4-Tage Woche für alle Eltern

Ich verstehe, dass Teilzeit mit Kinder(n) nicht gut („kein tolles Modell“) ist, aber Vollzeit auch nicht (Stressfalle) und am Ende die Gesellschaft/Wirtschaft was machen soll. Was eigentlich?

Wenn ich so manchen Vorschlag aus verschiedenen Quellen höre, scheint nicht ganz klar zu sein wie wir uns unsere Gesellschaft vorstellen.

Sollen Frauen lieber Vollzeit arbeiten und die Karriere in den den Vordergrund stellen statt Kind und Familie, dem Wohlstand zuliebe?
Oder möchten wir doch noch klassische Rollenbilder mit Mutter und Vater bzw Vater/Vater und Mutter/ Mutter?

Bei eher wirtschaftsliberalen Kreisen klingt es eher so, das alle 7 Tage die Woche Vollzeit arbeiten, Kinder in die Welt setzen sparen wir uns (somit auch Bildung und Kinderbetreuung), Fachkräfte holen wir für billig Lohn aus dem Ausland.

Also was wollen wir? Vereinbarkeit von Familie und Beruf scheint kein Schwerpunkt zu sein aktuell.

Wir sind hier im Thread zum Vorschlag der 4. Tage Woche für Eltern - dazu hatte ich mich in puncto Vorschläge bereits oben ausführlich geäußert. Aber wunderbar, damit hast du das akute Dilemma für Eltern und konkret für mich als Mutter genau erfasst.

Die Teilzeit, die auch hier zwischenzeitlich empfohlen wurde, ist eben keine Lösung - irgendwo muss der gestiegene Lebensunterhalt herkommen. Zumal es doch nicht sein kann, dass Frauen im Jahr 2024 in Teilzeit gehen müssen (das und warum es hauptsächlich Frauen sind, wissen wir längst), um das Fehlen funktionierender Bildungs- und Betreuungssysteme auszugleichen.
Genauso wenig hilfreich, sind die skurrilen Vorschläge flexibler Nacharbeitszeiten - als ob eine Mutter um 21/22 Uhr noch ernsthaft effektiv arbeiten könnte. Selbstredend läuft es genau so aber häufig genug ab. Der Tag hat auch für Eltern nur 24h und wenn das die Lösung einer sozialen Marktwirtschaft sein soll, ist sie womöglich nicht mehr wirklich sozial - ökonomisch nachhaltig schon gar nicht.

Um es noch mal eineindeutig zu formulieren bzw zu wiederholen: ich halte eine 4.Tage Woche für Eltern (bei gleichem Gehalt) für einen sinnvollen Vorschlag. Alternativ kann man über zusätzliche CareArbeits-Budgets für Eltern nachdenken. Die Finanzierung läge beim Staat ggf. zusätzlich gegenfinanziert durch eine Kinderförderungsbesteuerung (Unternehmen) o.ä.

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Ich verstehe ihr Kommentar nicht. Was heißt Abdeckung des Risikos Unternehmens zu tun?
Ein Unternehmen investiert (und geht damit ein Risiko ein), um seine Marge zu erhöhen. Das ist der einzige Grund, warum eine Unternehmen Risiken eingehen sollte.

Die Investitionen in Anlagen und Produktionsgüter könnte nicht den angestrebten Payback liefern. Damit macht der Unternehmer weniger Gewinn oder schlimmstenfalls sogar Verluste. Das ist sein Risiko, das er eingeht. Daher steht ihm auch alleinig der Gewinn seiner Investitionen zu.
Und zu Ihrer Anmerkung: Investitionen tätigt ein Unternehmer entweder, um seine Kapazitäten zu erhöhen oder Fixkosten (Arbeitskosten) zu reduzieren.

Aus meiner Sicht ist das beides nicht richtig. Eigentlich kommt es darauf an, wodurch die Produktivitätssteigerung entsteht.

Beispiel 1:
Ein Maurerbetrieb hat keinen Kran, die Maurer müssen die Steine tragen. Jetzt schafft der Unternehmer einen Kran an, was zu Produktivitätssteigerung führt.
Tragen die Maurer nun zur Produktivitätssteigerung bei? Eher nicht. Ihre Arbeitsbedingungen wurden ggf. sogar verbessert.

Beispiel 2:
Mitarbeiter sind aus welchen Gründen motivierter und schaffen mehr Output als zuvor. Liegt dieser Produktivitätssteigerung kein Invest zu Grunde, sind sie für die Steigerung verantwortlich.

Beispiel 3:
Ein Arbeitgeber investiert in Fortbildung. Danach ist der Output höher. Beide tragen zur Produktivitätssteigerung bei, denn der Arbeiter muss es auch umsetzen. Ein besser qualifizierter Arbeiter wird daher in der Regel mittelfristig auch mehr verdienen, denn er kann mit dem Wissen, dass der AG bezahlt hat, auch woanders arbeiten.

Beispiel 4: Ein Einsteiger ist weniger produktiv als ein erfahrener Mitarbeiter. Der Lohn steigt daher idR mit der Erfahrung.

Was das Risiko betrifft: Natürlich hat ein Unternehmer, je nach Investitionsvolumen und Größe der Belegschaft auch Risiken. Fallen Aufträge weg und er kann seine Mitarbeiter nicht auslasten oder zahlen Kunden Rechnungen nicht, geht das zu seinen Lasten. Je nach Rechtsform sogar in sein Privatvermögen.

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Wenn das Unternehmen insolvent geht, verlieren die Angestellten auch ihren Job. Insofern tragen sie das Risiko mit.

Natürlich mit dem Unterschied, dass die:der Angestellte dabei nicht gefragt wird.

Nur das, machen eben die schlechten Unternehmer. Ein Unternehmer sollte investieren um Wettbewerbsfähig zu bleiben oder sich Unabhängig zu machen und genau das fällt gerade großflächig auf die Füße.

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Es macht schon einen Unterschied, ob man seinen Job (Chef) und sein Vermögen verliert oder aber „nur“ seinen Job.

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Sobald er nur eine Subvention einstreicht eben nicht mehr. Sehr viele Unternehmen in Deutschland verlassen sich darauf, dass der Staat Risiko schon auffangen wird wenn es in die Hose geht. Sieht man deutlich an derb Investitionen in China, welche wenn es wie in Russland schief geht wieder vom Staat aufgefangen werden müssen.

Das betrifft nun ja auch nicht jede Unternehmensform.
Privat haften nur einige Eigentümer je nach Unternehmensform.

Naja, wenn sich jemand für so eine Rechtsform entschieden hat, dann war sie:er wohl bereit zu zocken. Es ist nicht schwer, eine GmbH zu gründen.

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Da bei den meisten Unternehmern der Hauptteil des Vermögens die Firma ist, verliert der Unternehmer aber eben auch dann wenn er nicht privat haftet zumindest große Teile seines Vermögens!

Ich glaube das Thema driftet ab und kann geschlossen werden. Am besten einen neues Topic „Wie hoch ist das unternehmerische Risiko wirklich?“ aufmachen falls es dazu wirklich Diskussionsbedarf gibt, was ich nicht wirklich glaube…

Der Eigentümer einer GmbH haftet zwar nicht mit seinem Privatvermögen, allerdings ist das Betriebsvermögen ja auch sein Vermögen. Durch private und durch Fremdkapital finanzierte Investition wird dies in der Regel stetig ausgebaut. Er könnte es jederzeit aus der GmbH herausziehen und für andere Zwecke nutzen.

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Thema noch relevant? 4-Tage Woche für Eltern? Oder ausdiskutiert?

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