Eine „Alternative zur Alternative“?
Sofern sie sich etabliert
Eine „Alternative zur Alternative“?
Sofern sie sich etabliert
Die Möglichkeit, dass sich neben der AfD noch die Wagenknecht- und die Maaßen-Partei etabliert, erfüllt mich eher mit Hoffnung: Wenn sich die Stimmen der AfD dann auf 3 Parteien verteilen, die sich dann - wie in anderen Ländern - gegenseitig bis aufs Messer bekämpfen, so dass sich zumindest ein Teil der Wähler abwendet (vermutlich aber leider nur Nichtwähler werden), kann das nur von Vorteil sein für die Demokratie.
Maaßen ist offen für Koalitionen mit der AfD und er wird auch CDU-Stimmen abwerben.
Das macht mir eher Sorgen.
Ja, das stimmt schon. Gleichzeitig rauben Maaßen und Waagenknecht der AfD den Nimbus der Exklusivität im „Wir gegen Die-da-oben“. Das wird den Reiz, die zu wählen, um den etablierten Parteien „etwas reinzudrücken“ schmälern.
Außerdem werden sich einige Sympathisanten angewidert abwenden, wenn AfD, Maaßen und Wagenknecht sich in zänkischen Klein-Klein verstricken in Themen, die AfD-Wähler eigentlich gar nicht interessieren.
Aber Du hast recht: Primär werden die Demokratischen Parteien davon nicht per se profitieren. Dazu müssten sie bezüglich der politischen Inhalte und des politischen Diskurses einfach endlich wieder attraktiver werden.
Wäre eine mögliche, optimistische Perspektive.
Allerdings hat da auch @Margarete einen Punkt bezüglich einer Koalition Werteunion und AfD. Ist leider nicht von der Hand zu weisen. Da kann man nur auf sehr ausgeprägte Alphatierchen hoffen, die sich gegenseitig zerfleischen.
Aber mal ganz grob gerechnet:
Sollte eine BSW von Wagenknecht gut starten, im Osten ggf einige AfD Wähler abwerben, dazu vielleicht einige eher weiter links orientierte Wähler aus SPD und Grünen. Käme so ggf auch 10%.
Ähnlich die Werteunion. Paar eher konservative statt rechte AfD Wähler, plus sehr konservative CDU Wähler. Ggf dann auch rund 10%.
Wenn die AfD sich bei rund 15% stabil hält, käme sie wohl auf ähnliche Werte wie aktuell Grüne und SPD. Rechnen wir der CDU noch einige Verluste zu, läge sie um 20-25%
Sollten FDP und Linke unter der 5% Hürde bleiben, dann ggf die Freien Wähler über 5% kommen bundesweit, plus CSU, ist das ein buntes Feld das sich etwa in ähnlichen %~Bereichen wiederfindet.
Da werden die möglichen Koalitionen spannend, samt Brandmauern und Duldungen.
Der Trend ginge dann schon eher zu mindestens Dreier-Koalitionen.
Wird dann schon sehr unberechenbar
Sofern Brandmauern nicht schon jetzt nur Luftschlösser sind.
Das ist halt die Frage bei künftigen Koalitionen.
Ein Dreierbündnis von CDU, Werteunion und AfD wird hoffentlich nie Realität
Ich denke zunächst an die Landtagswahlen.
Eventuell kommen FDP, SPD und Grüne nicht rein.
Der Stimmenanteil AfD und Werteunion könnte u.U. mit Leichtigkeit eine absolute Mehrheit bekommen…
Das ist weniger spannend, sondern beängstigend.
Zusätzlich würde die AfD als stärkste Fraktion den Landtagspräsidenten stellen mit entsprechenden weitreichenden Befugnissen.
Das wäre in der Tat beängstigend.
Bei Maaßen ist das relativ eindeutig. Interessanter wäre ob die Wagenknecht Partei im Zweifel bei einer Machtoption eine Koalition mit der AfD eingehen würden. In der Migrationsfrage sind sie ja nicht so weit auseinander.
Ich bin leider noch nicht sicher, wo die Werteunion ihre Stimmen herholen wird. Das Potential wären ja eigentlich nur CDU-Wähler, die ein Problem mit der Brandmauer haben und ein paar AfD-Wähler, die noch was zwischen CDU und AfD brauchen. Wenn das genügend sind, und mein Bild vom CDU-Wähler ist leider so, dann gute Nacht. Und selbst an denen in der CDU, die zumindest ein bisschen an die Brandmauer glauben, wird eine massive Wählerwanderung zur Werteunion nicht spurlos vorbeigehen.
Es gibt viele Szenarien, aber kein erbauliches, würde ich sagen.
Spätestens nach einem möglicherweise erfolgreichen AfD-Verbotsverfahren dürfte die Werteunion ordentlichen Zulauf bekommen.
In meinen Augen ganz klar Gefahr. Die Werte-Union kommt aus der CDU und wird da wohl das größte Wählerpotential haben. Dass die stark AfD-Wähler abholen, glaube ich nicht.
Gesamtgesellschaftlich droht aber der größer Schaden: Wenn jetzt zwei Parteien ultrarechte Positionen vertreten, befürchte ich, dass der Diskursrahmen sich insg. weiter nach rechts verschiebt.
Und zu BSW: Nicht nur Migration, auch Russlandpolitik eint die mit der AfD.
Frage mich eher: Ist die Werteunion jetzt eine Alternative zur „zu linken CDU“ oder zur „zu rechten AfD“?
Und wie grenzt sie sich tatsächlich zu beiden Seiten ab?
Vor 3 Tagen hat sich die „Werteunion“ als Partei gegründet. Heute haben Markus Krall und Max Otte anscheinend auf Ex-Twitter bekannt gegeben, dass sie ausgetreten sind. Ich fühle starke Rohrkrepierer-Vibes.
Ich habe die Vermutung, dass da einfach Mitgliedern Posten versprochen wurden, die sie letztlich doch nicht bekommen haben. Wegen inhaltlicher Meinungsverschiedenheiten steigt man doch nicht drei Tage nach einer Parteigründung wieder aus. Da ist doch noch alles im Fluss.
Aber ganz klar, ich habe keinerlei Belege dafür und will mir auch keine große Meinung bilden. Ich würde nur sehr davor warnen diese Austritte inhaltlich überzubewerten.
Möglich. Hier heißt es, der Grund für den Austritt Max Ottes liege darin, dass Alexander Mitsch – ein Ex-Parteikollege der WerteUnion – eine Zusammenarbeit mit der AfD wohl zwischen den Zeilen mit der Aussage ausgeschlossen habe, die WerteUnion sei „die einzige ernstzunehmende freiheitliche Partei“, während Otte, ehemaliges AfD-Mitglied, ein Bekenntnis zur AfD verlange.
Überzeugend? Ich würde mal ein Fragezeichen dahinter stehen lassen. Gerade in der Anfangsphase dürfte es doch für eine neue Partei der Versuch üblich und naheliegend sein, sich auch dadurch zu profilieren, dass sie sich klar von den anderen Parteien abgrenzen; dass eine Zusammenarbeit später, wenn es (Gott bewahre) zu Sondierungs- und Koalitionsgesprächen kommt, wieder im Raum steht, ist doch eine andere Frage, die sicherlich sowohl Otte wie auch Mitsch hier erkennen. Dein Gedanke, dass dahinter also ein anderer Grund steht, liegt m.E. nicht fern.