Abklingbecken "Mit dem E-Auto in der Sackgasse?"

Ja das stimmt, daher habe ich in meinem Rechenbeispiel bei dem 330i nur € 1,95 angesetzt, obwohl mein Bauchgefühl mir sagt, dass der Liter Super E5 im Durchschnitt der nächsten sieben Jahre eher bei € 2,20, wenn nicht sogar bei € 2,50 anzusetzen wäre.

Das war eigentlich eines meiner stärksten Argumente als es im Februar (damals war der Liter bei 1,60) darum ging ein neues Auto auszusuchen. Meine Frau hat nur gelacht und gemeint, dass würde der Deutsche Staat niemals zulassen. Recht hat sie gehabt :hushed:

Ich sehe auf der Straße eine Menge Autos, die sich definitiv nicht rechnen. So ganz kann es also nicht stimmen, dass sich die Leute an ihren Finanzen orientieren.
Und wenn wir 2045 CO2 frei sein wollen, kann jeder Neuwagenbesitzer sich die Restwertkurve jetzt malen. Klar kann man fordern, dass BEV günstiger sein müssen. Ich denke, dass wird aber noch 5 Jahre brauchen.

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Mein Grundproblem bei solchen Rechnungen:

  1. Ich finanziere grundsätzlich keinen fahrbaren Untersatz.
  2. Ich fahre grundsätzlich bis zum Schrottplatz, selbst wenn ich die Schüssel eigentlich über hab.

Daher werde ich erst recht spät auf BEV umsteigen können, weil gebraucht gibt’s noch keine.

Und den Restwerthebel habe ich auch nicht.

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Verstehe ich nicht ganz. Jeder orientiert sich doch an seinen Finanzen und seinem use-case?

Für meine persönlichen Bedürfnisse reicht momentan zum Beispiel ein Nissan Micra. Sollte die Firma irgendwann beschließen uns wieder an den Arbeitsplatz zu ketten und ich täglich 30km pendeln muss, dann würde ich mir etwas langstreckentauglicheres holen.

Wenn ich es aber ganz dicke im Portemonnaie hätte, dann würde ich ein EQE oder Model 3 nehmen :wink:

Habe ich früher auch so gesehen, aber mit der Corona und dem Krieg sind Gebrauchtwagen so selten geworden, dass sie unangemessen im Preis gestiegen sind. Wir haben im Februar einen neuen Touran bestellt, der uns 39k kosten wird. Ein vergleichbarer, sofort verfügbarer 3 Jahre alter Gebrauchtwagen hätte 33k gekostet. Da warten wir lieber noch 6 Monate :wink:

Ganz extrem ist es zurzeit für die Leute, die eine Anhängerkupplung brauchen. Da sind die Gebrauchtwägen teilweise teurer als Neuwägen (mit >1 Jahr Lieferzeit) :crazy_face:

Doch, jedes Auto hat einen Restwert. € 500,- gehen immer. Ich hab im Januar meinen nicht fahr-tauglichen BMW, Baujahr 2011, 253.000 km mit gerissener Steuerkette und verdacht auf Motorschaden für € 3.500 verkauft.

Weiss nicht, irgendwann wird ein Auto zu einer tickenden Zeitbombe und die Wartungskosten überholen einen.

Besagter obiger BMW war eigentlich schon 2019 auf meiner Abschussliste, aber dann kam die Pandemie und ich dachte mir ich fahr den noch solange, bis ich weiß was ich danach brauche.
In der Zeit hat das Teil gekostet:

  • 2020 vier neue Stoßdämpfer → € 1.200,-
  • 2020 vier neue Sommerreifen → € 400,-
  • 2021 neuer Wärmetauscher für die Klimaanlage → € 1.300,-

Und im Dezember 2021 sind wir dann schlussendlich mit gerissener Steuerkette abends, bei einsetzendem Schnee mit einem Kleinkind auf einem Autobahnparkplatz gestrandet. Wir hatten sogar noch riesiges Glück, dass wir bis auf den Parkplatz rollen konnten und nicht auf dem Seitenstreifen der Autobahn gelandet sind.

Wenn mir irgendwann mein Bauch wieder sagt: „die Karre ist durch“ werde ich schneller reagieren und besagtes Fahrzeug abstoßen.

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Das ist der Punkt, dann ist es Zeit für den Schrottplatz ^^

Und dass du noch einen Resteverwertung findest ist ja schön und gut, hat aber mit dem Restwerthebel den du meintest nicht wirklich was zu tun

Interessant. Das Beispiel BMW 330i und Tesla 3 ist anschaulich, aber trifft wohl nicht die Masse der Autobesitzer in Deutschland. Wenn ich mir nur manche Parkplätze ansehe, steht da auch mal ein 200€ teurer alter Daihatsu neben einem BMW X5 M. Und ein Neuwagen, wenn es nicht grade Dacia und Co. sein soll. ist selten unter 20.000€ zu bekommen, eher deutlich mehr.
Klar kann man da finanzieren, aber wieviel Geld kann (und will) ich im Monat für ein Auto (das mich ja im Prinzip primär zur Arbeit bringen soll, damit ich Geld verdiene? ausgeben, zzgl. Unterhalt?
Ich fahre grad einen 10 Jahre alten Kompakten mit kleinem Motor und knapp 120.000 km auf der Uhr, der bezahlt ist. Welchen Vorteil hätte ich (bei knapp 5-6 Liter Super/100 km) durch einen Neuwagen? Selbst umwelttechnisch fragwürdig.
Je nach Einzelfall mag das sicher sinnvoll sein, bei Kosten und Umwelt, aber pauschale Urteile wie „Das passt jetzt für alle“, wie es die Politik oft anklingen lässt, finde ich leichtsinnig und leicht ignorant.

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Lese doch bitte nochmal den letzten Beitrag von Schorschie. Der hat das genau so beschrieben, es kommt drauf an.

Ist nun für dich Schnee von gestern. Aber hättest du mal auf deinen Bauch gehört. Habe 2020 ein Model 3 mit Anhängerkupplung für 36k gekauft.

Spaßeshalber (kommt grad eh nicht in Frage) hatte ich letzte Woche mal bei mobile geguckt, es gibt schon ein paar Zoes, Leafs oder e-ups. Nur ist halt der Preisvorteil dank Kaufprämie nicht sooo groß.

Verstehe ich nicht ganz. Jeder orientiert sich doch an seinen Finanzen und seinem use-case?

Ich glaube, der UseCase ist in vielen Fällen Bequemlichkeit. An den Finanzen hapert es allermeistens nicht. Jedenfalls was ich so beobachte in meinem kleinen Miniversum.

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Wenn ich die bisherige Diskussion richtig verstehe, gibt es zwei Gründe für ein E-Auto. Grund 1 wäre ein finanzieller Grund, Grund 2 wäre der ideelle Grunde zum Klimaschutz. Ich möchte einen Vortrag von H.W. Sinn mit euch teilen, der zeigt dass nach bisherigem Stand die Energiewende weder finanziell besser ist noch signifikant der Umwelt hilft. H.W. Sinn ist wahrscheinlich der angesehenste Ökonom Deutschlands. Der Vortrag von H.W. Sinn ist ziemlich frustrierend, ich bin dankbar für stichhaltige Argumente welche die Sichtweise von H.W. Sinn untermauern.

Antworten bitte nur ohne Aggression, Polemik oder irgendwelche Unterstellungen. Wer zu „normalen“ Diskussions-Verhalten nicht in der Lage ist, bitte nicht antworten, ansonsten werde ich dieses Verhalten melden. Ich wünsche allen hier im Forum einen schönen Pfingstmontag !

Sein Problem eins ist das typische Argument: „wenn die anderen nichts machen brauchen wir auch nichts machen.“

Was dazu führt, dass niemand jemals anfängt irgendetwas zu tun.

Ein sachlicher Fehler: er behauptet, dass Kohle und Atomkraft die einzigen Energieträger wären die uns unabhängig von Russland machen würden.

Kohle kann man evtl. für mehr Geld von woanders importieren, in wie weit man jetzt aber Uran und damit Brennstoff ohne Russland bekommt ist fraglich. Der größte Produzent ist mit Kasachstan jedenfalls ein Land was durchaus als russische Einflusssphäre bezeichnet werden kann.

Seine Aussage zum Atomausstieg Schwedens ist auch nicht ganz korrekt.
Der Unterschied ist, dass der Beschluss aussagt, das die AKW abgeschaltet werden, wenn Ersatz vorhanden ist.

Die bürgerlichen versuchen auch hier gerade wieder Atomkraft neu zu starten, allerdings haben sie das Problem, das sich Atomkraft in Schweden selbst tragen muss, was Atomstrom hier zu dem teuersten macht. Sie haben jetzt erklärt, dass man für den Neubau dieses Gesetz halt ändern müsse, genauso wie sie die Standortfrage neu aufgemacht haben.
Wie weit sie damit kommen bleibt abzuwarten.

Problem 3 was er hat ist die Darstellung des Istzustandes um zu erklären, dass 100% erneuerbar damit nicht möglich ist.
Hinzu kommt, dass seine Argumentation andeutet, dass Dunkelflauten mindestens wenn nicht noch öfter also quasi jede Nacht auftreten würden.

Sehr witzig, da niemand je behauptet hat, dass man mit dem was aktuell da ist schon 100% erreicht hätte.

Für die Speichergeschichte, gibt es hier im Forum einen eigenen Thread das zieh ich jetzt hier nicht nochmal. Fazit dort ist: ja ist möglich.

Strompreis: er „beschwert“ sich, dass dieser jetzt subventioniert werden soll. Stellt aber für seine Grafik gar nicht erst die Frage ob und wieviel der Strompreis dort subventioniert wird.

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Einer der bekanntesten ja. Aber bei angesehenster würden inzwischen auch viele Ökonominnen widersprechen. Vor allem weil er sich on der Vergangenheit diverse Fehleinschätzungen erlaubt hat und auch davon nicht abrückt.

Gerade im Kontext der Energiewende fällt mit spontan sein Fehler zur Elektromobilität ein: E-Autos: Wissenschaftler kritisieren Studie scharf - WiWo. Zugegeben ich weiß nicht, ob er am Ende doch eingelenkt hat, dass es methodisch nicht sauber war. Aber direkt hat er alle Kritik abgewiegelt. Wie an sich bei fast allem was bei ihm im Kontext Energiewende kommt gibt es einfach zu viele Fehler in seiner Argumentation.

Das ist wieder nur ein Beispiel. Wind und PV machen uns z.B. auch unabhängig. Aber das passt nicht in seine Argumentation, da diese ja gar nicht realistisch sind. Aber auch hier wischt er alle Tatsachen der technologischen Machbarkeit beiseite. Wenn er wenigstens bei der ökonomischen Tatsache bleiben würde, dass bei fluktuierenden EE eben auch Flexibilität und Speicher notwendig sind und es dadurch teuerer wird als einfach nur zu sagen EE sind günstig, würde ich noch sagen, dass man sich da ökonomisch streiten kann. Aber so ist es doch sehr fragwürdig. Insofern ist es müssig auf seine Thesen einzugehen, wenn er es da doch zu einfach macht und oft einfach den Status Quo nimmt und daran festmacht, dass Elektromobilität auch in 2030 Quatsch ist, weil der Strommix fossil dominiert ist.

Die kann ich aufgrund der genannt und auch von @Olaf.K angesprochenen Punkte leider nicht geben. Vielmehr widersprechen und sagen, dass sich Herr Sinn wohl eher an der Stelle verrannt hat.

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Der Fragesteller wollte doch ausschließlich „stichhaltige Argumente“ welche die Sicht von H.W. Si. untermauern.

Zahlen Daten Fakten gefällig, die erklären, das die EE das einzige in diesem Bereich ist, was die Welt retten wird. 100 % Solare Energie (Wind PV und Speicher) mit Kreislaufwirtschaft, mehr gibt es hierzu nicht mehr zu sagen!
Hat Herr Sinn oder besser, haben seine Botschaften eigentlich noch einen weiten Raum? Die jungen Leute sind ganz anders drauf und verstehen schon das der emeritierte Herr Professor Sinn ihre Zukunft doch nicht mehr im Sinn haben kann.

Ich überlege ein Veranstaltungs-Format, das den Menschen Kreislaufwirtschaft im Großen und im Kleinen nahe bringen könnte.

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Klassiker: Primärenergiediagramme lassen Erneuerbare schlecht aussehen. Er will einen „Wirkungsgrad von der Hälfte“ auf die Primärenergie aus Kohle, Gas und Öl. Viel zu hoch geschätzt. Und er sagt ja vorher selbst, dass Gas viel für Wärme genutzt wird. Öl ist für Autos - und nur Kohle für Strom.

Oh, und von „Propagandamedien“ fängt er auch noch an, obwohl er als „Wissenschaftler“ nur den IPCC-Report lesen müsste, um seine Behauptungen widerlegt zu haben. Sorry, das brauch ich mir echt keine Stunde anhören.

Ansonsten beweist er nur seine Inkompetenz in der aktuellen Debatte. Besser investierte Stunde zur Energiedebatte lässt sich hier finden, da diskutiert unser Staatssekretär Patrick Graichen mit einem UK-Podcaster: (Anderer-Podcast-Tipp ist ok, oder? ;)) Ep88: Patrick Graichen ‘Germany’s Secretary of State for the Energiewende’ — Cleaning Up. Leadership in an age of climate change. — Overcast und dort geht es auch zum E-Auto-Thema zurück, hier spezifisch für LKWs, von denen nur in Deutschland gedacht wird, sie würden zukünftig mit Wasserstoff fahren (haben wir dazu schon ein anderes Thema?)

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Ja, geht immer ^^

Thema, nicht dass ich wüsste, aber in einem der E-Mobilitätsthemen waren die auch schon dabei und auch, dass BEV bei LKW auch gut geht.

Meine Firma jubelt gerade über einen Rahmenvertrag zur Lieferung von Ladestationen für LKW, Deutschland ist auch hier mal wieder hinterher.

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Dieses kurze Video sagt mit 2:30 alles - hört und guckt genau hin. Das" Tripling Up the electricity Grid" können wir uns in der EU sparen, wir müssen nur dezentral mehr Wind und PV ranschaffen.
Der Satz " WE can not allow, to be the first generation, to fail that Task" drückt aus, was der jetzt anschieben wird; wir haben also die Wahl, in Deutschland schneller zu sein oder der Rest der Welt wird uns mit den Renewables überholen und mit unseren Verbrennern auslachen…

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BW fördert Wallboxen und E Autos gesondert, wenn noch eine PV Anlage dazu errichtet wird:
Baden-Württemberg fördert Elektroautos plus Wallbox - ENERGIE-FACHBERATER.

Ich fände es gut, wenn die E Auto-Fördermittel und Wallbox-Fördermittel immer mit PV verbunden wären, bzw. bei der E Auto-Prämie sollte man auch „unbedingt“ einen Nachweis erbringen müssen, dass man zu einem grünen Stromanbieter gewechselt ist!

Bei der Wallbox-Förderung war das ja ohnehin so, die bekommt man nur mit PV im Bau oder mit Ökostrom-Anbieter. Die E Auto-Prämie könnte man doch mit derselben Auflage versehen.
Das würde auch hier sicherlich wieder einiges beschleunigen. Bürgerenergie ist meine Lieblings- Energieversorgung.

Einspruch! Damit schließt man alle Menschen von der Förderung aus, die keine Wallbox haben und haben können (Mietwohnungen…)- oder meinst du einen Ökostromtarif für den privaten Haushalt, in dem das E-Auto aber mangels Wallbox gar nicht geladen wird? Das wäre dann vermutlich schwierig durchzusetzen, weil der private Stromvertrag dann ja nichts mit der E-Autonutzung zu tun hat.

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Grundsätzlich scheint in Teilen der Politik die Grundannahme vorzuherrschen, das alle Bundesbürger in stadtnahen Einfamilienhäusern wohnen und mindestens sechsstellige Jahresgehälter haben.
Das erschwert es, realistische Perspektiven für die E-Mobilität auf breiten Konsens in der Bevölkerung zu stellen.
Es soll doch tatsächlich eine Handvoll Mieter und geringer Verdienende geben…

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