Wie sauber ist russisches Gas wirklich

Bezugnehmend auf die Lage 292: hier ein Artikel in der Süddeutschen Zeitung zum Thema. Klimaforscher enthüllen die größten Methan-Lecks - Wissen - SZ.de
Dazu gab es im Deutschlandfunk bereits ein Interview Ende 2021 (Oktober oder November), hier müsste ihr evt. persönlich nachfragen.

Ein Weg zur Verringerung des Methan-Verlusts wäre es, die neueste und kürzeste Pipelineverbindung zwischen Erdgasfeld und Erdgasnutzer zu verwenden. Vielleicht sogar eine Pipeline unter Wasser - so dass potenzielle Lecks sogar sichtbar wären und direkt geschlossen werden könnten.
Das bringt zwar nichts um die Verluste auf Erzeugerseite zu verringern - aber zumindest die Transportweg-Leckage würde verringert.

Dazu gibt es einen aktuellen Betrag auf scinexx der die CO2-Äquivalente von verschiedenen Gaslieferanten vergleicht.


Vermutlich wäre es für das Klima besser, wenn statt der oberirdischen Pipelines lieber die gleichen, noch notwendigen Gasmengen durch die Unterwasser-Pipelines Nord Stream 1 & 2 (Ostsee), Blue Stream und TurkStream (Schwarzes Meer) fließen würden.

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Finde ich eine interessante Übersicht, trifft aber nur bedingt die Frage von Cati. Glaube nämlich da geht es am ehesten um die Frage der Methan-Leckagen (bei Förderung, Transport, Verdichtung).
Wobei ich sagen muss, je länger ich mir die Graphik ansehe, umso mehr Fragen kommen auf. Warum sollte ausgerechnet die Gewinnung in Russland zigmal effektiver sein als in Algerien? Warum sollte ich für die Regasifizierung von australischem LNG 10mal mehr Energie benötigen als von algerischem usw. Ganz so einfach ist die Graphik dann vermutlich doch nicht zu verstehen.

Die Grafik steht aus meiner Sicht im Widerspruch zum Artikel von @Cati. Dort wird davon gesprochen, dass USA hinter Russland auf Platz 3 sind. Die Verluste bei der Produktion sind aus meiner Sicht bei Russland auch zu niedrig. Mich wundert auch, dass man das Gas in Russland gar nicht aufbereiten muss.
Ich vermute, dass es daran liegen könnte, dass sich die Grafik anhand von vorliegenden Zahlen erstellt wurde, während die Studie aus der SZ reale Werte per Satellit gemessen hat.

Vermutlich gibt Russland hier nur wohlwollende Daten raus :wink:
Oder die Fördermengen sind so hoch, dass die „Abgase“ dazu relativ gering sind…

Die Regasifizierung ist dunkelrot dargestellt und etwa gleich groß.
Der 10-fach größere Wert ist der Verlust durch den LNG-Transport.
aus dem Artikel: „Nach Angaben von Shell liegen die Boil-Off-Raten für Großtanks bei 0,1 Prozent pro Tag, bei kleineren, schlechter isolierten Tanks bei immerhin einem Prozent.“
Durch den deutlich längeren Transportweg von Australien ist der Wert höher als beim näher gelegenen Algerien.

Die Aufbereitung ist vor allem für LNG wichtig. Pipeline-Gas kann auch so transportiert werden.
Der Wert für Norwegen ist hier ein guter Vergleich. Das Russland gar keine Aufbereitung angibt spricht entweder für eine schlechtere Gas Qualität oder fehlende Angaben seitens Russland.