Natürlich wäre dieser Unfall absolut vermeidbar gewesen, wenn das Auto nicht gefahren wäre - ebenso wenn Fahrer oder Kind gar nicht erst geboren worden wären. Aber das sind kontrafaktische Überlegungen, die erstens keine Rolle spielen und mit denen zweitens auch niemand hier argumentiert hat. Natürlich geht es um die Frage, welchen Maßstab ich an die Sorgfaltspflicht des Autofahrers man anlegt, um von Vermeidbarkeit sprechen zu können. Und da kann es m. E. im Zweifelsfall schon einen Unterschied geben zwischen der „angemessenen“ Sorgfalt und der de facto „üblichen“.
Du hast Recht, dass bei ähnlichen Fällen durchaus Verurteilungen wegen fahrlässiger Tötung gibt. Ich teile allerdings nicht Deine Einschätzung, dass dies Standard ist. Und gerade die Unterschiedlichkeit der Rechtsprechung lässt mich eben an der Entscheidung im konkreten Fall zweifeln.
Da ich nicht weiß, worauf Du Dich konkret beziehst, kann ich nicht nachvollziehen was „auf Twitter oft suggeriert“ wird oder welche Vorwürfe „manche erheben“. Aber da das nicht meine Positionen sind, muss ich das ja auch gar nicht.
Absolut, aber das sollte dann auch nachvollziehbar kommuniziert werden, also konkret: Nicht nur sagen „wir sind der Meinung, er hat alles getan was er konnte“, sondern auch darlegen, warum sie zu dieser Einschätzung gekommen sind. Und da sind wie wieder bei den Eingangs geschilderten Kriterien für die Sorgfalt des Fahrers.