Und wo ist da das Problem? Wenn Aldi spanische Erdbeeren bestellt hat, um die Erdbeerverfügbarkeit sicherzustellen, dann werden die wohl teurer gewesen sein als lokal produzierte Erdbeeren (billiger können sie nicht sein, sonst würden auch in „normalen“ Erdbeerjahren die spanischen Erdbeeren bevorzugt, und deine Aussage impliziert, dass das vor 2 Jahren ein Sonderfall war, was automatisch bedeutet, dass im Normalfall die lokal produzierten bevorzugt werden müssen, sonst wär deine Aussage logisch nicht schlüssig). Wenn dann die Ernte letztlich doch besser ausfällt als erwartet, dann müssten andere Händler, die nicht in einer Reflexhandlung teurere Erdbeeren eingeführt haben, diese lokal erzeugten Erdbeeren nun günstiger anbieten können als die importierenden Händler. Da sollte im Endeffekt kein Produzent auf Ware sitzen bleiben, höchstens Aldi auf teureren Erdbeeren, weil Lidl günstigere bietet.
Ich habe deine Angaben mal kurz gegengecheckt: die Erdbeerernten 2022 und 2023 waren relativ gering prognostiziert und fielen zwar in beiden Jahren letztlich einige Prozent über den prognostizierten Mengen, aber dennoch im Vergleich zum Schnitt aus den vorigen Jahren ziemlich gering aus. Wenn also die erzielten Preise am Ende wie du sagst „nicht erhöht“ waren, dann ist das womöglich auch ein Ergebnis davon, dass einzelne Händler zusätzliche Ware importiert und somit eine Knappheit verhindert haben. Sprich: hätte das keiner getan, wären Erdbeeren für die Verbraucher deutlich teurer geworden. Klar, hätte die Bauern vermutlich gefreut, aber sorry, so funktioniert Marktwirtschaft nicht - das Ziel ist nicht, dass Erzeuger sich aufgrund geringen Angebots die Taschen besonders kräftig füllen können, sondern dass der Endverbraucher durch Konkurrenz verschiedener Anbieter am Ende einen möglichst günstigen Preis erhält, der den Erzeugern noch genug einbringt, dass sie davon leben können. Letzteres haben sie selbst in der Hand: wenn sie ihre Ernte unter Erzeugungskosten verkaufen, ist das halt langfristig nicht wirtschaftlich.
Das wäre ein Freibrief für die lokalen Erzeuger, durch künstliche Verknappung des lokalen Angebots den Verbraucherpreis beliebig weit in die Höhe zu treiben. Ich bin ganz froh, dass derartige Ansinnen aufgrund des EU-Binnenmarkts gar nicht erst möglich sind. Denn am Ende des Tages gibt es weit mehr Verbraucher als Bauern, die Interessen der Verbraucher wiegen per se also erst mal mehr.
Erstens ist daa bei Lidl so passieerrt. ( Aprpos angekündigt 2-3 Monate - hat hier schon mal hjemand gebaut oder gar nur was umgebaut ? )Ja, es waren auch Aktionen bei Lidl und Aldi. Stimmt, das müßte noch viel verstärkter sein.
…
Ja das ist eines der Hauptprobleme. Wenn man aus Erfahrung weiß auf welchem Acker was am besten wächst, dann ist man dadurch kein Experte für die Chemie im Grundwasser, der Hydrogeologie oder der CO2 Bilanz. Da kann man sich über Besserwisserei aufregen wie man will, dadurch wird es nicht richtiger. Der Hydrogeologe wird auch keine Lust haben sich mit Laien übers Grundwasser zu unterhalten.
Glaube für so was bräuchte es so was wie Mediatoren.
Damit ist gemeint, dass gute Höfe mit den halben Kosten pro Erntemenge arbeiten, mit mehr Ökologie. Mehr Ökologie ist eben auch das was der Handel einfordert, mit jahrelanger Ansage.
Das einzige was in DE anders ist (gefühlt) sind zwischen den Maisfeldern Flurwege und Straßen. Alles was stört wie Bäume oder Hecken ist längst abgeholzt. Und die Entwässerung ist natürlich optimiert, um Sicherung stellen, dass Hochwasser auch ihren Namen verdienen.
Aber bestimmt kennst du Belege dafür, dass kleinere Betriebe die besseren Bauern sind?
Das, was du forderst, ist doch eh das, was der Bauernverband anstrebt.
Nur bleibt da halt der Umweltschutz auf der Strecke. Und darum ist das keine Lösung. Die wenigen Grünflächen, die wir haben, werden nunmal meist landwirtschaftlich genutzt. Da muss also Ökologie und Landwirtschaft ins Gleichgewicht gebracht werden. Das darf dann auch gerne mit Subventionen gestützt werden. Wir wollen ja auch in Zukunft Wasser aus der Leitung trinken ohne es mühevoll aufzubereiten. @010710 und darum geht es ja gar nicht bei den Protesten, sondern darum, dass der Bauernverband mal wieder seine Muskeln spielen lassen kann. Und dass er dabei solche Ausschreitungen mindestens gerne in Kauf nimmt, meiner Ansicht nach sogar bewusst provoziert, kannst du doch nicht gut finden?
Habe gelernt, dass es eine Interessenvertretung für Kleinbauern gibt. Die hatte eine Demo in Berlin und anschließend gute Gespräche mit der Politik. Hätte die mehr Mitglieder, könnte die ein Gegengewicht zum Bauernverband erzeugen: ABL e. V.