Das halte ich für ein sehr interessantes Thema und einen wichtigen Begriff. Dazu gibt es nun verschiedene Definitionen:
[1] Duden
a) [mit einer bestimmten Aufgabe, einer bestimmten Stellung verbundene] Verpflichtung, dafür zu sorgen, dass (innerhalb eines bestimmten Rahmens) alles einen möglichst guten Verlauf nimmt, das jeweils Notwendige und Richtige getan wird und möglichst kein Schaden entsteht
b) Verpflichtung, für etwas Geschehenes einzustehen [und sich zu verantworten]
[2] Wirtschaftslexikon Gabler
Verpflichtung und Berechtigung, zum Zwecke der Erfüllung einer Aufgabe oder in einem eingegrenzten Funktionsbereich selbstständig zu handeln. Mit der Chance zum selbstständigen Handeln verknüpft sich das Einstehenmüssen für Erfolg und Misserfolg gegenüber derjenigen, von der die für Aufgabe oder Funktionsbereich erteilt wurde.
Diese beiden Definitionen zeigen bereits, dass es a) um eine bestimmte Aufgaben in einem bestimmten Funktionsbereich handelt, die b) bestmöglich bewältigt werden soll und c) für die sich gegenüber einem Auftraggeber oder gegenüber der Aufgabe (durch Erfolg oder Misserfolg) gerechtfertigt werden muss.
In einem Zeitungsartikel aus dem Jahr 2015 (Der Standard) werden dabei verschiedene Formen von Verantwortung unterschieden, z.b. moralische oder rechtliche. Für die politische Verantwortung wird dabei darauf aufmerksam gemacht, dass ein Maßstab festgelegt werden muss, an dem die Verantwortung gemessen wird. Interessanterweise wird dabei betont, dass nicht der Erfolg als Maßstab herangezogen werden kann, sondern nur der bestmögliche Umgang mit der Aufgabe. Dazu gehören folgende Punkte:
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Informationen beschafft und aufbereitet werden
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eine Entscheidung treffen, die sich am Allgemeinwohl orientiert
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ein Bewusstsein dafür entwickeln, dass auch sachfremde Motive eine Entscheidung beeinflussen
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sich vor den „Auftraggebern“ rechtfertigen zu können, also die Entscheidung zu begründen
Meiner Meinung nach sollte eine Person sich auch darüber im Klaren sein, dass eine Entscheidung immer auch Urteilsheuristiken unterliegt, also verschiedene Faktoren miteinfließen lässt, die eine rationale Entscheidung erschweren, z.B. den Halo-Effekt.