Ein persönlicher Blick (männlich gelesen, weiss, deutsch, Regenbogenkind mit mehreren Sternengeschwistern, Vater von einem Kind und drei gestorbener frühest Leben) auf die Abtreibungsdebatte in den USA und anderswo. Meine persönliche, sehr katholisch geprägte Definition von beginnendem Leben ist in der Tat sehr traditionell: Leben beginnt für mich im Moment wo Ei und Samenzelle erfolgreich miteinander verschmolzen ist. Deswegen geht es für mich nicht um die Frage „kann ich mit meinem Körper machen was ich will“, denn nach dem Moment der Empfängnis ist es nicht mehr ein Körper, nicht mehr ein Leben, um das es geht, sondern um zwei.
ABER: das macht Freedom of Choice um so wichtiger. Das Leben ist wie es ist: Menschen treffen immer Entscheidungen, auch zwischen zwei Leben. Jeder Ärztin, jeder Krankenpfleger, jede Soldatin, jeder Polizist. Und im kleineren Maßstab wir alle. Sterben und entscheiden wer gehört dazu, ist menschlich.
So ist es unsere Verantwortung als Gemeinschaft, ja, insbesondere als christliche Gemeinschaft, das diese Entscheidung so angstfrei, so emotional stabil und gut und unterstützt wie möglich getroffen werden kann. Da Ende die Verantwortung der Gruppe.
Und es ist unsere Verantwortung, nicht die individuelle Entscheidung gegen das ungeborene Leben zu erschweren, sondern klar dafür aktiv zu sorgen, dass das sich entwickelnde Leben sich entwicklen kann und zB soziale und wirtschaftliche Zwänge keine Entscheidung gegen ein Kind mehr motivieren müssen.
Dazu gehört auch der Kampf um sichere, unterstützende Umgebung (egal bei welcher Entscheidung), Beratung, kostenlose Care Unterstützung, entspannte Adoptionsmöglichkeiten, kostenlose Kita, Schule, Daycare etc. etc.
Schutz von Leben fängt genau da an: Entscheidungen dafür zu ermöglichen. Und Vertrauen, Liebe und Unterstützung für die Entscheidungen der Frauen* zu stärken. Wege die das verhindern sind für mich untragbar.
Denn wenn Leben heilig und Seele unsterblich ist, dann ist es das vollständig, inkl. des Endes, oder wie ich eher sagen würde inkl. des Wechsels der Daseinsebene.
Und das einzige was wirklich zählt ist das liebevolle Begleiten und erleichtern des Weges durchs Leben und die Lektionen die es bietet. Lernen muss jede*r in Freiheit selbst. Aber wir können staerkend begleiten. Auch das spricht auch gegen pränatales Leben absolut zu setzen. Aber es spricht für mich auch dagegen zu sagen „ach ist nur nenn zuckender Zellklumpen“.