der Bereitschaft der Betreffenden.

Ähnlich der Forderung der konservativen Parteien, das Bürgergeld abzuschaffen. Dann wäre ich für eine Verpflichtung der Arbeitgeber, alle ehemaligen Langzeit-Leistungsbezieher ohne Vorbehalte für mindestens 1 Jahr einstellen zu müssen.

Vielleicht auch ein Problem;

Zitat:

„Plakativ formuliert werden Vollzeittätigkeiten im sozialen Sektor monetär geringer wertgeschätzt als in anderen Branchen“, so die Studienautoren.„

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Brüchig und C1 Niveau passt nicht zusammen. Die Definition C1 ist nach dem europäischen Referenzrahmen folgende:

Kann ein breites Spektrum anspruchsvoller, längerer Texte verstehen und auch implizite Bedeutungen erfassen. Kann sich spontan und fließend ausdrücken, ohne öfter deutlich erkennbar nach Worten suchen zu müssen. Kann die Sprache im gesellschaftlichen und beruflichen Leben oder in Ausbildung und Studium wirksam und flexibel gebrauchen. Kann sich klar, strukturiert und ausführlich zu komplexen Sachverhalten äußern und dabei verschiedene Mittel zur Textverknüpfung angemessen verwenden.

Es geht nur hoch bis C2, was das Niveau eines Muttersprachlers wäre.

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C1 wäre wohl Minimum für Ärzte, soweit ich das richtig gelesen habe.
Das bedeutet in der Praxis aber nicht, das der Betreffende fließend und immer verständlich deutsch im Dialog spricht (lesen sicher, schreiben ggf auch), aber trifft der nun auf Dialekt, wird es zäh

In vielen, vielen anderen Ländern ist es völlig normal, dass Ärzte nicht Muttersprachler sind. Wir leisten uns da in Deutschland einen Snobbismus, der der Situation vielleicht nicht angemessen ist. Ein wenig Flexibilität kann man vielleicht auch von jenen erwarten, die sich sonst über stundenlange Wartezeiten beim Arzt oder fehlende Pflegekräfte beschweren. Zumal ich auch als muttersprachlicher Vollakademiker durchaus Probleme habe, meine Dialekt-sprechende niederbayerischen Schwiegerfamilie zu verstehen.

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Nicht falsch verstehen: fehlende oder unzureichende Deutschkenntnisse sind keine unüberwindbare Hürde.
Nur ist oft, auch bei Arbeitgebern, aber auch in der Politik oft der Irrglaube, ausländische Arbeitskräfte sind sofort vollständig auf dem deutschen Arbeitsmarkt einsetzbar.
Es gibt halt auch viele, bei denen erst noch eine gewisse Zeit für Qualifizierung (Sprache und Fachkenntnisse) sowie auch gewisse kulturelle Eingewöhnung nötig sind.
Sonst weckt man ggf zu hohe Erwartungen.

Ähnlich wie beim G8 Abitur, als es erst hieß, die Schüler müssen schneller auf den Arbeitsmarkt, als dann die ersten mit 17 oder 18 vorm Arbeitgeber standen, waren die jungen Menschen zu unreif und brachten zuwenig „Lebenserfahrung“ mit.

Man sollte nur die gesamte Breite an Menschen im Blick haben und sich nicht in Pauschalisierungen festbeißen.

Ähnlich wie bei der neuen „Grundsicherung“ der CDU, wo offenbar haufenweise junge, gesunde und hochqualifizierte Menschen nur etwas „Druck“ brauchen, um die Arbeitsverweigerung aufzugeben:

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Genau das dachte ich mir bei dem Thema schon sehr oft. Ich habe leider zig Kunden aus Bayern und sorry, das was die dann Sprache nennen ist für mich nicht zu verstehen. Ich bitte dann höflich um sowas wie hochdeutsch und werde da für mehr als oft angemeckert. Da ertragen wir doch wohl auch andere Fremdsprachler, die zumindest anerkannte Sprachen der Welt sprechen.

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Man kann in vielen höher qualifizierten Berufssparten sicher davon ausgehen das alle Mitarbeiter vom Empfang bis Geschäftsführer recht fließend Englisch sprechen.

Ob das in der Aldi Filiale oder beim kleinen Dachdeckerbetrieb im Arbeitsalltag genauso selbstverständlich ist, weiß ich nicht.

Das ist aber schon in meinen Augen seit vielen Jahren ein enormer Wettbewerbsnachteil. Deutsch ist international eben eine völlig nutzlose Sprache, egal wie toll man sie findet. Englisch ist in vielen Ländern schlicht ausgeprägter. Auch mit Spanisch oder Mandarin kommt man nun mal wesentlich weiter. Wir sind sprachlich leider wirklich arrogant.

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Stimme ich ja voll zu. Ich versuche nur den IST Stand darzustellen.

Oft wird ja aus der eigenen Blase heraus argumentiert. „In unserem international agierenden IT-Unternehmen sprechen alle fließend Englisch, also gilt das für alle Arbeitsbereiche in Deutschland analog“.

Die Fressnapf -Filiale im Ort wird das ggf nicht ganz so euphorisch bestätigen

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Keine Frage, aber da muss eben auch langsam mal ran gegangen werden, zumindest rhetorisch. Da darf es schlicht nicht mehr OK sein so gar kein Englisch zu sprechen. Wir haben hier Azubis die Abitur gemacht haben und bei englischen Kunden nicht ans Telefon gehen. Die sind eigentlich nicht einsetzbar. Von daher muss man mal von dem medialen und politischem Wording weg, dass die gefälligst alle Deutsch reden sollen, denn das ist Blödsinn und hilft nur ausländische Arbeitskräfte abzuschrecken.

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