Welt-Aids-Tag: Diskriminierung HIV-Positiver durch Unwissen

HIV ist weiterhin nicht heilbar, allerdings mittweile eine gut behandelbare, chronische (nicht-tödliche) Krankheit. Durch aktuelle HIV-Medikamente ist eine Ansteckung anderer ausgeschlossen und die Lebenserwartung und -qualität der Betroffenen vergleichbar mit der Restbevölkerung.

Dennoch sehen sich HIV-positive Menschen immer wieder heftiger Diskriminierung ausgesetzt. Kürzlich wurde ein Student der Zahnmedizin mit einem Betretungsverbot der Uni Marburg belegt, da seine HIV-Infektion bekannt geworden ist.

Der Welt-Aids-Tag ist ein guter Anlass, um dem Unwissen beim Thema HIV und somit dem Stigma der Betroffenen entgegenzuwirken.

N=N

Unter Behandlung ist HIV nicht übertragbar. So steht N=N für „nicht-nachweisbar = nicht-übertragbar“.
HIV-positive Menschen, deren Viruslast sich durch die Behandlung unter der Nachweisgrenze befindet, können Sex ohne Kondom haben oder Kinder bekommen, ohne ein Risiko Partner:innen oder Baby zu infizieren.

PrEP

Durch die Einnahme eines Medikaments (PrEP) kann man sich präventiv vor einer HIV Infektion schützen - genauso effektiv wie beispielsweise mit einem Kondom. Dies ist sowohl dauerhaft als auch anlassbezogen möglich.

90-90-90-Ziele

In Deutschland sind 90 % der HIV-Infektionen diagnostiziert, 97 % der Diagnostizierten erhalten HIV-Medikamente, bei 96 % davon ist HIV nicht mehr nachweisbar.

Wir befinden uns auf einem guten Weg, aber wir dürfen gerade beim Testen nicht nachlässig werden. Dabei ist wichtig, dass HIV nicht nur MSM (Männder, die Sex mit Männern haben) betrifft: Die Neuinfektionen durch heterosexuelle Kontakte werden 2021 durch das RKI auf 440 geschätzt.

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Ich musste hier gleich an die Blutspende denken, hier reicht ja das Risiko zu erkranken für eine Rückstellung, was insbesondere MSM betrifft.