Ich würde mich freuen, in einer der nächsten Lagen einen kurzen Einschub zu folgendem Thema zu hören:
Auch in der Lage hört man vom „Ampel Streit“ und ähnlichen Formulierungen. Besonders nervig ist es, wenn in Tagesthemen und Heute Journal der:die interviewte Politiker:in minutenlang zur Stimmung in der Ampel gelöchert wird, statt über Sachthemen zu sprechen.
Wir leben (noch) in einer Demokratie. Die meisten Entscheidungen sind Kompromisse, die mühsam ohne Waffen oder Gewalt errungen werden. Das wollen die meisten so.
Diese Regierung steht vor einer der größten Umwälzungen in der Menschheitsgeschichte. Noch nie wurde dem Mensch von der Natur die Grenzen aufgezeigt. Noch nie musste der Mensch verzichten, um zu überleben. Bislang ging immer höher, weiter, schneller. Und vor dieser epochalen Herausforderungen ringen drei Parteien um den richtigen Weg.
Diktatoren müssen nicht ringen. Die Merkel-CDU hat sich den Stress einfach 16 Jahre nicht angetan. Diese Regierung tut es. Sie ringt für uns und kommt zu Ergebnissen (gut geschildert in der Lage im Herbst).
Wir müssten uns freuen - für die Demokratie aber vor allem für uns. Stattdessen Stöhnen aller Orten.
Aus meiner Sicht ist „Ampel Zank“ ein erfolgreiches Framing der Opposition, um die Arbeit der Ampel zu diskreditieren. Das Framing wird von vielen Medien gerne übernommen, weil sie über Streit einfach viel schöner berichten lässt, als über Einigung. Streit klickt gut.
Daraus wächst der Wunsch nach Einigkeit (O-Ton Slomka: „Warum gibt das da keine Einigkeit in der Regierung?“). Diese Einigkeit bieten die nicht-demokratischen Akteure. Der Schaden: unsere Demokratie.