Wo informieren sich Richter*innen?

Erst mal Danke für die spannende Einführung in den Aufbau des deutschen Gerichtswesen! Längst überfällig, dass es das so niedrigschwellig irgendwo gibt.

Ihr habt ja in der Lage immer mal wieder auf in juristischem Sinne „handwerklich schlechte“ Urteile verwiesen, bspw. im Berliner „Raser-Prozess“.

Und wie das im Nachhinein halt so ist, sieht man als geneigter Hörerin nach eurer vernünftigen und fachkundigen Kritik die ganz offenkundigen Fehleinschätzungen sofort.

Da scheint es also gelegentlich Probleme seitens der Richter*innen zu geben, während des Prozesses und in der Begründung des Urteils juristisch-handwerklich gute Arbeit abzuliefern. Auch die beste Ausbildung schützt ja nicht vor Betriebsblindheit oder sonstigen Fallstricken.

Was ich mich nun frage: wenn man als Richterin bspw. in solch hochkarätigen Strafprozessen bei der juristischen Würdigung den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht, wie und wo sucht man sich denn dann fachkundige Unterstützung? Gibt es dort, quasi auf offiziell vorgesehenem Wege, so etwas wie Konsultationen mit Fachkolleginnen? Gibt man juristische Gutachten in Auftrag? Holt man sich auf natürlich legalem, aber weniger formell vorgezeichnetem Wege Einschätzungen ein? Oder steht man dort dann (zusammen mit den anderen beteiligten Richterkolleginnen und Laienrichterinnen) allein auf weiter Flur?

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