Ich muss gestehen, dass ich diese Sorge nicht ganz nachvollziehen kann. Eine Mutante ist doch nicht deswegen problematisch, weil sie aus Großbritannien, Brasilien oder Südafrika stammt bzw. dort zuerst nachgewiesen wurde. Aber die Namen der Staaten sind nun mal viel leichter zu merken als irgendwelche kryptischen Kurzbezeichnungen.
Das einzige „Problem“ daran wird sein, dass irgendwann, wenn die Forschung Zeit hat die aktuelle Lage retrospektiv zu bewerten, rauskommen wird, dass die britische Mutante wahrscheinlich nicht von dort kommt, aber dann hat sie den Namen an sich heften - ähnlich wie die Spanische Grippe, die nicht aus Spanien kam.
Prinzipiell stimme ich @vieuxrenard zu, die Namen machen die alltägliche Kommunikation (zumindest jetzt) deutlich einfacher, zumal es (so wie ich das überblicke) aktuell kein einheitliches Nomenklatursystem gibt. Manche Quellen nennen die B117/ B1.1.7 Mutante auch 20I/501Y.V1 und die B1.351 Mutante N501Y.V2.
Meine neue Frage daher: warum wird in Deutschland von „Britischer Mutante“ gesprochen, nachdem wir in 2020 gelernt haben, dass es doch (offensichtlich) falsch und xenophob ist „China virus“ zu sagen?
Liege ich falsch in der Annahme, dass es eine angebrachte Transferleistung wäre, die Logik der Lehre aus 2020 zu übernehmen?
Übrigens: mir geht es nicht nur um LdN, sondern das wird ja flächendeckend so gemacht mit den „Mutanten“ - es erscheint eben falsch.
Allerdings war der Begriff China Virus auch genau mit der Absicht geprägt worden, dem Land China ein negatives Label anzuheften. Diese Absicht ist von dem Wortgebrauch nicht ganz zu trennen. Britische Mutante hatte, glaube ich, nie diesen Hintergedanken.