Warum berichtet niemand über das "Willow Project"?

Joe Biden hat anscheinend „grünes Licht“ für ein Bergbauprojekt (Öl) in der Arktis gegeben, demzufolge nach Meinung einer Change.org-Petition unserem Planeten ein Game-over-Szenario drohen würde. Über das (im Vergleich) Mikrofleckchen Lützerath haben wochenlang quasi alle Nachrichtenredaktionen im Land ausgiebig berichtet, über das Willow-Projekt gibt es nur eine knappe Notiz von T-online. Und natürlich diese Petition: Petition · Stop the willow project · Change.org

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Ich habe gerade auch öfter davon gehört, vor allem auf Instagram. Denke, dass die Präsenz in den Medien gerade erst beginnt. Außerdem wirkt es weit weg und nicht in unserem „Handlungs-Möglichkeits-Kreis“.
Es scheint ein irre großes Projekt zu sein. Ich verstehe Biden nicht.

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Das ist halt Politik, auch Biden muss Kompromisse eingehen. Und wie im Artikel steht, gibt es gerade im republikanisch dominierten Alaska viel Zustimmung für das Projekt.

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Ich finde es ja etwas schräg, wenn Themen mit einer Formulierung wie „warum berichtet niemand über…“ eingeführt werden, wenn dann die angeblich nicht existenten Berichte gleich verlinkt werden, wenn Google auf Anhieb ein paar Millionen Treffer anzeigt, große Medien wie der Spiegel Artikel veröffentlichen, NGOs wie Campact oder Earthjustice Kampagnen haben etc. Das klingt für mich immer etwas effektheischend. Warum nicht einfach inhaltlich dafür argumentieren, warum ein Thema wichtig ist und mehr Aufmerksamkeit verdient?

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Just heute gab es erst dazu einen großen Bericht bei SPON.

Dort schwingen auch die Gründe der Biden-Entscheidung durch. Es handelt sich nämlich wohl um einen Kompromiss dafür, dass nicht Offshore gefordert wird.

Warum aber wird nun entgegen der Versprechen von US-Präsident Biden doch auf staatlichem Boden gebohrt? Willow wird auch als Kompromiss gesehen. Am Vortag der Entscheidung zur Bewilligung des Projekts schränkte die Regierung in Washington Öl- und Gasbohrungen im Arktischen Ozean ein. Auch die Ausweitung des Schutzes von 5,26 Millionen Hektar im bundeseigenen National Petroleum Reserve Alaska (NPRA), in dem auch das Gebiet Willow liegt, seien geplant.

Zuletzt kommt auch eine Wissenschaftlerin zu Wort, die darauf verweist, dass das ganze etwas gehypt werde.

Die Wissenschaftlerin Alaina Wood, die auch Videos bei TikTok veröffentlicht, sagte der »Washington Post« noch vor der Entscheidung der Biden-Regierung, dass sie noch nie so viele Videos oder Kommentare zu einem Klimathema in den sozialen Netzwerken gesehen habe. Die Masse könne ein Ausdruck der »Klimaangst« von Nutzerinnen und Nutzern sein.

Fehlinformationen über das »Willow Project« würden die Sorgen nur noch mehr verstärken, sagte Wood. Sie selbst teile Videos, um andere zu beruhigen, die denken, der Klimawandel wäre durch das Projekt unumkehrbar, »was nicht stimmt«.

Ist jetzt ein wenig Besserwisserei, oder?! Zum Zeitpunkt des Postings gab es bei der Google-Suche lediglich eine T-Online-Nachricht, wie übrigens auch geschrieben. Und ja, ich weiß, wie verschwörerisch sich der Beginn meines Posts liest. War aber - zumindest für meine Medienkompetenz - unverständlich, warum es keinerlei Analysen, Bericht und Einschätzungen gab, obwohl bei Change.org bereits über 1,3 Mio. Nutzer:innen unterschrieben hatten …

Mir geht es nicht so sehr darum, wie viele Google-Treffer es zu welchem Zeitpunkt genau gab, sondern um das Reißerische an der Überschrift. Warum immer gleich der Holzhammer?

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