Ampel Zank - Erfolgreiches Framing

Nichts, da hast du Recht. Meine Aussage bezog sich auf meinen Hinweis zur Zukunft - wie können wir in ein paar Jahrzehnten.
Alle Parteien haben ja eine grobe Vorstellung davon - klimafreundlicher, resilient und wohlhabender.
Und der Präsident könnte in einer Rede ein paar Leitlinien skizzieren, sich um Verständnis bemühen.

Er könnte auch ganz klar sich gegen die Neuwahlforderungen der Union stellen und klar sagen, das er den Bundestag nicht auflösen wird.
So brauchen wir ihn nicht.

Für mich ist der Wunsch nach einer übergeordneten Erzählung, die auch Philip regelmäßig fordert, nur eine andere Formulierung von Einigkeit - eben der Wunsch nach einer gemeinsamen Klammer. Wenn schon die Einzelprobleme zu Diskussionen und Uneinigkeit führen, soll zumindest auf der Meta-Ebene Einigkeit sein.

Streit ist etwas Gutes in Demokratien. Problematisch ist, wenn es nicht mehr um die Sache geht. Wenn Lösungen abgewiesen werden, weil sie vom anderen Tribe kommen. Deutschland entwickelt sich zunehmend dahin. Die Totalverweigerung der CDU im Bundesrat neulich war ein Tiefpunkt in der Geschichte der Bundesrepublik. Das bereitet wirklich Sorge. Sie proklamiert, sie wäre wieder regierungsfähig, hat aber überhaupt keine Lösungen für die relevanten Probleme.

Nein, der Streit in der Ampel ist gut.

Nicht gut ist, da stimme ich den Vorrednern zu, dass getroffene Beschlüsse so häufig, so schnell revidiert werden, ohne dass sich die Faktenlage geändert hat. Dass nach einer vermeintlichen „Einigung“ jeder etwas anderes erzählt, sagt eigentlich eher, dass sie sich nicht geeinigt haben. Dass kann man der Ampel schon vorwerfen.

Da bin ich dann beim Kanzler - dieser beleidigter Zauderer mit Erinnerungslücken. Man, man, man…

Im Übrigen: ist es nicht krass, wie viel in den Merkel-Regierungen gestritten wurde, obwohl die die richtig knackigen Nüsse gar nicht angegangen sind, sondern sprudelnde Steuereinnahmen verprasst haben, während die Infrastruktur zerbröselte?

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Mal eine provokante Gegenfrage:

Wann ging es denn mal ausschließlich um die Sache, ohne populistische Querschläger?