Mal eine Frage an die „Nerds“ hier: Gibt es inzwischen OpenSource WYSIWYG-Editoren für LaTeX?
Ich bin mir ehrlich gesagt nicht sicher, was genau du mit WYSIWYG-Editor meinst. Aber für LaTeX kann ich VS Code mit entsprechenden Plugins empfehlen. Man kann dann auch einen Splitscreen zwischen Code und PDF haben, der mit Speichern automatisch aktualisiert wird.
Bitte sagt euren Usern, das sie nicht alles auf einmal ersetzen müssen. Manches ist einfacher, manches unmöglich, aber manchmal sind die Alternativen sogar besser als die populären Dienste.
Ich habe eine Frage zu einer Problemstellung und ich wurde inspiriert sie u.U. hier der Schwarmintelligenz zu stellen:
Ich bin ein DAU (in Anlehnung an den GAU), dümmster anzunehmender User.
UND ich sammle URLs, zu Informationen, die hilfreich, wichtig, relevant, underrated sind.
Diese muss/will ich dann organisieren und bereitstellen.
Um sie wiederzufinden suche ich ein Datenbanksystem, am liebsten open source, welches von mir (DAU) befüllt und danach auch genutzt werden kann. Was könnte das sein? Eine excelalternative unter open office?
Und mir kam heute ein Gedanke: gibt es Container, wo ich Massen an z.B. URLs reinschiebe, und dieser Container lässt dann lediglich 1-2 am Tag heraus?
Vielleicht sortiert eine KI die Inhalte x verschiedenen „Auslasshähnen“ zu, die sich u.U. ein Individuum in der Auslassgeschwindigkeit selber regulieren kann.
Sind alle neuen Infos zu einem Kanal abgeflossen, werden die bereits vorhandenen random erneut abgelassen…
Es klingt sicherlich nach der Eier legenden Wollmilchsau, die nichts kosten darf UND super viel können soll.
Aber vielleicht haben ja Menschen Ideen dazu.
Signal fehlt nicht, sondern es ist ebenfalls ein US-amerikanischer Dienst und also keine europäische unabhängige Alternative. (auch wenn die Signal Foundation immerhin gemeinnützig arbeitet und die Datensicherheit da sehr gut ist)
Bei einigen der „Alternativen“ muss man m. E. schon bereit sein, sich auf eine deutlich geringere Funktionalität oder Performance einzulassen. „Session“ ist mit Signal, Telegram oder Threema m. E. nicht wirklich vergleichbar, ebenso wenig „Etherpad“ mit einer Online-Officie-Suit. A propos: kennt jemand den Hintergrund von „Only Office“?
Danke für die Info. Ich benutze es in verschiedenen Projektkontexten (meiner Erinnerung nach alles auf Nextcloud) und komme damit als langjähriger MS-Office-User ehrlich gesagt besser zurecht als mit Google-Apps.
Du meinst ein „echtes“ WYSIWYG-Programm, das intern LaTeX benutzt? Da gibt es LyX, GNU TeXmacs und Authorea. Wie gut die sind, kann ich dir aber nicht sagen.
Was du meinst klingt sehr nach Tools wie Obsidian und Notion (beide kostenlos aber nicht open-source), also Anwendungen zur Wissensverwaltung. Es gibt viele open-source Varianten mit verschiedenem Funktionsumfang, zum Beispiel Anytype , Joplin und Logseq.
Bin auch auf OnlyOffice gewechselt. Ist das bessere LibreOffice.
OnlyOffice kennt bloß niemand, weil bei Linux LibreOffice vorinstalliert ist und niemand bisher auf die Idee gekommen ist, sich nach einer Alternative umzugucken.
OnlyOffice macht aber sehr viel richtig, ist sehr kompatibel zu Microsoft und in Verbindung mit Nextcloud kann es sogar SharePoint Konkurrenz machen. Und sieht besser aus.
Ich glaube die Diskussion geht am Wesentlichen vorbei. Man darf ja einen Arbeitsplatz in der Verwaltung oder in einem Unternehmen nicht mit der Software verwechseln, die man privat nutzt.
Im Kern geht es ja um die so genannten Fachanwendungen, und die kommen im seltensten Fall von Microsoft. Sofern es sich um Einzelplatzanwendungen oder so genannte Rich Clients handelt, haben sich viele Hersteller auf Windows und den dort genutzte Technologie-Stack festgelegt. Da kommt man nicht so einfach weg. Und selbst wenn es sich um Web Anwendungen handelt, basieren die oft auf Microsoft Produkten wie den SQL Server, Internet Information Server oder die Cloud Plattform Azure. Auch, weil die relativ einfach zu administrieren sind, wenn auch im großen Stil nicht sehr effizient.
Zumindest im Backend Bereich setzt Microsoft aber auch sehr auf Open Source, so ist z.B. .NET, ASP.NET und alles in diesem Bereich Open Source. Aber Microsoft hat halt die Hand drauf. Aber auch bei den alternativen Plattformen haben große Unternehmen das Sagen: Bei Java ist das z.B. Oracle, bei Go Google, bei Kotlin Jetbrains usw. Deren Geschäftspraktiken sind nicht unbedingt besser als die von Microsoft. Insbesondere Oracle hat mit der Lizenzpolitik in den letzten Jahren den Vogel abgeschossen.
Wenn man nun in der Verwaltung von einem Microsoft auf einen Linux / Open Source Stack umsteigt, müssten alle Anbieter der Fachanwendungen diesen Schritt auch gehen. Und daran scheitert es dann meist. Oft schränkt das dann den Pool an möglichen Zulieferern so sehr ein, dass es letztendlich nicht praktikabel ist.
Was den starken Anstieg der Lizenzen Richtung Microsoft betrifft, tippe ich mal darauf, dass es weniger die Office und Windows Produkte sind, die die Kosten treiben, sondern eher die Kosten der Cloud Plattform. Die können in einem größeren Unternehmen schon mal sechs- oder siebenstellig werden. Pro Monat.
Vermutlich würde es am meisten bringen, wenn man Fachanwendungen als Open Source entwickelt. Aber der Einsatzbereich ist meist dafür zu eingeschränkt, dass sich da genügend Entwickler finden. Einem Hobby Entwickler fehlt da auch schlicht das Domänenwissen.
Außerdem käme eine entsprechende Richtlinie einer Enteignung der Hersteller gleich oder zumindest einem extremen Markteingriff in diese Branche, die stark mittelständig geprägt ist.
Privat kann das jeder für sich selbst bestimmen. Und in der Regel hat man nicht so massiv viele Abhängigkeiten.
Aber im Arbeitskontext muss man die Folgen beachten. Und das Zeug von Microsoft ist nur die Infrastruktur. Das macht in Summe viel aus, weil die jeder hat. Aber der wirklich relevanten Wert pro Arbeitsplatz sind die Fachanwendungen, die dann aber auf der Infrastruktur aufbauen. Die sind auch teuer, in der Regel auch kein Open Source. Und sehr spezifisch für das Anwendungsproblem.
Um mal eine Hausnummer für die Situation zu geben:
In einem großen Automobilunternehmen gibt es so ca. 2000-3000 verschiedene Fachanwendungen. Einige auf dem Backend, einige nur auf Einzelplatzrechnern. Das geht von der Fabriksteuerung, Lohnbuchhaltung, Simulationssoftware, Messtechnik etc.
Ein Ingenieur hat da so im Schnitt 30-50 Anwendungen auf dem Rechner, deren Lizenzkosten 100.000 Euro und mehr ausmachen können. Alleine eine CAD Anwendung mit Finite Element Simulation oder Modulen für Strömungsmechanik kann in diese Richtung gehen.
Wenn man nun versucht die Infrastruktur massiv zu verändern, bekommt man ein riesiges Problem mit diesen Fachanwendungen. Das ist auch meist, was dann zum Scheitern der Umstiege auf Linux & Co. auf dem Desktop führte. Auf dem Server ist Linux übrigens längst Standard, aber auch nicht ausschließlich möglich. Aber dann ironischerweise oft in Kombination mit den großen Cloud Anbietern wie Amazon oder Microsoft oder Rechenzentrums Software wie VMware oder Nutanix. Was dann wiederum alles Bezahlsoftware, Closed Source und sehr teuer ist.
In kenne mich jetzt in der öffentlichen Verwaltung nicht aus. Aber ich kann mir denken dass das Bauamt doch sicher auch spezielle CAD und Geo-Software hat, die man nicht mal so einfach auf eine andere Plattform portieren kann.
Apropos Open Source: Es gibt leider gerade einen unschönen Trend, dass Projekt als Open Source anfangen. Wenn das Projekt dann abhebt, verlangt die dahinter stehende Firmen auf einmal Geld, zumindest für den kommerziellen Einsatz. Das ist dann zwar immer noch Open Source, aber eben nicht mit einer liberalen Lizenz. Beispiele sind da MongoDB, Grafana, ElasticSearch, REDIS etc.
Ist mir komplett klar und ich möchte nicht der Projektmanager für die Migration einer solchen Systemlandschaft sein und niemand wird ohne Not solch einen Wandel starten wollen. Never touch a working system. Außerdem sind Manager von großen Organisationen die letzten, die solch einen Wandel herbeiführen würden. Manager sind Bewahrer und Verwalter.
Ich sehe mich außer Stande hier auch eine Risikoanalyse für jeden DAX-Konzern zu machen, aber ich hoffe dass man sich schon etwas Gedanken macht. Starke Abhängigkeiten von äußeren Einflüssen, seihen es Lieferketten, Sicherheitslücken, Kostenexplosionen und auch so U-Boote wie Softwarelizenzen etc… können einem schon die Jahresziele kaputt machen
Die Abhängigkeit von geschlossenen Systemen wie der gesamten Microsoft-Umgebung ist der gordische Knoten in den deutschen Unternehmen, der nicht zu spät in der Zukunft gelöst werden muss.
Ich hoffe, dass sich insbesondere KRITIS-Unternehmen nun intensiver mit der Thematik auseinander setzen werden. Angemahnt wird es seit Jahren und im überwiegenden Teil der Fälle finden Ransomware Angriffe auf (KRITIS-)Unternehmen und Verwaltungen über Schwachstellen in deren Microsoft-Infrastruktur statt.
Zumindest im kleinen könnte man ja die Mitarbeiter schonmal darauf vorbereiten langfristig die Welt von MS zu verlassen in dem man schonmal auf eine MSOffice-Alternative setzt. Und das ist auch kurzfristig, ohne großen Aufwand möglich.