Am kommenden Montag wird in den meisten Bundesländern die Maskenpflicht in den wesentlichen öffentlichen Innenräumen ausgesetzt – auch und gerade in den Schulen.
Die dafür verantwortliche Abschaffung der Regelung zum Infektionsschutz auf Bundesebene wurde damit begründet, dass die Menschen sich ja nun eigenverantwortlich schützen könnten, deswegen sei ein staatliche Einschränkung nicht mehr möglich.
Diese Argumentation ist aber doch faktisch unwahr, denn:
- Eine Impfung schützt nicht vor einer Infektion. Den wirksamste Schutz ist das Tragen einer Maske, aber das gerade auch seitens der Infizierten.
- Die Impfung reduziert erst Recht nicht das Risiko einer Long-Covid Erkrankung auf Null. Das Risiko ist reduziert, aber es bleibt. Eine solche Erkrankung kann aufgrund der Einschränkung der Arbeitsunfähigkeit sowohl wirtschaftlich EXISTENZBEDROHEND sein, sowie natürlich auch das Wohlergehen von Kindern gefährden, wenn Eltern betroffen sind. Vom persönlichen Wohlbefinden ganz zu schweigen.
- Es gibt weiterhin Menschen, die sich nicht impfen können oder durch eine Infektion viel stärker gefährdet werden als die Allgemeinheit. Neuerdings heisst die Botschaft: „Seht zu, dass ihr klar kommt“.
Eine LÜGE ist die Möglichkeit des Selbstschutzes für die Gruppe der Eltern von schulpflichtigen Kindern. Die eigenen Kinder werden ab Montag dieser höchst-ansteckenden BA.2 Variante unter Hochindzidenz einfach ausgesetzt – bei bestehender Schulpflicht. Rein faktisch tauscht die Regierung die Maskenpflicht so doch mit einer Infektionspflicht.
Denn als ebensolcher Vater eines schulpflichtigen Kindes durfte ich schon im Sommer sehen, dass die Masken eben sofort verschwanden, als die Pflicht weg war. Mein Kind wollte sie zwar noch tragen, wurde aber sofort gehänselt, dass er das ja nicht mehr müsse. Entsprechend hat er es sein gelassen.
Angekündigt durch den Schulleiter wurde auch, dass nun das Singen in Innenräumen wieder erlaubt wird. Da das nun mal das effektivste Mittel zur Virenverbreitung ist, erscheint es so als würde dann auch ohne Masken für nächste Woche eine große Infektionsparty geplant.
Eine Selbstschutz dagegen ist Eltern NICHT MÖGLICH. Man könnte höchstens im Haushalt sich selbst und Kindern dauerhaft Masken verordnen – absurd. Der Schutz der Eltern wird so komplett auf die Kinder abgeladen – die sich dann in der Schulzeit entsprechend dem Druck ihrer super schlauen Klassenkameraden erwehren müssen, falls sie Maske tragen. Über das Leid der Kinder in der Pandemie wurde ja viel geschrieben, nun sind sie also für den Infektionsschutz ihrer Eltern allein verantwortlich – oder man ergibt sich eben der Infektion. Das ist doch keine Erleichterung, das ist doch eine Ohrfeige für alle, die eine Infektion vermeiden wollen.
Ich bin völlig perplex. Es sieht doch so aus, als bekämen die Corona-Leugner alle ihre Wünsche erfüllt. Man sagt es nicht offen, aber faktisch ist es so. Zum Schutz der Bevölkerung haben wir den Staat runter gefahren – nun ist auf einmal sogar eine Maske nicht mehr zumutbar.
Wenn es rechtens und geboten war, die Menschen vor Infektionen zu schützen, wie kann dann so ein faktischer Zwang zur Infektion plötzlich geboten sein? Warum wird das nicht einmal debattiert?