Allgemeine CDU Kritik

Hallo liebes Lage Team,

Ich bin ein großer Freund eures Podcasts. Auch wenn ich nicht immer eurer Meinung bin, ist die sachliche Darlegung der Themen, welche ihr präsentiert lobenswert. Das ein oder andere hat mich selbst schon zu nachdenken oder umdenken bewegt.

Nun verfolge ich das politische Geschehen in Deutschland sei etwa 2000 mit großem Interesse.

Warum sich die Opposition (egal ob CDU oder andere große demokratische Parteien) sich nur aufs „Dagegen“ beschränken liegt daran, dass man sich angreifbar macht wenn konkrete Vorschläge vorliegen würden. Dies wären ein willkommener Angriffspunkt für politische Gegner und auch die Medien. Wir leben nunmal leider in einer Aufregungsökonomie. Das kann man nicht gut finden, es ist aber leider so. Ein konstruktiver Diskurs findet auf politischer Ebene leider Kaminschirm oder gar nicht mehr statt. Das mag damals vor 30 Jahren im Prinzip nicht anders gewesen sein. Die mediale Landschaft hat sich jedoch seit dem verändert und die seriösen Leitenden haben ihre Gatekeeper Funktion verloren, welche dem Populismus ein wenig Einhalt geboten hat.

Aber auch vor 20 Jahren hatte man es mit Populisten schwer gehabt.

Der damalige Wahlkampf welcher Frau Dr. Merkel zur Kanzlerin gemacht hat war geprägt von einer über die Maßen populistisch agierenden SPD mit Gerhard Schröder. Die CDU und insbesondere Frau Merkel hattet damals tatsächlich versucht mit konkreten auch unpopulären Inhalten Wahlkampf zu machen und den Bürgern mehr oder weniger reinen Wein eingeschenkt. Der politische Gegner, die SPD hatte nur diffamierenden Populismus im Petto und gab solche Schlagwörter wie „Merkelsteuer“ und „dieser Professor aus Heidelberg“ zum Besten.
Der damalige komfortable Vorsprung der Union schmolz in der Folge dahin und es wurde am Ende noch richtig knapp.
Diese Erfahrung hat Frau Merken meiner Einschätzung nach im Anschluss geprägt. Sie hatte sich in den folgenden Jahren nie wieder auf echte harte Inhalte festgelegt.

Wenn man diese Verhallten also kritisiert, sollte man sich immer fragen woher dieses Verhalten kommt, welche Rahmenbedingungen dieses Verhalten begünstigen und was such generell ändern müsste um ein konstruktiveren Diskurs zu fördern.
Ich habe darauf leider auch keine guten Antworten, aber die allgemeine CDU Kritik ist mir an dieser Stelle zu kurz gegriffen und zu einfach.
Nicht falsch verstehen, man kann und sollte die Kritik aussprechen. Wenn man dann aber nicht weiter in die Ursachenanalyse geht verhält man sich genau so wie die CDU aktuell. Man bringt keine echten Argumente, außer einer Feststellung ohne echten Mehrwert.

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Ich sehe das anders.
Es nicht so, dass Opposition grundsätzlich dagegen ist und keine eigenen Ideen hat. In der Corona-Krise hat man gesehen, dass bspw. die Grünen sehr verantwortungsvoll gehandelt habe und die Merkel-Regierung unterstützt haben.
Das würde ich mir von der CDU im Bereich Klimaschutz (=Menschheitsschutz) auch wünschen. Ehrlich sagen, dass Veränderung notwendig ist und auch Wohlstandsverlust möglich ist. Dazu gibt es bei Veränderungen immer auch Verlierer.
Der andere schwerwiegende Fehler der CDU hängt damit zusammen. Sie hoffen von der AFD zu profitieren, erklären die Grünen zu ihren Hauptgegner, nutzen die (Springer-)Presse, um über die angebliche Verbotpolitik der Ampel zu lamentieren und spielen so den Rechten in die Karten.

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Ich finde das hier viel zu emotional argumentiert wird und auch der CDU ein viel zu emotionales Handeln unterstellt wird. Es gibt wohl kaum eine Umfrage, in der die Bundesregierung gut abschneidet.
Rund 78 Prozent der Befragten des ARD-DeutschlandTrends gab Anfang April 2024 an, weniger zufrieden oder gar nicht zufrieden mit der Arbeit der Bundesregierung zu sein. Selbst nach Parteien sind es bei den Grünen 46% und bei der SPD 44%, die mit der Bundesregierung weniger zufrieden oder gar nicht zufrieden sind.

Der CDU nun vorzuwerfen, dass sie gegen genau diese Politik, die zur Unzufriedenheit führt, Politik zu machen, hat dann auch wenig mit Demokratie zu tun. Nun gut, im Forum waren in den letzten 30 Tagen um die 900 Personen angemeldet, die vermutlich auch mehrheitlichen nur einem Teil des politischen Spektrums angehören. Darum ist das ewige gebashe auch nicht verwunderlich.

Ich habe das schon einmal in einem anderen Beitrag geschrieben. Viele Wege führen nach Rom. Auch wenn von den Meisten der Klimawandel als Ergebnis menschlichen Handelns nicht abgestritten wird, muss es doch erlaubt sein, auch andere Wege als Lösung zumindest zu sehen. Ob Deutschland in 10, 20 oder 30 Jahren Klimaneutral wird, wird an der globalen Situation nichts ändern. Aber eines sieht man ganz deutlich an den Umfragen, geht es zu schnell, nimmt man die Menschen (in der Masse) nicht mit und es wird unbezahlbar, gefährdet obendrein den Wirtschaftsstandort, dann gefährdet man die ganze Transformation zur Klimaneutralität. Und obendrein noch die Demokratie. Weil wenn Menschen sich subjektiv bedroht fühlen, dann wählen sie auch extreme Parteien die Abhilfe versprechen.

Ich bin wirklich immer wieder beeindruckt wie eloquent, belesen und gebildet einige Forumsteilnehmer sind. Ich meine das genau so. Aber um so mehr bestürzt es mich, wie politisch verbohrt und kompromisslos Standpunkte vertreten werden. Demokratie heißt auch, andere Positionen als solche anzuerkennen. Sie müssen ja nicht unterstützt werden. Das ewige Etikettieren des politischen Gegenüber bringt nichts vorwärts.

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Ja, das ist halt Demokratie. Da muss man auch abweichende Meinungen hinnehmen.

Man muss weder mit den Positionen einer CDU übereinstimmen, aber genausowenig sind ja die Positionen von SPD, Grünen oder FDP als mehrheitlich akzeptiert zu betrachten.
Solange man sich im rechtlichen Rahmen des Grundgesetzes bewegt, gibt es wenig Anlass für radikale Positionen anderen Meinungen gegenüber.

Mich überzeugt das Programm der CDU aktuell auch nicht, das ist aber meine Meinung.
Auch das politische Vorgehen der Grünen find ich in großen Teilen sehr unglücklich, aber auch das ist subjektiv.

Muss man nicht teilen, aber mir zugestehen.:wink:

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Ein generelles verteidigen der CDU liegt mir auch fremd. Die Partei hat viele Angriffspunkte die Kritikwürdig sind. (Eine Schwesterpartei die man indirekt immer mitwählt und die nur Bayern im Blick hat, eine Kompetenzschwäche in der Digitalisierung, …)
Es ging mir eher um das Fehlen von echten harten Inhalten. Da ist die CDU auch nicht alleine. Ich wollte nur einen zaghaften Erklärungsversuch starten wo dieses Verhalten zumindest bei der CDU mit begründet ist. Einem der Vorredner muss ich auch recht geben. Die Grünen haben konkrete Inhalte schon immer mit mehr Verve vertreten. Eine Analyse weshalb dies bei den Grünen klappt und bei der CDU weniger wäre interessant.

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Falsch. Weil es in den letzten Jahrzehnten zu langsam voran ging, wird es jetzt zunehmend unbezahlbar, und wenn man das noch länger auf die lange Bank schiebt, wird am Ende alles noch teurer.

Aber Union und FDP bieten ja überhaupt keine andere Lösung an, außer „nicht jetzt, vielleicht später“.

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Umfragewerte verändern sich auch wieder. Nach der Ahrtalüberschwemmung gab es auch deutliche Mehrheiten für mehr Klimaschutz. Mal schauen wie es nach dem nächsten Hitzesommer aussieht. Fakten kann nur bedingt ausblenden, irgendwann holen sie einen dann ein.
Mir geht es mit der Transformation viel zu langsam. Leider vermittelt die CDU aus wahltaktischen Gründen, dass die Ampel alles falsch, was sie selbst nicht angefasst hat.
Unter verschiedenen Aspekten macht es schon einen Unterschied, wie schnell wir klimaneutral werden: Neben den langfristig günstigeren Energiekosten und der größeren Unabhängigkeit wäre D auch ein Vorbild für andere Staaten.
Ich möchte nochmal hinweisen auf die aktuelle LdN. Dort wird im Interview mit Herr Söcker die Dynamiken der Manipulation (z. B. Wärmepumpen) deutlich, die in unserem Land Unzufriedenheit schürt.

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Habe mich hier extra angemeldet um zu kommentieren, da mir diese mittlerweile permanente Kritik an der CDU & FDP hier im Forum & im Podcast vorsichtig ausgedrückt, auf den Keks geht. Ich persönlich kann nicht erkennen, dass andere Parteien, wie zB SPD und insbesondere die Grünen in irgendeiner Form weniger populistisch auftreten. Für mich persönlich ist immer noch die Wirtschaftspolitik das ausschlaggebende Feld für meine Wahlentscheidung um sicherzustellen, dass wir auch morgen noch etwas für unsere Kinder haben und da kann mir keiner erzählen, dass zB Hr. Habeck in irgendeiner Form qualifiziert für seinen Job ist und unsere Wirtschaft nach vorne bringt. (2023: D auf Platz 13 von 29 was BIP Wachstum angeht, Prognose für 2024: Platz 28 von 29, 2025: Platz 29 von 29, Quelle: EU - Prognose zum BIP in den EU-Ländern bis 2025 | Statista ) Schlechter kann es die CDU kaum machen und eine Veränderung ist offensichtlich mehr als nötig!

Da jetzt Hr. Merz so schlau was eine Koalition mit den Grünen nicht auszuschließen, die ich für die größte Gefahr für unseren Wohlstand erachte, weiß ich echt nicht mehr wen außer der AFD ich wählen soll um eine Fortführung der Regierungsbeteiligung der Grünen zu verhindern nachdem auch die FDP für mich nicht mehr wählbar ist seitdem sie sich an der Ampel beteiligt hat und somit den Weg für diese desaströs Politik geebnet hat mit der nur 21% der Befragten zur Zeit zufrieden oder sehr zufrieden sind.

Quelle: Zufriedenheit mit der Arbeit der Bundesregierung 2024 | Statista.

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Das ist auch nur halb richtig. Denn die Technik entwickelt sich ja auch weiter und damit Wirkungsgrade/Standfestigkeiten/Preise zur Energiegewinnung.

Aber gut. Ich gehöre zu den Menschen, die zwar politisch eine Grundlinie haben, aber durchaus auch positive Aspekte in anderen „Lagern“ sehen und unterstützen können. Selbstverständlich alles im vorgegebenen Rahmen des GG. Ich finde es schlicht schade, wenn Menschen so gänzlich unflexibel und dogmatisch sind. Die immer wieder benannte und beschworene Progressivität greift nur bei den eigenen Positionen. Und das würde ich hoch konservativ nennen.

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Ich finde, damit sprichst du einen ganz wichtigen Elefanten im Raum an, der häufig zu kurz kommt.

Auch Dietmar Bartsch hat bei Lanz mal erwähnt, dass die erfolgreichsten Wahlkämpfe nicht die mit starken konkreten Inhalten waren, sondern die populistischen.

Ich unterstelle den meisten Politikern, dass sie schlaue gebildete Leute sind und ganz genau wissen, was sie für Populismus betreiben. Die seriösen Medien greifend das dankend auf, um es direkt sachlich zu widerlegen und die Populisten freuen sich über die Bühne, weil je giftiger der Populismus, desto größer das mediale Echo und die Aufregung/Empörung in der Gesellschaft. Das Spiel kann man natürlich ewig so weiterspielen und den Politikern Populismus vorwerfen und widerlegen. Oder man fragt sich, warum die Gesellschaft empfänglicher für Populismus ist als für konkrete Inhalte.

Ich will die Politiker da gar nicht großartig in Schutz nehmen, aber denen geht es um Mehrheiten, nicht zwingend um Wahrheiten. Die Wahrheiten können sie ja später mit entsprechenden Mehrheiten Immernoch umsetzen. Aber wenn nur so an Mehrheiten ranzukommen ist, ist das nicht alleine die Schuld der Politiker. Wenn es über Inhalte gehen würde, würden das sicherlich mehr Politiker in ihren Wahlkampf etablieren.

„Schlechter kann es die CDU kaum machen“

Da wäre ich mir grad nicht so sicher, da hat die CDU sehr viel Potential.

Mir fehlen bei der CDU schlicht die Lösungen und Ideen.
Nur hinstellen und sagen, „wählt uns, dann bleibt alles wie es ist und wir packen euch wieder in Watte“ ist für mich kein Zukunftsprogramm.

Aber ja, auch andere Parteien haben keine umfassenden Lösungen, und keine steht dazu…

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Doch kann die, denn die schwache Wirtschaft ist direkt auf die enormen Fehler der Unions Wirtschaftsminister unter der schlechten Kanzlerin Merkel zurück zu führen. Insbesondere durch Merkels Kuscheln mit Autokraten, Blockieren von Transformation und Kratzbuckeln vor der Autobranche.

Made my day. Ironie bitte kennzeichnen. Die AfD schadet schon jetzt der Wirtschaft durch ihren rechtsradikalen Kurs im Osten. Bitte informieren ehe man sinnfrei hetzt.

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Leider fehlt hier völlig, welche „bessere Wirtschaftspolitik“ eine CxU machen würde. Wenn man schon so tut, als wäre das wie oft nur von der CxU behauptet deren Kernkompetenz, dann sollte es ja ein leichtes sein, hier die tolle Wirtschaftspolitik der letzten 10 Jahre unter der CxU mal aufzulisten bzw deren besserer Plan für die Zukunft (außer, natürlich, wie @Mike schreibt, ein „es ändert sich nichts weiter so“ Programm, das kennen wir alle schon).

Das Wirtschaftsprogramm der AfD würde mich dann auch interessieren, außer ein „raus aus dem Euro“ und die Grenzen zu machen.

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Warum sehen Sie das so? Meines Erachtens ist in Zeiten der Klimakrise eine boomende Wirtschaft nicht per se gleichzusetzen mit einem guten Leben.

Was wäre dieses etwas? Und welche Ideen/Lösungsansätze hätten Sie?

(Gerne hier im Thread, wenn es Überschneidungen mit CDU-Positionen gibt. Ansonsten vielleicht besser in einem neuen oder passenden anderen Threads)

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Hallo fliegender Fisch und ich will direkt sagen, dass ich es mega finde, dass wer mit einem anderen Standpunkt sich die Mühe macht und hier anmeldet. Das ist gut für den Diskurs hier, sofern wir eine gemeinsame Grundlage dafür finden.

Und da wäre ich direkt bei meiner Kritik an deiner Nachricht hier. Meinst du nicht, dass es etwas zu kurz gedacht ist, Habeck die Schuld für die aktuelle Wirtschaftslage zu geben, wenn man bedenkt, was wir für Umstände haben? Corona Nachwirkungen, Krieg durch Russland, Einbruch des Welthandels wovon Deutschland als Exportnation besonders hart betroffen ist, Wegfall von 50% Gas als billige Energieversorgung aus Russland und bestimmt noch mehr.

Ich weiß, dass Habeck verantwortlich ist als aktueller Wirtschaftsminister, aber für diese Ansammlung an Krisen kann er nun wirklich nichts. Solltest du das nicht berücksichtigen? Und was genau soll er deiner Meinung nach denn konkret besser oder anders machen?

Und wenn die Wirtschaft für dich, verständlicherweise, das wichtigste Thema ist, warum ziehst du die AfD dann überhaupt in Betracht? Allein der Ausstieg aus der EU oder das beenden der EU, um dann etwas Neues zu etablieren, was Jahre dauern würde und die Mehrheiten anderer braucht und in der Zeit eine Katastrophe für Deutschland wäre, ist doch Quatsch und realitätsfern, meinst du nicht? Zumal ein Beenden der EU oder Ausstieg nach Artikel 23 GG gar nicht möglich ist ohne 2/3 Mehrheit, da die Mitgliedschaft der EU dort zur Staatszielbestimmung erklärt wird.

Ich bin voll bei dir, wenn du sagst, dass die Veränderungen gerade schnell gehen, dass das Sorge macht oder Angst (Angst ist ein schlechter Ratgeber!) und die Kommunikation wirklich Mist ist ( 3 Parteien mit so unterschiedlichen Ansichten und einem schlechten Kommunikator wie Scholz, der nun wirklich gar nichts erklären kann).

Aber man hätte unter 16 Jahren Merkel so viel machen müssen, was aber liegengelassen wurde, weil man den Leuten nichts zumuten wollte. Jetzt wird notwendigerweise etwas zugemutet, weil verbindliche Klimaschutzziele uns dazu zwingen, und den Leuten gefällt das so natürlich oft nicht. Das ändert aber nichts daran, dass etwas passieren muss. Natürlich kann Deutschland nicht alleine die Welt retten, aber das ist auch nicht der Anspruch. Die Klimaschutzziele müssen national umgesetzt werden und als viertgrößte Wirtschaftsnation der Welt und die größte in der EU mit unserem Know-How guckt die Welt auch auf uns und wir haben nun mal eine Vorreiterrolle und Vorbildfunktion für viele Nationen auf der Welt.

Und zum Schluss hätte ich eine Frage an dich:

Woran machst du denn Fest, dass deiner Meinung nach die SPD und insbesondere die Grünen nicht weniger populistisch unterwegs sind als die CDU CSU und FDP?

Liebe Grüße :slight_smile:

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Mit den Mehrheiten sprichst du einen guten Punkt an.
Die Wahrheit wird dann nachrangig. Kann einem aber später in Erklärungsnot bringen.

Wenn die CDU (jetzt nur beispielhaft) sagt, Atomkraftwerke sind eine wichtige Energiequelle für Deutschland, wenn wir das Bürgergeld stark einschränken sparen wir Milliarden und lösen das Fachkräfteproblem, und wenn wir die Migration stark begrenzen, haben wir wieder Milliarden gespart, die Kriminalitätsrate sinkt und wenn wir alles unerwünschte gesetzlich verbieten, haben wir wieder Sicherheit, Stabilität und eine Leitkultur.
Jetzt wählt eine Mehrheit die CDU an die Regierung und muss liefern (also die Wahrheiten).
Plötzlich sind Atomkraftwerke zu teuer, der Bau dauert zu lange und sie liefern zuwenig Energie um sie wirtschaftlich zu betreiben. Parallel hat man aber schon die Alternativen Energien wieder eingebremst, die Strompreise steigen.
Beim Bürgergeld spart man nur wenige Millionen, und die Menschen die man in Arbeit drängt mit Sanktionen, können die Arbeitgeber gar nicht gebrauchen, ohne vorher noch mehr Millionen für Qualifzierung auszugeben. Da auch keine Migranten mehr kommen (wollen), fehlen plötzlich doch Fachkräfte, auch weil es in Deutschland generell unattraktiv geworden ist, Kinder zu bekommen.
Die Kriminalität ist immer noch hoch, weil wir gar nicht genug Polizei und Mittel zur Durchsetzung der Gesetze haben, die Wirtschaft schwächelt noch immer, weil man als Regierung die versprochenen Subventionen aus leeren Kassen nicht bezahlen kann.
Und in der Ukraine ist immer noch Krieg.

Wie würde die Zufriedenheit mit einer CDU-geführten Regierung dann aussehen?
Wenn man den Menschen verkaufen kann, das doch alles gut sei, vielleicht gar nicht so schlecht… :wink:

Letztlich müsste auch eine CDU Regierung Ergebnisse liefern und dem Wahlvolk verkaufen, auch die Wahrheiten

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Ein Punkt der mir hier fehlt ist, dass m. E. die Grünen, denen immer ideologische Politik vorgeworfen wird, aktuell die einzigen sind, deren Politik nicht primär ideologisch geprägt ist. Braunkohle in NRW, AKW Laufzeiten, Ausbau LNG-Terminals sind nur ein paar Beispiele. Die CDU hingegen bewegt sich kein Stück und die CSU, die sonst gegen die grüne Verbotspartei wettert, verbietet das Gendern. Söder ruft sogar dazu auf, Lehrkräfte zu melden, die gendern.

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Im Prinzip ist doch völlig klar was von der Union kommen würde:
Steuerentlastungen für Unternehmen
Gaspreisbremse für Unternehmen
Industriestrompreis für Unternehmen
Abwrackprämie plus E Auto Prämie (für europäische Hersteller, falls das rechtlich funktioniert)
Höhere Zölle für Autos aus China

Bezahlt durch Auflockerung der Schuldenbremse plus Sondervermögen.

Emotionen treiben uns Menschen aber leider besonders an. Die einen haben Angst um ihren Hubraum und die Freiheit, mit 200+ über die Autobahn zu fegen, die anderen darum, dass ihre Kinder noch ein schönes Leben haben können.

Die Umfrage halte ich für so sinnvoll, wie die nach der Zustimmung für den Bundestrainer. Meine Vermutung ist, dass bei beiden nach Ergebnis abgestimmt wird. Solange es gut für Deutschland steht, ist die Zufriedenheit hoch.

Nun ist die Weltlage aktuell so bedenklich, wie ich es mit meinen 45 Jahren noch nie erlebt habe. Ich bin auch nicht zufrieden, aber sehe auch keine Konstellation (bei gegebenem Wahlergebnis und den Umständen), wie es besser funktionieren könnte.

Es ist eben die Frage, ob die aktuelle Unzufriedenheit Ergebnis der 2,5 Jahre Ampelpolitik ist. Oder ob da nicht noch mehr reinspielt (Kriege, weitere Krisen und deren Effekt, Unsicherheitsgefühl).

Der CDU könnte man nichts vorwerfen, wenn sie Vorschläge machen würde. Ich höre und lese nur „Ampel blöd“.

Siehe Zuschauereffekt. Wenn alle auf die sich anbahnende Katastrophe schauen, tut niemand was dagegen - könnte doch eine andere Fraktion machen?

Unser CO₂-Ausstoß ist nicht so relevant, wie der Effekt, wenn wir (Deutschland) in eine Richtung ziehen. Ich bin überzeugt, dass die Menschheit u.A. nur deswegen noch eine Chance in der Klimakrise hat, weil Deutschland vor Jahrzehnten erneuerbare Energien salonfähig gemacht hat.

Genau da liegt in der Tat das Problem: Einerseits wird eben dadurch das Tempo eingeschränkt, andererseits drängt die Zeit, nur dass wir nicht mit absoluter Sicherheit sagen können, wie sehr.

Wenn es um die Existenz geht (nach der eigenen Wahrnehmung), wird man eben sehr kompromisslos.

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Das muss man IMO nicht einmal auf die Opposition einschränken, das sieht man schon in der Regierung. Vielleicht bin ich nicht ausreichend informiert, aber ich lese immer nur von Vorschlägen seitens FDP oder Grünen. Die SPD scheint sich herauszuhalten, und nur Kritik zu üben.

Wenn alle da mitspielen, wird sich das nur ungünstigerweise nicht ändern. (Zugehörige Frage: Was kann man tun? Mir fehlt da leider auch die zündende Idee).

Wenn man nicht nach den Ursachen forscht, warum der CDU augenscheinlich Menschen-/Klimaschutz am Allerwertesten vorbeigeht, sie sich die schwächsten (Bürgergeldempfänger, Flüchtlinge) als Prügelknaben heraussucht und Wähler mit Scheinlösungen (Atomkraft) ködert, dann verhält man sich wie die CDU?

Da bin ich anderer Meinung. Wobei mir eine Ursache offensichtlich erscheint: Die CDU war IMO so erfolgsverwöhnt (16 Jahre!), dass man meint, eine Art Gewohnheitsrecht auf die Macht zu haben. Das ist irgendwo menschlich, und ich fürchte, das kann in jeder Partei so auftreten. Wer gibt schon gerne das Heft aus der Hand?

Wohin das führen kann, sieht man in den USA. So weit ist es in Deutschland bisher nicht, aber in meiner Wahrnehmung sind die Vernünftigen (Wüst, Günther) in der CDU eher im Hintertreffen, während die andere Seite (mit Merz, Söder, Spahn, Linnemann) immer weiter in den Vordergrund treten

Mich hat Politik 75% meiner Lebenszeit nicht interessiert, ich wollte mein Ding machen, dachte, die „da oben“ machen das schon irgendwie und alle 4 Jahre mache ich mein Kreuz.

Seit ich Vater bin, mache ich mir große Sorgen um die Zukunft. Zuerst um die Jahre 2050 und danach, jetzt schon eher 2030 oder die nächste Bundestagswahl. Ich bin vor einigen Jahren in eine Partei eingetreten, und kann nur alle, denen unsere Demokratie am Herzen liegt, dazu aufrufen, das auch zu tun.

Gerne auch die CDU (hatte ich überlegt), denn Beteiligung und Diskussion braucht es überall - und vielleicht hat die Basis da ja doch mehr Gewicht, als es mir erscheint.

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