Warum die Europawahl so wichtig ist: Wie motivieren wir zum Abstimmen?

Bald ist die Europawahl! Sie ist wichtig, um den Zusammenhalt in Europa zus stärken: Für Demokratie und Klimaschutz!

Doch viele Menschen wissen gar nicht von der Wahl und gerade junge Menschen tendieren derzeit dazu, nicht abzustimmen (laut Luisa Neubauers Video: jede zweite junge Person).

Die Wahl ist diesmal schon ab 16 Jahren: Die Beteiligung junger Menschen kann also eine größere Auswirkung auf die Ergebnisse bringen. Aber sie müssen davon wissen!

Ich würde mich freuen, wenn das Thema in der Lage behandelt würde und auch Hinweise gegeben werden, wie niedrigschwelling Werbung für die Wahl gemacht werden kann!
Außerdem wäre eine Erklärung, wei die Wahl abläuft und wer antreten wird, toll!

Vielen Dank für bereits viele tolle Lage- Folgen
Rosa

#EuropaWahl #abstimmem #Europa #Demokratie #Klimaschutz #jungeMenschen #Werbung #politischeBildung

Dazu kommt, dass die Wahl ab 16 ist.

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Danke! Habe die Information hinzugefügt

Meiner Erfahrung nach hilft vor allem persönliche Ansprache: „Hast du schon Briefwahl beantragt? Was, nein? Dann lass uns das doch jetzt gleich machen, ich zeige dir wie’s geht!“

Vielleicht gründet die geringe Wahlbereitschaft ja gar nicht in purer Unwissenheit, sondern korreliert mit der Schwierigkeit, eine Partei zu finden, von der man sich auch tatsächlich repräsentiert fühlt. Ich gehöre zumindest zu denen, die alles andere als „politikverdrossen“ sind, aber derzeit keine Ahnung haben, was bzw. wen sie im Juni wählen werden. Und in meinem persönlichen Umfeld sind es so viele wie noch nie.

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Mit inzwischen grob 8 ernsthaft auf Bundesebene aktiven Parteien (CDU/CSU, SPD, Grüne, Linke, BSW, AFD, Freie Wähler, FDP) und unzähligen weiteren, die bei der Europawahl ohne 5%-Hürde auf Einzug hoffen dürfen, halte ich das für ein wirklich haltloses Argument.

Klar, keine Partei teilt alle persönlichen Standpunkte. Aber das ist auch unrealistisch und der Anspruch stellt ein falsches Verständnis von Parteien im politischen Prozess dar.

Oder anders gesagt: in der „guten alten Zeit“, als nur 2-4 Parteien mit größerer Bedeutung gab, waren die politischen und gesellschaftlichen Überzeugungen des durchschnittlichen deutschen Wählers doch auch nicht weniger komplex und die Politiker waren persönlich auch nicht sympathischer. Man hat einfach die Partei rausgesucht, die am besten gepasst hat.

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Schon interessant, was meine Positionierung so alles auslösen kann. Ich habe weder gesagt, dass ich auf keinen Fall wählen werde, noch habe ich argumentiert, dass zu wenige Parteien existieren, noch dass früher alles besser war.
Angesichts der aktuellen Wahlbeteiligungen, des vergleichsweise hohen Anteils unentschiedener Wähler und der vergleichsweise höheren Volatilität des Wahlverhaltens finde ich es allerdings nicht wirklich „haltlos“, hier von einem Krise oder einem Problem demokratischer Repräsentation zu sprechen. Ich würde auch argumentieren, dass die Frage, wie leicht einem die Wahl einer bestimmten Partei fällt und die Frage, wie überzeugt man davon ist, wie relevant diese Entscheidung ist, nur graduell zu beantworten sind und nicht schwarz-weiß.
Etwas einfacher ausgedrückt: Die herkömmlichen Argumente, dass Wählen immer besser ist als Nichtwählen und die Wahl zwischen einem (subjektiv gesehenen) kleineren Übel gegenüber einem Größeren immer stärker wiegt, scheint einen nennenswerten Teil der Wahlberechtigten einfach nicht mehr zu überzeugen.
Da kann man natürlich moralisch noch eins draufsetzen und sagen, dass diejenigen, die sich nicht ausreichend repräsentiert fühlen (warum auch immer) „unrealistisch“ sind und von „falschen Ansprüchen“ ausgehen - das nächste wäre dann üblicherweise der Vorwurf, dass sie sich „undemokratisch“ Verhalten. Ändert nur alles nichts an der beschriebenen Ausgangslage.
Kurzum: Ich finde man macht es sich zu einfach, wenn man Menschen, die sich ihre Wahlentscheidung nicht leicht machen oder die deshalb vielleicht sogar überlegen, überhaupt nicht zu wählen, entweder als uninformiert oder als zu idealistisch abtut.

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Hier ein Überblick über die zugelassenen Parteien:
https://bundeswahlleiterin.de/info/presse/mitteilungen/europawahl-2024/14_24_zulassung-1bwa.html
Es wird bestimmt auch wieder einen wahl-o-mat geben (auch wenn ich den zweischneidig sehe, da er nie alle Themen abdecken kann und Themen eben selten schwarz-weiß sind).
Gerade weil die einzige Hürde die Mindestprozente eines Abgeordneten sind ist die Europawahl besonders attraktiv.

Fragt sich: besonders attraktiv für wen? Eine Wahlbeteiligung von durchschnittlich unter 50 % bei den letzten fünf Europawahlen lässt da aus Sicht der Wahlberechtigten durchaus Zweifel aufkommen.

Habe die 2% gelöscht. Es sind wohl weniger.
Europa hat es leider nie geschafft, den Wählern zu transportieren, wofür Europa eigentlich steht. Aber in Zeiten der Demokratiekrise und der Enttäuschung über etablierte Parteien gibt es hier tatsächlich einen Hebel, dass die Bürger ein deutliches Zeichen für ihre Präferenzen setzen können.
Nach der Wahl wissen wir, ob die Leute wirklich mangels Alternativen die AFD wählen oder aus Überzeugung.

Realistischerweise doch eigentlich aus Ahnungslosigkeit. Deshalb funktioniert auch das Einfangen der Wähler mit Argumenten nicht. Am wenigsten Stimmen bekommt die AfD vielerorts noch kommunal, weil da oft Themen im Mittelpunkt stehen die viele Leute dann doch wieder verstehen und Hetzen gegen Ausländer, Altparteien, EU oder was auch immer weniger zieht. Aber gerade bei der Europawahl wo viele Themen noch abstrakter ist zieht dieser Populismus doch umso mehr.

Ist das denn eigentlich so außergewöhnlich? Hier mal die Wahlbeteiligung der letzten Europawahlen:

1999 | 2004 | 2009 | 2014 | 2019
45,2 % | 43,0 % | 43,3 % | 48,1 % | 61,4 %

Niedrige Wahlbeteiligung bei Europawahlen ist die Norm, nicht die Ausnahme und alles über 60% ist ein Erfolg. Das ist glaube ich eher auf strukturelle Probleme bei der Wahl und Priorität der Stimmabgabe für dieses Parlament bei den Wählern, als ein Zeichen für eine generelle Geringschätzung und Politikverdrossenheit.

Es geht ja eben nicht darum, „wofür Europa steht“, sondern um die Frage, welche Rolle die Fraktionen im Europäischen Parlament für die Politik der EU und damit in Europa spielen. Nur ein Beispiel: Bei der Europawahl 2019 war die Wahlbeteiligung in Deutschland vergleichsweise hoch. Damals wurde versprachen die beiden bis dato stärksten Fraktionen, dass sie im Falle eines Wahlsiegs ihren Spitzenkandidaten zum Präsidenten der EU-Kommission machen. Doch daraus wurde nichts. Stattdessen kasperten die Regierungen einiger EU-Mitgliedsstaaten (insbesondere Deutschland und Frankreich) etwas unter sich aus (nämlich von der Leyen) und das EU-Parlament war außen vor. Das fanden sicherlich viele Wähler alles andere als motivierend.
Ernsthafte Frage: Welche Entscheidung des EU-Parlaments aus der aktuellen Legislaturperiode hat den aus Deiner Sicht eine motivierende Wirkung?

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Wenn den Leuten Migration so ein wichtiges Thema ist, muss ich gar nicht lange überlegen.

Je mehr ich von Nico Semsrott zu seiner Zeit als EU-Abgeordneten höre, desto weniger habe ich als begeisterte Demokratin und glühende EU-Anhängerin Lust auf diese Wahl.
Und außerdem bekommen wir grundsätzlich viel zu wenig mit. Und wenn es doch Schlagzeilen gibt, werden diese doch wieder von den Staatschefs gemacht.
Natürlich werde ich wieder wählen gehen (und habe mich als Wahlhelferin angemeldet), aber fragt mich bitte nicht, was aus der letzten Wahl wurde…und das ist eben das Problem.

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