4-Tage Woche für alle Eltern

Erzieherberuf attraktiver machen und vor allem besser vergüten. Jedes Kind ein Kitaplatz, ohne wenn und aber. Es war extrem belastend einen Platz zu finden, weil davon ein nicht kleiner Teil des Wohls der Familie abhängt.

Und zum anderen Punkt. Meinst du wirklich das der Kitaalltag eintöniger ist als bei den Eltern? Vielleicht haben wir auch Glück, aber die Betreuung unserer Kinder ist unterm Strich sehr gut (öffentlicher Träger). Aber man merkt das das System halt an seine Grenzen kommt und andere Eltern wirklich Probleme durch Unterversorgung haben. Da muss man anpacken, auch um eben die Fachkräftelücke zum Teil zu schließen und ermöglichen das Eltern halt auch arbeiten „können“. Eigentlich erwarte ich da aber auch mehr Initiative von den Unternehmen eine Kinderbetreuung zu stellen oder halt durch Kooperationen seinen Mitarbeitern als Benefit zu geben, aber auch hier wird immer nur gemeckert anstatt mal selbst kreativ zu werden, ist aber ohnehin gerade der Trend in Deutschland.

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Dasselbe Argument wurde auch schon gegen den Mindestlohn angeführt. Da gab es ja in den letzten Jahren auch massive Preissteigerungen - unter anderem wegen der Lohnerhöhungen. Ich habe keine Daten dazu, aber zumindest aufgrund anekdotischer Evidenz würde ich nicht sagen, dass das zu Umsatzeinbußen oder Geschäftsaufgaben in größerem Umfang geführt hat.

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Habe ich nicht gesagt, sondern nur das bedarfsgerechte Kita für die Kinder Mist ist, da die Gruppen ständig wechseln. Bitte ließ nochmal den Teil.

Unternehmen lassen das lieber den Staat machen, aber heulen halt ständig rum. Arbeitgeber sind schon lange keine Hilfe mehr bei sozialen Frage sondern halten lieber die Hand auf.

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Beim Mindestlohn Betraf es aber nur die Mitarbeiter unter Mindestlohn und nur mit dem Anteil bis der Mindestlohn erreicht war. 4-Tagewoche bei vollem Lohnausgleich betrifft auch Lehrer, Meister, Ingenieure, Ärzte, etc.

Ein Handwerksbetrieb könnte bei gleichbleibenden Lohnkosten nur noch 80% des Umsatz machen. Dass dies Preissteigerungen zur Folge hätte hat nichts mit anekdotischer Evidenz zu tun sondern mit einfacher Betriebswirtschaft. Und dort wo schon heute viel verlangt werden kann, könnte man bei sinkendem Angebot noch mehr hinlangen.

Zu glauben 4-Tage Woche hätte keinen Einfluss auf das Angebot und die Preise vieler waren, allen voran aber Dienstleistungen halte ich für naiv.
Man kann trotzdem für eine 4-Tage Woche sein, aber dann halt trotz dieser Effekte.

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Dass mit einer 4-Tage-Woche nur noch 80% des Umsatzes möglich ist, halte ich nicht für bewiesen. Wie gesagt, ich kenne keine Studien hierzu, sondern nur Medienberichte über Betriebe, die Probeweise die 4-Tage-Woche eingeführt haben. Bei diesen (u. a. auch Handwerksbetriebe) war der tatsächliche Rückgang der Produktiviät weitaus geringer als 20%, unter anderem weil der Krankenstand signifikant zurückging und teilweise dasselbe in kürzerer Zeit geschafft wurde. Natürlich gibt es Jobs, in denen bei einer 4-Tage-Woche zusätzliches Personal angestellt werden muss, aber das gilt eben nicht per se für alle Branchen.

Das stelle ich ja nicht infrage.

Währenddessen glänzt dazu wieder mal die kompetenzlose Union:

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Ich meinte auch damit den Bedarf an Plätzen und vor allem auch benötigten Betreuungsstunden zu decken → Halt so, das ein Vollzeitjob ausgeübt werden kann. Aber wie gesagt, Kinderbetreuung und Bildung kommen leider viel viel zu kurz und das, zusammen mit dem Rentensystem, wird uns (<50 Jahre) noch gehörig auf die Füße fallen.

Daher muss man halt alle Optionen ziehen und daher meine ich wenn 4-Tage-Woche, dann bei gleichen Stunden → Flexibiltät!

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Wie ich dem Thread zur Pendlerpauschale entnehme, wird gerade bei denen, die mit Partner zusammenleben, längeres pendeln als Opfer akzeptiert, das man bringen muss für eine Partnerschaft zwischen zwei gleichberechtigten Partnern.
Wenn wir nun von 30 Minuten einfach ausgehen und 15 Minuten einfach zum Kindergarten, macht das 8:30 arbeiten und 1:30 pendeln. Eine Vollzeitstelle zu betreuen, bedeutet also 10 Stunden Betreuung für das Kind (+30 Minuten pendeln). Wieviel Zeit bleibt da den Eltern noch um Eltern zu sein?
Oder gehst du gerade von einem Hauptverdiener aus?

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Aber das nicht in allen Branchen einfach so in weniger Zeit der gleiche Output erzielt werden kann sollte doch nichts sein was ich erst beweisen muss.

Also je nach Arbeit geht es schon stark gegen 80%. Es gibt natürlich Jobs wo man durch effizienteres arbeiten, weniger Krankheitstage etc. einen Teil davon reinholen kann, aber das ist eben längst nicht überall gegeben. Der Frisör kann nicht 25% scheller arbeiten um in den 4 Tagen die Arbeit von 5 Tagen zu erledigen. Ebenso dauern im Handwerk Handgriffe ihre Zeit.

Da gibt es viele Bereiche wo wir uns schon nahe an die 80% des ursprünglichen Umsatzes zu bewegen, bei gleichbleibenden Preisen wäre das nicht möglich. Das heißt natürlich nicht, dass alles 25% teurer werden muss, weil Lohnkosten meist nur einen Teil des Preises ausmachen, aber man wird Bereiche haben wo wahrscheinlich eine Anpassung von bis zu 15-20% nicht unrealistisch ist. Und man wird Bereiche haben wo man die 20% gar nicht richtig kompensieren kann.

Im Handwerk wird neben höheren Preisen auch die Verfügbarkeit sicher so noch weiter absinken.

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Auf diesen Einwand bin ich ja im letzten Satz meines Posts bereits eingegangen. Mir geht es weder um alles oder nichts, noch darum, dass Das alles sofort passieren soll, auch das hab ich schon mehrfach betont.

Wenn du meinst, dass die 4-Tage Woche erst eine Option sei wenn in anderen Bereichen durch Automatisierung und KI so viele Kapazitäten und auch Kostenvorteile geschaffen werden, dass man das an anderer Stelle leichter kompensieren kann, dann verstehe ich was du meinst.

Ich hatte das gerade eher so aufgefasst, dass man sich Schrittweise auf sowas zubewegen sollte statt von heute auf morgen und da blieben die Effekte aber ja trotzdem die gleichen.

Das muss sich ja beides nicht gegenseitig ausschließen. Ein Ziel zu formulieren muss ja außerdem nicht heißen dass der Weg dahin schon von Anfang an fest steht.

Steigende Produktivität kommt halt in den seltensten Fällen als Benefit auf der Arbeitnehmerseite an ;).

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Naja, das Angebot richtet sich ja an alle.

Das mit dem pendeln ist ja nicht überall so. Ich muss zwar selbst pendeln (ca. 1 Stunde mit der Bahn), dafür durch HO aber nur an zwei Tagen. Ich habe für mich ausgeschlossen das an 5 Tagen zu machen, sehe ich an Aufwand von privater Zeit nicht ein und ökologisch nicht vertretbar, aber das ist wieder ne andere Geschichte. Ja, an diesen Tagen sehe ich die Kinder nicht unbedingt viel, das übernimmt dann meine Frau, aber genau das wäre ja der Anreiz durch die 4 Tage zu kompensieren. An dem freien Tag kann ich das Kind entsprechend früher abholen und habe davon wesentlich mehr.

Ich bin prinzipiell auf deiner Seite, aber man muss auch ökonomische Gesichtspunkte einbeziehen und da sehe ich eine quasi 20% Lohnerhöhung, was das dann quasi ist, nicht realisierbar. Man muss auch das große Ganze sehen, trotzdem gibt es genug Möglichkeiten attraktivere Arbeitszeitmodelle anzubieten im Zusammenspiel mit einem vernünftigen Betreuungsangebot → fehlt ja beides.

Das ist auch richtig so. Gesteigerte Produktivität und somit höherer Gewinn gehört auch dem Unternehmer, nicht dem Arbeitnehmer. Es ist der Lohn des Unternehmers für das Risiko, das er trägt.

Das ist zu kurz gedacht. Das kommt einer Erhöhung der Fixkosten um bis zu 20% gleich. Jedes Unternehmen muss diese Erhöhung der Kosten irgendwo ausgleichen, um die Rendite zu halten. Und das geschieht logischerweise oft über eine Reduktion der Arbeitsosten. Wir machen es den Unternehmen immer schwerer, rentabel zu arbeiten. Und solche „Schnapsideen“ machen es immer schwerer, hier wirtschaftlich zu arbeiten.

Made my day :joy: ohne Witz, ab einer Unternehmensgröße von 10 greift das nicht mehr. Zu dem zahlt Deutschland genug Geld für Missmanagement an Unternehmen.

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Sorry aber das ist doch einfach nicht richtig (edit Mod.). Welches Risiko hat ein Unternehmer eine Maschine anzuschaffen oder Software zu nutzen die 2-3 FTE obsolet machen?

Mal davon ab, hätte sich steigende Produktivität in den Löhnen und Gehältern widergespiegelt, hätte wir auch keine Probleme in der Rentenkasse.

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Nur für schlechte Unternehmer die während des Booms mitgeschwommen sind. Jetzt gerade setzt sich wieder Qualität durch und da muss man einfach sagen, das diese in den letzten Jahren gelitten hat. Wo sind denn die ganzen Investitionen geblieben in den Jahren als es allen gut ging? Da hat man einfach abgeschöpft und jetzt soll der Staat bessere Rahmenbedingungen schaffen, dass ich nicht lache. Die muss man sich halt auch mal selbst schaffen. Diejenigen, die sich durch Investitionen und Weiterentwicklung für die Zukunft gut aufgestellt haben, sind genau die, die jetzt vorne stehen. Ich sage nicht, dass es keine Probleme gibt, aber die meisten sind selbst verschuldet.

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Teilzeit ist ja offensichtlich kein besonders tolles Modell - aus Frauensicht muss es doch möglich sein, ein Kind zu haben und seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Es muss möglich sein, trotzdem Zeit für das Kind zu haben und nicht in einer unendlichen Stressfalle zwischen allen Stühlen auszubrennen. Wer Kinder will (spätere Arbeitskräfte, spätere Kunden usw.), muss die Umstände frauenfreundlich bzw elternfreundlich gestalten - und da ist eben nicht nur die Gesellschaft, Politik, sondern eben auch die Wirtschaft gefragt.

D.h. die eine Ebene ist die Frage, was können Arbeitgeber und Unternehmen beitragen, die andere - was wollen wir volkswirtschaftlich fördern (Kinder, Care Arbeit…). In beiden Fällen sehe ich viele Proviteure und nach wie vor zu wenig „Förderung“. Das sind keine Schnapsideen, sondern mittel- bis langfristige Investitionen in eine Gesellschaft.

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