Dem Themen-Vorschlag schließe ich mich an. Eine Einschätzung von Ulf / Gesellschaft für Freiheitsrechte zu diesem Urteil (Verfassungsschutzeinstufung, kor. Mod.) würde auch mich interessieren.
Ich hörte es im Podcast der TAZ via KlimaUpdate vom 21. Juni 2024:
Bitte legt besonderes Augenmerk auf den Aspekt der (politisch-strategischen) Entscheidung, „Ende Gelände“ sei „Kriminalisierung der Klimabewegung“ und den Passus „System-Change“ in diesem Kontext. Wie die TAZ das darstellt, könnten das erste Versuche sein, die Klima-Bewegung und sozial-ökologische Bewegung in Richtung systemischer Transformation generell zu diskriminieren.
Ich tue mich schwer, das sachlich und fachlich korrekt einzuschätzen. Wenn ich den Bericht des Verfassungsschutzes lese, wird hier klar der Zusammenhang zur Radikalisierung des „zivilen Ungehorsams“ gezogen und dadurch die Beobachtung legitimiert.
Dennoch gehe ich davon aus, dass das Menschen der Klima-Bewegung verunsichern dürfte, was sie (noch) sagen und tun dürfen ohne Angst vor verfassungsrechtlicher Verfolgung zu haben. Insofern wäre gut, wenn das von Euch in Eurer optimistisch-nüchternen Art beleuchtet und eingeordnet werden würde. Danke!
Der Passus in der offiziellen Presse-Info vom Bundesamt für Verassungsschutz:
" Das linksextremistische Personenpotenzial ist im Jahr 2023 um 500 auf insgesamt 37.000 Personen gestiegen. Mehr als jeder vierte Linksextremist ist als gewaltorientiert einzuschätzen. Bei dem Anstieg der linksextremistisch motivierten Straftaten ist besonders der Zuwachs an Gewalttaten beunruhigend (um 20,8 Prozent auf 727 Delikte). Insbesondere Gewalt gegen Polizeibeamtinnen und -beamte nahm deutlich zu, darunter ein nach derzeitigem Ermittlungsstand versuchter Mord. Der Versuch der Beeinflussung der Klimaprotestbewegung durch Linksextremisten mit dem Ziel einer Radikalisierung der Aktionsformen hin zur Sabotage von Infrastruktur setzte sich fort. Das Bündnis „Ende Gelände“ wird nunmehr als linksextremistischer Verdachtsfall bearbeitet."
„Beeinflussung der Klimaprotest-Bewegung / LINKSEXTREMISMUS
Der Versuch der Beeinflussung der Klimaprotestbewegung mit dem Ziel einer Radikalisierung der Protest- und Aktionsformen hin zur Sabotage von Infrastruktur durch gewaltorientierte Linksextremisten wurde fortgesetzt. Das BfV bearbeitet das Bündnis „Ende Gelände“ nunmehr als linksextremistischen Verdachtsfall.“ (S150f. im Verfassungsschutzbericht 2023)
sowie das Kapitel 3 Einflussnahme auf die Klimaproteste ab Seite 162. ebenda
Quelle: BMI - Publikationen - Verfassungsschutzbericht 2023