In den letzten Wochen und auch in der Folge zur EU-Wahl kam immer mal wieder die Frage auf, welche Menschen aus welchen Gründen die AfD wählen und welchen Einfluss die Enthüllungen der letzten Monate auf die Wahlentscheidung der Menschen hat.
Ich war am Wochenende Wahlhelferin in Freiburg i. Br. und dadurch auch an der Auszählung der Gemeinderatswahl beteiligt. Das hiesige Wahlsystem ermöglicht es Menschen, bis zu 48 Stimmen auf über 20 verschiedene Listen zu verteilen. Verglichen mit den Resultaten im Rest der Republik kann sich Freiburg weiterhin über weitgehend pro-demokratische Wahlergebnisse freuen (die AfD erlangte stadtweit 4,5%, in „meinem“ Wahllokal waren es 5,4%). Was mich allerdings dennoch schockiert hat, war der relativ hohe Anteil an Menschen, die beim Panaschieren einen Teil ihrer Stimmen an demokratische Parteien vergeben haben (v.a. CDU, FDP, Freie Wähler), aber eben auch ein paar Stimmen für die AfD „übrig“ hatten. Ich habe keine Statistik darüber aufgestellt, aber grob würde ich sagen, dass dies etwa auf die Hälfte der Stimmzettel zutraf, bei denen Stimmen an die AfD vergeben wurden.
Ich bin mir nicht sicher, wie das zu interpretieren ist. Für mich spricht das dafür, dass diese Wählenden nicht per sé antidemokratisch und / oder rechtsextrem sind. Dennoch frage ich mich, warum die Entwicklungen der letzten Monate (Geheimtreffen in Potsdam, russische und chinesische Einflussnahme, die darauf folgenden Demonstrationen) nicht dazu geführt haben, dass auch diese Personen verstanden haben, dass die AfD eben keine Partei wie jede andere ist und dass es für konservative, aber demokratisch gesinnte Menschen keine Alternative darstellen kann, auch nur einen Teil ihrer Stimmen an diese Partei zu vergeben.
Das ist natürlich alles eher anekdotisch und ich bin mir bewusst, dass sich daraus nicht zwangsläufig allgemeine Erkenntnisse ableiten lassen, aber ich war doch wirklich schockiert davon und wollte diese Beobachtungen daher gerne mit euch teilen. Bin gespannt auf eure Gedanken dazu 
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