Hallo liebes Lage Team,
Ich bin ein großer Freund eures Podcasts. Auch wenn ich nicht immer eurer Meinung bin, ist die sachliche Darlegung der Themen, welche ihr präsentiert lobenswert. Das ein oder andere hat mich selbst schon zu nachdenken oder umdenken bewegt.
Nun verfolge ich das politische Geschehen in Deutschland sei etwa 2000 mit großem Interesse.
Warum sich die Opposition (egal ob CDU oder andere große demokratische Parteien) sich nur aufs „Dagegen“ beschränken liegt daran, dass man sich angreifbar macht wenn konkrete Vorschläge vorliegen würden. Dies wären ein willkommener Angriffspunkt für politische Gegner und auch die Medien. Wir leben nunmal leider in einer Aufregungsökonomie. Das kann man nicht gut finden, es ist aber leider so. Ein konstruktiver Diskurs findet auf politischer Ebene leider Kaminschirm oder gar nicht mehr statt. Das mag damals vor 30 Jahren im Prinzip nicht anders gewesen sein. Die mediale Landschaft hat sich jedoch seit dem verändert und die seriösen Leitenden haben ihre Gatekeeper Funktion verloren, welche dem Populismus ein wenig Einhalt geboten hat.
Aber auch vor 20 Jahren hatte man es mit Populisten schwer gehabt.
Der damalige Wahlkampf welcher Frau Dr. Merkel zur Kanzlerin gemacht hat war geprägt von einer über die Maßen populistisch agierenden SPD mit Gerhard Schröder. Die CDU und insbesondere Frau Merkel hattet damals tatsächlich versucht mit konkreten auch unpopulären Inhalten Wahlkampf zu machen und den Bürgern mehr oder weniger reinen Wein eingeschenkt. Der politische Gegner, die SPD hatte nur diffamierenden Populismus im Petto und gab solche Schlagwörter wie „Merkelsteuer“ und „dieser Professor aus Heidelberg“ zum Besten.
Der damalige komfortable Vorsprung der Union schmolz in der Folge dahin und es wurde am Ende noch richtig knapp.
Diese Erfahrung hat Frau Merken meiner Einschätzung nach im Anschluss geprägt. Sie hatte sich in den folgenden Jahren nie wieder auf echte harte Inhalte festgelegt.
Wenn man diese Verhallten also kritisiert, sollte man sich immer fragen woher dieses Verhalten kommt, welche Rahmenbedingungen dieses Verhalten begünstigen und was such generell ändern müsste um ein konstruktiveren Diskurs zu fördern.
Ich habe darauf leider auch keine guten Antworten, aber die allgemeine CDU Kritik ist mir an dieser Stelle zu kurz gegriffen und zu einfach.
Nicht falsch verstehen, man kann und sollte die Kritik aussprechen. Wenn man dann aber nicht weiter in die Ursachenanalyse geht verhält man sich genau so wie die CDU aktuell. Man bringt keine echten Argumente, außer einer Feststellung ohne echten Mehrwert.